Ruderflattern bei Pfeilnuri

Nuri

User
Frage an die Experten:

Ich fliege einen uralten Ceo 5 (Serienfertigung Modellbauparadies). Beim schnellen Fliegen neigt dieser mittlerweile so zum Ruderflattern, dass das Absteigen aus der Thermik ein Abenteuer ist. Früher trat dies nur mit dem untergeschnallten E-Rumpf beim richtigen Heizen auf, mittlerweile reicht dazu die niedrigerer Flächenbelastung der Seglerversion und mäßige Geschwindigkeit auf, um den Nuri in eine Libelle zu verwandeln. Interessant ist, dass die Wölbklappen offenbar heftiger und früher flattern als die Querruder. Die Fläche erscheint nach wie vor stabil.

Hat jemand eine Erklärung für diese Erscheinung oder Vorschläge, sie zu mildern oder abzustellen? Bitte kein diagonales Kohlegewebe oder F3B-Holm vorschlagen, das weiß ich selbst.

Gruß

Nuri
 

Peter K

Vereinsmitglied
Hi,

schau mal nach dem Spiel in den Anlenkungen, losen Servos, deren Getriebespiel oder lasche Scharnieren (Tesa oder Silikon?) ... wenn dies alles noch fest ist, könnten evtl die Ruder "ermüdet" sein?
 

steve

User
Hallo,
auch NF´s altern mehr oder weniger. Die Flächen werden weicher, besonders wenn die Stabilität durch Kunststoff erreicht wurde. Holzflieger sind davon weniger betroffen. Da kommt es eher zu dem vermuteten Spiel in den Anlenkungen. Da würde ich deshalb auch anfangen.
Bei Sandwichflächen löst sich auch mal gerne die Beplankung. Und das besonders gerne, wenn mit Kompaktkleber gearbeitet wurde. Da hilft dann Unterspritzen von Kleber. Bei den Rudern kann es auch zu Schäden an den Servos, bzw. den Getrieben kommen. Sie sollten ohne ungewöhnliche Geräusche laufen.
Die Folie sollte auch fest sein...ist sie meist aber nicht mehr. Bei grundierter Holzfläche kommt mit den Jahren die Maserung mehr oder weniger weit raus. Sind alles so Punkte.
Oft übersehen wird die Alterung des Emfängerakkus. Wenn die Spannungslage nachläßt oder irgendwo Schäden an den Leitungen sind, ist die Haltekraft der Servos eben nicht mehr so. Evtl. hat sich auch bei den bisherigen Flattern die Steckung gelöst. Solche Teile werden bei den gekauften Fliegern gerne eingeschäumt und das Zeug verrottet mit den Jahren, verliert die Elastizität und bekommt dann bei einem leichten Flattern so viel Bewegungsfreiheit, dass daraus ein massives Flattern wird.
Das sind aber alles nur Vermutungen. Es ist auch immer schwierig, die Festigkeit eines Flügels zu prüfen. Ich habe mich noch nie getraut, einen Flügel soweit zu verbiegen, wie das beim Schwingen der Fall ist. Schon erstaunlich, was da für Kräfte entstehen.
Grüsse
 

matt

User
Spunki schrieb:
Eventuell hilft auch der Artikel im Aufwind "Massenausgleich gegen Ruderflattern", Ausgabe 3/2005


Grüße Spunki

Kann mir vielleicht jemand mit diesem Artikel weiterhelfen? Ich habe das gleiche Problem mit meinem JIT3.
 
Hallo "Nuri", hallo Andreas,

Torsionsprobleme beim beplankten Flieger können recht einfach durch eine Glasbeschichtung entschärft werden.
Beim Rippenflügel kann eine Papierbespannung Wunder bewirken, Papier ist ja sehr steif. Nicht nur die offenen Felder bespannen, sondern den ganzen Flügel "rundum".
Bei Ruderflattern:
wenn Spiel in der Anlenkung (Servo, Gestänge, Scharnier) ausgeschlossen werden können, dann könnten die Ruder ebenfalls torsionsfester gemacht werden durch eine Papierbespannung. Aber da würde ich eher eine dünne GFK-Beschichtung empfehlen, das Gewebe dann diagonal auflegen.

Viel Erfolg.

Klaus.
 

Nuri

User
Hallo Klaus, Steve, Andreas...!

Vielen Dank für eure Anregungen!

Die Ruderanlenkungen und Servogetriebe wurden als Erstes erneuert, als die Flatterei zum Problem wurde. Auch die Scharniere wurden von Folie auf "echte" Scharniere plus Tesa umgestellt. Leider hat sich nichts geändert.
Eine zusätzliche Beschichtung der Ruder möchte ich nicht riskieren, da sonst ein Massenausgleich unumgänglich wird. Die Dinger sind wirklich stabil - und leider nicht ganz leicht. Wahrscheinlich wird die Flatterei durch letzteres begünstigt.
Ich denke, ich werde die Fläche im Winter mal generalüberholen und dabei eine Schicht Gewebe auflegen.

Gruß
Nuri
 
Ich bin sowohl den Ceo5 vom Modellbauparadies, als auch einen in Vollkohle geflogen. Auch wenn die Ruder des Furnier Ceo5 einen festen Eindruck machen, auf Torsion sind sie sehr weich. Ich würde deshalb dem Rat von Klaus Jacob folgen und zumindest die Ruder beschichten.

Grüße von einem Hessen verschollen in Wolfsburg

Bernd
 

Nuri

User
Hallo Bernd,

so ganz unrecht hast du ja nicht (als ehemaliger Zwangs-Schwabe kennst du ja die abgeschwächten Verneinungen ;-)), obwohl ich schon weichere Ruderklappen gesehen habe. Zudem sind sie ja in der Mitte angelenkt, wodurch die Torsionsbelastung nochmals geringer wird. Aber ich probier's mal aus!

Welcher Schiksalsschlag vertreibt einen Hessen aus dem Schwabenland nach Wolfsburg ?!

Gruß

Nuri
 
[Zitat]Welcher Schiksalsschlag vertreibt einen Hessen aus dem Schwabenland nach Wolfsburg ?![Zitat]

Schicksalsschlag könnte bei Wolfsburg wirklich gut passen :-). Ich habe ein Projekt beim Kunden vor Ort. Aber es könnte demnächst auch wieder Stuttgart sein, oder eine ganz andere Stadt. Bei meinem Beruf weiß man das nie so genau.

Gruß

Bernd
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten