Zeitflug - wie??

Hallo,

ich habe zur Zeit ein kleines Problem:

will ich in der Ebene fliegen, dann bin ich leider direkt wieder unten. Jedenfalls habe ich keine Ahnung, die die F3B/F3J usw.-Piloten ihre Zeitflugaufgabe schaffen. Da sind doch so um die zehn Minuten vorgeschrieben. Jedenfalls war ich gestern mit der Winde am Platz. Windstille, dichte Wolkendecke, jedenfalls etwa 100 Meter Ausklinkhöhe und dann lediglich ein Absegeln der Höhe. Das mitgeführte Vario zeigte nichts verwertbares an. Gut, bei Sonnenschein wäre auch Thermik zu erwarten, aber wie groß ist eine solche Blase in der Höhe?

Leider kann ich Niemand fragen, denn in dem Verein gibt es keinen, der das schafft, die vertrauen alle auf Methanol ...

Schöne Grüße
Stephan
 

jwl

User †
Original erstellt von Stephan Brunker:
F3B/F3J
diese darf du nicht als vorblid nehmen
die klinken bei 180- 300meter aus
die schaffen den zeitflug mit der kleinsten blase
oder ein bisschen nullschieber
in grösser hohe gehen auch grösser und schwerere modelle
ein f3j in 40meter höhe da geht gar nichts

wenn du thermik fliegen willst
hilft nichts anders als üben
die wetterlage sollte schon passen
da kann man bei http://www.wetter.com unter dem segelflugwetterbericht nachschauen
wenn dort steht geringe bis mässige thermik dann sollte man zum fliegen gehen

am anfang wenn es heisst gute thermik

dann gibt es noch ein nettes buch das man sich kaufen kann bring nicht viel
ist so ein art motivationsbuch für segelflieger
bei aerodesign.de hat siggi was darüber geschrieben --> Das Thermikbuch für Modellflieger

am einfachsten geht es so
wenn es windstill ist und auf einmal kommt wind dann ist in dieser richtung thermik (eine blase geht ab)

mehr gibst eigentlich nicht zu sagen oder doch
es gibt geländeformen da geht es etwas leichter bei manchen geht es etwas schwerer

wenn du oft zu hangfliegen gehst versaust du dir den stil bzw das gefühl

gruss johannes

ps: http://leinauer.de/aero/artikel/?jwl=das_thermikmodell

[ 14. Oktober 2002, 18:49: Beitrag editiert von: jwl ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Stephan,

so wie Dir ging es mir Anfangs auch, nur flogen Piloten zeitgleich mit mir und sind oben geblieben, bzw. haben die Zeit voll gemacht :eek: . Das ist dann Frust pur.

Daraufhin habe ich die Ursachen analysiert :confused:

Ursachen waren / sind leider zum Teil immer noch:

1. Hochstarthöhe zu gering
F3B-Cracks holen (zumindest bei Gegenwind) deutlich über 200m aus dem Start. Gestartet wird mit 400 Seil einmal umgelenkt (alsomax 200 freie Seillänge). Trotz einholen des Seils wird durch Seildehnung auf ca. 150-180m Höhe gestiegen, dann die im Seil durch die Seilspannung gespeicherte Energie durch einen kurzen Sturzflug auf das Modell übertragen und durch eine enge Wende nahezu senkrecht in Höhe umgesetzt. Das ganze nennt man dann Schuß. Damit ereichen die Cracks Höhen von deutlich über 200m Höhe ( siehe hier eine Datenloggermessung der Brüder Herrig Logfile ; deutlich zu erkennen der Schuß bei ca. 13sec.). Das fatale ist, ohne die erfoderliche Höhe kommt man oft nicht zu oder in die Bärte.

2. Modell nicht richtig abgestimmt
Man muss sein Modell schon gut kennen und die Einstellungen fürs Abwindentkommen, Nullschieber auskreisen etc. erflogen haben. Auch in welcher Einstellung man das geringste Sinken hat.

3. Man sieht nicht was angsagt ist
Es erfodert Übung, zu sehen, ob man einen Nullschieber, Fallen oder Steigen hat (scheidet bei Dir mit Vario aus), ob man im richtigen Geschwindigkeitsbereich fliegt...

4. man schaut zu wenig nach dan anderen, weil man zu sehr mit sich und dem Modell beschäftigt ist.
Wichtig ist da ein guter Helfer, der einen dirigiert und sagt, wo es rauf oder runter geht.

