Probleme mit kleiner Pilatus B4 von Schwabbauer

sante

User
Hallo,
ich habe bei ebay eine Pilatus B4 mit 2,15 Spannweite von Schwabbauer gekauft. Leider macht mir der Flieger Probleme. :confused:
Es passiert mir immer wieder, dass er in der Kurve plötzlich abschmiert. Nun muss ich sagen, dass ich mit Kustflugseglern keine Erfahrung habe. Wieviel schneller muss so einer im Vergleich zu anderen Modellen fliegen, damit die Strömung nicht abreißt ?
Eigentlich hatte ich mir sagen lassen, dass die B4 von Schwabbauer ein toller Flieger sei....

Gruß, Sante
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Sante

Das ist sie auch. Laufen lassen ist die Devise, dann entfaltet sie ihre Leistung. Wenn das Heck ein wenig in die Höhe zeigt, ist sie optimal eingestellt. Thermik und Abwind zeigt sie dann B4-typisch mit Heben und Senken des Hecks an.

Leider ist meine bei einer "Feindberührung" auf der Gerlitzen zertrümmert worden. Dennoch habe ich die Flugstunden mit der kleinen Schwabbauer B4 sehr genossen.

Bilder von Herbert Stammler:

IMG_1861.JPG

IMG_1839.JPG

IMG_1868.JPG
 

sailing

User
Hallo Sante,

Ruf doch direkt beim Ruppert (RS MODELLBAU) an, besser als er selber kenne ich keiner der Dir helfen könnte.



Gruß / Marc
 

sante

User
Hallo Claus (und alle anderen),
da Du Dich mit der B4 auszukennen scheinst,
kannst Du mir geeignete Ruderauschläge empfehlen?
Und wie ist das mit dem Schwerpunkt, macht es Sinn den ein bischen nach vorner zu verlegen?

Gruß, Sante
 

COOLMOVE

User gesperrt
Hatte das Modell auch mal vor langer Zeit. Die Mühle braucht Fahrt, dann bringt sie Leistung. Ist halt kein Thermikschleicher.
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Sante,

ich fliege die kleine B4 von RS seit zehn Jahren (hatte mal zwei davon, jetzt nur noch eine und die wird gerade generalüberholt).

Coolmove hat geschrieben:

COOLMOVE schrieb:
Hatte das Modell auch mal vor langer Zeit. Die Mühle braucht Fahrt, dann bringt sie Leistung. Ist halt kein Thermikschleicher.

Das deckt sich nun gar nicht mit meiner Erfahrung. Ich schmeiße die B4 auch - und gerade - bei schwachen Bedingungen raus, quasi immer und überall, zum Antesten der Bedingungen.

Der Eppler-Strak ist ja gerade an der Innenseite der Flächen in Rumpfnähe hoch gewölbt und trägt sehr gut. Man kann sie auch flotter fliegen.

Zum Abschmieren in den Kurven: Mir ging es am Anfang mit der kleinen B4 genau so. Das Phänomen kannst du beheben, indem du 1.) mit mehr Fahrt in die Kurven gehst und 2.) das Heck dann auch mit Seitenruderunterstützung "rumschmeißt".

Bei allen meinen B4s (von 2,14 m bis 4,60 m Spannweite) habe ich die Beobachtung gemacht, dass die Kurven erst dann gut aussehen, wenn man sie mit Seitenruder fliegt.

Ein Tipp zu den HR-Ausschlägen: Mach die nicht zu groß, sonst handelst du dir einen Strömungsabriss (z. B. beim Looping) am HR ein.

Der Rupert Schwabbauer hilft immer gerne, wenn man Fragen hat. Ruf ihn einfach an (Tel.-NR. müsste auf seiner Website) zu finden sein.
 

sante

User
Hi Andy,
danke für Deine Tipps :) . Irgendwie beruhigend, dass es Dir am Anfang ähnlich ging und dass Du trotzdem immernoch die B4 fliegst. Das mit den möglichst geringen HR-Ausschlägen hatte ich übrigens schonmal gehört.
Und das mit mehr SR in der Kurven erscheint mir jetzt im Nachhinen auch sinnvoll. Denn das Abschmieren ist mir wahrscheinlich immer dann passiert, wenn ich in den Kurven nicht rumgekommen bin und mit dem HR nachhelfen wollte, statt das SR zu benutzen.

