Hallo,
wenn in so hohem Maße Probs in Verbindung mit einem bestimmten Empf (Grundkonzept/Bausteingrundlage)auftreten, dann denke ich sind Zweifel an der Verwendbarkeit zumindest für solche/bestimmte Anwendungen schon angebracht.
Solche Berichte sind dann tief frustrierend weil da mal wieder das Vertrauen in die Technik der Modellfliegerei nachhaltig ruiniert wird.
Wenn ich diese Berichte zB mit meinen Einsatzbedingungen in meiner über 50 kg schweren ME 262 oder meiner F 89 mit 22 kg die beide mit DS 20 mc Empf. fliegen vergleiche, dann darf da einfach nix zucken oder in Fail-Saife gehen. Auch mit den Jets fliegen wir in größeren Entfernungen zum teil recht tief. Weder auf diversen Flugtagen noch zuhause stellen sich da bei mir auch nur kleinste Probs ein, es gibt also Systeme die langfristig auch unter wiedrigeren Bedingungen sauber arbeiten.
Ausgerechnet bei modernen SPCM Systemen (auch bei den kleineren) darf das so gehäuft nicht sein. Wo soll man als Anwender da dann die Grenze ziehen, ab welcher Bauform wird ein System den gestellten Anforderungen gerecht etwa ab dem 20 Kanal Synt oder dem 20 Kanal DS SPCM Empf. ?? Stimmts womöglich nur bei den größeren Kästchen, wird bei den kleinen Miniempfängern womöglich an wesentlicher Stelle wesentliches eingespaart usw.
Wenn das stimmt, was in dem obigen Link behauptet wird, das in den kleinen SPCM-Empf nur einfachere Eingangsfilter verwendet werden, dann ist das wohl auch nicht das richtige für gehobenere Ansprüche.
Nur woraus kann man das VOR dem Kauf/der Auswahl erkennen. Welche Herstellerangabe gibt uns dazu die richtigen Daten???
Könnten uns mal einige dazu die von ihnen erreichten Bodenreichweiten zusamen mit den Testbedingungen berichten, dann könnte man da mal mit anderen Empfängern vergleichen, vieleicht lässt sich daraus ein greifbarer Unterschied ableiten.
Hallo HFK,
Eine ESD Pistole erzeugt Hochspannungsimpulse mit geringsten Stromleistungen ähnlich wie bei Elektrostatischen Funkenentladungen.
Die Spannungsstärke ist zB ab 1000 Volt bis xxxxx Volt zum simulieren von ESD Ereignissen auf elektronische Bauteile einstellbar.
Bei ESD Prüfungen wird zB das zu prüfende Bauteil oder das ganze System auf eine Kupferplatte bestimmter Größe 60x 60 cm und 10 mm Stärke gelegt, diese steht auf einem Kunststoff oder Holzklotz von 10x10x10 cm
Mit der Pistole beschossen wird dann nicht etwa das Teil oder die Kabel selbst, sondern die Kupferplatte.
Je nach ESD Festigkeit der Komponennten, müssen diese dann bestimmte Entladungsstärken aushalten.
Der Grundgedanke dieses Verfahrens ist dann, das bei einer Entladung im Umfeld der Komponente(n) in allen dazu gehörigen Leitungen durch diese ESD Entladungen ein EMP (elektromagnetik Puls) also Induzierte Spannungen erzeugt werden, die die Komponennten dann eben bis zu einer gewissen Stärke aushalten müssten ohne das dauerhafte Deffekte oder Totalausfälle zB von Kontrollern Speichern ICS Software usw entstehen.
Wir wissen jetzt zwar seit einiger Zeit, das wir sowohl in als auch an unseren Modellen soche ESD Ereignisse in zum Teil erheblicher Stärke haben. Bisher hat aber noch keiner die Spannungshöhe dieser ESD Belastungen genau ermittelt. Aufgrund den beobachteten Funkenlängen Messungen mit Elektroskopen und anhand diverser Indizien, kann man aber bei Funken bis zu Längen von 5 cm mindestens Belastungen ab mindestens 50.000 Volt (in Worten Fünfzigtausend) annehmen. In der Praxis gibts dann auch keine Spannungsgrenze nach oben.....
Bei Windkanalversuchen an Sportjet in den USA hat man sogar Funken bis 60 cm Länge beobachtet, was Spannungen von mehreren Hundertausend Volt erfordert.
Klar ist, das man damit jedes System das wir verwenden überfordern kann. Grundsätzlich ist dann nur zu unterscheiden, wie anfällig das jeweilige System auf solche Dinge reagiert. Aus Beobachtung und Erfahrung lässt sich herleiten, das je höher die Leiterbahn und elektronische Packungsdichte in den Empfängern /der Elektronik wird, auch die Anfälligkeit für ESD steigt.
Um das an Beispielen zu benennen, das G3 scheint derzeit extrem empfindlich zu sein (das zeigt die Ursachenliste die Futaba dazu gleich Anfangs veröffentlicht hat), die alten 1024 Futaba PCM und die alten JR 512 er PCM Systeme scheinen dagegen recht unempfindlich auf ESD zu reagieren. SPCM scheint wiederum etwas anfälliger zu sein.
SPCM würde ich dann in jeglichem Verbrenner Motormodell uneingeschränkt verwenden in Jets aber nur in Fällen, in denen ESD Bauartbedingt keine oder nur eine sehr geringe Rolle spielen kann.
Wir können uns also nur so behelfen, das wir möglichst ESD feste Systeme verwenden und gleichzeitig möglichst das entstehen von ESD Ereignissen unterbinden.
Beispielsweise keine polierten und mit Hartwachs behandelten Oberflächen!!, (neue Lackierungen haben denselben Effekt, daher erwischt es neue Flieger öfters.)Diese sollte man also eher künstlich altern, zB indem man diese mit einem leicht mit Graphit gepuderten Tuch abreibt. Alte Oberflächen werden durch Verschmutzung (Industristaub)
mit der Zeit leitend. Gleiches gillt zB in den Jets bei Schläuchen und oder Tanks, auch da ist das Problem am größten, wenn alle Teile neue unverschmutzte Kunststoffoberflächen haben. Sobald durch Alterung also durch Leitend werden durch Industriestaub, ein Potentialausgleich zwischen den Teilen entstehen kann, wird das Problem immer kleiner.
Dann gillt, an jeder Außenantenne Staab oder Litze die eine Spitze hat, können Spitzenentladungen (Funktion wie an Antistatik-Dichargern) auftreten, wenn sich der Flieger gegen die Umgebungsluft stark Elektrostatisch aufläd. Vom PKW kennt das jeder, frisch gewaschenes und poliertes Fahrzeug viel Sonne und trockene Luft und du kriegst saumäßig eine gewischt. Das leitende Band stellt da wenigstens den Potentialausgleich zum Boden her...
Speziell bei Entladungen die über Kabel oder Antenne gehen, ist dann die Wirkung ziemlich verherend.
Ist die Entladung dagegen örtlich weiter von Kabeln oder Antenne entfernt und geht nicht direkt in die Kabel des Empfangssystems, entstehen wenn überhaupt nur sehr kurze Fail-Saifes (die Wirkung sinkt im Quadrat zur Entfernung), also mit steigender Entfernung schon bei wenigen cm Abstand sehr stark ab.
Kritisch wird das erst, wenn diese ESD /Funkenentladungen laufend in der Nähe von Kabeln und Antenne auftreten, dann machen empfindliche stark Software und Rechnergestützte Systeme über die gesamte Zeit der Funkenentladungen dicht, die Einstrahlungen erfolgen dann da über alle Kabel.
Bislang hilft nur ein Potentialausgleich um hohe Spannungsdifferenzen zwischen verschiedenen Bauteilen im oder am Flieger zu eliminieren.
Beispiel, Alle Oberflächen einschließlich Rumpfwände Tankhalterungen Schläuchen usw. möglichst schon vor und nach Einbau/Verkleben gleichmäßig schwach mit Graphit einreiben.
Auspuff Kümmer und Motor mit zB Stahlseil verbinden, in Teflonrohren die die Spalte an diesen Stellen überbrücken bilden sich teilweise sehr starke Entladungsfunken.
Wenn sich die Bauteile durch die Fibrationen hin und wieder berühren, passiert dasselbe, auch dann funkts da oft stark. Das ist dann der klassische Fall von starken Knackimpulsen.
Da sich jedoch elektrisch NICHT leitende Oberflächen nicht so einfach zum Potentialausgleich mit zB einer Kabelverbindung an einer Stelle x entstören lassen, übernimmt der Graphit das verteilen der Ströme von örtlich unterschiedlich geladenen Oberflächen Stellen und Bauteilen. Das GESAMTE System hat dann dasselbe elektrische Spannungspotential.
Damit sollten sich Funkenentladungen zwischen den einzelnen Bauteilen verhindern lassen.
Funkenbildungen können dann nur noch zwischen Modell und Umgebungsluft auftreten. Diese sind schon aufgrund der dafür benötigten sehr hohen Spannungen eher sehr selten.
Nur wenn das passiert, sind zb Außenantennen absolut kontraproduktiv da deren Spitzen die Entladungen regelrecht verursachen man kann fast sagen regelrecht anziehen.
Das wirkt dann wie die Spitze des Empeir State Building bei Gewitter.
Verbessern kann man das indem man zB eine Lotkugel an der Spitze hat oder die Antenne in einer glatten Kugel endet oder das (Stab)Antennende wieder irgend wo im Modell selbst (gleicher Halter wie zur Antennenverbindung aber ohne Kabel dran) endet.
Oder man verwendet Antistatic Dicharger weit weg von Kabeln und Antenne damit da die Entladungen stattfinden können. Speziell das ist aber nur mit viel Fachwissen eine wirkliche Hilfe.
Leider ist das Wesen elektrostatischer Elektrizität je nach Gegebenheiten am Modell nicht gerade einfach zu ergründen, daher hilft hier nur ein möglichst umfangreicher persönlicher Erfahrungsschatz den muss man sich aber da gezielt aneignen.
Für die Zukunft hoffe ich das sich unsere diversen Hersteller auch mal offensiv mit dieser Problematik aueinandersetzen uns dann mindestens mit ihrem Wissen Hilfestellung geben und dann ihre Produkte gezielt immer störfester gegen ESD und auch Induktive Belastungen (Überspannungspulse der Servos) machen, letzteres geschieht ja bereits nach und nach.
Um die ESD Festigkeit unserer Systeme mal zu vergleichen mein Ruf nach einem Test mittels ESD Pistole.
Interessant und hilfreich wäre das Ergebnis alle mal.
Das wäre dann auch mal ein Thema für unsere Fachzeitschriften und Verbände.
Gruß
Eberhard