Austrennen von Querrudern / Wölbklappen

CH_MEIER

User
Hallo!

Wie trennt ihr denn von einem Styro-Balsa-Flügel die Querruder bzw. Wölbklappen ab?

Ich habe nach der Aerodesign-Methode (www.aerodesign.de) mit einem Kohleschlauch als Flügel-Ruderabschluss gebaut und muss jetzt die Ruder abtrennen.

Säge: Gefahr, dass man zwar auf der Oberseite schön an einer Linie entlangsägt aber auf der Unterseite daneben oder in Kurven

Trennscheibe: Gefahr des Verkantens, wie soll man die Minibohrmachine führen

Cutter: Gefahr des Abrutschens vom Lineal?

Bisher hatte ich immer nach dem Abschneiden verkastet und konnte dann die Bausünden mit Spachtel/Balsa verdecken. Jetzt muss das exakt werden.

Da müssten doch die Voll-GFK-Schalenbauer eine erprobte Methode haben?

Christoph
 

Delion

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Bei Schalenflächen hat sich bei mir immer die Trennscheibe (Dremel) bewährt.Das Stahllineal wird mit doppelseitigem Klebeband auf die Fläche geklebt.Somit kann man sich voll auf das Schneiden konzentrieren und wenn man die Trennscheibe sauber führt verkanntet sie auch nicht;)


mfg
Nils
 

kneubi

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Heraustrennen der Ruder

Heraustrennen der Ruder

Ich trenne die Ruder des fertig lackierten und polierten Flügels in längsrichtung mit der Proxon-Oberfräse sowie in Flugrichtung Anfang und Ende des Ruders mit einem Metallsägeblatt.

Beim System Oberfräse gehe ich wie folgt vor: Ruder aufzeichnen / im nötigen Abstand (je nach Breite des rechteckigen Fräsaufsatz von Proxon) eine Alumetalschiene aufkleben. Auf ein ca. 1m langes Ruder reichen dazu verteilt 3 Streifen ca. 1 x 8cm vom "guten" (hellblaue Beschriftung, weisses Schutzpapier) Tesa-Teppichverlegeband. Höchstmögliche Drehzahl, hochwertiger Fräser (1 mm Durchmesser für Silikonscharnier (bei mir meist unten) sowie 2 mm dort wo später Spaltabdeckung hinkommt) konstanteter Druck gegen die Aluleiste, ein ruhiges Händchen, laufendes Pusten wegen der Späne, ein guter Helfer der den Flügel hält und das Kabel nachführt sowie etwas Mut vor dem ersten Schnitt. ;-)

Selbstverständlich wird Unter- und Oberseite separat herausgetrennt und zuletzt das Ruder an den Stirnseiten mit einem Metallsägeblatt endgültig vom Flügel gelöst.

Nach dem Heraustrennen ist kaum ein Nachschleifen mit der Schleiflatte nötig.

Beste Grüsse
Sigi
 
Perfekt geht's mit der "Fein Schwingsäge", geführt an einer Aluschiene. Aber die Schwingsäge ist nicht ganz billig. Aber wohl eine Anschaffung für's Leben...
 

CH_MEIER

User
Hier mein Erfahrungsbericht sowie einige Fragen in der Folge...


Ich habe das Verfahren von Sigi ausprobiert. Ich habe mit der Proxon 12V Bohrmaschine, dem Fräsvorsatz sowie hochwertigen Fräsern jeweils nacheinander Unterseite und Oberseite des Furnierflügels 1,5mm tief eingefräst und den verbleibenden Schaum dann mit dem Cutter zerteilt.