Eine Frage hätte ich noch: Ich habe noch einen Elektrorumpf für die B4.
Was darf die Elekto-B4 wohl wiegen? Ich habe zur Zeit einen Brushless mit einem Gewicht von 105 g reingebaut. Der Regler wiegt so um die 50 g. Das Problem ist der Akku (8 Zellen Sanyo RC2400 oder so), der wiegt leider >500 g, was mir zu schwer erscheint. Einige sagen aber auch, sie fliegen die B4 (als reinen Segler) mit Ballast. Deshalb bin ich etwas unsicher, ob ich vor dem nächsten Flugversuch lieber auf Lipos umsteigen muss, ein Thema, das für mich völliges Neuland ist. Vielleicht kann mir da jemand sagen, wie ich vorgehen sollte.

Ach ja, und wie sollte ich die QR-Ausschläge wählen?

Gruß, Sante
 

sante

User
Hallo Horst,
tut mir leid, dass ich Dich überboten habe.
Ich hoffe, Du findest auch mal so eine schöne B4 und kommst dann besser damit klar als ich ;-).
Gruß, Sante
 

bie

Vereinsmitglied
Sante,

mach dir mal überhaupt keine Sorgen wegen des Gewichts einer Elektro-B4!!!

Meine hat irgendwas um die 2,2 kg damals gewogen, mit einem der ersten Ikarus-BL-Motoren (riesengroß) und NiCd-Akkus (10 bis 12 Zellen). Damit ging das Teil einfach nur super!

Du kannst auch deine "normale" B4 aufbleien. Ich habe bei stärkerem Wind (am Hang so etwa ab 3 bft) ein "satteres" Fluggefühl wahrgenommen ohne Verschlechterung der Flugeigenschaften. Das kann man mal in 100- bzw. 50-Gramm-Schritten angehen. 250 Gramm bringen da schon einiges.

Hast du vorne einen Buchenstab auf Höhe der Nasenleiste im Rumpf verbaut? Der ist wichtig, damit die Flächen bei härteren Landungen beim Nach-vorne-schwingen nicht den Rumpf beschädigen.

Meine B4 ist nach knapp zehn Jahren im harten Flugeinsatz derzeit in der Generalüberholung - habe ich ja oben schon geschrieben. Rumpf und Flächen haben bei mehreren Midairs einiges abbekommen, ein Tribut an die tollen Hangflugeigenschaften. :D Aber ich freue mich jetzt schon wieder aufs Fliegen damit, obwohl ich einiges andere im Hangar habe. :)

Meine rote ehemalige Elektro-B4 (die jetzt überholt wird und die ich seit ein paar Jahren wieder ohne E-Motor fliege) hat übrigens die Schnauze der anderen „normalen“ gelben B4 bekommen (war der traurige Rest, der übriggeblieben ist, nachdem mir ein Großsegler am Westhang mitten durch die gelbe B4 geflogen ist und praktisch nichts mehr heil geblieben ist... :D ). Sieht lustig aus und wird auch so bleiben als Erinnerung...

Vielleicht sollte ich mir gleich noch eine ganz neue ordern? :rolleyes:
 

sante

User
Hey Andy,
ich habe gerade mal nachgewogen. Meine Elektro-B4 wiegt 2,05 kg. :cool: Dann wird es wohl gehen, denke ich. Jetzt muss nur noch das Wetter besser werden. Das mit dem Buchenstab in der Nase habe ich leider nicht richtig verstanden, :confused: aber ich denke nochmal drüber nach, danke.
Ich werde jedenfalls nach dem nächsten Flug mal berichten wie ich jetzt klarkomme.

Fliegergruß, Sante
 

bie

Vereinsmitglied
Sante,

das mit den 2,05 kg passt schon - wenn der Motor stark genug ist... :D

Den Buchenrundstab (kannst auch Kohlefaser, Glasfaser oder ein anderes Material nehmen) habe ich als Drucksteg im Bereich der Nasenleiste (also unmittelbar auf der Rückseite der Kabinenhaube) quer in den Rumpf eingeklebt. Dieser verhindert, dass der Rumpf beschädigt / zusammengedrückt wird, falls die Flächen sich bei einer Landung lösen und nach vorne schwingen. Alles klar?
 

sante

User
:) :) :) :) :)

Danke Andy,

jetzt habe ich es verstanden.
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht so recht, ob da so ein Drucksteg im Bereich der Nasenleiste drin ist. Ein Druckstab ist wohl drin, aber wo genau der positioniert ist, muss ich heute abend nach der Arbeit mal nachschauen. :eek:

Der Motor dürfte stark genug sein, denn das Starten aus der Hand klappt ja und dann steigt die B4 auch gescheit und im Horizontalflug wird sie auch recht schnell. Wahrscheinlich brauche ich jetzt nur noch Übung.

