Analyse Absturzursache

Gorbi

User
Hallo
Ich hätte gerne hier eine Analyse möglicher Absturzursachen von meinem Elektrosegler mit Euch diskutiert. Da ich kein Spezialist in HF/Elektronik bin wäre ich froh um Eure Mithilfe.
Folgendes Equipment war in meinem Elektrosegler (FS-19) verbaut:
- Motor Plettenberg 220/20/A2 P4 7:1 Getriebe
- Regler Hacker Master 70-O-Flight (Optokoppler)
- Empfängerakku 4 Zellen GP2000
- 2x Antriebsakku Lipo Litestorm 4s2100 (parallel verschaltet)
- Diversity System ACT mit 2xDSQ8 40MHz
- Piccolario Vario

Die Anordnung der Komponenten ist auf dem Bild im Anhang dargestellt.
Der gemessene Standstrom des Elektromotors war ca. 64 A

Folgendes ist mir bei meinem letzten Flug passiert. Nach ca. 25 Minuten Thermikfliegen liess die Thermik nach und ich wollte noch 4-5 Steigflüge à 100m absolvieren. Beim 3. Steigflug (Vollgas) hörte ich plötzlich ein starkes Getriebe-Geräusch. Danach bin ich nicht mehr sicher, ob ich den Motor gestoppt habe oder dies ohne mein Zutun erfolgt ist. Jedenfalls war danach absolute Ruhe und die Steuerung hat nicht mehr reagiert. Das selbe Getriebe-Geräusch habe ich schon einmal bei einem elektrifizierten Nurflügler gehört, bei dem der Antriebsakku zu schwach war und der Regler drastisch abgeregelt oder abgeschaltet hat (ich nehme an, dass der Motor quasi von Vollast auf zero in einem Sekundenbruchteil abgebremst wir und dann dieses Getriebegeräusch erzeugt). Jedenfalls ist das Modell so abgestürzt.
Der Elektrosegler war mit diesem Equipment schon ca. 1,5 Jahre im Einsatz. Die Antriebsakkus wurden immer nach Vorgabe mit Balancer geladen und der Empfängerakku war auch gut gepflegt und voll geladen.
Ich nehme also an, dass der Absturz weder infolge leeren Empfängerakkus noch infolge verwendetem Equipment erfolgt ist. Ich möchte hier auch nicht über Vor-/Nachteile des verwendeten Equipments diskutieren.
Vielmehr stelle ich die Frage, ob der Absturz eine Folge des abrupten Stoppens des Elektromotor war (z.B. Infolge Störung eines Lipo-Akkus). Wäre es z.B. möglich, dass durch dass abrupte Stoppen der Elektromotor als Generator gewirkt hat und indirekt eine hohe Spannung induziert hat, die die Empfänger "lahm" gelegt haben? Ich bin auf diese These gekommen, als ich noch einmal einen anderen Thread gelesen habe in dem etwas von Servos steht, die hohe Spannungen auf das Bordnetz induzieren und so den Empfänger lahm legen können.
Könnte hier jemand mit besseren HF/Elektro Kentnissen Auskunft geben?
Danke für Eure Mithilfe, die hoffentlich in Zukunft solche Abstürze vermeiden hilft.

Gruss
Gorbi
 

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Nachfrage

Nachfrage

Wie sieht es mit der Funktion der einzelnen Komponenten jetzt nach dem Absturz aus ?
Bei einem Optokoppler sollte keine Überspannung in den Empfängerkreis reinspielen können, weil der ja galvanisch trennt, bleibt nur eine Lichtstrecke dazwischen übrig.
Irgendwie Ausfall der Empfangssignale, schaltet den Regler und damit den Motor aus, aber, das geht höchstens mit dem üblichen Geräusch ab, evtl. auch ohne Bremse.
 

Gorbi

User
Hallo Uli
Beide Empfänger i.O. Der Regler konnte ich noch nicht testen.
Die Akkus sind alle infolge Aufschlag zerstört.

Wäre es möglich, dass der Motor im Bremsfall als Generator wirkt und über die Kabel (z.B. des Empfänger-Akkus) einen hohen Impuls einstreut?
 
Moin,

hat das Picolario denn eine zu kleine E-Spannung angesagt ?

Ein einstreuen vom Antrieb in den Empfänger sollte weitestgehend durch den Optokoppler verhindert werden ...

Gab es Failsafe - Einstellungen für den Empfänger ?

Wann riss die Verbindung zum Picolario ab, als der Motor abschaltete oder später ?

Fragen über Fragen ...

Gruß

gecko
 

Gorbi

User
Hallo Gecko
Das Piccolario hat keine zu kleine E-Spannung angesagt.
Failsafe Einstellungen gab es keine für den Empfänger.
Da ich das Piccolario bei den Steigflügen abschaltete kann ich das
nicht beantworten. Dennoch sollte es ja eine Abnahme der E-Spannung
ansagen, was aber nicht erfolgt ist...
 
Moin,

schade. Aber für mich hört sich das bisher danach an das der E-Akku den Kontakt um Empfänger verloren hat.

Das nach langer Zeit der Antrieb plötzlich in den Empfänger streut kann zwar sein, aber dann bestünde ja noch die Hoffnung das sich die Empfänger erholen wenn der Motor aus ist.

Aber wie sagt man bei dem großen Japanischen Autobauer: nichts ist un....

Gruß

gecko
 

Gorbi

User
Aus dem Thread der Akkuweiche wurde aber diskutiert, dass sich die Empfänger im Falle eines Spannungs-Peaks nicht selber erholen. Sie müssen stromlos gemacht werden und funktionieren dann wieder einwandfrei...
 

FlyFast

User
Hallo Gorbi,

die These der Rückspannung würde ich in Deinem Fall als eher gering wahrscheinlich einstufen, da:

1) der Optokoppler genau die Sicherheit bieten sollte, das sowas nicht passiert

2) die Reihenfolge der Ereignisse nahe legt, dass zuerst die Störung (kein Signal am Regler) und dann die mögliche Rückspeisung einsetzte. Da Du noch weitere Steigflüge geplant hattest, sollte ja noch genügend Restkapazität in den Akkus gewesen sein.

Wie sieht den Dein Empfängerakku nebst Schaltern?, Steckern und Lötstellen aus?

Viele Grüße, Jürgen
 

Gorbi

User
Hallo Jürgen
Bilder folgen demnächst...

- Der Antriebsakku war zu 90% voll
- Beim 3. Steigflug (Vollgas) hörte ich plötzlich ein starkes Getriebe-Geräusch.
Danach bin ich nicht mehr sicher, ob ich den Motor gestoppt habe oder dies
ohne mein Zutun erfolgt ist. Es war also keine Störung
- Am Empfängerakku werden die Anschlusskabel (in diesem Fall 1,5mm2)
immer direkt angelötet und einen Schalter verwende ich aus
Sicherheitsgründen nie. Das Kabel wird via 3,5mm Goldkontaktstecker mit
dem Rest der Empfangsanlage verbunden

- Die Rückspannung könnte doch evtl. induktiv (nicht via Optokoppler des
Reglers) über die Empfängerakku Anschlusskabel eingespiesen worden sein.
Oder ist diese These rein elektrotechnisch unwahrscheinlich?
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin Gorbi,

man das tut weh zu lesen ... aber eine kurze Rückspeisung im Bremsmoment machen viele Regler.
Das ist auch ein Grund weil "die" jedes Netzteil in die Kniehe zwingen wenn die Bremse aktiviert ist.
... ist mir aber zu gewagt, darauf eine These aufzustellen ...:rolleyes:

Viel besser wäre ein jetziger Funktionstest der Komponenten,
haben die ACT-Empfänger nicht eine Art Logfunktion - hast die mal ausgelesen?

... auch Detailphotos wären von Vorteil.

Eines ist Dir aber sicher: Irgendein Vorwurf kannst Du bei dir ausschließen - einfach perfekt liest sich alles!;)
 

Spunki

User
Sicherheitsabschaltung

Sicherheitsabschaltung

Hallo Gorbi

Was macht der Hacker 70-O-Flight wenn man bei Vollgas den Empfänger stromlos macht, sprich ausschaltet, wird da der Motor augenblicklich gestoppt?


Danke und Grüße

Spunki
 
Hallo,
1. waren alle Kabel noch miteinander verbunden,
2. waren z. B. die Motorkabel irgendwie verdreht?
3. war der Motor/Getriebe noch am Kopfspant

warum diese Fragen,
ich wollte einmal in meinem EON den Regler wechseln, warum auch immer,
Motor: Lehner Basic XL-2000 an einem Reisenauer Super Chief 4:1, mit 12 Sub-C Zellen.
Fragt ich nicht, welchen Regler ich einbauten wollte, entweder Hyperion oder Genius, kann ich nicht mehr sagen,
jedenfalls lief er im Teillastbereich ohne Probleme und dann bei Volllast nach 10, 20 Sek. tat es Schläge, daß mir fast der Rumpf aus der Hand gedreht wurde und ich schon dachte, der Motor mit samt Getriebe wäre vorne raus geflogen.
War wohl beim warm werden ein Timingfehler.
Motor/Getriebe waren/sind vollkommen i. O.
Hab dann wieder den Yeti eingebaut und gut wars.
Wenn sich also bei dir durch einen Timingfehler der Motor losgerissen hat, dadurch die Kabel verdrillt wurden, evtl. folgend die RX-Stromversorgung unterbrochen wurde, das wärs dann gewesen.

Christian
 

Gorbi

User
Hallo

Gerd
Die verwendeten ACT Empfänger haben leider einen flüchtigen Speicher, der nicht mehr ausgelesen werden kann (Empfänger Spannung wird bei diesem Empfängertyp auch nicht ausgewertet sondern nur das Empfangssignal).
Deine Aussage der Regler-Rückspeisung könnte ein Indiz für meine These sein..

Spunki
Das mit dem Hacker Regler kann ich leider mangels funktionierendem Motor nicht testen.

Christian
Die Kabel waren alle noch verbunden und nicht verdreht. Der Motor war noch am Spant.

Evtl. muss ich mich damit abfinden, dass meine These mit der induktiven Spannungseinkopplung nicht bewiesen werden kann. Dann bleiben wohl nur die "normal" möglichen Absturzursachen (Batterie-Ausfall,...) übrig.

Ich ziehe dennoch meine Schlüsse aus dem Absturz und werde in Zukunft die Motor-Regler anders programmieren. Dafür muss ich mir die Master Prog-Box kaufen. Diese Box ermöglicht mir den Parameter "Abschaltung System bei Unterspannung" zwischen Abregelung und Abschaltung einzustellen.
Die lokale Trennung des Empfänger-Akkus zur Motor/Regler/Antriebsakku-Einheit werde ich trotz Mehrgewicht infolge zusätzlich nötigen Bleis in Zukunft konsequent einhalten.
Danke für Eure Mithilfe...
Gruss
Gorbi
 

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