Tragflächenrundstahl-Ersatz

Hallo Kollegen,

Ich würde gerne den 10mm-Rundstahl in einem meiner Segelflugzeuge aus Gewichtsgründen durch einen CFK-Vollstab ersetzen. Die Sache ist halt nur, dass ich die Durchmesser-Dimensionen nicht vergrössern kann. Frage: Kann der Stahlstab grundsätzlich 1:1 durch einen CFK-Vollstab ersetzt werden oder sollte man da vielleicht eine Kombination von 8mm CFK-Vollstab und 10mm Keflar oder GFK-Rohr mit 1mm Wandung nehmen und diese miteinander verharzen? Die Eigenschaften des Holmverbinders sollten schlussendlich natürlich mindestens so gut sein wie mit der Stahl-Version.

Wer hat da Erfahrung? :confused:

Gruss Urs

[ 19. Dezember 2004, 12:19: Beitrag editiert von: Woodpecker ]
 

WMa

User
Hallo Urs,

bemüh´ mal die Suche, da gab´s schon mehrere threads, die sich mit dem Thema (samt der ganzen theoretischen Hintergründe) sehr intensiv, ausführlich und lesenswert beschäftigt haben.

viele Grüße
Matthias
 
Hallo, ihr Beiden

Besten dank für eure Links. Hab da einiges gefunden. Tja, so wie's ausschaut bleib ich dann vermutlich bei meinem altbewährten Stahl-Rundstab.

Gruss Urs
 
Hallo Urs,

ich benutze seit Jahren Kohle statt Stahl.
Im Flug ist der Kohlestab unzerstörbar, behaupte ich mal. zB mein Ventus 3,60m, den ich hart rannehme, ausschließlich am Hang fliege, hat einen 10mm Kohlestab.

Vorteil der Kohle: Wenn es zu einer ganz harten Landung/Absturz kommt, dann bricht die Kohle und die Kräfte sind damit abgeleitet. Der Stahl würde in solch einem Fall verbiegen und die Steckung
in Rumpf oder Fläche stark beschädigen.
Also keine Angst, außerdem ist die Gewichtsersparnis erstaunlich groß:

Stahl = 207 g Kohle = 39 g

gruß kalle aus dem habichtswald
 
Und noch eines Urs,

jetzt werden wieder die Theoretiker kommen und von "Kerbspannungen" am Steckungsanfang sprechen.
Mag alles sein und auch rechnerisch nachweisbar sein. Fakt ist, das der 10mm Kohlestab seit 4 Jahren unter härtesten Bedingungen seinen Dienst tut ( der Ventus hatte allein diese Saison mit
ca 25 Flugstunden bei 35 Starts)
 
Hallo Kalle,

hast mich jetzt aber wieder böse verunsichert. Das mit der Soll-Bruchstelle bei einer harten Landung ist mir schon bekannt und auch wünschenswert. Aber ich hab da halt schon ein bisschen Respekt vor dem plötzlichen Versagen des Kohle-Rundstabes in der Luft (1:1 Dimension Stahl : Kohlestab). Besten Dank für deinen Praxis-Tipp. Werd nochmals darüber schlafen.

Gruss Urs
 
Hi Urs,
also ich kann nur ABRATEN!
Ich habe auf diese Weise meinen Blue Centro verloren :rolleyes: , oder besser er seine Flächen. Die haben sich bei einer gerissenen Rolle verabschiedet... Kohlestab gebrochen... Ohren angelegt (trotz "entgrateter" Steckungsrohre). Mit Flächenstahl ging das probelmlos!
Also Kerbwirkung NICHT zu vernachlässigen... von wegen "in der Luft unzerstörbar" und "Sollbruchstelle bei harter Landung"...
Ich mach das nicht nochmal, zumindest nicht bei einem Flieger fürs Heftigere und nicht 1:1 (die meisten Stahlsteckungen weden ja wohl von den Herstellern nicht völlig überdimensioniert verbaut)!
Gruß, Rob
 
Hallo Ihr Lieben,

ich will Euch doch um Gottes Willen nicht vom Stahl abbringen, sondern habe hier lediglich meine eigenen Erfahrungen kundgetan. Da ich pro Jahr so ca 100 Hangflugtage habe, und viel "Kohle"
fliege, kann ich es wohl beurteilen.
Die Frage war ja nicht, ob man mit Kohle gerissene Rollen fliegen soll, da hätt ich bestimmt auch abgeraten.

ich will mich gern korrigieren:

für normale Flugmanöver und einfachen Kunstflug
wie Loops, Rollen, Turns, hält die Kohle allemal.

Mein Freunf Thomas fliegt einen Nimbus 4 mit 6,25m SPW und 14mm Kohlestab, auch den Außenloop
verträgt der ohne zu zucken.

gruß kalle
 
Noch was vergessen,

um Klarheit zu erlangen sollte der Eröffner dieser
Diskussion mal angeben, um welchen Flieger es sich handelt, wie groß, schwer, welcher Flugstil?