Gruß, Sante

:) :) :) :) :)
 

Rupi

User
Hallo B4 Fans,

nun habe ich mich doch hier angemeldet, um auch auf diesem Wege vielleicht Hilfestellung leisten zu können. Ich habe die Kleine vor 19 Jahren konstruiert und fliege sie auch solange selbst.

Die besagte B4 hat einen E-211-Strak. Das 211 ist ein Allroundprofil mit guten Langsam- Thermik- und Schnellflugeigenschaften. Es ist aber bekannt, dass das 211er empfindlich auf die Schwerpunkteinstellung reagiert. Deshalb liegt jedem Bausatz folgende Ausführung bei:

"Zitat"
Tips zum Erstflug:
Das Allerwichtigste an dieser B4 ist der exakt einzuhaltende Schwerpunkt! Bauen Sie eine Vorrichtung (z. B. aus zwei Holzdreiecken), und nehmen Sie nicht die Finger zum auswiegen. Die B4 soll 62 mm hinter der Nase unterstützt werden, und dann in Fluglage hängen, also nicht abkippen! Jetzt können Sie die Feinabstimmung des Schwerpunktes erfliegen. Ihre B4 muß sich auch sehr langsam fliegen lassen, ohne daß es zu einem schlagartigen Strömungsabriß kommt. Wenn Sie im Langsamflug einen schlagartigen Strömungsabriß beobachten, ist Ihre B4 noch nicht richtig ausgewogen! Sollte dies der Fall sein, liegt in der Regel Kopflastigkeit vor (in 5 Gramm - Schritten Blei herausnehmen). Ruderausschläge: Quer - 30/10 mm, Höhe - 15/10 mm + Expo.
Trimmen Sie beim Start das Höhenruder etwas auf Tiefe!
"Zitat Ende"

Ausserdem ist eine allgemeingültige Beschreibung zum "Schwerpunkt erfliegen" dabei - anstechen und beobachten ob sie sich abfängt oder unterschneidet - Ihr kennt das Verfahren sicherlich. Wenn der Schwerpunkt optimal eingestellt ist, fliegt diese B4 auch sehr langsam und läßt sich im Falle eines Abkippens sofort wieder fangen!

Wer also mit Abrissen im Langsamflug zu kämpfen hat, sollte nach obiger Anleitung verfahren und den Schwerpunkt wie beschrieben einstellen. Ein Problem sind aber oft die dabeistehenden Kameraden mit dem gutgemeinten Rat: "Die hat Abrisse - die ist schwanzlastig - Blei rein". Ein anderes Problem könnte gerade bei gebrauchten Maschinen mit Styroflächen auftreten, dass die Nase oder das Profil kaputtgeschliffen wurde - vielleicht bei einer Reparatur.

Gruß Rupi
 
Hi,

habe die Beiträge auf die schnelle gelesen. Mir fehlen drei Buchstaben EWD

Ohne EWD nützt auch die Schwerpunktangabe nichts. Hatte mal die 2m B4 von Graupner. Am Hang rasus geworfen, erste Kurve abgeschmiert. Zweite Kurve abgeschmiert. Landen ohne Schaden - zum Glück. EWD hatte 3°!!. Nach Rücknahme auf 0,6° war's OK.

In der Kurve wird mit erhöhte Anstellung geflogen + zuviel EWD kommt es leicht zum Strömungsabris.
 
Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht die EWD nachzumessen. Zu oft hat sie nicht gepasst.

Aus den Bauksten: B4 3° auf 0,6° geändert, die kleine ASW28 2,5° auf 1,7° geändert, Discus 2b hat um 3° wird auf 1,5° geändert... (bei späteren Baukästen wurde ein Unterlegkeil beigelegt)

Toll das die Baupläne den Schwerpunkt angeben, die EWD nicht. Dann probiere ich mit dem Schwerpunkt solange bis das Modell fliegt - oder eben nicht. Blödes Modell, mein Schwerpunkt ist ganz woanders... an der EWD kanns ja nicht liegen, die ist ja vorgegeben...

Vielleicht hat der Vorgänger das Modell im Sommer im Auto "getempert" und der Rumpf hat sich verzogen... EWD passt nicht mehr und somit auch der Schwerpunkt nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rupi

User
Ich teile deine Argumentation nicht ganz - tut mir leid!

