Spinner drucken. Kann man sowas einsetzten bei ca. 12000 U/min?

hholgi

User
Ich habe STLs von Spinnern aus dem Netz (Formulierung könnte man anders deuten:D)
und habe auch vor selbst einen zu konstruiren.

Aber sind die gedruckt in PLA z.B auch nutzbar? Genügend gewuchtet usw. Hab da noch nie was drüber gehört.
 
Hallo holgi. In PLA würde ich so etwas nicht drucken, da es seine festigkeit in der Sonne sehr verändert. In ASA denke ich, sollte das gehen.
 

hholgi

User
ASA nie gehört ... oder meintest du ABS?

Stimmt. PLA wird ab 45° problematisch. ABS hab ich noch nicht gedruckt, aber PETG. das geht bis knapp 80° Einsatztemperatur
 
Moin,
ob ABS oder ASA, ist egal - die Materialien sind fast identisch von den physikalischen Eigenschaften (leider auch denen beim Drucken). ASA wird statt ABS eigentlich primär wegen der geringeren UV-Empfindlichkeit benutzt; das ist aber für das geringe Maß an UV-Exposition, das ein Flugmodell erfährt, bedeutungslos.
PETG sollte ebenfalls locker ausreichen von der Temperaturfestigkeit her. Wobei da die Farbe eine große Rolle spielt: In der Sommersonne würde ich weißem PLA immer noch deutlich mehr vertrauen als schwarzem PETG. Wobei ich für einen Spinner aber eh eher auf einen schlagzäheren Kunststoff wie PC oder PA setzen würde. Ich denke aber, da kann man ohne weiteres experimentieren - wichtig ist vor allem, dass ein Spinner glatt ist (=keine radialen Turbulenzen verursacht -> Z-Naht ist kritisch) und keine (nennenwerte) Unwucht hat (hier vor allem auf Achssymmetrie bei eventuellem Infill achten). Wenn die zwei Kriterien bei gedruckten Spinnern im Auge behalten werden, fallen mir schon Fertigspinner ein, denen man damit qualitativ sicherlich überlegen ist.

Tschöö
Stephan
 

Thoemse

User
Spinner in PETG sind zu weich und werden von der Zentrifugalkraft zerfetzt - außer man hat eine gute Backplate. Viele stls im Netz haben keine - von denen rate ich ab.
 

hholgi

User
Also Backplate wäre natürlich dabei. Sonst wirds schwierig beim Verbrenner.

Aber überzeugt bin ich selbst noch nicht davon das zu tun. Es ist aber reizvoll Teile zu drucken da es immer weniger Zubehör für uns Selberbauer gibt ...
 
PLA+
wenn es im Ofen getempert wird wird es noch schlagfester und beständig bis 80°
Die Spinnerplatte mit 100% Füllung drucken dann sollte es gehen
die Wandung sollte evtl auch dicker konstruiert werden

man erinnere sich die ersten Spinner vom Dogfighter waren aus Schaum

Ein paar freunde un ich bauen gerade ein Albatros 1:5 - meine hate einen Saito 4Takter
unser Spinner wird vor den Propeller auf eine Aluschheibe geschraubt = vom Motor aus - Mitnehmer - Propeller - Aluscheibe- Propmutter- Spinner
den Spinner haben wir dann mit Laminierharz beschichtet. Das hält sicher
 
PLA+
wenn es im Ofen getempert wird wird es noch schlagfester und beständig bis 80°
Also, ich würde da nichts nehmen, was getempert werden muss. Ein Spinner ist zwar nicht so unwucht-kritisch wie ein Propeller, aber:
1. Auch minimale Verformungen, die vielleicht gar nicht mal sichtbar sind, würde ich nicht in Kauf nehmen wollen (gerade der Spinnerkonus könnte beim Tempern sacken).
2. Unter "Hobbybedingungen" pi mal Daumen zu tempern, führt niemals zum Idealergebnis, sondern zu irgendwas Undefiniertem zwischen best case und worst case.
Da gibt es doch genug Materialien, die out of the box verlässlichere (und auch bessere) Eigenschaften haben.

man erinnere sich die ersten Spinner vom Dogfighter waren aus Schaum
...und waren superleicht und massiv (Unwucht praktisch ausgeschlossen). Aber die saßen auf einem Elektromotor in einem Schaummodell - da musste weder der Mitnehmer vom Anlasser drauf halten, noch brauchte man einen Zündschalter/Killswitch (oder einen Lappen), wenn man den Motor zum Stillstand bringen wollte...

Tschöö
Stephan
 

steve

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Hallo,
mal unabhängig vom Material hängt bei der Spinnerkappe die max. Drehzahl vom Durchmesser und der konstruktiven Gestaltung ab.

Wenn z.B. die Kappe in eine Nut in der Grundplatte greifen kann, bzw. die Kappe damit "eingefangen" wird, sind sehr viel höhere Drehzahlen möglich, als wenn die Kappe quasi frei dreht. Die Graupner-Präzis sind gute Beispiele für diesen Aufbau.

Bei Drucker würde sich anbieten, in der Kappe noch einige Stege einzuplanen. Wenn die Stege von einer Seite bis zur anderen durchgehen, können sie die Fliehkräfte auch gut bändigen.

Sehr sehr wichtig ist der möglichst genaue Rundlauf. Hört sich trivial an aber da hab ich mir schon einige Male die Augen gerieben.

VG
 

mipme_kampfkoloss

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Ich bin gerade dabei Mittelteil und Spinner zu entwickeln für eine Motorkombi die bis ca. 16.000 U/min dreht. Spinner Durchmesser 25mm.

Nach Versuchen mit normalem PLA und Greentec Carbon bin ich nun bei PETG (3djake) und das ist das erste das hält.
Zumindest für das Mittelteil hab ich jetzt 3xVollgas für 20-30s und bis jetzt keine Spuren von Rissen oder ähnliches.

Der Spinner wurde in der ersten Version aufgeklippt, da war PLA einfach zu spröde.
Die PETG Versionen halten das ganz gut aus. Die aktuelle Version wird außen von einem Ring auf der Grundplatte gehalten und
ich plane die Kappe einfach mit Schraubensicherung oder UHU Port zu fixieren und sie im Falle des Falles wieder runterzukriegen.

Da muss ich nur an der Druckvorlage noch etwas feilen, damit der Druck besser wird. Die feinen Kanten sind halt eine Herausforderung... :rolleyes: :mad:
Der LFS Ausschnitt passt auch noch nicht ganz für die 6x3 CamCarbon, aber das sind nur noch Kleinigkeiten...

mt-sp-25mm-6mm-20g.png
 

hholgi

User
Das hört sich dann ja doch gar nicht so schlecht an.
PETG hab ich auch schon gedruckt. Ich denke ich werd mich auch mal an eine Konstruktion wagen ;)

Übrigens: Ich habe keinen Anlasser. Alle Methanol Triebwerke werden von Hand gestartet …. :D
 

mipme_kampfkoloss

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Teammitglied
Finale Version 25mm Mittelteil und Spinner

Finale Version 25mm Mittelteil und Spinner

Ein letzter Belastungstest steht noch aus, aber die Drucke werden langsam zufriedenstellend
was Oberfläche und Passgenauigkeit betrifft:

IMG_5899.jpg

IMG_5900.jpg

IMG_5903.jpg

IMG_5904.jpg

IMG_5905.jpg

Mein T-Motor F20 soll an 2S ca. 16-17.000 U/min machen.
Ich werde das mal mit einem Drehzahlmesser überprüfen. Das Mittelteil hat das schon gut ausgehalten.
Frage ist jetzt noch, was der Spinner macht.
Befestigen möchte ich ihn mit Schraubensicherung oder UHU Por - so daß es sich wieder lösen lässt...
 
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