Flügel ohne Stützstoff / 58G+200C+58G / OK ?

sualk

User
Hallo Selberbauer,

ich will mir einen Batleth für den Hang bauen. Die Tragfläche soll ohne Stützstoff aus 58er Glas + 200er Kohle (habe ich gerade zur Hand) + 58er Glas gebaut werden. Im Wurzelbereich zusätzlich eine Lage 200er Kohle.

Da der Flügel mit 4 Klappen gebaut wird, gibt es außer dem Hauptholm auch einen durchgehenden Klappenholm.

Vom Gewicht wird dies Aufbau wohl geringfügig schwerer als der bisherige Aufbau (105er Glas +HEREX +25er Glas), sollte aber bei Hangflug keine Probleme bringen.

Wer hat Erfahrung damit? Wir dieser Aufbau genügend beulfest?
 

Arne

User
Hi Klaus,

könnte passen. Wie groß ist der Abstand zwischen Hauptholmsteg und Abschlußsteg vorm Ruder?
Die zweite lage 200er im Innenflügel nur bis direkt vors Scharnier, im Ruder brauchst du sie nicht.

Saugst du ein? Wenn nicht, die erste 58er sehr gut anziehen lassen, sonst wird die Oberfläche nicht vernünftig. Nicht einsaugen ist auch durchaus sinnig. Du brauchsts bei stützstofflos irgendwie Wandstärke gegen Beulen und mit Unterdruck reduzierst du sie bei gleicher Gewebebelegung. Außerdem spart es Arbeit.

Gruß Arne
 

sualk

User
Hallo Arne,

der Abstand beträgt im Wurzbereich ca. 50 mm.

Absaugen wollte ich nicht.

Solle ich versuchen den Flügel nass in nass zusammen zu bekommen?

Probleme sehe ich da bei der Fixierung der Holme. Das mach ich immer mit ein paar Tropfen Sekundenkleber.
Schlägt der SK eventuell durch. Das Harz ist dann zwar angeliert aber nicht durchgetrocknet. Als Deckschicht verwende ich UP, am Vorabend gespritzt.

Was meinst Du zum Gewicht im Vergleich zu konventionell (s.o.)?
 

Arne

User
Hallo Klaus,

eine Lage 200er mit ner 25er Glas vorweg ist ziemlich wabbelig. Statt der 25er dein Aufbau mit 2x 58er ist etwas stabiler, dürfte aber vermutlich nicht viel sein. Daher beult so eine Schale nur nicht, wenn die Stege dich zusammen sind. 50 mm wie bei dir ist aber auch wenig, so dass der Aufbau funktionieren könnte. Ich kann nur aus meiner Erfahrung abschätzen. So eine Bauweise kann bei einem Flügel schon mal 2-3 Versuche brauchen, bis alles gut passt. Also keine Garantien! :D

Du kannst den Flügel nass in nass zumachen, das geht. Erfordert schon Erfahrung. Man sollte die Trennebene dabei bis zum Schluß sauber halten (abkleben z.B.). Seku bei angeliertem Harz funktioniert.
Einfacher und entspannter ist es, die Schale incl. Holmgurten (bitte Gelege) zu laminieren mit einer Lage Abreiß als Abschluß. Dann aushärten lassen, Trennebene sauber machen und im zweiten Schritt Stege rein und schließen. Würde ich dir für den Anfang empfehlen.

Gewicht ist schwer abzuschätzen, das hängt von zu vielen Faktoren ab. Schwerer wird´s sicherlich, ist aber ja für den Hang. Mehr kann ich nicht sagen.
Wenn die Bauweise gut angewand wird, ist sie m.E. nach sehr steif, u.a. weil man letzlich bei der Kohle/beim Material überdimensioniert, um Wandstärke zu bekommen und weil z.B. alle Stege automatisch auf die Außenhaut durchkontaktiert sind.

Vorgelat lackierte Teile mindestens 1 Tag aushärten lassen (mind. 20°), danach können sie auch wochenlang rumliegen.

Gruß Arne
 
Hallo!

Sehr schön das du dich für diese Bauweise entschließt, wirst die Vorteile dann sicher zu schätzen wissen.
Ich arbeite ausschließlich mit dem 160er, das 200er braucht aber nicht viel eine andere Arbeitsweise drum probiere ich mal meinen Weg dir zu schildern.

Stegabstand mit 50mm ist mit je einer Lage 58 oder 49 mit 200er Kohle machbar, wenn du dann beim ausgehärteten Flügel drückst gibt dieser enorm nach, im Flug aber merke ich keinen Unterschied.

Absaugen: Mach das nicht, du verlierst die immensen Vorteile die du sonst beim nass in nass hast, nebenbei verringerst du die Wandstärke sehr stark, da machen schon ein paar Hunderstel sehr viel aus, wenn du vorhast damit zu experimentieren wirst du den Unterschied dann merken.

Holmfixierung: Ich weiß nicht wie bei dir die Stege aussehen, drum nur ungefähr. Nach dem Holmgurt am trägt man sowieso eine Schicht "Mumpe" auf den Steg auf, wenn du nachher den Steg mit der angestrichenen Mumpe auf den Gurt setzt kannst du ihn sehr schön ausrichten, die Mumpe klebt so drauf das dir das ganze nicht mehr verrutscht, dasselbe bei den Ruderstegen.

Versuche: Die Bauweise nimmt bis alles passt viel mehr Zeit und Versuche in Anspruch, beim ersten Flügel vom Pace DS waren bei mir z.B. die Ruderstege ein wenig ( 0.1 bis 0.2mm ) zu hoch im Innenbereich, das drückt schön durch und die Oberfläche ist versaut, das kommt sofort nach dem Öffnen heraus.

Tipps vorweg:

1. Lass die Teile min. 36 Stunden in der Form, wenn das Epoxyd noch ein wenig weich ist siehst du alles auf der Oberfläche nach dem ersten Herausnehmen.

2. Spar in der ersten Lage ( Glas ) nicht mit dem Harz wenn du sie nicht angelieren lässt ( so wie ich z.B. ), das nachfolgende Kohle saugt dir sehr viel auf.

3. Versuche nicht das Gewebe bis über den Rand zu legen und dann zuzuschneiden, hier hilft dir kein Vakuum und drückt dir die Blasen raus, jedes noch so kleine Bläschen ( meistens an der Nasenleiste unter dem Gewebe ) ist dann vorhanden.

4. Spar nicht bei der Verklebung der Schalen, überhaupt wenn es deine erste Fläche dieser Bauart ist.

Schau dir meine Beiträge durch, hilft dir sicher ein wenig weiter.

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 

sualk

User
Hallo Leute,

ich danke auch für die ausgiebigen Antworten.

@Arne
Für die Holmgurte nehme ich Rovings (habe da noch 1,5 kg von). Die Holmgurte liegen bei mir bisher immer auf der Außenschale (Stutzstoff ausgespart).
Ich werde, zumindest den Ersten, nicht nass in nass bauen. Ich vermute das gibt zu viel Stress.


@Christian Baron
Das Modell hat ein Profil mit 8 % Dicke und 1,5 % Wölbung. Als F5D beträgt die EWD –0,5 Grad. Für den Hangflug wollte ich die EWD auf +0,5 Grad einstellen. Sollte das passen?


@Daniel Lesky
Als Aufbau 58+200+58 sollte dann ja passen.
Mit den Stegen habe ich normal keinen Stress. Für den Hauptsteg nehme ich Depron und für den Klappenholm einen dicken Strohhalm, jeweils im Kohleschlauch.

Die äußere Lage Glas lasse ich normal bewusst überstehen. Die weiteren Lagen schneide ich immer mit Schablone zu und tränke auf Folie.
Damit mir nicht an irgend einer Stelle Gewebe fehlt, werde ich es vermutlich voraussichtlich auch hier so machen.
Um Blasen in der Nasenleiste zu vermeiden, werde ich hier zwei zuerst zwei Rovings mit Mumpe einlegen. Die Nasenleiste ist dann auch stabiler für den Luftkampf. :D

PS: Deine Beiträge habe ich natürlich gelesen und finde ich auch sehr interresant.
 