Es geht hier nicht um die B4 von einem großen Hersteller mit 3° EWD, ebensowenig um irgendeine ASW28, Discus oder sonstwas!
Es geht hier um genau die B4, die ich seit fast 20 Jahren fliege und vertreibe. In all den Jahren habe ich einiges an Erfahrung mit dem Modell und den Piloten gesammelt, die die B4 fliegen - das darf man mir glauben! Und diese Erfahrung besagt eindeutig, dass mit 95%iger Wahrscheinlichkeit das Einstellen und Erfliegen des Schwerpunktes (wie oben beschrieben), die gewünschten Verbesserungen der Flugeigenschaften bringt.

Wer damit nicht zum Erfolg kommt, sollte einfach bei mir anrufen, um gemeinsam mit mir weitere Ursachenforschung zu betreiben. Das ging schon soweit, dass ich mich mit einem Kunden am Hang getroffen habe, um dort festzustellen, dass seine 62 mm Auswiegemarkierungen an den Flächen links bei 58 mm und rechts bei 60 mm angebracht waren :) - ja, das ist ein Extrembeispiel, ich weiß! Aber er hat wenigstens bei mir angerufen, und so konnte Ihm geholfen werden!

Gruß Rupi
 

sante

User
Rupi schrieb:
Hallo B4 Fans,

nun habe ich mich doch hier angemeldet, um auch auf diesem Wege vielleicht Hilfestellung leisten zu können. Ich habe die Kleine vor 19 Jahren konstruiert und fliege sie auch solange selbst.

Hallo Rupi,
das ist nett, dass Du Dich meldest!
Ich wollte schon anrufen, aber ich glaube mit Deinem Beitrag hast Du mir schon geholfen. :)

Rupi schrieb:
Die besagte B4 hat einen E-211-Strak. Das 211 ist ein Allroundprofil mit guten Langsam- Thermik- und Schnellflugeigenschaften. Es ist aber bekannt, dass das 211er empfindlich auf die Schwerpunkteinstellung reagiert. Deshalb liegt jedem Bausatz folgende Ausführung bei:

"Zitat"
Tips zum Erstflug:
Das Allerwichtigste an dieser B4 ist der exakt einzuhaltende Schwerpunkt! Bauen Sie eine Vorrichtung (z. B. aus zwei Holzdreiecken), und nehmen Sie nicht die Finger zum auswiegen. Die B4 soll 62 mm hinter der Nase unterstützt werden, und dann in Fluglage hängen, also nicht abkippen! Jetzt können Sie die Feinabstimmung des Schwerpunktes erfliegen. Ihre B4 muß sich auch sehr langsam fliegen lassen, ohne daß es zu einem schlagartigen Strömungsabriß kommt. Wenn Sie im Langsamflug einen schlagartigen Strömungsabriß beobachten, ist Ihre B4 noch nicht richtig ausgewogen! Sollte dies der Fall sein, liegt in der Regel Kopflastigkeit vor (in 5 Gramm - Schritten Blei herausnehmen). Ruderausschläge: Quer - 30/10 mm, Höhe - 15/10 mm + Expo.
Trimmen Sie beim Start das Höhenruder etwas auf Tiefe!
"Zitat Ende"

Wer also mit Abrissen im Langsamflug zu kämpfen hat, sollte nach obiger Anleitung verfahren und den Schwerpunkt wie beschrieben einstellen. Ein Problem sind aber oft die dabeistehenden Kameraden mit dem gutgemeinten Rat: "Die hat Abrisse - die ist schwanzlastig - Blei rein".
Ja, möglicherweile habe ich das mit dem Schwerpunkt nicht so genau genommen. Mittlerweile habe ich nochmal nachgetrimmt und komme schon viel besser mit der B4 zurecht. Trotzdem bin ich beim Kurvenfliegen noch etws unsicher.
Kann es sein, dass es auch an meinen Querruderausschlägen liegt? Ich kann zur Zeit -30/10mm nicht realisieren, da die Servos (Volz) mit den vorhandenen Servohebeln nach oben nur einen Ausschlag von -16mm ermöglichen. Und irgendwie weiß ich nicht wo ich an längere Hebel für diese Servos herankomme.

Viele Grüße, Sante
 

sante

User
Hi Andy,
habe jetzt meine ersten Starts mit der motorisierten B4 hinter mir.
Sie geht jetzt sehr gut!
Nochmal Danke für Deine Tipps.
 
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