Mich schüttelts!!!

Ich hatte letzten Sommer mit meiner E-ASH nach einer zugegebenermassen etwas ruppigen Landung die Erfahrung machen müssen, dass der von MPX im Leitwerk eingebaute Umlenkhebel sich gelöst hatte. Ich hab´s zum Glück vor dem nächsten Flug bemerkt.

Daraufhin hatte ich mich entschlossen den Umlenkhebel auszubauen und stattdessen das HLW-Servo direkt ins Leitwerk einzubauen. Nachdem ich die Abschlussleiste im Seitenleitwerk entfernt hatte, fiel mir der Umlenkhebel mehr oder weniger entgegen. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass die Klebestellen (weder vom Hebel noch vom Laminat) nicht aufgerauht waren sondern der Hebel einfach mit zwei schmalen Gfk-Streifen notdürftig angeklebt war. Da ich den Rumpf über dunkle Kanäle (Ebay) erworben hatte und dieser auch sonst noch ein paar Unstimmigkeiten aufwies (EWD, leichte Vergilbung...) dachte ich an zweite Wahl oder evtl. Plagiat.

Warum erzähle ich das jetzt. Ganz einfach, ich bin gerade am Bau einer DG600-EVO von MPX (neuestes Modell mit Störklappen) gekauft beim Fachhändler. Nachdem ich durch die Ausfräsung in der Abschlussleiste sah, dass die Befestigung des Umlenkhebels wieder keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck macht, entschloss ich mich das Höhenruderservo von Anfang an in das Leitwerk einzubauen. Nach sorgfältigem Heraustrennen der Servoabdeckung hielt ich den Umlenkhebel in den Fingern. Und siehe da, das gleiche Bild wie bei meiner ASH!!! Nichts angerauht, nur notdürftig verklebt und mit zwei dünnen Laminatstreifchen gesichert.


Ich habs mal fotografiert und hoffe dass mans erkennen kann.

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[ 13. Januar 2004, 14:28: Beitrag editiert von: matteusel ]
 
Dieses Bild kann ich mir dann doch nicht verkneifen :D :D .

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[ 13. Januar 2004, 14:37: Beitrag editiert von: matteusel ]
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Matthias,

genauso hats mich auch letzten Herbst auf dem Hahnenmoospaß geschüttelt, als ich eine qualitativ ähnliche und lose Umlenkhebelbefestigung an einer ASW-28 vor dem dritten Flug entdeckt hatte. Der Hersteller war allerdings ein anderer.

Bevor ich als Hersteller etwas so dilletantisch einbaue, lege ich doch lieber den Umlenkhebel lose bei.

Daß sowas bei MPX auch passiert verwundert mich allerdings schon. Bei den Preisen darf sowas zweimal nicht passieren :mad: .

Meine Meinung!

Gruß Kai

[ 13. Januar 2004, 15:03: Beitrag editiert von: Armageddon ]
 

jwl

User †
anscheinend bezieht sich der nur auf dem rumpf und nicht auf die einbauten.

sonst müsste es ja heissen
"qualitätsrumpfe und einbauten made in germany"

vieleicht werden die einbauten in asien reingefrickelt was weiss man schon ;)

""Geschichte Made in Germany

Die Anfänge der Geschichte von "Made in Germany" sind zu Beginn der industriellen Revolution und industriellen Fertigung in England zu suchen. Damals begannen deutsche Produzenten englische Fabrikmarken zu kopieren und auf den damals als minderwertig bewerteten deutschen Produkten anzubringen.

Um den englischen Markt zu schützen, verabschiedete das engl. Parlament 1887 den sogenannten "Merchandise Marks Act". Von nun an mussten alle Waren, die aus dem deutschen Reich nach England geliefert wurden mit "Made in Germany" gekennzeichnet werden. Was als Kennzeichen für schlechte Qualität gedacht war, wandelte sich um die Jahrhundertwende jedoch ins Positive. Durch Produktion nach strengen Normen übertrafen die deutschen Produkte die bis dahin geltenden englischen Qualitätsvorgaben und "Made in Germany" entwickelte sich zu einem Qualitätsmerkmal, das heute immer noch gültig ist. ""
 
@jwl: Studierst du zufällig Qualitätmanagement ?? Habe ich auch dort erfahren :eek:

Hatte das gleiche bei meinem Modell Limbo von Steber. Plötzlich bemerkte ich im Flug, daß das HR nicht mehr kam. Schaffte dann Notlandung und bemerkte sogleich, daß der Umlenkhebel auch lose war. Nach dem Öffnen gleiches Bild wie oben. Nix angerauht, nix gscheit verklebt.

Ab jetzt werde ich jeden Hebel vor dem Zusbau des Modells rausmachen ....

Hat die Alpina eigentlich auch einen Umlenkhebel für das Pendelhöhenruder ??
 
