Hm, du traust mir ja Sachen zu...
Also, dass eine Linse im Lichtschacht wirklich Sinn macht, wage ich zu bezweifeln. Das wäre dann nur ein Sucherersatz, dh du müsstest das Auge direkt an die Linse halten, was natürlich bedeutet, dass du mit verschwenktem Display es kaum noch auf die Reihe kriegen würdest, den Bewegungen des Modells zu folgen, da die ja in einer anderen Richtung stattfinden, als du sie auf dem Display siehst. Falls die Kamera also eh einen Sucher hat, sollte man lieber den benutzen. Einen Lichtschacht für das Display kann man sich natürlich trotzdem basteln, aber der braucht dann keine Linse, sondern dient nur der Abschattung für die bessere Sichtbarkeit des Displaybildes.
Wenn es denn doch eine Linse im Lichtschacht sein soll (die muss dann mE aber auch ein- und ausschwenkbar sein, sonst ist der Nutzen zu gering), musst du zuerst den einzustellenden Abstand der Linse vom Display ermitteln. Der sollte mindestens die Formatdiagonale des Displays betragen. Rechnen tust du das nach Pythagoras (a Quadrat plus b Quadrat gleich c Quadrat), bei einem Display von 5 x 7 cm z.b. wären das 8,6 cm als Abstandsuntergrenze. Dieser Abstand bestimmt die nötige Brennweite der Linse, in diesem Fall also 86 mm entsprechend einer Brechkraft von 11,62 Dioptrien. Da eine solche Linse sicher schwer zu beschaffen wäre, vereinfacht man, indem man den Abstand nach oben aufrundet (immer nach oben, sonst hast du hinterher nicht mehr das gesamte Display im Blickfeld): Bei einem Abstand und einer Brennweite von 10 cm bzw. 100 mm brauchst du eine Linse mit genau 10 Dioptrien; die dürfte leichter zu kriegen sein (z.B.
sowas hier). Die optische Qualität solcher Einfachlinsen ist eher bescheiden, aber für einen Achromaten müsstest du schon locker 50 Euro hinlegen.
Ob sich der ganze Aufwand lohnt? Ich weiß nicht... wenn du zB bei Amazon nach "Displaylupe" suchst, kriegst du das ganze Ding fix und fertig ab 20 Euro, allerdings großenteils ohne ausschwenkbare Lupe...
Tschöö
Stephan