Hallöchen,
nach viel Hochbetrieb habe ich jetzt auch zum neuen Forum gefunden. Da ich schon gelobt und kritisiert wurde, hier nun einige Hintergrundinfos zu den Hochstartgummis.
Es gibt rote Laborgummis, bernsteinfarbene Medizinlatexdummis und proteinfreie tauchgezogene Naturlatexgummis.
Die roten (z. B. E-Versand) sind eigentlich für die Weinindustrie und als Gasleitungen in Labors geschaffen worden. Sie bauen einen linear steigenden Zug auf, der sehr schnell verpufft. (max. 350% Bruchdehnung baer nur 250% nutzbar) Sehr billig aber extrem schnell versprödend.
Die besseren sind aus Natur-Latex in bernstein Farben für Medizinzwecke. Diese haben eine Bruchdehnung von 500%. Bei dünnen Wandstärken sind diese sehr UV-empfindlich geworden, weil zum Jahreswechsel einige chemische Normen verändert wurden. Außerdem werden diese nach EU-Norm extrudiert mit einer Toleranz bis zu 0,4 mm Exzentrizität. Bei 1,5 mm Wandstärke bedeutet dies eine Schwankung von 1,1 bis zu 1,9 mm zwischen links und rechts. Bei einsetzender UV-Versprödung folgt daraus schnell das Ende des Gummis. Der Zug ist aber deutlich gleichmässiger als bei den roten.
Die Preise sind höher aber erträglicher.
Mit Abstand am besten sind jedoch proteinfreie Latexschläuche. Naturlatex enthält Nährstoffe, die sich unter UV gasförmig zersetzen (daher die Porosität alter Schläuche). Es gibt weltweit nur zwei Hersteller, die proteinfreie Schläuche herstellen. Einer davon fertigt diese in einem aufwändigen Tauchziehverfahren wie bei Kerzen. Ein Stahlstab wird in ein 8 bzw. 16 m tiefes Latexbecken getaucht und zieht so 0,8 mm Wandstärke bzw. bei mehreren Tauchvorgängen ein Vielfaches auf. Die Toleranz liegt bei nur 0,07 mm! Allerdings müssen dies Schläuche auf die notwendige Länge gekoppelt werden, was aber mit der richtigen Technik absolut kein Problem ist. Diese Gummis haben eine Bruchdehnung von 800% wegen der Reinheit und eine extreme Lebensdauer. Sie bauen anfangs viel Zug auf, der sich dann linear aber schwächer bis 550% steigert. Also ist der Zug idealerweise lange fast konstant und ermöglicht ein großes Einsatzspektrum.
Nachteil sind die Liefermengen (ab 1000 m) und Auftragsbezogene Fertigung (keine Lagerhaltung) und Transportzeiten(ca.2 Wochen) über den Teich. S kommen bis zu 4 Monate Wartezeit zustande. Wir haben die Schläuche, um auch die Temperaturverteilung in der Sonne in den Griff zu bekommen(oben in der Sonne heiß, unten am Boden kühl, was zusätzlich das Bruchrisiko erheblich erhöht) schwarz einfärben lassen. Mehr Technik geht nicht. Auf Dauer fast schon Umsatzschädigend.
Das erklärt auch die Tatsache, daß ich in 2002 schon zweimal ausverkauft war.
Jedem das Seine und einen "preiswerten" Einkauf.
hbe