Wenn Du bei null Wind etwa 200m aus dem Seil holst und keinerlei Thermik da ist, kommst Du bei 0,5-0,4m Eigensinken auf ca. 400-500 sec. Flugzeit. Alles darüber muss die Thermik bringen. Wenn Du saufen mit 1m erwischt, ist eben nach 200 sec. Schluß

Meine Hochstarthöhen sind durch ein bisschen Übung angestiegen. Mir fehlen statt 100m nur noch 30-40m (mit einen Styroabachi-Modell). Als nächstes tausche ich die Glasstäbe zwischen Mittelteil und Aussenflächen gegen Kohlestäbe. Und es muss ein steiferes Modell her. Im minmalen Sinken bin ich dran, d.h. in etwa so gut wie die anderen. Nur machnmal bekommen ich nicht richtig mit, wo es rauf oder wenigstens weniger runtergeht (ohne Vario). Ich denke, dass man dafür viel mehr fliegen muss, um es aus der Reakton des Modells abzuleiten. Sehen kann man das m.E. nicht, wenn man gegen den Himmel schaut.

Hans

P.S. das mit dem Hangfliegen und em Flugstil versauen stimmt insofern, als man am Hang anders fliegen muss und vor allem eine andere Perspektive hat. Da sieht alles anders aus. Da man beim Absaufen eine Hintergrund hat, ist es viel einfacher steigen und fallen zu erkennen.

[ 14. Oktober 2002, 19:35: Beitrag editiert von: Andreas v. Wolff ]
 
Hallo Stephan,

nur nicht verzweifeln Übung hilft. Ein kleines Beispiel:

- nagelneues Modell NYX - Erstflug steht an und Pilot ist unendlich flugg... :D
- Wind dreht gleich nach Windenaufbau auf Cross (links 90°)
- ab und an dreht er sogar auf Rücken - schlechter geht es kaum
- dazu kam noch ein Messfehler beim Einstellen des Hochstarthakens (Murphy :) )
- das rummgeeier kann man sich vorstellen aber der 2. Start war schon besser - aus 40m 5min. Flug
- Hakenposition korrigiert und Windenumbau um wenigstens die Klappen einstellen zu können ...
- was passiert? :eek: Wind dreht - wieder Murphy? :rolleyes:

Fazit: warten auf besseres Wetter und nur nicht entmutigen lassen

Gruß, Andreas
 

Ka6E

User
Hallo Alle Zusammen .
Thermikfliegen ist schon was .Für mich das Größte. Aber ich Meine das es nicht vom Modell abhängt sondern von den Können des Piloten .Die Modellart erleichtert es schon .Der Hochstart ist auch nicht Entscheidend ,wichtig ist das Erkennen wenn sich Thermik entwickelt .Ich habe Jahre lang F3J geflogen , habe aus ca. 3-4 Meter Höhe über Grund das Modell wieder auf einige Hundert Meter Höhe gebracht .Nun fliege ich eine 5 Meter Ka6E mit 11 Kg . Mit Winde auf ca. 100 Meter Höhe Gestartet und mit Vario und etwas Glück nach 89 Minuten gelandet .Thermikfliegen heißt üben und von der Reaktion des Modells erkennen ob`s geht .Als erstes in den meisten Fällen zieht die Blase mit den Wind , wenn das Modell nicht so Richtig Gleiten will ( Leitwerk hängen Läßt ) ist es meist ein Anzeichen von Saufen . Beschleunigt das Modell wird schneller ,nimmt die Nase leicht runter ein Anzeichen von Tragender Luft . Und wenn dein Vario dann auch noch Anfängt zu Piepen ,Eindrehen . Welche Richtung ,Flieg eine Acht an eben dieser Stelle und Versuche nach den Vario die Höchsten Töne zufinden . Und wieder Üben.Und Denk immer dran es gibt Wetterlagen da geht einfach nichts . Und selbst im Winter kann man Thermikfliegen , aber nicht lange ,weil bei zuwenig Bewegung die Knochen Einfrieren !!!!!!!!
Mfg. Dirk
 
