Lastigkeitsänderung mit Störklappen

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Experten!

Ich beschäftige mich gerade mit der Planung eines
6 m Modelles und dabei kam der Gedanke hoch, bei
wieviel % der Profiltiefe - HQW 2,5/12 - die Störklappen liegen sollten. Ein leicht kopflastiges Moment beim Ausfahren soll beibehalten werden.
 
Hallo Rudi,

ich hab die Klappen bei meinen Modellen immer direkt hinter den Holm gesetzt. Gibt bei beiden Seglern ein leicht kopflastiges Moment ( ASW 22 mit 5m und Nimbus 2 mit 6,7m )

Gruß Christian

http:\\sfcvl.bei.t-online.de
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Christian!

Das paßt, werde das ebenso machen. Welche Klappen hast Du eingebaut. Ich habe bis jetzt die 350 mm
MPX doppelstöckig genommen. Bei über 6 m Spannweite
sind diese aber zu klein. Ich denke an eine Länge von ca 550 mm Länge und ca 50 - 55 mm Ausfahrhöhe.
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Hans!

Danke für den Hinweis, gibts zur Qualität noch etwas zu sagen? Sind diese Dinger in der Grundkonzeption mit den gängigen Anbietern
zu vergleichen? (Auch was die nicht so guten Seiten betrifft.)
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Rudi,

kann ich Dir nicht sagen, da ich keine verbaut habe, sondern entweder Eigenbauklappen oder im fertigen Flieger Klappen unbekannter Herkunft habe (die nicht besonders sind).

Aber so wie ich Herrn Gewalt kenne, führt er nichts, was nicht guten Gewissens einsetzbar ist. Billigen Ramsch der nix taugt hat er normalerweise nicht im Programm. Aber Du kannst ihn einfach anrufen und fragen, wie die Qualität im Vergleich zu den MPX-Klappen ist. Du bekommst mit Sicherheit ein ehrliche Antwort.

Hans
 

jwl

User †
es hängt auch von der gemetrie ab
welches moment erzeugt wird

momentfrei bekommst sie dann
wenn sie in der mitte des auftriebs liegen
heisst schwerpunkt verlängern bis 42% bei elliptische auftrieb

anders ausgedrueckt je weiter innen die störklappen
und je gepfeilter die flügel (gerade hinterkante)
desto kopflastig

das die störklappen ausserhalb vom höhenruder sein sollten sollte klar sein

was ich so weiss kommt es richtig gut
wenn die störklappen von untern und oben ausgefahren werden und die luft durch kann

gruss johannes

[ 08. Oktober 2002, 11:36: Beitrag editiert von: jwl ]
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Hans!

An Eigenbau habe ich auch schon gedacht, wenn
man jedoch ein 6 m Ding von Grund auf neu baut
(mit Rumpfformen usw.) ist es durchaus eine
Erleichterung, mache Teile nicht zweimal
erfinden zu müssen. Werde mit Herrn Gewalt Kontakt aufnehmen. Die MP... haben ja nach meiner Meinung auch so ihre Schwächen.

Hallo Johannes!

Deine Angaben werde ich an meinen vorhandenen
Modellen nachvollziehen.
Klingt insgesamt plausibel. Grundsätzlich habe ich auch nichts gegen ein etwas kopflastigeres Moment, bei 6 m Bombern und dem entsprechenden Gewicht ist es aber sicher von Vorteil, wenn man
bei den Anflügen (z.B. Gebirge/Gerlitze) sich mehr auf die Anflüge und Klappenarbeit, als auf ständiges zusätzliches Höhenruderspielen konzentrieren kann. Da wäre ein halbwegs neutrales Verhalten schon gut.

Die Version "Klappen nach oben und unten" ist sicher sehr gut (schon wegen der zusätzlichen Widerstandsfläche), hat jedoch nach meiner Meinung auch den Nachteil, daß in eingefahrenem Zustand keine Dichtheit zwischen Ober- und Unterseite erreicht werden kann. Somit ist sicher ein nicht unerheblicher Leistungsverlust gegeben.

Auch ist die Gefahr der Beschädigung z. B. bei einer höheren Wiese - kann ja passieren- gegeben.

[ 08. Oktober 2002, 18:22: Beitrag editiert von: Rudi T ]
 
Hallo Rudi,
zur Qualität der Klappen von Gewalt: Er baut die Klappen sicherlich nicht selber. Bei 500 mm Klappen werden einfach zwei 250er gekoppelt. Wenn ich das richtig sehe, so könnten es MPX-Klappen sein.
Ich habe mal eine Anzeige von einem Schweitzer gesehen, der die Klappen an einem Stück baut. Wenn Du daran Interesse hättest müßte ich suchen.

