Lichtschacht für Schwenkdisplay drucken

Hm, du traust mir ja Sachen zu...
Also, dass eine Linse im Lichtschacht wirklich Sinn macht, wage ich zu bezweifeln. Das wäre dann nur ein Sucherersatz, dh du müsstest das Auge direkt an die Linse halten, was natürlich bedeutet, dass du mit verschwenktem Display es kaum noch auf die Reihe kriegen würdest, den Bewegungen des Modells zu folgen, da die ja in einer anderen Richtung stattfinden, als du sie auf dem Display siehst. Falls die Kamera also eh einen Sucher hat, sollte man lieber den benutzen. Einen Lichtschacht für das Display kann man sich natürlich trotzdem basteln, aber der braucht dann keine Linse, sondern dient nur der Abschattung für die bessere Sichtbarkeit des Displaybildes.
Wenn es denn doch eine Linse im Lichtschacht sein soll (die muss dann mE aber auch ein- und ausschwenkbar sein, sonst ist der Nutzen zu gering), musst du zuerst den einzustellenden Abstand der Linse vom Display ermitteln. Der sollte mindestens die Formatdiagonale des Displays betragen. Rechnen tust du das nach Pythagoras (a Quadrat plus b Quadrat gleich c Quadrat), bei einem Display von 5 x 7 cm z.b. wären das 8,6 cm als Abstandsuntergrenze. Dieser Abstand bestimmt die nötige Brennweite der Linse, in diesem Fall also 86 mm entsprechend einer Brechkraft von 11,62 Dioptrien. Da eine solche Linse sicher schwer zu beschaffen wäre, vereinfacht man, indem man den Abstand nach oben aufrundet (immer nach oben, sonst hast du hinterher nicht mehr das gesamte Display im Blickfeld): Bei einem Abstand und einer Brennweite von 10 cm bzw. 100 mm brauchst du eine Linse mit genau 10 Dioptrien; die dürfte leichter zu kriegen sein (z.B. sowas hier). Die optische Qualität solcher Einfachlinsen ist eher bescheiden, aber für einen Achromaten müsstest du schon locker 50 Euro hinlegen.
Ob sich der ganze Aufwand lohnt? Ich weiß nicht... wenn du zB bei Amazon nach "Displaylupe" suchst, kriegst du das ganze Ding fix und fertig ab 20 Euro, allerdings großenteils ohne ausschwenkbare Lupe...

Tschöö
Stephan
 

wersy

User
Nicht auf Biegen und Brechen drucken

Nicht auf Biegen und Brechen drucken

Vielen Dank Stephan für die umfangreichen Infos.
Ich hatte auch keine Ahnung über den Zusammenhang von Brennweite und Dioptrien.

Einen einfachen Lichtschacht habe ich mal für meine Kamera gedruckt:

Lichtschacht_komp2l.jpg

Enttäuschend ist aber der Nutzen. Oft kommt noch zu viel Fremdlicht hinein.
Deswegen dachte ich an eine Linse, die den Lichtschacht schließt. Ohne Augenmuschel wäre das ja dann aber auch nichts.

Die Videokamera hat, glaube ich, keinen Sucher. Wenn dann höchstens einen elektronischen. Mit so einen bin ich gar nicht zurechtgekommen.

Mit deiner Kamera hast du aber deinen Flieger immer gut im Bild gehabt. Hat die einen Sucher?

Danke für den Tipp, man muss nicht immer alles drucken, wenn es schon was Fertiges gibt. Das funktioniert dann wenigstens :)

Ich werde mal im Nurflügel Forum nachfragen, welcher Lichtschacht da verwendet wurde. So gute Videos hätte ich mir auch gewünscht.
 
Vielen Dank Stephan für die umfangreichen Infos.
Ich hatte auch keine Ahnung über den Zusammenhang von Brennweite und Dioptrien.
Das ist relativ simpel: Die Brechkraft (dpt) ist der Kehrwert der Brennweite in Metern. Also zB: Brennweite 100 mm = 1/10 m bedeutet Brechkraft 10/1 dpt = 10 dpt. Aus irgendeinem Grund hat sich gottseidank in der Optik das metrische System relativ früh durchgesetzt... ;)

Einen einfachen Lichtschacht habe ich mal für meine Kamera gedruckt:
Enttäuschend ist aber der Nutzen. Oft kommt noch zu viel Fremdlicht hinein.
Deswegen dachte ich an eine Linse, die den Lichtschacht schließt. Ohne Augenmuschel wäre das ja dann aber auch nichts.
Der sieht aber doch schon recht "ausladend" aus - kommt das Fremdlicht da wirklich von hinten, oder gibt es Ritzen zwischen Lichtschacht und Kamera? Gegen die würde auch eine Linse nichts ausrichten.

