Die lieben Jäger

moempf

User
Hilfe! Aufgeschreckt durch unser Segelfliegertreffen auf der Kanzelwand im Kleinwalsertal und einem Bericht in der Lokalpresse drehen unsere Jäger jetzt hohl. Von Vertreibung der Gemsen bis zum Wildverbiss im Schutzwald sind wir jetzt an allem schuld und sollen deshalb nicht mehr fliegen dürfen.
Wer hat ähnliche Erfahrungen und wie habt ihr Euch gewehrt?
Christof Haller und Joe Maier
Die nächsten zwei Modellflugtage auf der Kanzelwand am 02. August bzw. 06. September sind vorläufig abgesagt. Wer will kann trotzdem kommen - wir fliegen auch
 

K-L-M

Vereinsmitglied
Hallo Christof,

hast Du den Artikel mal parat ?

Habe meinen Zweitwohnsitz in Sonthofen-Winkel, fliege manchmal auf der Altstädter Alp. Wollte aber schon immer mal bei Euch fliegen. Ist ja nicht weit. Kenne Leute aus diesen "Jägerkreisen" evtl. kann man die Wogen wieder glätten ?

Bin nach der Gerlitzen ( 06.08.-23.08.03) wieder
in Sonthofen. evtl. können wir uns mal treffen.

Grüße
Klaus
(der Hangflugsüchtige mit dem grünen LKW )
 

Thermike

User
Hallo Ihr zwei,
schade um das tolle Treffen.
Am besten mit den Jägern, dem Bürgermeister und jemandem vom Tourismusbüro zusammensetzen. Vielleicht findet Ihr ja einen Jäger der nicht so engstirnig wie die Anderen denkt, soll es ja auch geben. Wie schaut es überhaupt rechtlich aus? Bis 5 Kilo ohne Motor kann ich doch fliegen wo ich will, zumindest da oben. Vielleicht mal beim DMFV in der Rechtsabteilung erkundigen.
Aber ich verstehe die Aufregung der Jäger überhaupt nicht, Gleitschirme, manntragende Segler, Wanderer, Mountainbiker und im Winter Ski/Boarder tummeln sich an der Kanzelwand und jetzt sollen wir Modellflieger schuld sein das sie kein Wild mehr schießen.

Aber Recht habt Ihr, fliegt weiter und wir Allgäuer kommen auch wieder.

m.f.G. Michl
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Michl,

die Aufregung der Jäger ist schon verständlich. Der potentielle Feind des Bergwildes ist neben dem Jäger ;) der Greifvogel. Das Bergwild reagiert daher auf alles was sich in seinem Wahrnehmungsbereich befindet äußerst sensibel. Genau genommen mit Panikreaktionen, die zum Absturz des Wildes führen können. So ist zumindest die landläufige Meinung der Jäger und aus dieser Argumentation heraus, deren Aufregung.

Wer aber schon öfter Bergwild beobachtet hat, wird wissen, dass dieses keinesfalls sofort panisch reagiert, sondern zunächst auf seinem Platz verharrt. Die Tiere haben einen natürlichen Instinkt, damit sie eben nicht sofort in einer Art Panikreaktion in den Tod stürzen. Wenn die vermeindliche Gefahr vorüber ist, dann bewegen sie sich wieder ganz normal. Wenn die Gefahr weiter droht, dann versuchen sie sich in Sicherheit zu bringen.

Deshalb gilt es in Gesprächen mit Jägern, zunächst mal herauszuhören wo die Befürchtungen liegen. Weiter ist es wichtig die Argumente zu entkräften, am besten dadurch in dem man sich die Beobachtungen der Jäger in den verschiedenen Situationen (s.o.) schildern lässt. Es kann dann leicht sein das man feststellt, die Jäger wissen zwar von der Reaktion des Bergwildes bei Bedrohung von Greifvögeln, haben aber die Reaktion der Tiere beim Vorbeiflug eines Modells, Segelflieger, Gleit- oder Drachenflieger tatsächlich noch nie gesehen.

Trotzdem sollte ein Einvernehmen möglich sein. Dazu ist es vielleicht am vernünftigsten wenn man sich zu einem Ortstermin trifft. Dabei können Flugräume und Schutzbereiche vereinbart werden.

Vorher kann man ja selber nachsehen, ob die Befürchtungen der Jäger zugetroffen haben. Denn eigentlich sollten ja schon dutzende toter Tiere auf dem Berg liegen oder ihr habt sie bereits ausnahmslos alle vertrieben.
 
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