Ruderhörner in Voll-CFK mit Formenharz?

Hallo Flieger,

um die Standzeit von Voll-Cfk-Ruderhörnern auf Lochleibung im Bereich Gabelkopfeinhängung zu erhöhen, möchte ich Euch mal fragen, ob es möglich wäre, mit Fomenharz und CFK/GFK-Gewebe Ruderhörnchen zu bauen. Die Stabilität wäre sicher mehr wie ausreichend und das Verschleißverhalten (Ausschlagen) vielleicht geringer.

KONKRETE FRAGE, da ich Formenharz bisher nicht benutzt habe:

1. Kann man mit Formenharz Gewebe tränken?
2. Lässt sich die so erstellte Gewebeplatte noch spanend bearbeiten? Heißt mittels Feile und Bohrmaschine (Löcher bohren)?

Danke im voraus für Eure Infos.

Grüsse Manfred!
 
Also ich kennen jetzt Formenharz nur als erste Schicht in einer Form.
Die Harze die ich kenne sind mit Farbe und Steinmehl versetzt und so eingestellt, dass sie auch von senkrechten Flächen nicht ablaufen.
Es handelt sich also um eine Schicht die eine möglichst gut zu polierende Oberfläche, ne hohe Kantenfestigkeit und ne möglichst hohe Standfestigkeit haben soll.
Eigentlich ist das wie eine Deckschicht - nur etwas fester und schwerer.
Die Harze mit denen ich gearbeitet hab sind sehr dickflüssig und für das laminieren nicht zu empfehlen.

Um die Festigkeit Deiner Ruderhörner zu erhöhen, würd ich mal versuchen mehrere (viele) möglichst dünne Gewebelagen zu verwenden und das Laminat schön zu pressen um überschüssiges Harz aus dem Laminat zu bekommen.
Je nach Dicke der Platte solltest du möglicherweise auch mal über die Verwendung von Vlies und Abreißgewebe nachdenken - damit du das überschüssige Harz auch auffangen kannst.

Immer dran denken - es sind die GEWEBEANTEILE die die Festigkeit bringen - und manchmal hilft auch eine größere Fläche für die Krafteinleitung (größere Gabelköpfe, Kugelköpfe) und das Vermindern von schädlichen Vibrationen und das Optimieren des Gewichts von der Anlenkung und Ruderflächen.
Warum eigentlich Kohle? - ist das jetzt das Allheilmittel für alle Anwendungen und Probleme?

gruß bernard
 

Steffen

User
Ich würde eher empfehlen, eine Buchse in das Ruderhorn einzusetzen.
Auch wenn es nur ein minimal dünnes Stückchen Messing-Rohr ist, wird das mehr abkönnen als eine Lagerung in durchbohrten Fasern.

Ciao, Steffen
 

Arne

User
Hi,

mit Oberflächenharz kann man nichtLaminieren und/oder Gewebe tränken wie schon geschrieben wurde.

Lieber Ausbuchsen, mit Messing z.B.

Gruß Arne

Edit: Hä, Steffens Beitrag hab ich grad noch nicht gesehen??? Hab ja keine 6 Minuten zum Tippen gebraucht. Vielleicht noch ne alte Seite im Cache, warum auch immer. Jedenfalls diesselbe Idee:)
 
Ausbuchsen ist auch ne Idee....
aber Metall auf Metall würd ich lieber nicht nehmen.
Wenn dann lieber ein Stückchen aus einem Kunststoff mit selbstschmierenden Eigenschaften - Gleitlager.

Aber Manfred wird wohl kaum sau treueres Carbon verwenden und hinterher eine Buchse einkleben wollen.
Ich schätze mal da geht es um geringes Gewicht bei maximaler Festigkeit und um edle Optik ;-).

Leider hat er uns in seiner frage aber noch nicht erzählt mit welchem Gewebe er seine Ruderhörner aufbaut.
Wenn er kein sehr eng gewebtes Gewebe nimmt, dann liegen die Fäden möglicherweise so weit auseinander, dass er nur wenig Gewebe um seine Bohrung hat. Ich würde als ersten mal auf ein industriell gefertigtes Laminat zurückgreifen.
Oder mal ein Platinenmaterial mit beidseitiger Kupferbeschichtung nehmen.

Bei diesen Teilen hatte ich eigentlich nie Probleme - auch nicht bei großen Motoren.

modellus
 
Hallo!
Ich nehme NOWOTEX.Ist ein mit Harzgetränktes Gewebe.Gibt es in verschiedenen Stärken.Toni Clark hat es in seinen Bausätzen ebenfalls .
Mfg Bertram
 

Steffen

User
modellus schrieb:
aber Metall auf Metall würd ich lieber nicht nehmen.
Metall auf Metall ist nur ein Problem (bzgl. Knackimpulsen), wenn beide Metallteile

  1. groß sind
  2. klappern

erstes gilt nicht und zweites soll ja nicht sein.

Ein Kolben im Motor macht ja auch keine Knackimpulse ;)

Ansonsten ist das ja durchaus ein Hauptgrund für Kugelköpfe, die festgeschraubt werden und somit nicht im Loch im Ruderhebel laufen.

Ciao, Steffen
 
Hallo,

erst mal vielen Dank für Eure Antworten.

Nochmals die Beschreibung meines Anliegens:

Ich fliege hauptsächlich F3B-Maschinen. Bisher habe ich Augenschrauben (beiliegendes Originalequipment)als Ruderhörnchen (M3) aus Messing benutzt, wie viele andere auch. Angelenkt mit Gabelköpfen.

Diese schlagen aber im Laufe der Zeit tatsächlich minimal aus. (ca. 01,-02mm), so dass sich ein Ruderspiel einstellt. (Ja, mir ist dieses dann zu groß!!)

Habe jetzt eine Fertig-Cfk-Platte als Rudehörnchen in die Ruder einlaminiert, die diese Augenschrauben ersetzen. Diese sind maximal dick gewählt, um möglichst wenig Lochleibung zu haben.

Die Gabelköpfe sitzen sehr schön stramm drauf, ist schon eher eine Übermasspassung.

Bei Einsatz von Messingbuchsen (Messingröhrchen, habe ich erneut wieder minimales Spiel , da ich keine Übermasspassung realisieren kann).

Gleichzeitig konnte ich so einen besseren Anlenkpunkt der Ruder erreichen.

Das Problem ist also erst mal vom Tisch, habe so eine superstramme Anlenkung ohne Spiel realisiert.

Da Formenharz deutlich abriebsfester ist, wollte ich einfach mal eine Platte mit diesem Harz bauen.

Die Teile sind ja so klein, dass Kosten vernachlässigbar sind. Optik ist auch egal, da die Ruderhörnchen völlig abgedeckt sind.

Ich wollte vor dem Kauf von Formenharz erst mal eine Erfolgstendenz abfragen, denke aber, ich starte mal einen Versuch.

Übrigens, denke auch über Kugelköpfe nach, meine aktuellen Modelle sind aber schwer modifizierbar auf diese Anlenkungsart.

Grüsse Manfred!
 

AndreU

User
Hallo,
bei "abriebfest" fällt mir Aramidgewebe ein.
Evtl. lohnt es sich, die Ruderhörner statt aus einer reinen CFK-Platte lieber aus einer Platte, die aus einem Sandwich von Aramid- und Kohlegewebe oder auch nur aus Aramidgewebe besteht, herzustellen?

Gruss,
André
 

Space

User
Ich denke die Idee mit dem Formenharz könnte Sinn machen und längere spielfreie Anlenkungen ermöglichen. Wer "Steingefülltes" Formenharz mal versucht hat zu schleifen, weiss das es deutlich härter als normales oder tixotropiertes Harz.
Probieren würde ich es, die Bohrung in einer fertigen CFK Platte mit ~2,5mm auszuführen und diese Loch mit Formenharz wieder aufzufüllen. In die Füllung dann den endgültigen Durchmesser bohren. Praktisch ein Ausbuchsen mit Formenharz.
 

Gast_2342

User gesperrt
Moin

mit anderen Harzen wird doch aber das eigentliche Problem nicht gelöst, nur verzögert. Das Spiel ensteht doch durch den Verschleiss zwischen Ruderhorn und Gabelkopf. Wenn das eingeklebte Ruderhorn aufgeweitet ist, kann es nur mit Aufwand getauscht werden. Warum nicht ein ganz anderes Prinzip anwenden, wo das Verschleissteil gewechselt werden kann - da gibt es doch genug Patente - z.B. ein Kugelkopf aus dem Helibereich wird direkt in das Ruderhorn geschraubt. Wenn etwas verschleist, dann die Kugelkopfpfanne und die kannn man dann tauschen.

Grüsse

Gero
 
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