Gruß
Norbert
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Norbert,

laut Katalog hat Uwe Gewalt sowohl MPX-Klappen (Contest, ich habe zuhause ein paar MPX-Klappen, die ich allenfalls in einen 3m Segler einbauen würde) als auch andere und größere Klappen im Programm (sieghe hier http://www.gewalt-grossegler.de/zube/index.htm ) Im Papierkatalog steht, dass man die mittlere Aluschiene bei zu hoher Bremswirkung aushängen kann. Wenn ich die Klappen doppelstöckig anordnen würde, dann nur in der Flügeltiefe versetzt, so dass keine Durchströmung stattfinden kann. Man brauchht dann halt 4 Klappen für den Flieger.

Zum Selbstbau kann ich nur bedingt raten. Man sollte schon eine bestimmte Werkstattausrüstung haben, die auch mir seit meinem Auszug bei meinen Eltern nicht mehr zur Verfügung steht. Wennman sich das Material dazu kaufen muss, lohnt sich der Arbeitsaufwand kaum. Meine ersten Selbstbauklappen haben vor kurzem den Deisnt quittiert. Da Hebelmaterial ist nach 25 Jahren zu spröde geworden und beim auseinanderbauen gebrochen. Das war die letzte Entscheidungshilfe, ob die Flächen nochmal hergerichtet oder neue gebaut werden sollen.

Für die neuen Flächen kann ich mir mal die Störklappen von Gealt ansehen udn dann heir berichten. Wird aber in den nächsten paar Monaten nichts ein, da ich zur Zeit an anderen Modellen werkle.

Das kopflastige Moment reduziert sich, je weiter hinten in der Fläche man sie einbaut. Ausser bei vorgepfeilten Typen kann man gar nicht zu weit nach hinten, da ja die Einbauhöhe noch da sein muss. Ein leichtes kopflastiges Moment finde ich jedoch sogar wünschenswert. Nichts ist unerwünschter, als ein Strömungsabriß in Bodennähe. Selbst meine Wölbklappenflieger stelle ich so ein, obwohl die fast nicht zu abschmieren zu bringen sind.

Es kann halt sein, dass ich aufgrund meiner Flugerfahrung vorwiegend mit Modellen mit Störklappen einfach diese Erwartungshaltung "Klappen raus -> Modell geht auf die nase" schon so im Oberstübchen verdrahtet habe und automatisch etwas ziehe. Und in meinen Alter bringt man so was kaum noch raus :) .

Hans
 

Thommy

User †
Hallo,
MPX-Klappen werden genausowenig von MPX hergestellt wie Graupnerklappen von Graupner. Sind alle beide, genau wie die von Uwe Gewalt, von Fingerle.
Unterscheiden sich doch nur darin dass die einen rot eloxiert sind. Die gleichen gibt es übrigens auch bei Aeronaut.
Gruß
Thommy
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Experten!

Jetzt kommt die Sache in Schwung.
Wegen Kurzurlaub bis zum kommenden Wochenende
in der Südsteiermark = Wein = Maroni(Edelkastanien für die Nordländer) = Sturm(gährender Traubensaft für die Nordländer) bitte ich jedoch, mich einige Tage zu entschuldigen.

Hans: Selbstbau ist kein Problem, würde in Glas/Kohle bauen, habe einige Erfahrung im GFK/CFK
Kleinteilebau. Fotos von einem Einziehfahrwerk
aus Al + CFK Teilen folgen.(Fahrwerksschwinge + Gabel in CFK).

Werde einen auf Euch trinken!!!!!!!!!!!
 
Hallo Rudi,

ich verwende ebenfalls die Klappen von Gewalt.
Habe die 380 in der ASW und im Nimbus.
Für den Nimbus ein wenig schwach - aber beim Original haben die auch nicht besser gewirkt!!!

Was für einen Segler planst Du denn???

Gruß Christian
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Hans,

Ein leicht kopflastiges Moment ist für mich absolut OK, da bin ich voll auf Deiner Seite,nur allzustark sollte es eben nicht sein.
Nun noch die "Kleinteile".

113741017.jpg


756981017.jpg


Hallo Christian,

Es ist ein Ding mit 6,2 m Spannweite, der Rumpf wird 2,45 m lang sein. Als Profilsttrak verwende
ich erstmalig HQW 2,5 mit 12 %innen und 11 % mittig, das äußere Trapez wird zum Randbogen auf HQW 3,0 10 % und Schränkung -0,75 ° gestrakt. (Bis jetzt hatte ich nur Eppler und RG - Profile verwendet)
Vorgesehen sind Wölblappen. Den Flügel werde ich vom Prinzip nach der Methode von C. Baron bauen. Vorgesehen sind auch noch Ansteckohren mit ca. 30 cm Länge und angebauten Winglets.
Die Rumpfnegativform werde ich voraussichtlich wieder mit GFK - Haubenrahmen in "Nut und Feder" Ausführung herstellen, was zwar ein immenser Arbeitsaufwand ist (viele verlorene Formen), dafür aber absolut paßgenaue Hauben gibt. Dabei hat der Haubenrahmen neben der Nut an der Unterseite seitlich einen Ansatz mit der Dicke des Glases. Dadurch kann das Haubenglas niveaugleich mit der Kontur eingebaut werden.
Außerdem ist durch den GFK-Rahmen eine perfekte
Paßgenauigkeit gegeben. (wie halt bei den Großen)
Zur Vorstellung wie das Ding aussehen wird, habe ich ein Foto beigestellt. Das ist ein derzeit im Einsatz befindliches Modell mit ca. 3,60 m Spannweite. Der neue Rumpf wird (nahezu) eine Vergrößerung auf 2,45 m.