1. Das Ergebnis ist sehr gut. So gerade habe ich noch keine Ruder ausgetrennt. Ich musste tatsächlich kaum schleifen. :D

2. VORSICHT mit dem Festkleben eines Alulineals mit Doppelklebeband. Ich habe das Teppichklebeband "Universal" von TESA genommen, 50mm x 10m = 2,49€. Davon etwa 5 Stückchen a 2 x 5cm auf 1,2m Länge. Ich hatte eher Angst, dass dies wg. Reststaub etc. nicht ausreichend haftet und mir die Schiene beim Fräsen rutscht. Ganz im Gegenteil. Das hielt so gut, das ich die Aluschiene kaum wieder abgekriegt habe. Durch Brute Force habe ich mir an den Klebestellen das Furnier vom Schaumkern de-laminiert! Glücklicherweise habe ich auf der Unterseite angefangen. Also VORSICHT!!! :o

3. Da ich bei diesem Flügel in der Eile vergessen hatte den Schaumkern in dem C-Schlauch mit Tape einzuwickeln / wachsen musste ich den Schaum aus der Einlaufbereich des Flügels zu Fuß herauspopeln. Ging auch. Ist gleich rauh und zum Kleben geeignet.

4. Frage: Das Ruder ist unten angelenkt. Unten habe ich 1mm gefräst, oben 2mm. Beide Fräs-Schlitze sind genau übereinander. Das Ruder läuft aber keineswegs in den Einlaufbereich rein, sondern stößt oben einfach an den Flügel :confused: Müssen die beiden Schlitze gegeneinander versetzt sein? Und wenn ja um wieviel? Reichen 2mm auf der Oberseite für eine Einlauflippe wirklich aus? Was mache ich falsch? Das Profil an der Wölbklappe ist ein HQW3/13 mit 24cm Tiefe und 22% Rudertiefe (53mm).

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen. Sonst muss ich mir mal eine präzise Zeichnung machen oder einen Testflügel bauen...

Viele Grüße
Christoph
 

trmk3

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Hallo, ich hab da auch gleich mal ne Frage. Ist es auch möglich eine vernunftige Einlauflippe (Spaltabdeckung) hinzubekommen, wenn der Flügel keinen C-Schlauch eingebaut hat?
Was benutzt ihr als Spaltabdeckung?
 

kneubi

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Einlauflippe + Versatz der Fräsung Unter-/Oberseite

Einlauflippe + Versatz der Fräsung Unter-/Oberseite

Hallöchen zusammen

Tatsächlich braucht es einen Versatz. Normalerweise trenne ich ich die Unterseite (23% Klappentiefe bei den meisten Profilen) mit einem 1mm-Fräser. Die Oberseite wird mit einem 2mm-Fräser gemacht wobei die Schnittmitte im Vergleich zur Unterseite 1 bis 1,5 mm richtung Holm geschoben wird. Dennoch braucht es ab und zu noch etwas Schleifarbeit am Flügel (nicht am Ruder) damit das Ruder in den Flügel "einlaufen" kann. Selbstverständlich muss auch die Beplankungsinnenseite spitz zu geschliffen werden, da Holz und Gewebe gerne 1 bis 1,5 mm dick sind.

Einlauflippe kann man auch ohne Schlauch-Verkastung machen. Am Flügel Styro rausholen, so dass Platz für die Einlauflippe besteht. Mit Schneide-Heizdrahtschlaufe oder schmalen Schleifklotz oder am schnellsten mit Dremel- bzw. Proxon-Oberfräse und entspr. Korundstein.
Platz für Einlauflippe machen. Mit einem Glasgewebe verschliessen.
Einlauflippe ich wie folgt:
Ruder- bzw Wölbklappe 90Grad öffnen und fixieren (Klebeband Ruderhinterkante zur Nasenleiste)
Flügel auf Endleiste stehend (z.B. Halterung aus Styroklotz) am Randbogen und/oder Wurzelrippe fixieren.
Klebeband so auf Ruder aufbringen, dass es je nach Grösse der gewünschten Einlauflippe vom Ruder Richtung Flügel absteht. Das abstehende Klebeband entspricht der späteren Fläche der Einlauflippe.
Auf der Klebefläche eine dünne Schicht Vorgelat oder eingefärbtes Microballon/Harz-Gemisch auftragen. 4 bis 6 Std angelieren lassen. (Kontrolle: Leichtes Hochdrücken des Klebebandes mit Harzgemisches ist dann ok, wenn Klebeband nicht an der Kante knickt und wenn so viel Spannkraft da ist, dass das harz in die ursprüngliche Form zurück "will".
Nun vorsichtig Ruder schliessen, Hohlkehle bzw. Klebeband mit Gemisch, einfädeln, (geht am besten mit Hilfe von Halbkartonstreifen die zur Einführung in Flügel eigeführt werden)
Ruder so weit wieder öffnen, dass Hohlkehle knapp nicht ausfädelt bzw. aus dem Flügel rutscht. (Zuvor an einer Stelle am Klebebandrücken eine Markierung anbringen)Ruder wieder mit Klebestreifen fixieren. Halbkartonstreifen entfernen. Aushärten lassen. Klebeband abziehen fertig.

