Wie bringe ich es dem Junior bei?

Hallo zusammen,

ich möchte meinem 15-jährigen Sohn das Segelfliegen beibringen und frage mich, wie ich das am besten anstelle.

Als Fluggeräte sind einige F3J-Segler vorhanden, die ausschließlich an der Winde gestartet werden. Als Lehrer-Sender habe ich eine Multiplex mc 4000 und als Schülersender eine mc 3010. Ich selbst fliege ohne Combiswitch, also alle Ruder getrennt.

Ist es besser, dem Schüler gleich alle Funktionen zu übergeben, oder sollte man erst mit einer bestimmten Auswahl anfangen? Und falls ja, welche?

Ist es besser, wenn der Schüler von Anfang an lernt, Quer und Seite getrennt zu steuern, oder sollte man zu Beginn beide Funktionen auf einen Knüppel legen.

Als ich das Fliegen 1974 lernte, stellten sich diese Fragen nicht. Gesteuert wurden damals nur Seite und Höhe und der Sender wurde dem Schüler einfach hinübergereicht - eine entsprechende Sicherheitshöhe vorausgesetzt.

Wie sind eure Erfahrungen?

Gruß
Gerald
 

GAST_7832

User gesperrt
den Sohn an den Simulator lassen , dort kann er rumheizen ohne Ende -DU wirst sehen wie schnell das geht mit dem Lerneffekt, danach kannst Du Ihm auf dem Feld eigentlich direkt den Sender in die Hand drücken. (zur Sicherheit kannst Du ja doch LS verwenden-mit allen Funktionen)- wirst Du aber eher nicht brauchen.;)

ist zumindest so die Erfahrungen mit dem heutigen "Nachwuchs" und SIm Training.

MFg,Chris
 

jmoors

Vereinsmitglied
Am Computer beginnen....

Am Computer beginnen....

Ich bin nach 23 Jahren wieder eingestiegen und habe es erst einmal am Rechner geübt. Das hat wirklich geholfen. Als Simulator habe ich den Aerofly Proffessional genutzt. Der hat die beste Grafik, realistisches Flugverhalten und ist problemlos zu installieren. Man sieht sogar, wie sich die einzelnen Ruder bewegen! Ich habe auch mit dem kostenfreien FMS (einen Adapter für rund 30€ braucht man trotzdem) getestet. Die Grafik ist deutlich schlechter und der Sim bleibt manchmal hängen. Da ich selber im EDV-Bereich arbeite kann ich jedoch die Arbeit der Leute einschätzen, die den FMS programmiert haben und ziehe voller Bewunderung meinen Hut! Trotzdem ist der Aerofly deutlich besser.
Das Fliegen würde ich auf jeden Fall mit einem 3-Achser (Höhe, Seite, Quer) beginnen. Fast alle Flugzeuge haben heute 3 Achsen. Wichtig ist, mit einer gutmütigen Maschine anzufangen. Ich habe letztes Wochenende die Cularis (Elapor, von Multiplex) fliegen sehen. Die kann ich mir auf Grund des Flugverhaltens als etwas sportliche Anfängermaschine vorstellen.

Gruß, Jürgen Moors
 

Chrima

User
Wie früher

Wie früher

Hallo Gerald
Bin da etwa in der gleichen Lage, wie Du.
Die Kids noch mehr vor den Computer zu hängen fände ich schade.
Für eine Einführung ist das LS-System sicher super, aber warum schliesslich nicht so, wie Du früher ? Ich lernte es damals erst mit dem Filius (nach diversen motorisierten Opfer). Zuerst gerade über ein Feld, dann die erste Umkehrkurve (nur 180°!) auf einen zurück fliegen.
Das habe ich jetzt meinen Kindern aber auch schon mit dem Modellauto beigebracht;
Slalom hin und wieder zurück, hä hä :D da wurde es bereits knifflig ! Und dann noch auf Zeit.
Meiner Meinung nach sollte man Etappen nicht überspringen.

Grüsse
Christian
 
Aus Erfahrung bei meinem und fremden Junioren würde ich raten: bringe es ihm nicht selber bei. Opfere die Freundschaft mit einem guten Kollegen... :cool:

Bertram
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

habe selbst vier Jungs mit unterschiedlichem Interesse am Modellflug (von "gar kein" bis "wenig" - temporär auch schwankend). Aber wenn denn einer zum Modellflugplatz (oder in die Rhön) mitkommt, war es aus innerfamiliärer Sicht (und speziell Vater-Sohn-Beziehungs-Sicht) am besten, wenn der Filius

a) einen eigenen Segler hat (und wenn es nur ein EPP-Teil ist) und

b) der Vater nicht erwartet, dass der Sohn innerhalb einer halben Stunde so gut fliegt wie der Erzeuger nach 20 Jahren (was, wie manche glauben, auch noch nicht besonders ist :D )...

Aus langjähriger Erfahrung auf vielerlei Gebieten (Sport, Handwerk, Hobby) und in diversesten Konstellationen – mit Frau, Kind, Freundin (vor der Frau) – bin ich zu der Auffassung gekommen (wie Bertram das auch schon ausgedrückt hat), dass man in engen emotionalen Beziehungen davon Abstand nehmen sollte, dem anderen auf den genannten Feldern etwas beizubringen... es gibt meistens (nein, eigentlich: immer!) Stress. Und nicht selten liegt es an demjenigen, der etwas beibringen möchte... :D
 

onki

User
Hallo

Ich hab zwar keine Kinder, kann aber die Aussagen meiner Vorreder anhand von Beobachtungen in meinem Umfeld bestaetigen.
Es ist besser, wenn der Nachwuchs das Fliegen von einem Freund lernt, da es immer wieder Spannungen zwischen Vater und Sohn gibt.
Aehnlich ist es auch bei der Ehefrau. Ich versuche seit Jahren meiner Frau das Skifahren ordentlich beizubringen, aber wir treten auf der Stelle. Wenn sie mit einem Kumpel faehrt, klappt alles viiel besser oder wenn ich es der Freundin meines Kumpels beibringe auch. Der Prophet im eigenen Land hatte immer schon Probleme.

Gruss

Onki
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
ich hab meinem Sohnemann mit dem Calimero und wurfstarts
begonnen. den Sender in die Hand gedrückt,höhe,seite plus startfase
erklärt und los gings.
-er: papa..finger weg,das mach ich allein.
ich hatte dann mit dem werfen und beten genug zu tun. :D
aber 5-6 würfe und etwas tesa später klappte das ganze recht ordentlich
so daß wir zu hochstartgummi (ich hatte einen 2ten haken montiert)
über gingen. danach mit dem vorderen haken an die flitsche und ziellandungen
üben. das war am dritten Tag ! also freitag mittag sammstag und sonntag,
mehr nicht.
--der Calimero ist ideal für solche sachen robust,harte nehmerqualitäten
große ausschläge mit etwas expo und die landungen macht der sprößling
ohne anleitung.
und der Cali ist ein immerdabei Fliger ! :)


gruß Andreas
 

Uwe Gartmann

Vereinsmitglied
Vor einigen Jahren habe ich im Verein zwei Jugendliche direkt am LS ausgebildet. Es ist, je nach Talent des Schülers, manchmal sehr frustrierend wenn der nicht mal geradeaus Fliegen kann. Da kann durchaus eine leicht angespannte Laune aufkommen.
Ich bin darum auch für SIM. Während der kalten Jahreszeit, bekommt der Kleine die nötige Routine für die üblichen Manöver. Zu Weihnachten bekommt er dann sein eigenes Modell und kann das gelernte im Frühling live ausprobieren.

Ich habe meinen Filius auch an die Strippe genommen. Da war kein Vater/Kind-Konflikt. Es kommt halt darauf an, was man von ihm erwartet. Ich verstand meine Aufgabe als Lehrer hauptsächlich darin, das Modell vor dem Absturz zu bewahren. Er nervt sich nämlich selber, wenn der Vater immer wieder eingreifen muss. Wenn er dann den Dreh raus hat, reicht ein leicht zu landendes Modell und die Sache ist gegessen. Zur weiteren Motivierung darf er dann auch mal mit LS einen Funjet oder die grosse Kiste des Vaters fliegen.


