Präzission in der Modellbauausbildung

Hatte dieses Wochenende ein interessantes Gespräch mit einem Funktionär des SMV (Schweizer Modellflug Verein), das ich gerne mit Euch weiterführen möchte. Die Aussage ist:

Wir Modellbauer sind viel zu präzise und überfordern mit unseren Anspruch auf Perfektion die, die das Hobby erlernen möchten.

Was haltet Ihr davon?
Welche Erfahrungen habt Ihr als Ausbilder oder als Auszubildende gemacht?

Gruss
 

Joerg Mix

Vereinsmitglied
Hängt vom Ausbilder ab

Hängt vom Ausbilder ab

Moin,

ich habe jetzt schon ein paar mal mit jugendlichen Bauprojekte durchgeführt und es hat immer Spass gemacht :) , aber ich musste auch einiges Lehrgeld bezahlen dabei. :( Je nach Altersgruppe und Geschick kann bzw. muss man die "Präzision" steuern. Es sind nun mal ein paar Dinge bei einem Flugmodell mit hinreichender Genauigkeit zu fertigen, damit hinterher kein Frust aufkommt über die Flugleistungen. Was ich sagen will ist, wenn ich nicht auf die Genauigkeit achte ist die Freude am Bauen relativ ungetrübt. Beim anschließenden Fliegen kommt dann aber der Frust wenn das Modell nicht die erwarteten Flugeigenschaften besitzt. Also habe ich immer darauf geachtet, dass der Flieger mit ausreichender Genauigkeit gebaut wird, aber angepasst an den Fähigkleiten des jeweiligen Jugendlichen. Die Ergebnisse ihrer "Präzisionarbeit" sehen die Jungs schnell im Vergleich mit den anderen. Danach kann dann die "Feinjustierung" der handwerklichen Fähigkeiten erfolgen.

Mein Fazit ist eigentlich, fordere ich zuviel "Präzision" beim Bauen kommt der Frust in der Bauphase. Achte ich nicht darauf kommt der Frust beim Fliegen. :( Also versuche ich den oben beschriebenen Mittelweg :D zu beschreiten.

Bis dann
 

Waldo Pepper

Vereinsmitglied
Hi,

ich denke was Jörg schreibt trifft die Sache schon ziemlich genau.

Man muß die Anforderungen an die Präzision eben auf das Alter des Jugendlichen und die Möglichkeit des Modells, Baufehler zu verzeihen abstimmen.
Ich versuche meinen Schüler beim Bauen so weit wie möglich selbst abschätzten zu lassen was noch tolerierbar ist und was nicht. Erst wenn abzusehen ist, daß es außerhalb der Toleranz (z.B. eines Hochdecker-Trainers) ist, greife ich ein.
Ähnlich beim Fliegen, das perfekte Wetter fü Anfänger (null Wind) gibt es auf unserem Platz nur 4x im Jahr. Ich lasse meine Schüler auch fliegen, wenn es etwas ruppig ist denn die sind ja heiß aufs Fliegen. Erst wenns dann auch für meine Flugkünste zu stürmisch wird stellen wir den Flugbetrieb ein.
 
Ich denke auch dass auf die kritischen sachen geachtet werden sollte, aber den Schülern auch nicht alles aus der Hand genommen werden.
 
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