EWD Dragon bzw. Hobby F3B?

Hallo,

hab seit einiger Zeit einen Dragon (Valenta, Profil HQ 2,5/9)der in die Kategorie Hobby F3B fällt.
Da ich mit dem Flugverhalten nicht so zufrieden war hab ich am Schwerpunkt rumexperimentiert, war aber immer noch nicht begeistert. Also hab ich mal die EWD nachgerechnet und kam, zu meinem Erstaunen auf einen negativen Wert von 0,2 Grad. Das erklärt natürlich einiges. Nun meine Fragen:

Ist das öfter der Fall, dass bei Voll-GFK Modellen die vorgegebene EWD so stark daneben liegt?

Wie sollte die EWD bei meinem Modell ungefähr sein? (Profilwölbung -1?) also ca. 1,5 Grad?

Welche EWD fliegen denn so die aktuellen F3B Modelle?

Gruß Sepp
 
Hallo,

hier ein paar Anworten zu deinen Fragen:

Bei Voll-GFK Modellen ist es eigentlich eher ungewöhnlich, das die EWD so stark abweicht. Normalerweise hat sich der Konstrukteur dies vor dem Bau des Urmodells genau überlegt. Eine Ausnahme gibt´s eigentlich nur bei Pendel-Höhenruder ohne Anformung am Rumpf, da man hier die EWD beliebig definieren kann (das heißt natürlich NICHT, das man mit beliebiger EWD das Modell fliegen kann!).

Bei den Wettbewerbsmodellen in F3B liegt die EWD bei ca. 0,6° bis 1,0°. Da dies aber von mehreren Parametern sowie den persönlichen Gewohnheiten des Piloten abhängt gibt es auch keinen absoluten Wert.

Die simple Formel "Profilwölbung - 1" stammt von Helmut Quabeck und passt als Anfangswert schon ganz gut.

Zur EWD bei aktuellen Modellen mußt du auf Leute hoffen, die entsprechende Modelle fliegen. Bei meinen Modellen der jüngeren Vergangenheit sah das so aus:

Ellipse 2 T: 1,1 Grad
Ellipse 2 V: 0,8 Grad
Rainbow IVb: 1,2 Grad
Donner 5.3: 0,8 bis 1,5 Grad

Beim Donner, den ich momentan noch fliege, bewegt sich die EWD abhängig von der Aufgabe, die ich damit absolvieren möchte. Bei F3B ist es 0,8 Grad, weil hier eher etwas flotter geflogen wird. Bei F3J ist es 1,5 Grad, da hier das langsame Kreisen in der Thermik im Vordergrund steht und ich dazu einen eher weiter vorne liegenden Schwerpunkt vorziehe (besseres Kreisflug- und Abreißverhalten), zu dem dann die EWD von 1,5 Grad passt.

Gruß, Karl Hinsch
 
Hallo Josef,
ich flog insgesamt 6 Jahre lang 2 Dragons, einen als Segler (2700g), einen als E-Segler 3100g.
Bei beiden habe ich einfah die Fläche und das V-Leitwerk auf den Rumpf geschraubt und schon hat´s gepaßt.
Nachgemessen oder gerechnet habe ich deswegen auch nie.
Hast Du am Rumpf die Trenngrähte säuberlich entfernt, damit Dein V-Leitwerk auch exakt aufliegen kann ?

Als Richtwert für die EWD würde ich ebenfalls 1....1,5° vorsehen, diese zu messen ist halt beim V-Leitwerk etwas aufwändig.

Wo hast Du denn derzeit Deinen Schwerpunkt und wie groß sind deine Ausschläge am HR?

Ich habe festgestellt, daß viele Probleme auf EWD und Schwerpunkt bezogen werden, jedoch die Ruderausschläge gerne außer Acht gelassen werden.
Wenn Du den SP nach hinten verlagerst, schlage ich vor, auch die HR-Ausschläge etwas kleiner zu wählen, urplötzlich ist dann die Maschine auch bei hinten liegendem SP sehr schön zu fliegen.

Gruß Markus

P.S.: Überlege derzeit, wieder einen Dragon in den Flugzeugpark mit aufzunehmen.
 
Hallo,
danke für die Tipps.
Wird ausser dem Balast auch noch die EWD während eines F3B Wettbewerbes geändert? (Flugaufgaben)
Ich denke 1 Grad ist eine ganz gute Einstellung für meinen Dragon.
Mein SP liegt bei 89 mm, also noch nicht zu weit hinten und meine Ausschläge sind bei rund 10 mm auf dem Leitwerk.
Das mit dem Messen der EWD beim V-Leiwerk ist sicher nicht so einfach, aber ich glaube, dass ich keinen zu großen Messfehler gemacht habe.
Vielleicht hab ich die Auflage selber schon ein bischen vermurxt, weil ich die seitlichen Führungsstege etwas abgeschliffen habe. (Standen bei mir über). Werde mir das Ganze aber nochmal genau anschauen.

Gruß Josef
 
Hallo Josef,
die Geschichte von der eingebauten richtigen EWD ist leider aus meiner Erfahrung oft mit harten Erdungen verbunden gewesen. So auch beim Dragonn, der 0° EWD aufwies. Heute fliege ich 1,6° bei 93 mm SP. Die Wölbklappen und Querruder laufen bei Wölklappenausschlag mit gleichen Ausschlägen gemeinsam. Ausschlag nach unten ca. 2,5 Grad, nach oben 1,5 Grad. Bei diesen Ausschlägen ist kein Nachtrimmen am Höhenruder notwendig. Bei der Butterflystellung mische ich einen kräftigen Tiefenruderausschlag dazu, sodass das Modell einen Sinkflug von etwa 30 Grad bei moderater Geschwindigkeit macht. Mit dem Höhenruder kann die Bahn kurz vor dem Aufsetzen abgeflacht werden. Das Gewicht beträgt 2400 gr.
Bei der eigestellten SP-Lage macht das Modell beim Anstechen fast keinen Abfangbogen, setzt aber die Fahrt mit Wölbklappe nach unten sehr gut in Höhe um. Fürs Schnellfliegen ist für meinen Geschmack das Höhenruder etwas zu gross, sodass die Überstabilisierung zu leichtem Schwänzeln führt.
Ich fliege den Dragon nun seit 4 Jahren und bin mit dem Preis-Leistungsverhältnis sehr zufrieden.

Wegen der meist fehlenden Angaben zur EWD bei den Modellen rechne ich neue Modelle vor dem Erstflug nach. Ein Programm dazu findest Du auf meiner Homepage.
Bei sehr dicken Rümpfen haut die Rechnung leider nicht ganz hin, dann liegt der SP zu weit hinten.

Gruss Rainer
 
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