Unterlast beim Regler

Moin Moin
Ich hab einen Bekannten der sich einen Hotti aufbaut dessen Antrieb ca 200 A unter Volllast ziehen wird, ich hatte ihn auf einen gebrauchten 300er YGE FAI Regler hingewiesen, nun behauptet er den könne er nicht nehmen weil der dann in Teillast läuft und somit zerstört wird

kann mal jemand aufklären ?????
 

S_a_S

User
Unterlast ist nicht dss Problem, bei Teillast muss über PWM öfters geschaltet werden, damit weniger Leistung am Motor ankommt. Wenn der 300A Steller auf Vollgas läuft, sind bei 200 entnommenen Amperes sogar wenger Verluste zu erwarten als bei 300A.

Andersrum ist es ein Problem, einen 300A Motor an einen 200A Steller zu hängen und dann über Servowegbegrenzung nur bei 2/3 laufen zu lassen. Dann wirds dem Steller warm ums Herz.

Grüße Stefan
 
Teillast ist ja nur wenn der Regler die durchfliesende Leistung reduzieren soll das heist Halbgas fliegen, hier geht es aber darum das ein 300A Regler bei Vollgas nur 200A durchlassen muss

Danke Stefan
das meinte ich

Wäre schön wenn noch mehr ihr Wissen kund tun
 
Hallo,

ein Regler der für 300 A ausgelegt ist, läuft bei Vollgas immer ohne PWM. Damit ist der Regler nicht im Teillastbetrieb, auch wenn der Antrieb nur 200 A bei Vollgas zieht. Eine Regler sollte immer mindestens eine Reserve von 25% oder mehr bezüglich dem Motorstrom haben.

Aufgrund der Schaltverluste in den Transistoren im Teillastbereich, reduziert sich der max. mögliche Motorstrom. Daher verwende ich auch nur eine PWM Frequenz von 8 kHz auch bei Reglern die mehr können.

Gruss
Micha
 
Hi,
was besseres kann er gar nicht machen wie einen kleineren Motor an einen Leistungsfähigeren Steller zu betreiben , da im Betrieb egal ob unter Teillast oder bei Vollast die Verluste im Steller geringer sein werden, sprich der Steller wird weniger Warm. Es braucht kleinere Kühlluftöffnungen für eine damit kleinere Kühlluftmenge. Die Aerodynamic des Flugzeugs wird weniger, durch die kleineren Kühlluftschlitze, verschlechtert. Silizium statt Kühlbleche . Tut es , Ihr werdet es nicht bereuen.

Happy Amps Christian
 
Du solltest deinem Kumpel den guten Rat geben, die Finger von dieser Leistungsklasse zu lassen ....

Bei der Ahnung wird es Rauch und schwarze Asche regnen ...


Sigi
 

steve

User
Du solltest deinem Kumpel den guten Rat geben, die Finger von dieser Leistungsklasse zu lassen ....

Bei der Ahnung wird es Rauch und schwarze Asche regnen ...


Sigi

So ein Gedanke kam mir auch. Da hängt ja noch viel mehr dran und das ist dann richtig komplex im Vergleich zu diesem eher übersichtlichen Thema.;)
 

UweHD

User
Unterlast gibt es nicht. Auch ein 300A Steller wird mit einer 200A Last bei Vollgas mit voller Regleröffnung betrieben - nur könnte der Steller eigentlich noch mehr.

Also, Antwort an den Kumpel: Alles gut mit dem 300A Steller...

@Küstenschreck: Das Du diese Frage stellst, schockiert mich jetzt etwas. Oder soll das ein Scherz sein?
 

aue

User
Ich möchte die Debatte gerne um folgenden Aspekt erweitern:
Ich habe mehrere Align RCE-BL70G im Einsatz. Die haben eine Nennbelastung von 70A (lt Datenblatt für Dauerbetrieb) und bis 110A (für max. 5s). Behalte ich wie in der Empfehlung von Markus Müller (oben verlinkt) mnind. 40% Reserve (bei 6S), darf ich bis max. 50A gehen. Das erscheint mir wenig.
Ist es denn nicht so, dass die Hersteller ihre Angaben (und somit die genannten Grenzen) nach eigenem Gutdünken und somit nicht einheitlichen Kriterien festlegen? Ich denke, dass der von mir genannten Align-Regler mehr im Hersteller-Grenzbereich betrieben werden kann als so mancher Noname-China-Regler. Zudem baut Align v.a. für den Helieinsatz, in dem länger mit Volllast geflogen wird als mit Fläche.
Wie verlässlich und somit vergleichbar sind also die von Herstellern genannten Belastungsangaben?

Schöne Grüße
Andreas
 
Moin Uwe
das sich da einige wundern war mir klar aber ich sah keine andere Möglichkeit den "Ungläubigen" zu Überzeugen, hatte es ihm erklärt aber er war Irgendwie Beratungsresistent :D:D
 
@ Andreas
in wie weit die Leistungsangaben der Hersteller stimmen kann ich dir nicht sagen, glaube allerdings eher das die Luft nach oben lassen
Ich fliege nur Segler mit Antrieb da laufen die Motoren zwischen 5 und 10 sec hab meist 100A Regler drin wo ich beim Einschalten ~110A auf 90A fallend hab außer bei meiner Elli da ist ein 90er drin den belaste ich mit 150A auf 130A fallend :D
 

steve

User
Wie verlässlich und somit vergleichbar sind also die von Herstellern genannten Belastungsangaben?

Hallo Andreas,
das ist alles sehr relativ. Zunächst hängt es auch von Faktoren ab wie der Akkukapazität, der Kühlung des Stellers und der Pol-Zahl des Motors.

Die zunehmende Kapazität der Akkus führte hier zu mancher Korrektur der Angaben und unter anderen zu diesen 40%-Regeln.

Die Pol-Zahl des Motor ist ebenfalls eine Größe. Je weniger Pole, desto schmaler kann die Reserve ausfallen, teilweise die Nennbelastung überschritten werden. Nimmt die Polzahl zu oder korrekter gesagt, die Felddrehzahl (Polzahl x rpm) kann man die Angaben, bzw. die Leistungsgrenze nach unten korrigieren. Und diese teilweise sehr umfangreich.

Im Kurzzeitbetrieb mit den Hotliner-typischen Einschaltzeiten von 2-5sec kann man noch mal einen höhere Last abfordern. Das ist dann aber der Bereich, wo man eben wissen muss, was man macht. Die meisten Anwender möchten aber gar nicht so tief in die Materie einsteigen und dafür sind die Herstellerangaben und ergänzend solche x%-Empfehlungen sehr hilfreich.

Mir ist eine gewisse Überdimensionierung auch ganz recht, weil der Steller dann Fehler im Motor in der Regel schadlos übersteht, bzw. näher an der sicheren Seite liegt. Nicht zuletzt ist der Innenwiderstand eines größeren Steller auch geringer. Gibt dann irgendwann auch Grenzen des Sinnvollen und Finanzierbaren aber da fliegt dann auch schon mal ein 100A-Antrieb mit einem 400A-Steller.

Wenn man dann seine Marke gefunden hat und die Möglichkeiten sicher einschätzen kann, bleibt man auch meist dabei - unabhängig, wie nah oder fern die Angaben von der Realität sind.

VG
 
Belastungsfaktoren elektronischer Bauteile

Belastungsfaktoren elektronischer Bauteile

Hallo,

die folgenden Belastungsfaktoren werden vom Professor Alessandro Birolini empfohlen. Die Werte
sind aus dem Buch Qualität und Zuverlässigkeit technischer Systeme, ISBN3-540-54067-9.
Der Herr Birolini gilt als Past der Zuverlässigkeitstechnik.

Bei Brushless Controllern für LiPos bis 6S sind z.B. die Elkos am Reglereingang oftmals mit 25 Volt Nennspannung versehen.
Hier sollte der ESC am besten nur bis 5S verwendet werden.

Verwendet man Brushless Controller mit BEC als einzige Spannungsversorgung in einem Flieger,
dann sollte der ESC und das BEC auf jeden Fall genügend Reserve bezüglich Spannung und Strom besitzen.

Gruß
Micha
 

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S_a_S

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Hi Micha,

die Elkos am Reglereingang oftmals mit 25 Volt Nennspannung versehen.
Hier sollte der ESC am besten nur bis 5S verwendet werden.

5*4,2 = 21V = 84% Nennwert, also auch schon oberhalb der Empfehlung. 6*4,2V =25,2V ist eh schon oberhalb der Kondensator-Spec, ein voller Akku sollte also nicht mehr angeschlossen werden ;). Zum Glück ist dies keine richtig "scharfe" Grenze, denn Elkos sind relativ "gutmütige" Bauteile. Und es gibt ja zum Glück noch die statistische Gauss-Verteilung, so dass vermutlich >99% der Kondensatoren auch sicher 26V im Dauerbetrieb überstehen.

Ist aber nur die halbe Wahrheit, denn die Spannung des Akkus ist nicht die Spannung am Kondensator. Hier kommen durch die Schaltvorgänge und Rückspeisung auch deutlich höhere Werte zusammen (die vom Kondensator gefiltert werden sollen) - und auch diese Spitzen können den verwendeten Bauteilen gefährlich werden.

Da ist dann auch der Rippelstrom und die daraus resultierende thermische Belastung (zur ohnehin schon hohen Umgebungstemperatur direkt am Regler), die genau beachtet werden müssen, wenn die Elkos für diesen Zweck ausgelegt werden. Denn die Bauteile werden im Lauf der Zeit durch die Wärme "trocken" und deshalb weniger zuverlässig oder verlieren Kapazität.

Aber beim Einsatz der Drehzahlsteller sind wir weit weg von Dauerbetrieb und MTBF über 100.000h (etwas über 11 Jahre) oder den Lebensdauererwartungen des Automobils (15 Jahre, aber "nur" 8.000h bei jahreszeitlich bedingten Einsatztemperaturen). So kann durchaus eine "knapp" ausgelegte Elektronik die zugesicherten Eigenschaften erfüllen.

Wobei bei einem mageren Datenblatt oder fehlender Bedienungsanleitung, google-Übersetzung bei alibaba... wenig belastbare Informationen zu den "zugesicherten" Eigenschaften ableitbar sind. Da bleibt dann (ohne tiefergehende Untersuchung - und wer prüft schon einen Antrieb ausgiebig auf dem Prüfstand, bevor er ins Modell kommt) eben nur der klassische Ansatz (aus dem Bau) mit > dreifacher Sicherheit.


Grüße Stefan
 
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