Die Videokamera hat, glaube ich, keinen Sucher. Wenn dann höchstens einen elektronischen. Mit so einen bin ich gar nicht zurechtgekommen.
Das ist so eine Generationenfrage... mittlerweile sind die elektronischen Sucher sehr viel besser, als sie noch vor 10 Jahren waren. Optische Sucher hat es bei Videokameras praktisch nie gegeben (paar Exoten ausgenommen). Selbst in analogen Magnetband-Zeiten war der Sucher idR eine Kathodenstrahlröhre.

Mit deiner Kamera hast du aber deinen Flieger immer gut im Bild gehabt. Hat die einen Sucher?
Ja, aber - "immer gut im Bild gehabt" ist ja wohl was anderes. ;) Teilweise habe ich das Ding sekundenlang verloren, und das Geschwanke der Kamera war furchtbar. Da ist aber ohne Schwenkstativ auch nicht viel zu machen - das war ja aus der Hand gefilmt, noch dazu mit digitalem Telekonverter.
Das wäre auch meine erste Empfehlung, wenn es dir auf ruhige Schwenks beim Filmen ankommt: Ein zumindest mittelmäßiges, in dem Fall durchaus schweres Stativ mit einem 2-Wege-Hebelneiger (keinesfalls ein Kugelkopf, auch kein Fluidneiger - der macht zwar butterweiche Schwenks, aber bei niedrigen Vorbeiflügen bremst er zu stark, um das Modell im Bild zu behalten). Dazu dann am besten noch die Kamera, wenn sie so klein und leicht ist wie deine, mit 2-3 kg Ballast beschweren, und schon schwenkt sie viel ruhiger.

Tschöö
Stephan
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hi,
ich bin der Kollege mit dem "Lichtschacht" vom Nurflügeltreffen. :)
De fakto handelt es sich um diese Displaylupe, die ich mit einem kleinen Adapter über den Bildschirm meines Camcorders schiebe.
https://www.amazon.de/dp/B00BW4QVYC/ref=pe_3044161_185740101_TE_item

Endlich kein störender Lichteinfall ins Display mehr, das Filmen von fliegenden Modellen bei strahlendem Sonnenschein fällt mir dadurch wesentlich leichter. Ausgedacht hat sich das mein Kumpel Lutz.

Gruß
Stephan
 

wersy

User
Doch was zum Drucken

Doch was zum Drucken

Hi,
ich bin der Kollege mit dem "Lichtschacht" vom Nurflügeltreffen. :)
De fakto handelt es sich um diese Displaylupe, die ich mit einem kleinen Adapter über den Bildschirm meines Camcorders schiebe.
https://www.amazon.de/dp/B00BW4QVYC/ref=pe_3044161_185740101_TE_item

Endlich kein störender Lichteinfall ins Display mehr, das Filmen von fliegenden Modellen bei strahlendem Sonnenschein fällt mir dadurch wesentlich leichter. Ausgedacht hat sich das mein Kumpel Lutz.

Gruß
Stephan

Vielen Dank Stephan!

Auf der Abbildung ist ein gerändelter Ring zu sehen. Ist der für den Dioptrienausgleich?
Könntest du bitte beschreiben, wie dein Adapter genau aussieht?
Und am besten noch mit Fotos ergänzen?

Dann hätten wir ja doch noch etwas zu drucken :)
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hallo,
wenn ihr die Displaylupe auf einem Camcorder mit Klappdisplay nutzen wollt, werdet ihr etwas drucken müssen. Und zwar sowas:
 

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StephanB

Vereinsmitglied
Dieses Teil " Adapter" schiebt ihr dann über das Klappdisplay. Bei der Displaylupe liegt ein magnetischer Rahmen bei. Der wird an den Adapter geklebt. Die Displaylupe wird dann magnetisch am Adapter gehalten.

Gruß
Stephan
 

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StephanB

Vereinsmitglied
Der Adapter ist in meinem Falle aus einem langsam in Vergessenheit geratenden Werkstoff namens "Holz", die Älteren werden sich erinnern. :D
Wichtig: er ist innen ringsum mit schwarzem Flauschband gegen Lichteinfall abgedichtet und geht stramm über den Bildschirm.
Gruß
Stephan
 
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