Detlef

User
Hallo Klaus,

ich habe genau den Flügel naß in naß gebaut und habe
ein Gewicht von ca. 280g.

Streß gibt es keinen beim bauen wenn du dich an
die Schritte wie beschrieben hältst.

Ich lege innen keine 2. Lage Gewebe mehr ein sondern
eine Lage UG Gelege bis ca. Mitte Querruder und lasse diese in Richtung Holm spitz auslaufen.

Wenn alles richtig läuft hast du die Form in ca. 4 Stunden zu und kannst fliegen gehen :) .


Detlef

PS Die EWD für den Hang ist mit 0° bei mir ok!

Bei der Gelegenheit, ich suche ein zu dem Flügel passendes V Leitwerk.

Sollte jemand was brauchbares haben bitte melden.
 

sualk

User
Hallo Detlef,

ich habe genau den Flügel....
den Batleth ????

Wenn ja:

  • Welche Gewebebelegung hast Du beim Flügel?
  • Wo hast Du den SW bei 0 Grad EWD
  • Hast Du für den Hangflug 2- oder 4-Klappen-Flügel
  • Weches Abfluggewicht hast Du, ääähm der Batleth?
  • Wie geht das Modell am Hang? Nur bei Sturm?
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hallo FlügelohneStützstoffBauer!

Was wiegen denn die in dieser Art und Weise gebauten Flügel pro dm^2? Ich überlege, ob diese Bauweise für meine Modelle auch in Betracht kommt.

Vielen Dank für die Info,
Andreas
 
Hallo,

ich baue auch komplett Modelle aus Formen.
Es handelt sich um 2800mm 57dm^2 F3B/F3F/hang Modell.
Bei der bau will ich mir wakuumieren sparen, wegen Zeit.

Ich habe sehr viel von "Schaumtreibmittel" gelesen.
Wurde es klappen ob die Schale so gemacht wuerde:
-Schwabellack
-25Glass
-160Kohle
-angelieren lassen
-160Glass getraenkt mit "Getreibenes" Harz 5% (sollte) ~1mm Dicke machen
-schaumen lassen
-50Glass

Hat jemand schon so probiert?
Wurde 160glass hit schaumharz funktioniren?



Mit Schaumtreibmittel habe ich leider keine erfahrung, ist bei uns nicht zu kriegen; wird ihm jetzt in D bestellen.

Danke fuer ihre Antworte

Schoene Gruesse aus Slowenien
 

nilsw

User
Verzeiht mir wenns kurz OFF-Topic wird, aber:
Wie geht eigentlich Nass in Nass ohne stützstoff laminieren? Ich mein man hat ja zwei hälften, welche beide noch nicht ausgehärtet sind, und muss die aufeinanderlegen. Wass hält dann das Gewebe davon ab wieder aus der Form zu fallen? (Gemeint ist: zwei hälften, keine getrocknte, eine muss zb Kopfüber auf die andere gelegt werden. Fällt da nicht das noch nasse Gewebe heraus?)
Sorry für die dumme Frage, aber irgendwo habe ich ein Denkleck :D.
Gruss Nils
 
Hallo Nils!

Schon dümmere Fragen gehört :-)

Die Viskosität und die Haftung des Epoxyds auf der Formenoberfläche hält das nasse Laminat vorm Herunterfallen ab, Wasser würde nicht funktionieren, da würde das Laminat wegschwimmen :-)

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 

steve

User
Batleth V-Leitwerk

Batleth V-Leitwerk

Detlef schrieb:
Bei der Gelegenheit, ich suche ein zu dem Flügel passendes V Leitwerk.
Sollte jemand was brauchbares haben bitte melden.

Hallo Detlef,
ich glaube mal auf einen der Bilder von C.Rössler verwendet er ein V-Leitwerk beim Batleth. Frag mal bei ihm nach. Wäre auch interessiert.
Grüsse
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten