Tragfläche mit Elasticflaps mit GFK beschichten

andrenigge

User gesperrt
Hallo,
ich habe von meinen Youngmaster Flächen (2,5m Segler von Graupner, Styro Abachi Flächen) die Folie abgemacht um die Flächen ein wenig zu "überholen".
Jetzt hat mir jemand aus meinem Verein vorgeschlagen nicht wieder Folie aufzubügeln sondern die Flächen mit GFK zu beschichten. Soweit alles okay, ich habe mich nach einingen Recherchen entschieden es am besten mit weißen UP Vorgelat und 49g Glasfilamentgewebe von R&G zu machen da die Flächen sowieso weiß werden sollen und das somit die einfachste Methode ist.

Mein Problem ist allerdings dass der Flieger die Wölbklappen und Querruder als Elasticflaps angeschlagen hat.

Wie soll ich nun vorgehen? Ich denke ich muss die Klappen mit einem Balsamesser abtrennen und dann seperat beschichten.

Nur wie soll ich die dann am besten wieder anschlagen?


Was haltet ihr von meinen Plänen und wie würdet ihr das machen?
 
Was ich machen würde:

Entweder, wie Du sagst abtrennen und mit Silikonscharnier wieder montieren.

Oder (von mir bevorzugt): Klappenspalt oben mit Wachs o.ä füllen. Nach dem Beschichten mit Dreikantfeile wieder freilegen.
Wahrscheinlich musst Du da die Unterseite der Klappe separat beschichten, aus der Dichtlippe ausgefahren. Oder Du verzichtest auf das letzte Quäntchen Schönheit und deckst den Spalt unten auch ab und lässt die Beschichtung vor der Dichtlippe auslaufen.
 

RD

User †
nicht mit Wachs, das ist Quatsch.

Mit Leichtspachtel. Ruder fixieren und aufspachteln, planschleifen. Dann 2-3x mit Clou drueber, und beschichten. Unten einfach ueber den Spalt drueber und anschliessend wieder freischneiden. Oben mit Cutterruecken und 3kantfeile wieder freilegen.
Ich wuerde von dem UP-Zeug Abstand halten und mit EP laminieren und lackieren.
Gruss, RD
 
RD schrieb:
nicht mit Wachs, das ist Quatsch.
Danke für die wirklich aufbauende Kritik. (Der Tip mit dem Leichtspachtel ist gut, werde ich mir merken.) Wenn Du jetzt auch noch erklären kannst, warum Wachs Quatsch ist, dann haben wir was gelernt.
 

RD

User †
na, dann streiche "Quatsch" und setze: "vollkommen ungeeignetes Material"

Wachs, in welcher Form auch immer, hat auf Holz nix zu suchen, wenn es beschichtet/verklebt werden soll. Das Wachs wuerde ins Holz ziehen und vor/hinter dem Scharnierschlitz die Beschichtung nicht mit dem Holz verkleben lassen.
Nach dem freifeilen kann man falls noetig das Holz im Schlitz noch mit duennem Sekundenkleber traenken und nachschleifen.
Hab ich uebrigens schon mehrfach so gemacht.

Gruss,
RD
 
Na, das klingt doch gleich ganz anders.

Ehrlich gesagt hatte ich ähnliche Bedenken, aber mir fiel nichts schlaueres ein, und ich habe die Porosität des Holzes vergessen zu berücksichtigen. Fand dann, direkt unter dem Teil der Beschichtung, der sowieso wieder wegfällt, sei Wachs tolerierbar. Leichtspachtel ist aber natürlich viel besser.
 

Alt-F4

User
RD schrieb:
...
Ich wuerde von dem UP-Zeug Abstand halten und mit EP laminieren und lackieren.
Gruss, RD

Hallo RD,

warum würdest Du von UP-"Zeug" Abstand halten? :confused:


c025.gif
 

RD

User †
UP

UP

weil's giftig is, weil's stinkt, weil's schrumpft, weil's im Endeffekt schwerer wird, und ich rote Augen davon kriege und deswegen die ABC-Maske wieder rausgeholt hab... ;) Bei EP reicht mir die leichte Halbmaske.

IMHO: 2x Clou mit Talkum, L-285 EP-Beschichtung mit 49g Glas (oder EMC's neues 54er... war doch 54, oder G58?), 2k Acrylfüller, Basislack, Decals... Streifen... was auch immer, und 2k-Klarlack hinterher. Zwischenschliff nach Bedarf. Logisch: mehr Aufwand, muss man wissen was man will. Kommt aber auch auf den Flieger an.

Gruß,
RD
 
Hallo Andre,

sei dir bei der ganzen Aktion aber darüber im klaren, das der Flieger schwere wird. Ich hab mal meinen Soarmaster mit 25er Papier besichtet und danach gefüllert und lackiert. Wenn du wirklich sparsam bist kommst du mit der Methode ungefähr auf das Flächengewicht von Bügelfolie (ca. 80g/qm²).
Ich schätze mal, die Beschichtung mit 49er bringt dir mindestens 150g Mehrgewicht ein, und die ausschließlich in der Fläche! Das wird sich erheblich auf die Flugeigenschaften auswirken!
Meine Erfahrungen aus der Soarmasteraktion--- laß es, der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Viele Grüße

Frank
 

andrenigge

User gesperrt
UP-Vorgelat

UP-Vorgelat

Hallo,
ich möchte gerne das weiße UP-Vorgelat verwenden weil ich darin einen Gewichtsvorteil sehe. Wenn ich die "Farbe" in dem Harz habe welches ich eh draufmachen muss, müsste es doch leichter sein als wenn ich das selbe mit EP mache und anschließend noch eine Schicht 2K Lack drübermache!?! Das das Zeug giftig ist usw. ist mir klar, aber EP möchte ich auch nicht trinken :-p ...

ich bin momentan dabei das Holz der Flächen zu bearbeiten indem ich kleine Risse und Unebenheiten im Holz mit 2K Feinspachtel retuschiere. Denn ich denke wenn ich die Fläche vor dem laminieren gut vorbereite muss ich wenn ich Glück habe nacher nichts mehr spachteln sondern kann das UP immer feiner schleifen und dann schlussendlich mit ner Schwabbelscheibe und Glanzkomposition auf Hochglanz polieren.

Aber nochmal eine allgemeine Frage zu der Arbeit mit dem UP Vorgelat.
Die Anleitung von R&G ist mir bekannt. Zunächst laminiere ich ja das Gewebe mit dem UP auf als wäre es EP, da ist ja zunächst kein Unterschied zwischen UP und EP. Aber dann habe ich jetzt des öfteren von einer zweiten schicht gelesen. Ist das richtig das man wartet bis die erste schicht womit man das Gewebe auflaminiert hat angetrocknet ist und man dann nochmal eine zweite Schicht UP draufrollt? So habe ich das verstanden.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Andre,

das UP sollte komplett ausgehärtet sein, bevor die 2. füllende Schicht aufgewalzt werden kann. Das Vorgelat ist am besten mit Kunststoffspachteln ins Gewebe zu massieren. Die Walzen sollten lösungsmittelfest sein (Velourwalzen).


@RD

Die Giftigkeit von UP ist nicht zu pauschalisieren - ich würde eher sagen: UP hat einen sehr grossen Lösemittelanteil. Nur weils abartig stinkt, heißt das noch lange nicht, dass es letztendlich mordsgefährlich ist.

Da bist Du aber bei 2K-Lacken in ähnlichen Regionen - die Lösungsmittel (hier Styrol) werden grundsätzlich über die Leber abgebaut. Wie bei Lackierern machen sich hier die Spätfolgen nach 20-25 Jahren erst bemerkbar.

Epoxyde haben ein weitaus grösseres Gefährdungspotential:
Sowohl die Allergieneigung als auch die Körperschädigung ist hier am größten.

Nicht umsonst ist auf den Härtern für das L 285, das ja allgemein "gut physiologisch verträglich" tituliert wird, ein Totenkopfsymbol angebracht.

"Schlechter Geruch bedeutet nicht immer gleich einen schlechten Charakter"


Stefan
 
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