Aktivator für schnellkleber.

Hallo und guten Tag Kollegen habe mal ne Frage,
Was ist eigendlich dieser Aktivator für Schnellkleber für ein Zeugs?kann ich das in etwas größeren Mengen beziehen?is ja sonst so teuer.
Ich arbeite recht gerne damit,da ich mich in zukunft etwas mehr mit E-Flieger beschäftigen will
sollte ich langsam lernen etwas "Leichter" zu Bauen,ergo Sekundenkleber mit Aktivator.
Mit den besten Flieger Grüßen vom..............
 
Hi...

hab mal versucht, einen befreundeten Chemiker das Zeug herstellen zu lassen. Hat zwar auch grob funktioniert, war aber nicht mit dem käuflichen vergleichbar.

Du kannst das Zeug nicht nur in den kleinen pump-fläschle kaufen, sondern auch günstiger in der grossen Spraydose (100ml?), z.B. bei Höllein (4 Euro hab ich gezahlt)

mfg
andi
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo ihr in Sekunden - Kleber,

das Folgende mag zwar jetzt etwas verrückt klingen, aber wer weiß...

In der Übersetzung einer Bauanleitung aus der tschechischen Sprache ins Deutsche, habe ich den Begriff "Speisesoda" für "Aktivator" entdeckt.

Nun ist ja hinreichend bekannt wie "treffend" diese Übersetzungen meistens sind. Trotzdem könnte es ja sein, dass es sich um so etwas handelt. Ich kenne zwar den Begriff "Speisesoda", weiß aber nicht wirklich was das ist, bzw. wo man so etwas zum Testen bekommt.
Einen Versuch wäre es ja wert.

[ 20. Mai 2003, 11:22: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 
Naja
in der Schule mal wieder nicht aufgepaßt? Speisesoda ist schlichtweg "Backpulver" oder NaHCO3 oder Natriumhydrogencarbonat. Habe auch schon mal gehört, daß das Zeug mit Sekundenkleber reagieren soll, hat aber mit dem käuflichen Aktivator nichts zu tun. Dieser ist meines Wissens nach auf Kohlenwasserstoffbasis hergestellt. Sonstige Mittel,die das Aushärten von Sekundenkleber beschleunigen: Wasser, Spucke, Microballons, frischer Sekundenkleber :D
CU
Ernie
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo elektroernie,

als ich in der Schule war, gab es noch kein Backpulver. :D :D :D

Im Ernst, Chemie ging komplett an mir vorbei, war wohl in einer anderen Fachrichtung. Macht aber nichts, wozu gbt es RCN? ;)

Auf alle Fälle mal Danke für die Tipps. Ich gehe jetzt in die Werkstatt, um auf meine Flieger zu spucken. :D

[ 20. Mai 2003, 12:33: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

Gernot Steenblock

Moderator
Teammitglied
Soviel ich weis (gebe zu ich bin nicht sicher) reagiert Sekundenkleber dadurch, daß die Luft an der Klebestelle durch das Andrücken aus der Klebestelle herausgedrückt wird, und dadurch reagiert das Zeug.
Also noch mal im Selbstversuch. Sekundenkleber auf ein Stück Holz tropfen und mal schauen wie schnell das aushärtet (klebt). Geht doch erstaunlich lange für einen Sekundenkleber ;)
So nun ein anderes Holz betropfen und auf irgend etwas draufdrücken. Nach einigen Sekunden fest.
Könnte es dann nicht sein, das Aktivatorspray nichts anderes macht, als die Luft an Kleber zu verdrängen und dadurch den Aushärtevorgang beschleunigt? :confused:
 
Wenn man zum Leichtbau Aktivator braucht, wird das garantiert nichts.* :D

CA kann man nur dann sinnvoll zum (haltbaren!) Leichtbau einsetzen, wenn die Teile saugend passen. Aber dann braucht man keinen Aktivator.

Wenn ich nicht irre, gab es das Thema vor Kurzem schon mal und wurde hinreichend erörtert. Ich empfehle die Benutzung der Suchmaschine.

* Das ist wie mit Daniel Kühlböck und dem Dynamit ...
 

Stöps

User
Also, soviel ich weiß (ich bin Chemielaborant) besteht Sekundenkleber aus Cyanoacrylsäureethylester und dessen Polymerisation wird durch Wasser katalysiert. Der Tropfen Sekundenkleber kann gar nicht schnell trocknen, denn nur seine sehr kleine Oberfläche hat kontakt zur Luftfeuchtigkeit (Tropfen hat kleinste Oberfläche im Verhältnis zum Volumen). Wird jetzt ein anderes Material aufgedrückt, so dringt der Kleber in die Poren des Werkstücks ein und vergrößert so die Oberfläche gewaltig und wird durch die überall vorhandene Feuchtigkeit ("Wasserfilm") aktiviert und reagiert durch.
Wenn man den Tropfen anhaucht wird er auch schneller fest, ich will jetzt aber nicht behaupten, dass im Aktivator nur Wasser drin ist, ist wohl irgent ein anderer Katalysator, weiß aber echt nicht welcher (kuck mal nach).

Stöps

[ 20. Mai 2003, 15:59: Beitrag editiert von: Stöps ]
 

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,

hier ein Zitat von Henkel:
Antje Hübler von der Verbraucherberatung Klebstoffe/ Bau- und Renovierungsprodukte der Firma Henkel, die den weltberühmten Kleber herstellt



"Sekundenkleber sind Reaktionsklebstoffe, die zwar nicht alles, aber doch sehr viele Materialien kleben. Sie benötigen Feuchtigkeit um zu reagieren bzw. auszuhärten. Diese Feuchtigkeit kommt erst beim Kleben aus der Luft. Sie kann natürlich auch aus den Klebeteilen kommen, z.B. wenn man unvorsichtig arbeitet und Sekundenkleber auf die Finger kommt. Die Feuchtigkeit aus der Haut führt hier zu einer äußerst schnellen Reaktion. (Gerade deshalb sollten Sekundenklebstoffe von Kindern nicht verarbeitet werden.)
Außerdem härten Sekundenkleber erst dann sekundenschnell aus, wenn Sie in dünne Schichten zusammengepresst werden. Deshalb kann die Tube auch während der Klebarbeit kurze Zeit offen stehen bleiben und der Klebstoff wird in der Tube nicht fest. Dieses Phänomen kann man auch (ungewollterweise) an verklebten Sekundenkleberverschlüssen beobachten. Wird die Spitze nicht saubergemacht, führen Sekundenkleberreste zu extremen Verklebungen - auch an dem sonst schwer verklebbaren Kunststoff der Verschlüsse."
Und noch eines von Befestigungstechnik Schneider:
Verarbeitungshinweise:

Der Sekundenkleber wird aus der Dosierflasche einseitig auf die trockene, fett- und staubfreie Klebefläche aufgetragen.
Die Klebeflächen werden innerhalb der Offenen Zeit* gefügt und bis zum Erreichen der erforderlichen Funktionsfähigkeit gepreßt.
Cyanacrylat-Klebstoffe härten mit Feuchtigkeit und Temperatur aus.
Aufgrund der relativ niedriegen Viskosität, sind diese nicht in der Lage
Klebespalte >0,1mm zu überbrücken.
Auftragsmenge je nach Anwendung tropfenweise

*Offene Zeit sowie jeweils erforderliche Presszeiten können nur durch eigene Versuche genau ermittelt werden, da sie von Material, Temperatur, Auftragsmenge, Luftfeuchtigkeit, Materialfeuchtigkeit, Klebstofffilmdicke, Preßdruck u. a. Kriterien stark beeinflußt werden. In der Regel werden zu den Richtwerten entsprechende Sicherheitszuschläge vorgesehen.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Tja, Konrad

wenn wir da jetzt einen Magazinbeitrag hätten.....

:rolleyes: :rolleyes:

Übrigens Backpulver geht. Habe ich vorhin ausprobiert. Wird aber eher zäh und ob das auf Dauer eine vernünftige Klebung ist, weiß ich nicht.
Im Prinzip hat Jürgen schon recht. Wer bei Holz genau arbeitet, hat keine Spalte und kann ohne Aktivator munter drauflos kleben. Allerdings bei anderen Materialien hilft Aktivator schon. z.B. vor einer Epoxi-Verklebung die Fixierung von Holz auf GfK.

[ 20. Mai 2003, 18:54: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

genesis

User
Hallo erstmal
Also ich nehme den Aktivator von Simprop wenns nicht anders geht, weil jener welcher die Festigkeit der Klebung negativ beeinflusst benutze ich nach Möglichkeit nicht
 
Aaaalso,
ist eigendlich ganz einfach :D

Alle Cyanacrylatklebstoffe (1 komponentig) polymerisieren bei Kontakt mit schwach basischen Oberflächen, denn ein saurer Stabilisator verhindert eine Verbindung der Klebstoffmoleküle untereinander und hält den Klebstoff flüssig.

Die Feuchtigkeit auf der Klebefläche und/oder in der Luft neutralisiert den Stabilisator des Klebstoffs. (darum dick er auch so schön ein, in den Flaschen mit Temperaturschwankungen) Die Polymerisation erfolgt so zwischen den Oberflächen. Es bilden sich viele miteinander verflochtene Polymerisationsketten.
Für eine besonders schnelle Aushärtung bis zur Anfangsfestigkeit, ist ein "Nullspalt" sehr gut.
Am Arbeitsplatz sollte eine relative Luftfeuchtigkeit von 40% bis 60% herrschen. Geringere Feuchtigkeit verlangsamt die Aushärtung; höhere Feuchtigkeit beschleunigt sie, kann jedoch die Endfestigkeit der Klebeverbindung beeinträchtigen

Besonders bei den schnellen (dünnflüssigen) Ethyltypen erfolgt sie Molekülketten-Bildung sehr schnell. Es entstehen viele Eigenspannungen durch die schnelle Reaktion.
Im laufe der Zeit bauen sich diese inneren Spannungen ab, dadurch geht leider die Festigkeit der Verklebung auf bis zu 60% des Anfangwertes zurück

Aktivatoren sind basische Stoffe, die den Kleber nicht angreifer aber den Stabilisator schlagartig neutralisieren.. Leider ist der oben beschrieben Effekt noch stärker. Also, wenn es richtig halten soll lieber ohne Aktivator

PS: falsche Rubrik :p
 
Habt dank für eure zahlreiche Ratschläge und ausführungen,wie habe ich nur soooo lange ohne RCN
Leben können ??
mit den besten Flieger Grüßen vom ..........
 

Dix

User
Noch ne Anmerkung zu Eigenschaften des Sekundis:

Wenn der auf extrem poröses Material kommt, wie zB sehr leichtes (=weiches) Balsa oder den Stoff meiner Jeans, dann härtet der blitzschnell aus, unter Bildung von Zischen, starker Hitze und Blasen!!! Das Zeug kocht regelrecht...

Warum?
 
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