Wie stark schwächt ein Einziehfahrwerk den Rumpf?

Hallo

Wie sind euere Erfahrungen mit Einziehfahrwerken? Wird durch den Einbau der Rumpf geschwächt? Wenn ja, wirkt sich dies im Flugbetrieb auch aus? Oder was muss man beim Einbau beachten?

Ich spiele mit dem Gedanken mir einen Segler in der 4-5m Klasse zuzulegen. Bei dieser Grösse wird ja normalerweise auch ein Fahrwerk eingebaut, hab dazu aber auch schon negative Meinungen gehört und wollte daher hier mal nachfragen, was Dafür und Dagegen spricht.

Danke für euere Tips und Grüsse

Robert
 

Thommy

User †
Hallo,
nach meiner Erfahrung wird der Rumpf nicht geschwächt. An der Stelle, an der das Fahrwerk sitzt, ist der Rumpf sehr stabil und bricht dort normalerweise ohnehin nicht. Man kann das Ganze natürlich auch noch durch entsprechenden Einbau unterstützen.

Beispiel :

1085733387.jpg


wenn Du das Fahrwerk so wie hier in meinem DuoDiscus zwischen 2 senkrechten GFK-Spanten einbaust, werden evtl. auftretende Kräfte richtung Flächenverbindung übertragen.

oder zum Beispiel hier in der DG800 ein Beispiel für gedämpften Einbau.

1085733652.JPG


das Fahrwerk ist hier am vorderen Spant mit 2 Schrauben angeschraubt und der hintere dient als Führung. Die Kraft wird durch den Dämpfer noch oben in den Spant übertragen.

Die Anordnung mit hinterem Dämpfer hat im Gegensatz zu der Variante nach vorne den Vorteil, dass es keine Probleme mit Cockpitausbau gibt.

Gruß
Thommy

[ 28. Mai 2004, 10:47: Beitrag editiert von: Thommy ]
 
Hallo Thommy

Danke für die schnelle Antwort und die guten Bilder. Saubere Arbeit.
Wie sieht es denn mit den Fahrwerksklappen aus. Besteht nicht die Gefahr, dass sie bei einer harten Landung abgeriessen werden?

Gruss Robert
 

Thommy

User †
Hallo,
wenn Du ein Fahrwerk hast, solltest Du es auch benutzen. Dann ist die Gefahr gering, dass mit den Klappen etwas passiert. Bei der DG hatte ich schon Servoprobleme, das Graupner 4421 hatte den Geist aufgegeben, und deshalb war das Fahrwerk nicht richtig ausgefahren. Dadurch ist die DG abgesessen und einige Meter auf den Klappen gerutscht. Kein Schaden. Das Scharnier mit 1,5mm Stahl hat sich bestens bewährt.

Gruß
Thommy
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo,

kommt auf deine Befestigungsart an. der Stahldraht hält sicher, gibt aber auch nicht unbedingt nach ;) . Ich verwende die ebenso bewährte Methode mit dünnem, gelochten Flachgummi 0,5 oder 1 mm. Die Dinger geben zur Not nach.
Ansonsten kann ich mich Thommy anschließen: Die Teile reißen so schnell nicht ab!
Was den Rumpfausschnitt angeht, so sind mir Rümpfe schon allen möglichen Stellen gebrochen, aber nie im Bereich des Fahrwerkes.

asw24neu_114.JPG


So siehts in meiner neuen/alten ASW-24 aus. Der schwarze Rand um das Fahrwerk herum ist eine Lage 160 g/dm² Kohlegewebe. Das versteift diesen Bereich und vor allem die Fahrwerksklappen ansich recht gut. Die eigentlichen Kräfte nehmen eh die Spanten auf, deswegen führe ich diese auch immer bis zum Haubenrahmen etc., um ein Ausbrechen bei harten Stößen zu verhindern.
 
Grüß Euch alle!

Ich hab vor > 12 Monaten auf einer Schweizer WebSite einen höchst interessanten Bericht gefunden. Leider hab ich den Link "verludert", guugln brachte mich auch nicht dort hin. Vielleicht kennt einer der Mitlesenden den Link.

Es war ein Baubericht eines echten Gustostücks, ich glaube irgendeine super-ge... ASW, so um die 5 m (+) SpW.

Der Erbauer hat ausführlich beschrieben (und plausibel begründet), daß die Spanten für das EZFW nicht wie üblich quer im Rumpf sitzen. Er hat vielmehr einen längs verlaufenden Kasten eingebaut, von der Schnauze weg, bringt darin z.B. Ballast, E-Akku etc. unter - und dann halt auch den Rahmen des FW. Also Krafteinleitung in Längsrichtung, und verstärkt damit noch den Rumpf.

Soweit ich mich erinnern kann, waren auch sonst noch eine Menge interessanter Tipps für solche "Trümmer" dabei.

Wenn wer die WebSite kennt: Bitte Link posten!

Zu den bereits angeführten Varianten: jedenfalls 1A-Ausführungen, besonders Thommy´s Abstützung zum Holm ist toll!

Schönes MF-WE!
Christian
 
Hallo Robert,

Für mich kommt es auch drauf an, ob es ein Zweckmodell oder Scalenachbau sein soll und wie Du das Modell einsetzen willst.

Zum Fliegen an einem Hang mit entsprechender Grasnarbe ist weder beim Zwecksegler noch beim Scalesegler ein EZFW notwendig!

Aber vergiß nicht, so ein Teil bringt 5-9 kg auf die Waage, da wird das Rückgrat des Piloten im Cockpit ganz schön auf die Probe gestellt :) .

Für den Einsatz in der Ebene oder im Gebirge würde ich aber auf jeden Fall eines einbauen.

Und die Zelle wird meiner Meiung nach eher geschont als dies bei "Bauchlandungen" der Fall ist.

Gute Tipps gibts auch bei http://www.fema-modelltechnik.de/

LG

Reinhard
 
Hallo Christian,
ich nehme mal an, diese Seite ist gemeint:
http://www.swiss-composite.ch unter Dokumentation - Suter - Giotto, kannst Du dir eine Pdf Datei herunterladen, wo der Empfängereinbau in einer Box beschrieben wird.
Gruß Günter
 
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