Eigenschaften Profil E 207

Falco

User
servus kollegen,

was könnt ihr mir zum profil e-207 sagen?
verbaut ist dieses profil in einem schleppsegler mit 440cm spannweite.
mit welchen eigenschaften muss/kann ich rechnen.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
hab folgendes gefunden:
Das Profil ist für den gleichen Einsatzzweck gedacht wie das E 205, jedoch sollte wegen seiner größeren Dicke die Re-Zahl sicher über 100000 liegen. Das bedeutet Flügeltiefen möglichst über 240 mm.

Das E 205 wurde für RC-Segelflugmodelle berechnet, die sowohl langsam in der Thermik kreisen sollen als auch schnell fliegen müssen, ohne daß die Sinkgeschwindigkeit zu groß wird. Es war daher bei seinem Erscheinen ausgezeichnet für die Klasse F3B geeignet. Inzwischen gibt es leistungsfähigere Profile. Auch für den Hangflug ist das Profil gut geeignet, da es bis hinunter zu ca = 0,1 recht niedrigen Widerstand aufweist.

Die Polaren wurden im Stuttgarter Windkanal gemessen. Zum Vergleich wurden die theoretischen Polaren mittels des Eppler-Programms errechnet. Weiterhin sind die Ergebnisse der Messungen im Delfter Windkanal und die der Messungen in Princeton von zwei von verschiedenen Erbauern hergestellten Meßmodellen aufgeführt. Die theoretischen Polaren für den Einsatzbereich von HLG im Re-Zahlbereich von 50000 bis 300000 wurden mittels des Winprof-Programms errechnet.

Das Profil wurde auch am RC-Wurfsegler (HLG) "Gringo", einem Modell mit Roto-Wing-Steuerung, von air products verwendet.

Entwurf: Prof. Eppler
Quelle: MTB 1 und MTB 1/2; Model Builder 5/1982; Soartech Nr. 8 "Airfoils at Low Speeds"; H. Eder "Mehr Leistung mit dem Hand-Launch-Glider", Verlag für Technik und Handwerk GmbH, Baden-Baden 1996, S. 106.

Sebastian
 
Hallo Falco,

die Serie E-205/207/209 hat bei den typischen Modellflug-Re-Zahlen starke laminare Ablöseblasen bei mittleren Geschwindigkeiten, d.h. deutlichen Zusatzwiderstand beim beschleunigten Gleiten.

Die Ablöseblase kann man sichtbar machen, wenn man an einem ruhigen kühlen Abend, bei dem Tau entsteht, einen Flug mit gleichmäßiger Geschwindigkeit macht; man sieht dann nach der Landung einen "Tau-Streifen" auf dem ansosnten trockenen Flügel. Das ist das sog. "Totwasser-Gebiet" der Ablöseblase, in dem sich der Tau am Flügel absetzen kann, obwohl der Flügel eigentlich umströmt ist.

Warum erzähle ich das? Weil es sich gerade beim E-205/207 lohnen wird zu versuchen, die Ablöseblase mit einem Turbulator zu zerstören. Es genügt ein gerader Tape-Streifen (Zierstreifen aus dem Autozubehör), 2 mm breit, 2-3 Lagen übereinander, bei ca. 25 - 30 % der Profiltiefe (kurz vor dem "höchsten Punkt" der Profiloberseite). Der Leistungsgewinn kann spürbar sein, erst recht die (gerade bei Vorbildgetreuen zu beobachtende) Verbesserung des Überziehverhaltens.

Wenn man das Ablöseblasen-Problem löst, sind die Profile E-205/207 gar nicht schlecht; sie haben recht ordentliche Allround-Leistungen.

Gruß
Carsten.
 
Kurz gesagt:

erwarte keine Wunder, aber fliegen wird das Gerät sicherlich.

Die Ablösungen sind mal mit einem Ölfilm schön dargestellt worden, irgendwo an der Stuttgarter Uni.

Zu den Turbulatoren: schau mal bei aerodesighn.de vorbei.

Ich würde mal ohne anfangen, probier mal eine Tragfläche aus, wenn er dann anfängt in die andere Seite zu drehen, sitzt der T-lator richtig und bringt was.

Im Wettbewerbsberich sind die Eppler verschwunden, aber dort wird auch wegen 5 % Leistungsunterschied gnadenlos aussortiert, die man als "normalo" nie merken würde.

Jetzt hast du eben einen schönen Eppler-Flügel, freu dich.

Gruß
 
Hallo,
der Eppler-strak mit dem E-207 wird recht häufig bei 4m Hangflugseglern verwendet.
Es gibt auffallend viele Discus2 im 4m-Bereich, die dieses Profil einsetzen, einer davon fliegt bei uns am Hang.
Das dort auffällt:
Bei Start braucht das Modell recht viel Schwung, und in der Luft muß man es laufen lassen. Dann jedoch hat´s hervorragende Leistung, auch in der Thermik. Aber: Immer laufen lassen.
Fliegt man das Profil zu langsam, hat es keine Leistung mehr.

Mein Fliegerkollege fliegt dieses Modell jedoch sehr gerne, ich glaube, man muß sich nur erst daran gewöhnen, einen "Zacken" schneller zu fliegen.

Das sind die Erfahrungen aus der Praxis.

Gruß Markus
 

JeBe

User
Hallo
Hab nen 2,25 m hangsegler mit dem profil.

meine erfahrung ist die, daß man bei zuwenig wind am hang erst garnicht fliegen sollte.
fliege ihn so ab 3. besser ist es aber bei 4.
bei engen wenden reisst die strömung aussen schnell ab und er nimmt den weg richtung erdmittelpunkt.
es dauert bis er wieder genug fahrt hat zum abfangen.
aber wie gesagt, 2,25 m. mag ja bei einem 4m flieger nicht so ausgeprägt sein.

gruss jebe
 
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