... nochmals Frage zu "richtig Fliegen mit Querruder"

scheff

User
hi nochmals von mir...

nachdem ich hier http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=66500 schon einige brauchbare Antworten bekommen habe (nochmals danke an Euch), habe ich aber noch ein "kleines Problem" beim Fliegen mit den Querrudern bzw. dem Seitenruder. So, was mache ich falsch, wenn der Flieger in der Kurve die Nase hebt? Zuwenig/ zuviel SR, zuwenig/ zuviel HR, zuwenig/ zuviel QR? Ziel ist es, die Kurven/ Kreise koordiniert (=sauber!) zu fliegen (also kein "um-die Kurve-Quälen" wie z.B. nur mit QR und HR).

Danke schon mal im voraus und Grüße vom Bodensee

Robert
 
Hauptgrund dürfte sein, dass Du im Kreisflug zuviel "Höhe" gibst....

Zuwenig/zuviel SR bzw. QR bedeutet ja in jedem Fall Widerstandserhöhung, was jedes Luftfahrzeug mit erhöhter Sinkrate und Fahrtaufnahme quittiert - die Nase geht also nach unten.

Sonderfall: Steht die Achse des SR sehr schräg zur Flugrichtung (z.B. Foka 4 o.ä.), wirkt jeder SR-Ausschlag auch ein wenig als HR-Ausschlag, was zu einem Heben der Nase führen könnte....
-Um welches Modell handelt es sich?-
 

migru

User
Das könnte 2 Ursachen haben, Robert: zu wenig Seitenruder und/oder zu wenig Querruderdifferenzierung.
Jedes Modell verlangt nach anderen Mischungsverhältnissen bezüglich Quer/Seite und Querruderdifferenzierung.
Wenn ich einen neuen Segler einfliege fange ich mit 50% Querruderdifferenzierung UND Querruder/Seitenruder-Mix mit 50% (Mix über Schalter zu- und abschaltbar) an. Zeigt der Flieger das Verhalten was du beschrieben hast, würde ich folgendes tun:

1.) Seitenruder-Mix auf 70% erhöhen und testen
2.) Seitenruder-Mix wieder zurück auf 50%, aber jetzt die Querruderdifferenzierung auf 70% erhöhen und testen
3.) beides mal auf 60% einstellen (oder andere Kombinationen)

Bei jeder Kurve leicht ziehen. Nur so viel, das das Modell in etwa die Höhe hält.

So lernst du dein Modell und die verschiedenen Einstellungen und deren Auswirkungen kennen. Hast du eine gute Einstellung gefunden, bleibst du bei der ermittelten Querruderdifferenzierung und das Seitenruder kannst du jetzt ohne Mix separat und mit entsprechendem Anteil steuern.

Für die Anfangseinstellung der Querruderdifferenzierung kannst du auch folgendes machen:

- das Modell im Flug von hinten beobachten
- nur Querruder (z.B. nach links) steuern (ohne Seitenruder!)
- bremst die linke Seite stark ab und geht das Modell in eine Linkskurve, ist die Querruderdifferenzierung zu groß
- bremst die rechte Seite stark ab und hebt sich die Nase nach rechts oben, ist die Querruderdifferenzierung zu klein
- das Modell sollte also annähernd Momentfrei mit geneigter linker Tragfläche den Geradeausflug fortsetzen. So hast du eine gute Ausgangsbasis
 

scheff

User
@FoxLima und migru:

danke für die Tipps, werde ich, sobald es mal wieder aufgehört hat zu regnen (sch... Wetter :mad: :mad: ) umgehend in die Tat umsetzen und dann hier ggf. nochmals berichten bzw. nachfragen :)

@FoxLima: es handelt sich um ein Modell von FVK, Typ Trendy, 1,7m SW.

Grüße

Robert
 

pgruen

User
Hallo,
ich glaube nicht dass die QR Differenzierung etwas mit den Hochnehmen der Nase zu tun hat. Das liegt allein an der Abstimmung von HR und SR.
Ein SR Gegenausschlag wirkt wie Höhenruder, das ist richtig. Falls Du das probiert hast ist das kein Wunder. Ich habe viele hundert Stunden auf großen Seglern geflogen und kann Dir berichten, dass im normalen Flug keiner davon in der Kurve Gegenseitenruder gebraucht hat. Alles andere hätte zu einer Slipfluglage geführt (manchmal sicher auch gewünscht). Allerdings reagierten die verschiedenen Flugzeuge (KA6, Astir,SB5, Blanik usw) sehr unterschiedlich und man musste sich erst etwas darauf einfliegen bevor man koordiniert Kurven fliegen konnte. Beim Modell ist es genauso eine Trainigssache herauszubekommen welche Ruder Dein Flieger braucht.
Um aufs Problem zurückzukommen: Wenn die Nase in der Kurve nach oben geht hast Du ziemlich sicher zuviel gezogen. Beim Segelfliegen achtet man in der Kurve immer genau auf den Horizont und hält diesen in einer konstante Lage, da hiermit die Fahrt gehalten wird (Längsneigung bleibt gleich).
Versuche beim Modell ständig die Lage des Rumpfes in der Luft gleich zu halten (mit dem HR), dann ist diese Längsneigung konstant und Du fliegst eine saubere Kurve.
Gegen das Steilerwerden des Kreises gibst Du etwas Gegenquerruder.
Dies unterstützt gleichzeitig die Drehung in der Kurve indem Du Dir das negative Wendemoment zunutze machst. Ein Seitenruderausschlag ist i.d.R. so nicht mehr nötig es sei denn der Flieger will nicht drehen da ein Bart die innere Fläche hochdrückt. Dann gibst Du ihm mit dem SR einen gezielten Tritt aber in die Kurve hinein damit er dreht. Der Rest ist wirklich nur Übung und kommt dann von alleine.

Viel Spass
 
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