Die Digitalisierung erreicht den Modellflug

rubberduck

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Das Thema Digitalisierung erreicht nun auch den Modellflug / Modellbau.

Mit dem Aufbau eines 5G Netzes werden wir sicher auch irgendwann einmal neue Übertragungstechnik bzw. HF-Module in unseren Fernsteuerungen bekommen.

Die ersten Versuche wurden bereits in China gemacht, wo man ein KFZ 1200 km weit ferngesteuert fahren ließ.
Die Reichweite wird damit fast unbegrenzt erhöht und viele neue Dinge sind möglich. Bereits mit 4G LTE kommt man fast 50 km weit.


Es heißt natürlich nicht, dass wir damit so weite Entfernungen Fliegen dürfen, der Flug in Sichtweite bleibt weiterhin Pflicht !!!
Aber in Punkto Sicherheit und Stabilität der RC-Funkverbindung kann man einiges Positives bewirken.
Insbesondere eine schnellere und stabilere Telemetrie ist damit möglich.
Die Latenzzeit (Verzögerung) bei 5G beträgt nur noch max. 10ms.

Das Auffinden seines Modells in einem unübersichtlichen Feld wird damit zum Kinderspiel, wir können unsere Vereinsheime in den Feldern mittels bewegungsalarm gesteuerten Nachrichtensystems live überwachen, bzw. die Beleuchtung einschalten, über Lautsprecher vor unerlaubtem Betreten warnen, Live-Bilder übertragen usw. Damit können wir die Kosten für eine Versicherung unseres Vereinsheims erheblich senken.

Wer nun glaubt, das wäre alles nur weit entfernte Zukunftsmusik, der suche einmal zB. in youtube nach "RC Control 4GLTE bzw. 5G".

Gruss
Jürgen
 

rubberduck

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Und nicht nur das,
in unserer Fernsteuerung werkeln schnelle und leistungsfähige Kleinstcomputer wie Raspberry oder Dual Core ARM mit jeder Menge Speicher.
Das über USB angeschlossene Smartphone in der Handyhalterung am Sender ersetzt das Display und zeigt jede Menge Telemetriedaten oder die unendlichen Möglichkeiten unserer neuen Sender. Live-Bilder und Flugaufzeichnung aus dem Modell usw. werden alltäglich.

Alleine die Leistungsfähigkeit unserer Smartphones werden die Hersteller von RC-Fernsteuerungen kaum noch auf herkömmliche Weise in unsere Sender einbauen können. Es reicht u.U. sogar ein Gamepad als Handsender, alles andere erledigt unser Smartphone oder Tablet.

Jürgen
 

BZFrank

User
Ich sehe nicht den Vorteil für den Modellflug. Heutiges 4G(LTE) würde fürs Vereinsheim absichern etc. locker tun, weil die Bandbreite und Latenz von 5G dafür nicht gebraucht wird. Dito Telemetrierückkanal, dieser macht bei 5G im Vergleich zu einer direkten Übertragung nur Sinn wenn Überhorizont/Ausser Sicht gefragt ist. Das ist aber rechtlich gar nicht zulässig. Und eine Verteilung der Funktion/Konfiguration über Smartphone und Co. dient auch keinem, ebenso die eh schon zuverlässige 2.4 Ghz Direktverbindung zu ersetzen, ausser sich von Mobilfunkbetreibern abhängig zu machen. Einen Sicherheitsgewinn hat diese höhere Komplexitätsstufe jedenfall IMHO nicht. Es verletzt nur das KISS Prinzip, durch die Einführung weiterer Komplexitätslayer.

https://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip


Also was bringts uns Modellflieger?
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Jürgen

Reichweite von G5 soll so gigantisch sein? ist mir neu - das bisher einzig mir bekannte war, dass es mehr Funkmasten benötigen wird als 3G oder 4G.
Also, hab ich mal kurz recherchiert - und mir scheint, Du irrst Dich...

Ansonsten glaube ich weniger, daß Du auch nur einigermaßen den möglichen Ausblick gezeigt hast - schließlich sind wir nicht mehr bei 1984 sondern ein Vierteljahrhundert weiter :p
 

onki

User
Hallo,

da unser Platz in der Nähe einer Milchkanne ist, sind wir bei 5G bis auf weiteres raus:).

Was ist an unseren 2G4 Funken schlecht, das wir 5G benötigen. Zudem betreiben wir Sichtflug und kein FPV.