Man kann wirklich davon ausgehen, dass die Leute bei F3B die Zeitflugaufgabe eigentlich immer locker schaffen aufgrund ihrer Hochstarthöhe. Dafür hilft aber nur optimieren mittels Höhenmesser. Vielleicht hat Dein Varion schon einen drin? Ansonsten gibt es noch diese Multifunktionsuhren mit Höhenmesser, die man ggf. auf oder in das Modell hängt. Die sind zwar nicht immer sonderlich genau, geben aber ganz klar Tendenzen an. Und dann stellt man sich eben mal einen ganzen Nachmittag hin und übt nur Hochstarts. Optimiert werden kann dabei der Seildurchmesser (macht einiges aus) auf das Modell (großes mit mehr Druckaufbau braucht dickere Seile, kleinere wie der 2,8m Freestyler von Herrigs werden auch bei viel Wind kaum mit mehr als 1,22mm gestartet), die Seilvorspannung, die Klappenstellung und vor allem, wann man vor dem Schuß die Klappen wegnimmt sowie natürlich der Schusszeitpunkt. Bei o.g. Brüdern geht das Modell NACH dem Ausklinken nochmal etwa 2 Sekunden fast senkrecht.
Ach so, was man oft auf F3B-Wettbewerben bei Seitenwind beobachtet: Kurz nach dem Loslassen wird ein kleiner Ausbrecher zur Seite geflogen, um danach den Rest des Hochstarts direkt gegen den Wind zu steigen. Bei viel Wind wird dann auch am Ende nicht mehr mit ständig laufendem Motor voll "runtergetrommelt", weil das Modell auch mit tippendem Gasfuß fast von selber steigt. So wird nicht unnötig Seillänge vergeudet.

Für das eigentliche Fliegen ist wie ebenfalls schon angesprochen ein Helfer sehr sinnvoll. Der kann nämlich nicht nur die Umgebung, Vögel und Gegner beobachten, sondern sieht auch besser, ob das Modell gerade steigt oder aus einem Bart rausfällt, weil er nicht so durch einen Kanal auf das Modell starrt, wie der Pilot und deswegen Relativbewegungen zum Horizont besser wahrnimmt (auch wenn er selbst vielleicht kein "Thermikprofi" ist).

Und wenn es von der Zeit her nicht reichen sollte, dann nicht das Modell "irgendwo hinhauen", sondern rechtzeitig ruhig den Landeanflug planen, um sich wenigstens volle Landepunkte zu sichern.
 
Auch für mich ist Thermikfliegen in der Ebene das Größte.
Ich mache das seit Jahren mit HLGs. Da hat man keinen großen Vorbereitungsaufwand und man kann mal schnell und ohne Helfer auf die Wiese zum Fliegen gehen.
Seit es die SAL-Technik gibt ist das Thermikfliegen mit den HLGs deutlich einfacher geworden, weil sich die Wurfhöhe ( 35-45m) verdoppelt hat.
Man muß das Gelände kennen und sein Modell beobachten. Bei schlechten Wetterlagen nehme ich ein Seil (5m Gummischlauch, 15m Nylon). Auf Wettbewerben ist das Thermikfliegen durch die Gruppenstarts relativ leicht - sofern welche da ist.
Die HLGs brauchen aufgrund der geringen Flächenbelastung nicht viel Thermik. Nachteil ist die geringe Spannweite von 1,50m. Man kann leider keine großen Höhen( über 180m) fliegen, weil man dann das Modell nicht mehr richtig sieht. Gleichwohl sind Flugzeiten von 20 Min. und darüber - wenn man das will - öfter zu erreichen
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Hi Stephan,
aber erst mal zu Johannes Kommentaren:

Original erstellt von jwl:
ein f3j in 40meter höhe da geht gar nichts
...warum nicht? Du kannst in 40m Höhe ebenso einen Bart finden wie in 25 oder 250m, auch mit einem nicht F3J Modell.

Original erstellt von jwl:
wenn du thermik fliegen willst
hilft nichts anders als üben
das ist es, ganz genau das !!

Original erstellt von jwl:
wenn du oft zu hangfliegen gehst versaust du dir den stil bzw das gefühl
wieso denn das? Vom Hangaufwind gibt es sehr häufig Übergänge in die Thermik und auch am Hang musst du sauber fliegen.