Grüsse Sigi
 

Muckla

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Hallo, vielleicht macht die Zeichnung den notwendigen Versatz deutlich.
Gruß,
Stefan
 

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Hallo Stefan
Ich habe auf deiner Page und anderswo auch schon sehr oft gesehen, dass du/ihr beim Vakumieren zusätzliches Gewicht auf das Paket legt. Wozu machst du/ihr das? Ist das zur Sicherheit, im Falle eines Stromausfalles? Wenn ja, ok das verstehe ich, man kann sicherer zu Bett gehen und muss nicht immer daran denken - wenn nur alles gut geht! Ich vakumiere meine Flächen mit 0.15 bis 0.2 ^bar. Aber mit diesem zusätzlichen Gewicht oben drauf, und dies müsste ja identisch dem gewählten Unterdruck entsprechen, ansonsten es bei einem Ausfall der Pumpe nicht viel nützen würde, wird doch mit Sichrheit die Fläche verpresst. Wie siehst du das?
Danke und Gruss
Roman


Für eine Antwort danke ich dir
Gruss Roman
 

sualk

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Hallo Roman,

ich bin zwar nicht Stefan, antworte Dir aber trotzdem.

Bei den zusätzlichen Gewicht geht es nur darum, dass der Flügel glatt/ gerade aufliegt.

Durchs Vakuum kann das 'Ganze' wellig werden, oder auch ‚nur’ die Ecken hoch stehen.
 
Hallo Klaus
Danke für deine Antwort. Das zusätzliche Gewicht kann ich somit weglassen. Ein Verziehen der Flächen kann bei mir nicht passieren. Bei mir kommt das gesamte Flügelpacket, gegen Verrutschen mit Klebeband auf Baubrett gesichert, in den Foliensack. Während dem Vakumieren wird das Baubrett (300 x 50 x 3 cm) auf gerader Unterseite mit Schraubzwinger gesichert. Aber jetzt hätten wir wieder das Problem mit dem unruhigen Schlaf....!
Gruss Roman
 
Ein ganz normaler Cutter tuts!!

Ein ganz normaler Cutter tuts!!

Ein ganz normaler, scharfer Cutter und ein Stahllineal bringen den besten Erfolg!
geringste Schnittbreite und sauberste Schnittführung bringen guten Erfolg.
Wichtig ist, daß man nicht versucht, mit einem Schnitt die Beplankung zu durchtrennen, sondern viele male ohne Druck ansetzt - weniger ist mehr - und Du bekommst eine super saubere Schnittführung. :)

Gruß
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo,
ich kann aus aktueller Erfahrung für solche (wie auch fast) alle anderen geraden/ wenig gekrümmten Schneidearbeiten den Multimaster von Fein empfehlen mit dem Hartmetall-Segmentsägeblatt. Diese Schwingsäge erlaubt Schnitte von weniger als 1,5mm Breite. Auch freihand entlang angezeichneter Linien fahre ich millimetergenau und gerade, und das auch durch CFK/ GFK- Lagen etc. die Leistung ist sehr hoch. Ich fahre einfach das erste mal mit Eigengewicht die Linie vor, danach gehts mit etwas Druck und langsamer geführt durch das Material. Ganz wichtig auch: man kann damit sehr exakt bis zu einem Endpunkt hin schneiden, es wird vglw. wenig Staub aufgewirbelt und die Schnittkanten fransen fast gar nicht aus.
Ist teuer, ich weiß. Aber seit angeschafft, weiß ich gar nicht mehr wie ich vorher ohne auskommen konnte....zum Schleifen, trennen etc... auch im Haushalt sehr universell!
 
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