Gruß
Onki
 
Wozu? :confused:

Damit man Telemetriedaten in 10ms bekommt?
(Schaut doch eh keiner hin. ;):D)

Und man selbst hat eine Reaktionszeit von 0.3 Sekunden. :p
Nicht mitgerechnet die Verzögerung zwischen Häh? & Shit! :eek: (Worauf der geneigte Modellflieger wie blöde, und oft eher planlos, mit den Stöcken rührt.)

Nein. Nichts dagegen. Ist halt moderne Technik. Wie immer.
Ich war hier in NAM tatsächlich der Erste der ein 2.4Ghz Radio benutzt hatte. :)
Unter dem Mißtrauischen Blicken der Kollegen. So ein Stummelschwänzchen… das funktioniert am Radio? Aber wenn der das benutzt? Hmmm? Warum nicht. Die meisten sind recht schnell „umgezogen“.
Denn ich war auch der Erste der 35Mhz benutzt hatte. Was damals noch lautes Gelächter ausgelöst hatte: Das setzt sich nie durch. Hatte sich aber. Genau wie 2,4.

Dabei hatte ich das gar nicht beabsichtigt, sondern; bei 35Mhz war ich allein und brauchte keine Frequenznummer-Klammer an meine Antenne zu klammern. Herrlich. Bis… naja… A & B Band. Es kam wieder die Frequenzkontrolle. Und bei Großveranstaltungen immer das Radio abgeben müssen war schon nervig.
Daher dann das 2,4. Was für einer Erlösung. Klammer ade. Endlich einschalten wann und wie lange man will. :cool:

Da ich aber nun keine Telemetrie brauche, würde ich kein 5G Radio kaufen. Ich sehe darin keinen Vorteil für mich.
 

BZFrank

User
hat er doch geschrieben:

Das Auffinden seines Modells in einem unübersichtlichen Feld wird damit zum Kinderspiel

Ja ok, wird wohl nicht jeder für notwendig erachten, aber mit 5G wird numal alles besser :D

Da reicht doch ein Microservo das einen Nagel in den Empfänger-Lipo treibt sogar heute locker aus. Das Verfahren ist sogar voll "Digital", 0 oder 1. ;)
 
:D
 

pazzopilota

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bin am Ostersonntag...

bin am Ostersonntag...

...mit meiner absoluten Lieblings"Funke" - einer im B-Band & 35 Mhz arbeitenden MC-20 aus den späten ´90ern :D - hoch ober meiner Heimatstadt Brixen auf gut 1500 m Seehöhe einige male an die absolute Sichtgrenze gekreist...:rolleyes:

-> Reichweite wie ehedem
-> Übertragung absolut sicher
-> die vor Ort nochmal nachgeladenen NiCd im Sender wie im Segler hätten wohl noch Stunden durchgehalten
-> Telemetriedaten? Zum Glück sehe, höre, schmecke & fühle ich noch sehr gut :D

War das Modell mal abgesoffen/verloren/abgestürzt? Da hat man sich halt einige markante "Punkte" in der Gegend gemerkt & ist losmarschiert - manchmal dauerte das auch Stunden :D das war dann eben so richtig männermäßig betriebener Modellflug-SPORT...:rolleyes:
Denn gefunden haben wir uns´re Teile IMMER :p -- sogar die, welche anner Seiser Alm im Wald einfach liegen gelassen wurden - da wurde dann aber auch brüderlich geTEILT...;)

& die Zeiten, wo eine gelangweilte Menschheit in ihren ferngesteuerten PKW´s dahin rattert, werde ich zum Glück nur liegend erleben - bis dahin fröhne ich mei´m Hobby rein analog - aber keine Bange, in Reserve hab´ ich schon auch ein 2,4 Ghz System - aber wie gesagt, nur in Reserve...;)

holm & rippe

Andy ;)
 

rubberduck

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Quelle:
https://www.teltarif.de/5g-reichweite-beamforming-massive-mimo/news/67712.html

Auch Ericsson geht also davon aus, dass 5G ein kleines Reichweiten*wunder vollbringt.

Die Maßnahmen, die die wundersame Vermehrung der Reichweite bringen sollen, sind vielfältig. Eine davon ist die laufende Verbesserung der Sender- und Empfängertechnik, so dass das Signal präziser ausgesendet und rauschärmer empfangen wird. Die Zahl der dauerhaft ausgesendeten Referenzsignale wurde drastisch reduziert, um die Störungen zwischen benachbarten Basisstationen (und den Stromverbrauch bei ruhigem Netz) zu reduzieren. Der Hauptteil des Reichweiten Gewinns soll aber mit Beamforming erzielt werden: Dabei werden viele kleine Antennen in der Basisstation elektronisch zu einer großen, gerichteten Antenne zusammengeschaltet. So kommt wesentlich mehr Nutzsignal beim Endgerät an, weil deutlich weniger Energie in die falsche Richtung gesendet wird.

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Anmerkung:

Ich kann mich noch an den Vortrag von Dieter Perkuhn (DMFV-Funkreferent) Ende der 90er erinnern, bei dem die meisten Vereinsmitglieder die neue 2,4Ghz Technik mit fast denselben Argumenten verteufelt haben. Auch ich war damals skeptisch. Vielleicht gibt es die erste Stimmungslage noch hier im Archiv nachzulesen.
Aber nach anfänglichen Kinderkrankheiten hat sich die 2,4gHz Technik dann doch durchgesetzt und heute will fast keiner mehr mit 35 Mhz-Anlagen fliegen.

Die Sender sind leistungsfähiger geworden, die Möglichkeiten sind heute nicht mehr vergleichbar mit alten Anlagen (ausser vlt. mit der MC4000).

Fast immer wurden hier meine Voraussagen zerrissen, das bin ich gewohnt.
Das wir in den 80ern uns noch keine eigene Sat-Schüssel auf dem Dach vorstellen konnten und kein Handy im Taschenformat war ebenso Spinnerei.
Es wird keine Schaumflieger geben, keine Kopter, kein FPV und und und ... alles hier nachzulesen

Jaja, ich habe es erlebt :-)

Abwarten, die ersten Geräte werden gerade erprobt. Das sich die Fernsteuer-App noch ab und an aufhängt liegt einzig an den vielen Diensten die auf unseren Smartphones im Hintergrund laufen (das kennen wir zur Genüge von Windows). Und man darf natürlich nicht gerade das USB-Kabel zwischen Sender und Smartphone herausziehen, da muss man sich noch eine Art Sicherungsclip einfallen lassen. Ansonsten funktionieren die ersten Versuche verblüffend gut.
Und die neuen Sender haben auch keine mittelalterliche Omni-Antenne mehr, sondern eine grosse Platte mit Patchantennen. SPW-RHCP Antennen gleich 2 bis 4 im Modell, usw.

Ein 5G-Netz mit 300m Reichweite pro Zelle wird man wohl nicht bauen.

Jürgen
 

rubberduck

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Guckux Jürgen

Ansonsten glaube ich weniger, daß Du auch nur einigermaßen den möglichen Ausblick gezeigt hast - schließlich sind wir nicht mehr bei 1984 sondern ein Vierteljahrhundert weiter :p

Als mittlerweile 64-jähriger war ich bei den Entwicklungen von der Tip-Anlage bis heute dabei. Hab damals meine erste Fernsteuerung selber gebaut, mit zwei unterschiedlichen Frequenzen für links und rechts, Silberdraht auf Ferritkern gewickelt usw.
Das funktionierte nur im Boot so halbwegs, fliegen war damals damit noch undenkbar.
Dann von der Relaistechnik hin zu IP, jeden Tag gab es neues im Job.

Wir sagten damals "hier wird jeden Tag eine neue Sau durch´s Dorf getrieben", so ab 95 wurde es dann richtig bunt. Als wir 2000 Big-Brother via Streaming und Mäuse Kino auf heimische PC`s übertragen haben (im 8-Mann Team) wurde ich endgültig für verrückt erklärt.

jürgen

PS: Ich sehe gerade, ich bin erst seit 2004 bei RCN (dachte das war 10 Jahre früher)
 
Im Grunde könnte man sich die ganze Fliegerei mit Modellfliegern sparen, man setzt sich vor den Monitor und "fliegt" nur noch mit dem Sim.:rolleyes:
Digitalisierung at it's best?:eek:
Na, fehlt dann nicht doch etwas? :p;)

Ich brauch es nicht! M.b.M


Gruß
Monti
 

Julez

User
Was die Fernsteuerungs-Signaltechnik angeht, wäre 5G ein Schritt in die falsche Richtung. 5G hat weniger Reichweite und mehr Datenkapazität, also genau das Gegenteil von dem, was wir brauchen. Man schaue sich z.B. das TBS Crossfire System an: Niedrigere Frequenz anstatt höherer, somit bessere Reichweite und Übertragungssicherheit, und das bei voller Steuer- und Telemetriefunktionalität. 2,4GHz ist mitnichten die beste Frequenz zum Fernsteuern, sie war nur gerade frei und Komponenten dafür billig vorhanden.