Gruss
Uwe
 

bie

Vereinsmitglied
Hi Namensvetter

elo-gustel schrieb:
Traut Euren Söhnen was zu.
...ein einfaches 2achsmodell , tesa und secunde.

... genau! So gehts nämlich auch!

Habe bei meinem Ältesten die Erfahrung gemacht, dass er am Hang mit einem 2-Achser (doppelte V-Form) nach kurzer Einweisung (Achtenfliegen, etc.) innerhalb von ein paar Minuten die Kontrolle über das Modell hatte.

Deprimierend kann es sein, wenn man in der Ebene immer nur kürzeste Flüge machen kann und viel Zeit für das Nach-oben-bringen aufwenden muss...
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Recht hat Andreas !
Möglichst einfach beginnen, das funktioniert immer.
Bloß nicht das kostbare High-Tech-Gerät des Vaters einsetzen.
Dann klappt das auch ohne Stress.
Hier hatte ich mich früher schon mal zu meiner Erfahrung geäußert.

Gruß,
Schülertaucher
 
Töchter sind da wohl einfacher.....;)
Meine Tochter (14J)hat am Sim geübt und ist dann mit mir aufs Feld. Per LS den Space Scooter gestartet, Sicherheitshöhe erflogen, dem Kind übergeben und fertig......sie ist geflogen. Kurz vorm landen sagte sie - Papa jetzt du....;) Aber beim dritten Flug hat sie alles allein gemacht.
Wir bauen gerade einen Holzsegler mit Jedelskyfläche und kleinem Außenläufer.
So erkennt sie die Arbeit die dahinter steckt, und versteht auch ein bischen mehr, warum ein Flugzeug überhaupt fliegt......Ich erhoffe mir einiges davon! Und nicht vergessen - sie hat echt Spass!

Gruß von Buki
 

stobi

User
Hye,

ich versuch es gerade mit meinem 8- Jährigen.
Das erste Erfolgserlebnis ist entscheident.
Deshalb lieber was einfaches zum Anfang.
=> Easystar.....
Dann klappt alles supereinfach.
Im Winter viel Sim, meiner fliegt da am liebsten Doppeldecker.
Wir machen dann immer Balonstechen. Spielen macht Spass...
Jetzt übt er ach schon mit Motormaschinen und 4 Klappenseglern.
Mal sehen was es wird.
Alex_ehingen1.jpg
Wenn die Kleinen dann das grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen,
haste gewonnen!!!
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Schreinermeister schrieb:
...erkennt ... die Arbeit die dahinter steckt, und versteht auch ein bischen mehr, warum ein Flugzeug überhaupt fliegt...
Täte mir auch gut.
Wo können wir uns mal treffen?... ;)
 
Rigger schrieb:
Die Vater-Sohn Reibungen kenne ich auch von woanders: Autofahren :D
Und das nach 10 Jahren Führerschein immernoch...
Erste Pflicht des Beifahrers: Maul halten! Auch wenn es manchmal echt weh tut.
Habe bisher erst eine Situation erlebt, wo ich das zu lange durchgezogen habe. Ist gottseidank gut gegangen.
 

max11

User
Wie funktioniert das mit dem Simulator ?

Habe ein multiplex-Modell eine Mc-12 und einen PC
Wie gehts nun weiter Was brauche ich, und wo bekomm ichs
Was könnt ihr mir empfehlen
LG max
 
Hallo Gerald,
bei uns hat das ganz gut geklappt, inzwischen ist er 8 und kann es eigentlich schon besser als ich:

http://www.flieger-waldsee-modellflug.de/images/2007_MFT_3975.JPG

Meiner Ansicht nach ist der gemeinsame Spass das Wichtigste und kein Erfolgsdruck. Wir haben angefangen als Moritz 5 Jahre alt war. Am Anfang war es mehr nur ein wildes Geknüppel mit nur übergebenem Querruder, dann ein bischen geordneter und dann irgendwann alle Ruder.
Inzwischen darf ich schon kaum mehr dazwischenreden ;-)

Grüße
David
 
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