Robustheit von Combat-Modellen

Hallo Combatanten,

ich habe mir den Bauplan der Jak 9 aus der FMT angesehen.
Jetzt hab ich da mal 'ne Frage: Da wird ja unheimlich viel Sperrholz verbaut und die Materialstärken, auch vom Balsa, sind ja mindestens 3mm.
Im Vergleich mit Nicht-Combat-Fliegern ist das ganz schön massiv, oder täusch ich mich da? Wenn dat Dingens leicht werden soll, würden's da nicht auch 1,5mm tun für den Rumpf? Mehr Balsa statt Sperrholz?

Ich bin technisch interessierter Anfänger und Schaumwaffelflieger, daher die "unqualifizierte" Frage.

Gruß,
Stephan
 
Die Jak ist Leichtbau, allerdings unter dem Hintergrund dass der Flieger einige Jahre halten soll. Bei 1,5er-Balsa ist der Rumpf selbst mit E-Antrieb nach nem halben Jahr durch.
Mit einem normalen 2,5er gehts bei 750g Fluggewicht 45° nach oben, absolut OK. Trotzdem ist der Flieger so robust dass er einen Absturz mit Vollgas ohne größere Schäden übersteht. Ich kann nicht empfehlen geringere Materialstärken zu wählen oder Teile wegzulassen.
 
Wow, der Konstrukteur persönlich!

Ok, das wusste ich nicht, dass sich so ein Flieger selbst zerstört. Wie gesagt, ich bin bisher noch bei Schaum, und bis auf einen Flug durch einen Apfelbaum hatte ich noch keine Schäden. Ich flieg allerdings auch erst seit drei Monaten.

Was macht denn den Flieger kaputt? Sind das die Vibrationen? Oder der harte Combat-Einsatz? Ihr landet doch nicht jedesmal senkrecht, oder? ;)
Gehen alle Holzmodelle so schnell kaputt?

Ich hoffe, mein Beitrag wurde nicht als Kritik aufgefasst, ich bin lernbegierig und will es einfach wissen!

Gruß,
Stephan
 
Hallo Stephan,
wir reisen meist mit sehr viel Gerödel im Gepäck zu den Wettbewerben, da wird ins Auto gequetscht was noch so gerade rein geht, von daher sollte schon mal alles Druckfest sein, die kleinen V-Motoren haben auch eine heftige Vibration zu verkraften, was fütchterlich auf die Klebenähte geht, dann fliegen wir bei jedem Wetter, wenn du dann zu leicht baust verziehen sich die Dinger schon durch die Luftfeuchtigkeit. Im Wettkampf selber zählen dann irgendwann nur noch die Punkte durch Flugzeit und dem Virus verfällt fast jeder, da achtet keiner mehr auf vorsichtiges Handling beim starten der Modelle, da wird richtig hingelangt. Im Flug selber ist es schnuppe wie du dein Modell baust, wenn es knallt ist auch was hinüber, baust du besonders leicht, freut sich dein Unfallgegener, weil er eventuel schadensfrei durch deine Kiste hindurch fliegt:D , merke ich auch bei meinemFlugstiel, bei einer dicken als Gegner weiche doch schonmal eher aus, bei den filigranen gehe ich näher ran.
Beim landen haben wir dann die Saftyline die nicht überflogen werden darf, was die meist kleinen Landefläche dann schon mal halbieren kann, dazu kommt dann noch wenn du zahghaft bist und als letzter landest, das da schon 6 Modelle im Landefeld liegen und du deine Kiste irgendwo dazwischen runter drücke mußt, gibt zwar bei Landeunfällen immer ein schönes schadensfrohes Gejöle, dein Gegener wird aber nicht Danke sagen, von daher ist man schon mal gezwungen an Stellen zu landen auf denen man auf dem heimischen Platz niemals landen würde, so Maulwurfshügel, hohes Gras, kleine Gebüsche oder ganz einfach mit zuviel Speed runter gewürgt. Die Stremer wickeln sich auch schon mal ganz gerne in den Prop, der dann meist sofort steht, mit etwas Pech bist du dann zu tief um zum Platz zurück zu segeln und mußt irgendwo im Acker oder einer Weide runter, ist auch nicht so sanft:rolleyes: Soll ja auch mal vorkommen das sich Modelle in der Luft berühren und dann nur kleine Teile fehlen und die Maschine nur noch eingeschränkt fliegbar ist, wäre doch dumm wenn du sie dann noch glücklich zum Platz zurück bekommst aber dann durch leicht schräges Aufsetzen und anschließendem Ringepietz dein Maschine völlig zerlegt weil sie dem nicht entgegen zu setzen hat. Dickes Material kann man auch schnell am Platz wieder zusammenflicken, zur Not auch durch Tape ersetzen, wenn mal was fehlt. Mit etwas Glück hält die Jak sogar eine Landung ohne Flügel aus.
Gruß Daniel

PS: ist auch als Combat Anfänger Flieger gedacht, die müssen etwas mehr aushalten, kannst ja für das Fun Fliegen etwas leichter bauen, nur beschwer dich dann nicht wenn sie dir auseinander bröselt wenn du mal einen Start oder eine Landung versiebt hast.
 

Reverend

User
Vielleicht noch meine 2c

als Erbauer einiger Schaumwafflen, Gnumpfs und anderen kofferraumfreundlichen Modellen kann ich dem oben gesagten nur zustimmen. 80% meiner Schäden kommen vom Transport. bei einem grossen Warbird legt man wert auf einen Trasportständer, trägt den Rumpf wie ein Neugeborenes und hat meist alles noch in schutztaschen stecken.

Die kleinen Modelle nimmt man zu zweit oder dritt unter den Arm, wenn eins runterrutscht greift man (fest) zu und im Kofferraum fällt der Verbandskasten und der Rucksack mit dem Sprit drauf. Hat er das gscheit überlebt, klebt der Flieger beim ersten Bremser an der Rückbank...

Ich baue deshalb meine Modelle immer mit einem Sperrholz Rumpfdoppler und finde, dass die 2mm Balsa auf der Fläche meiner Yak sich etwas "sicherer" anfühlt als die 1,5mm auf dem Gnumpfflügel...

Wie gesagt, nur meine 2c ausm Transportaltag.

@ Timo: Vielen Dank, Hauben sind heute gekommen!
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Geld ist überwiesen, kann aber aus Österreich 3-4 Tage dauern.
Toller Katalog übrigens! Da kommt sicher noch eine Bestellung auf den Winter hin!!
 
dünn muß nicht leicht sein

dünn muß nicht leicht sein

Hi,

nun gut, man kann bei der Jak-9 sicherlich ein wenig Gewicht reduzieren, aber viel Sinn macht es nicht.
Zum Einen geben die Regeln das min. Abfluggewicht vor und zum Anderen heißt es noch lange nicht, das 1,5er Balsaholz leichter ist.
Bei meinen E-Modellen nehme ich z.B. als Flächenbeplankung sogar 2mm Balsaholz, es ist einfach leichter als das 1,5er und man hat auch noch ein wenig Fleisch zum schleifen. :D
Die Rumpfseitenwände mache ich auch aus 3mm Balsa nur eben die Rumpinnenseite wird nur mit 0,6-1,0mm Sperrholz verstärkt, aber da werkelt auch kein Verbrenner drin.
Bei den Rumpfspanten kann oder sollte man nicht sparen, selbst eingefleischte Sparexperten haben das eingesehen.
Es ist zwar kein Combatmodell, aber bei einer Spannweite von 1250mm und einer Länge von 1150mm ist das Gewicht der Me-309 doch recht pasabel, 1450g.

HP-Me_309.jpg


Aus heutiger Sicht geht da zwar noch was in Sachen Gewichtreduzierung, aber warum, sie fliegt aus so.

HP-Me-309.1.jpg


Gruß Karsten
 
Schicker Flieger :-)

Dem von Daniel ist nichts hinzuzufügen. Gewicht reduzieren bei immer noch ausreichender Festigkeit kann man ganz einfach indem man bei der Auswahl des Balsa pingelig ist. Ich bestell schon vorsortiertes leichtes Balsa und verwende für 2,5cm³-Modelle davon wiederum nur das besonders leichte Holz.
Der Flügel ist auch mit 1,5er-Beplankung erstaunlich robust, im Flugbetrieb hab ich noch keinen kleingekriegt (mach nur Leitwerke beim Transportieren kaputt).
 
Sie ist geflogen

Sie ist geflogen

Hi Klaus,

also geflogen sind auf jeden Fall mehr als die vier Stück.

Moderation hat mal das HK Bild entfernt

Alleine für Testzwecke wurden zwei Stück gebaut die dann in Rechlin getestet wurden.
Mehr weiß ich nicht darüber, aber es langt mir das sie geflogen ist. :D
Einen Bauplan besitze ich nicht, ist irgendwie abhanden gekommen.
Eigentlich war es auch kein richtiger Bauplan sondern eine überarbeitet 3-Seitenansicht, aber ich kann ja mal suchen.

Nachtrag:
Ich habe nichts mehr gefunden, aber suche mal hier im Forum nach Christian Hoffmann "Messerschmitt" oder dem Sepp Hölzel "Fw56", die können dir da weiter helfen.
Zum einen hat Christian für die Me-309 einen richtigen Plan (1:5) angefertigt und Sepp hat wohl davon noch einen.

Gruß Karsten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Super Antwort!
O.k., jetzt hab ich's verstanden.

Es war gar nicht mein Plan eine gewichtsreduzierte Jak zu bauen, aber ich habe mir schon verschiedenste Baupläne angeschaut und da ist mir das eben aufgefallen.

Ich bin Konstrukteur (Automobilbereich) und ich hätte schon Lust mal selber 'nen Flieger zu konstruieren. Deswegen schau ich erstmal, wie's andere machen. Und am besten ist, wenn ich verstehe, warum sie es so machen.
Jetzt weiß ich's.
Vielen Dank dafür!

Gruß,
Stephan
 
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