Wo dringend Handlungsbedarf besteht, ist bei der FPV-Bildübertagung. Das man hier mit analogen, verrauschten Kanälen arbeitet die sich gegenseitig stören können und eine miese Bildqualität bieten, bedeutet dass ordentlich Optimierungspotenzial vorhanden ist.
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Da muss ich jetzt doch noch Einkaufen gehen, es fehlen Bier und Popkorn. :D

Gruss
Micha

Jau,da muss ich auch erst mal Vorräte nachfassen.
Besonders in Bezug auf die spannende Frage, wie der Ausschluss in der ITU Radio Regulation für "Aeronautical Mobile" in dem fraglichen Frequenzbereich zu handhaben ist. Die Definition der Nutzungsmöglichkeiten ist etwas komplizierter als die Gummiente sich das vorstellt.
Naja, ein Bier hab ich noch. Popkorn iss aber alle.
 

rubberduck

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hallo Frank,
dann bleib doch mal bei dem Thema am Ball und informiere uns wenn es etwas interessantes gibt.
Ich habe ja deswegen extra geschrieben, dass es erste Versuche in die Richtung Modellflug sind, also bislang noch nichts Konkretes.

Allerdings wissen wir, dass aus solchen Experimenten auch ab und an etwas entstanden ist, das sich später in unserem Hobby etabliert hat.

Die Sache mit dem Smartphone oder Tablet als Display ist schon auf dem Markt (ok das unterliegt keiner behördlichen Sonderzulassung). Das Thema ist "Digitalisierung" im Modellbau, vom Flight Controller bis zum ... xyz-Gadget.
Alleine was alles in Sachen GPS zugelassen ist, hätten die meisten sich nicht vorstellen können, vom automatischen Start / Landung bis zum Geofence, siehe Horizon Safe Plus.

Gruss
Jürgen
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Jürgen

Um das Ganze Thema 5G etwas einzunorden.
Aktuell läuft die Versteigerung der 5G-Frequenzbänder in D.
Diese Frequenzen werden so wie bisher bei 4G zur Übertragung von Daten verwendet. Sprache im Mobilfunk ist letztendlich auch Datenübertragung.
Die Datenübertragung wird wie bisher auch, von mobilen Geräten ins „Netz“ passieren.
So viel zum Grundsätzlichen.

Deine Gedankengänge gehen davon aus, dass die Daten eines mobilen Gerätes ins Netz gesendet werden und von dort wieder auf ein mobiles Gerät. Das heißt eine Vernetzung mobiler Geräte zum Datenaustausch untereinander.
Das wäre technisch nicht das Thema.
Tatsächlich benötigt man dazu eine entsprechende Infrastruktur. D.h. eine Verarbeitung der Daten damit diese weitergeleitet werden. Und jetzt kommen wir zum Knackpunkt. Das kostet Geld. Und zwar richtig Geld.
Die Nutzung der Frequenzen zu solchen „Spielereien“ ist nicht umsonst. Im Endeffekt benötigst Du einen MobilfunkVertrag IOT-Geräte Daten austauschen zu lassen. Also irgendwas Monatliches.

Für die „paar Hobbysender“ ist es völlig illusorisch zu glauben, dass auch nur ein Senderhersteller diesen finanziellen Aufwand einer entsprechenden Entwicklung zu betreiben. Wenn auf der anderen Seite jeder Cent für ein Balsabrettchen umgedreht wird.

Nur zur Info. Weil die BNA weiß um wie viel Geld es geht, hat sie die Möglichkeit in Planung, dass für Industrieanwendungen in räumlich begrenzten Bereichen 5G-Frequenzen zur Verfügung gestellt werden. Übrigens gegen den Widerstand der an der Frequenz-Versteigerung beteiligten Mobilfunkanbieter.

Insofern, „nice to have“, aber für 5G haben wir aktuell das Gesäß zu weit unten. Und das wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern. 6G läuft übrigens bereits in Laborversuchen... ;)
 
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