Vielleicht ists ja ein Thermiksegler (weil er gewicht sparen will), dann ist diese Diskussion eh hinfällig.
Wenn ich mit einem KuFlu-Segler rumdüsen will, dann tu ich schon aus Gewichtsgründen einen Stahl hinein, vonwegen Durchzug!

gruß kalle aus dem habichtswald
 
Hi Kalle,
ich fliege auch mal einen Thermik-Segler wenns richtig schlecht geht mit Kohlestab (statt original Stahl), allerdings eben nur softes kurbeln...
... und da oben stand (Zitat Woodpecker) "Die Eigenschaften des Holmverbinders sollten schlussendlich natürlich mindestens so gut sein wie mit der Stahl-Version." Insofern (kann ich dir nur zustimmmen ;) )...
Bzgl. Materialkombinationen kann ich leider keine Erfahrungen beitragen.
Gruß, Rob

[ 19. Dezember 2004, 20:22: Beitrag editiert von: KaufRob ]
 
Ich würde es bleiben lassen, weil mir die bauhöhe zu gering erscheint. Ist die Bauhöhe groß, kann man auch Kohlesteckungen stabil genug bauen, wenn man will sogar hohl. Ist die bauhöhe niedrig, ist selbst ein massiver kohleverbinder nicht stabil genug.
Überhaupt hängt das alles stark von der Bauweise des Verbinders ab. Wenn man eine Form hat, kann man viel bessere Verbinder bauen, weil man mehr Fasern reinkriegt als in ein Rohr, das vermutlich sofort aufreisst wenn man da Fasern reinziehen will.
Zum besseren Verständnis: Meine Verbinderform hat einen trichterförmigen Eingang. Ich schraube sie zu, lege eine Schlaufe aus nem Glasroving durch die Form. Dann tränke ich außerhalb Kohlerovings, die doppelt so lang sind wie die Verbinderform. Die stecke ich dann alle auf einmal bis zu ihrer Mitte durch die Schlaufe und ziehe dann auf der andern Seite der Form wie ein Irrer am Glasroving. So lange, bis sie in die Form rutschen. So kriegt man die Rovings mit richtig Druck in die Form eingelegt.
Wenn man versucht, das gleiche Verfahren bei einem Rohr statt ner Form anzuwenden würde es wohl aufreißen.
 
Lieber Michel,

ich rede hier ausschließlich von industriell hergestellten Vollkohlestäben! Die Bauhöhe ist hierbei m.E. garnicht relevant, sondern die Relation: Durchmesser zu auftrtenden Kräften.
 
Die Bauhöhe ist also egal, der Durchmesser aber nicht? Das passt nicht ganz, denn bei einem Rundstab ist der Durchmesser gleiche der größten Bauhöhe. Daran sieht man auch schon, warum Rundsteckungen einer eckigen Steckung unterlegen sind: Beim Stab haben nur wenige Fasern die größte Bauhöhe, bei der eckigen Steckung sind es mehr. Das ist ganz wesentlich für die Festigkeit des Verbinders.
Meiner (zugegebenermaßen begrenzten) Erfahrung mit gekauften Kohlestäben nach macht die industrielle Herstellung den Kohlestab nicht besser. Im Gegenteil: die Verbinder die Graupner zum Soarmaster mitlieferte sind ab und zu gebrochen, währen die selbst gebauten immer gehalten haben.

grüße,
Michel
 
Nein Michel,

ich hab n i c h t gesagt, daß der Durchmesser egal ist. Entscheidend ist das Verhältnis des Stabes zur erwarteten Belastung. z.B. würd ich einen knackigen 3,00 m Flieger nicht mit einem 8mm Kohlestab fliegen, obwohl ich das auch schon gesehen habe. Du verstehst, was ich meine.
Und es ist auch keine Diskussion, daß der Rechteckstab sicher von Vorteil ist.
Wie sollten es jetzt hier nicht weiter führen, das bringt nichts und geht am Ausgangsthema vorbei.

Frohe Feiertage, bis bald Kalle
 

Friwi

User
Flächensteckung Soarmaster / Mittelteil

Flächensteckung Soarmaster / Mittelteil

Hi,
nehme mal diesen Tread (passt Event. ganz gut),
bei meinem Soarmaster (Styro-Abachi-Flächen) wurde im Mittelteil die 10er CFK-Steckung fix eingeklebt, bei einer nicht ganz geglückten Landung, grrr..... ist nun der linke Verbinder gebrochen (ich könnt mich in den Hi..... beißen).

Muss nun den schadhaften Teil ausbohren, kann mir jemand messen wie lange (tief) die Verbindertasche im Mittelteil ist ?

Würde mir echt weiterhelfen, Danke
 

Friwi

User
Soarmaster Steckungshülse

Soarmaster Steckungshülse

Hallo Lutz,
Hab jetzt mal angefangen auszubohren.
Soweit ich das erkennen kann ist die Hülse im Mittelteil aus Messing (Innendurchmesser 10mm).
Bin jetzt einer Tiefe von ~50mm, hab da das Gefühl das irgendwie auf einen nicht definierbaren
Wiederstand stosse ?
 

LUMO

User
Guten Morgen Friedrich,

wenn Du die Hülse beim Bohren verletzt wird dir nichts anderes bleiben als den nächsten Stab auch zu kleben um das (Spiel) auszugleichen.
Bei einer Metallhülse kannst Du diese mit einem Lötkolben vorsichtig erhitzen und diese dann komplett aus der Fläche ziehen.
Das Kleben einer neuen Hülse geht mit angedicktem Harz ganz gut, was durch das Loch eingebracht wird.
Grüße Lutz
 
Tasche

Tasche

Hallo Friedrich,
ich habe gerade an meinem Soarmaster die Taschen gemessen. Bei diesem Modell sind es 62mm.
 
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