Wenn Du weitere Infos möchtest, Mail genügt.
661891017.jpg
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Rudi,m

der Strak ist in Ordnung (naja, recht dünn innen, wie bekommst Du da die Steckung unter oder baust Du eine Gabel-Brücke-Verbindung?). Nur die Schränkung würde ich weglassen.

Zwar wäre die Schränkung für den Langsamflug von Vorteil. Aber die Wölbungserhöhung zusammen mit den Winglets sorgen schon für angenehme Kreisflugeigenschaften und im Schnellflug stört die Schränkung zusammen mit der Torsion, die nicht zu vermeiden sein wird. Damit kann sein, dass Du aussen schon Abtrieb hast und innen noch Auftrieb. Dies gilt aber wirklich für Schnellflug, also wenn Du mal 300-400m wegdrückst.

Das Fahrwerk sieht wirklich gut aus.

Hans
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Hans!

Bezüglich Schränkung muß ich zugeben, daß ich bis jetzt noch nie geschränkte Flächen gebaut habe.
Eine "schriftliche Konferenz und Meinungsaustausch" mit einem im Forum
sehr bekannten Mitstreiter (aerodesign.de) hat mich letztendlich zu diesem Schritt bewogen.

Allerdings habe ich nicht vor F3B-mäßig durch die Gegend zu wetzen.
Die Fläche selbst hat mit 330, 270 und 150 mm
relativ große Tiefen und wird zur Gänze (an der Wurzel doppelt) mit diagonal gelegter CFK - Leinenbindung (95 g/m2) verstärkt. Damit ist die
Torsionsfestigkeit schon einigermaßen in den Griff zu bekommen.

Als Flächenverbinder wird ein Kohlestab mit voraussichtlich 25 x 16 mm Verwendung finden.
Damit kann man bei einer vernünftigen Steckungslänge in der Wurzel gerade noch 2° V-Form bauen. Das reicht nach meiner Ansicht.

Ursprünglich wollte ich eine Gabel bauen, nachdem
sich in unserem Verein jedoch einige Interessenten
gemeldet haben, werde ich den Kohleverbinder anwenden. (wegen einfacherer Herstellung für die Freunde)

[ 14. Oktober 2002, 19:19: Beitrag editiert von: Rudi T ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Rudi,

wenn Du mit einem Verbinder von 25*16 be 6,2m Spannweite und der Belegung auskommst, ist auch die Schränkung kein Problem.

So zeigen Dir die im Schnellflug auftreteneden Hängeohren an, dass Du am Limit Deiner Struktur fliegts ;) .

Wir haben für unsere ASW 17 bei 4,44m Spannweite berechnet, dass wir einen 35*16mm Verbinder brauchen (20g bei 45m/s + Sicherheitszuschlag :) ). Trotz 160er/120er Kohlegewebe diagonal wird sich der Flügel laut Berechnung um ca. 1° tordieren. Allerdings haben wir eine geringere Höhe des Torsionskastens namens Flügel.

Hans
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Hans,

kurze Rückfrage, meinst Du bei dem 35 x 16 Verbinder, die Höhe ist 35 mm?
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Rudi,

schön wär's.

Eine Scale-ASW17 im Maßstab 1:4,5 hat leider nur eine sehr geringe Flächentiefe -> wir haben nur 22mm Dicke, und das nur an einer Stelle, abzüglich Holm -> mehr als ein 16mm hoher Verbinder geht nicht rein :( .

Da wir 4 Modelle bauen und das Projekt eh schon Dimensionen angenommen hat, die jenseits jeder Vernunft liegt (Flügel, Rumpf und Leitwerke alles aus selbstgebauten Formen), haben wir uns auch gegen die Holmbrücke und für den Verbinder entschieden (aber noch nichtendgültig, die Flügelform wird beides zulassen ;) ).

Hans
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Hans,

da bin ich ja schon einigermaßen erleichtert.
Bei meinem Projekt habe ich den 25 x 16 mm hochkant vorgesehen und damit sieht's gleich wieder besser aus. Die Dicke kann ich noch immer ändern, vielleicht gehe ich auf 18 od. 20 mm.

Von der Profildicke an der Wurzel (ca. 39 mm) ist jedoch nichts mehr möglich, die Kerne sind schon
fertig.

Übrigens herzliche Gratulation für Euer Vorhaben,
als alter "Klatschgerer" weiß ich, wovon Du sprichst. Habe das alles schon hinter mir und bin
draufgekommen, daß alle nur jammern wenn sie ein paar Euro für etwas zahlen sollen, was sie sonst eigentlich nirgends......

So und jetzt noch in den Keller, die Musterrippen für das Höhenleitwerk möcht ich heute noch fertig machen.
 
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