Original erstellt von Stephan Brunker :
Windstille, dichte Wolkendecke, jedenfalls etwa 100 Meter Ausklinkhöhe und dann lediglich ein Absegeln der Höhe. Das mitgeführte Vario zeigte nichts verwertbares an.
...das sind natürlich wettertechnisch auch nicht grade die idealen Bedingungen um thermisch zu fliegen. Und ohne Thermik bleibt auch ein F3B/J Flieger nicht ewig oben, aber -wie bereits an anderer Stelle gesagt- hier sind die Ausklinkhöhen entscheidend. Wenn du mit einem Hochleistungsmodell aus 200-250m Ausklinkhöhe abgleitetest sind meist ca 10 min drin, der Zeitflug ist im F3B Wettbewerb eh immer mehr eine Farce.

Ich kann dir nur dazu raten zu fliegen und nochmals zu fliegen, bemühe dich um einen sauberen Flugstiel, übe das zentrieren in der Thermik, dein Vario sollte dir dabei helfen. Beobachte Vögel, auch wenn du nicht fliegst, besser kanns niemand. Thermikfliegen ist imho das Bonbon der Modellfliegerei, wenns dich einmal gepackt hat wird jedes Wochenende zu kurz :D

Grüsse aus Kassel
Gregor
 

jwl

User †
servus gregor
ich war an verschieden hängen zartes windchen bzw thermik dort konntes du nur halten wenn dein flieger kleiner wie 2meter war

an der waku habe ich mit meinem briefbeschwerer auch ein f3j kiste stehen lassen obwohl mein segler rein von der güte keine guten karten hat

er ist mit seinem sharon pro 3.5 immer aus der blase gefallen (das gesicht war klasse)

der kreisdurchmesser ist bei einem modell mit 1.6m einfach kleiner als ein segeler der doppelt so gross ist

hangfliegen und stil okay ich habe mich etwas unscharf ausgedrückt ich meine wenn man nur dann zu hangfliegen geht wenn klotüren fliegen

gruss johannes
 
Hallo,

erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich werde halt mal schauen, ob nach einigem Üben dann vielleicht mal das "AHA-Erlebnis" kommt. Leider geht das im Sommer nur wochentags abends, da an den Wochenenden die Motorflieger den Platz in Beschlag nehmen, aber das war ein anderer Thread.

Das mit dem Segelflugwetterbericht ist jedenfalls ein guter Tip. Und ansonsten gibt eine höhere Ausklinkhöhe ja auch mehr Chancen.

Schöne Grüße
Stephan
 

bie

Vereinsmitglied
Stephan, noch ein Gedanke:

Elektro-Segler... :)

Wenn ich thermisch fliegen will (allerdings nur mit (Semi-) Scale-Seglern) und es ist kein F-Schlepper am Platz, dann packe ich meine Elektro-Esprit aus.

Klar, kann die (und ich erst recht :D ) nicht mit Floatern mithalten, aber nur durch das Tara des E-Antriebs verliert die nicht ihre grandiosen Thermikeigenschaften.

Das ist unkompliziert und funktioniert immer.

Fällt natürlich aus, wenn du speziell Windenstart und F3B/F3J-Aufgaben trainieren willst...

[ 16. Oktober 2002, 13:26: Beitrag editiert von: bie ]
 

Thommy

User †
Hi ,

es gibt einfach Tage an denen nichts geht, oder besser an denen über längere Zeit nichts geht.

in solchen Moment halten dann auch F3B-Modelle ihre 10 minuten nicht, damit das aber im Gesamtergebnis zu keinen ungerechtigkeiten führt haben die eine gruppenbezogene Wertung. Hier werden nur die direkt miteinander verglichen, die auch gleichzeitig fliegen.
Auf die höhere Ausgangshöhe wurde ja schon hingewiesen.

Such Dir zum fliegen einfach einen Tag mit etwas sonneneinstrahlung aus, dann solltest Du auch mit einem normalen Modell problemlos einige Zeit fliegen können. Zumal Du ja in Besitz eines Varios bist.

Der Tip mit dem Elektro ist gut. Mit einem F3B/F3J mit leichtem Antrieb kannst Du ohne jegliche Thermik ca 30-45 min fliegen. Wenn Thermik dazu kommt fliegst mit Vario den ganzen Nachmittag mit einem Pack.
Das ist auch ideal zum Thermikfliegen üben, denn das optimale Nutzen der Thermik möchte gelernt sein.
Gruß
Thommy
 

misi

User
wir hatten auch Tage, da sah es nicht aus, als ob man was aus den Hlg's quetschen kann, und es ging

und dann gabs tage mit sonnenschein und blauem himmel, da ging garnix

achja, ich lerne viel von einem der beiden oben genannten Brueder..... :o )
 
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