S

segelflieger

Gast
Hi,
also normalerweise kann ich mir einen böswilligen Kommentar nach der Art "Matze, es ist doch nach Deinem ersten Flug ohnehin egal wie der Umlenkhebel verklebt war" nicht verkneifen, aber das finde ich schon auch einen dicken Hammer!
Ich war dabei, als Matteusel an seiner MPX ASH 26 zum Glück noch vor dem Start bemerkte, dass die Höhenruderanlenkung so merkwürdig weich ist und wir dann feststellen mussten, dass sich der schlampig "verklebte" Umlenkhebel gelöst hatte.
Nur weil er vor dem Start (zum Glück) einen akribischen Check (so isch er halt der Kerle) machte, hat er den Fehler bemerkt.
Sonst wärs halt vermutlich einer dieser völlig unerklärlichen Abstürze geworden!

Nee, sowas darf nicht sein. Umlenkhebel diletantisch reinklatschen und dann schnell die Abschlussleiste rein, dass der Modellbauer fast gar keine Chance hat den kapitalen Fehler zu entdecken :o . Aber nicht mit uns Schwaben! Mir merkat älles :D !
Hab grade meinen ASH 26 Rumpf im Keller kontrolliert. Macht den gleichen diletantischen Eindruck wie auf Matteusels Foto, ergo muss im Sinne der Flugsicherheit ebenfalls rausgerissen werden. Da bin selbst ich als eingefleischter MPX-Fan entsetzt. Made in Germany??? Glatte Sechs. Setzen!
Betrübte Grüße
Rudi
 
S

segelflieger

Gast
@Tobi

bei der Alpina und beim Elektro-/Euromaster liegt der Fall zum Glück anders.
Pendelruderhebel muss selbst eingebaut werden und kann daher absolut bombenfest eingeharzt werden. Da rührt sich nix! (Hab beide Modelle)
 
Hallo,

ich habe mit Interesse Eure Ausführungen gelesen. Hat jemand Multiplex über diesen kapitalen Fehler informiert? :eek:
Noch lieber würde ich die Antwort von MPX lesen. :)

Be a Tiger, fly safe!

Grüße von
Werner
 

eDGe

User
Hallo zusammen!

Ich bin gerade bei kleineren Reperaturarbeiten an meiner ASH 26 (allerdings von Graupner!) auf unangenehme Weise an diesen Thread erinnert worden...Die Befestigung des Umlenkhebels hat mich doch stark an die hier beschriebene Methode erinnert: Nichts angeraut und nur mit einem Fetzen Gewebe zusätzlich gesichert. Durch leichtes Verformen der Seitenflosse hatte ich die Anlenkung dann in der Hand. Den gleichen Effekt hätte z.B. auch eine etwas härtere Landung haben können!
So wie's aussieht, ist das Problem also nicht auf Multiplex Rümpfe beschränkt.
Mir ist auch völlig unklar, was den Hersteller zu solcher Schlamperei veranlasst, schließlich ist das Anrauhen von Klebestellen absolute Grundlage für eine feste Verbindung. Und noch dazu an einer so wichtigen Stelle wie der Höhenruderanlenkung. Meine Meinung von Graupner werde ich auf jeden Fall nochmal überdenken...

Gruß, Volker
 
Hallo Matthias,
offensichtlich hast du da einen Schwachpunkt in der Produktion bei Multiplex entdeckt.
Das ist zwar ärgerlich, aber besser als jammern wird sein, Multiplex über diesen Mangel zu informieren.
Wie du siehst ist das kein Einzelfall, auch Graupner ist betroffen.
Auf das Qualitätsmanagement zu schimpfen bringt auch nix, da je penibler geprüft wird, desto teurer werden die Flieger.
Nach wie vor halte ich Multiplexflieger für empfehlenswert.
Bei Graupner sieht das nach einer geplatzten Leki-Extra aus Fernost schon eher anders aus.

Gruß Gerrit
 
Habe ähnliche Erfahrungen mit so einem ARF-Teil (2,70m SW, T-Leitwerk) gemacht, aber wieder ein anderer Hersteller. Nach den ersten Flügen zeigten sich Risse in der Oberfläche des Rumpfes, nach der ersten härteren Landung war im Heckbereich die untere Rumpfnaht aufgeplatzt und der Rumpf selbst kurz hinter der Tragfläche gebrochen. Zudem eine recht weiche Ruderanlenkung per Bowdenzug - das Höhenruder ließ sich gar fürchterlich viel von Hand bewegen.
Bei der Reparatur habe ich fast 1 mm Gelat vom Rumpf geschliffen, darunter tauchte dann das Glas auf - mehr als 50 Gramm-Matte kann das nicht gewesen sein. Zudem konnte ich dabei auch feststellen, dass die Rumpfspanten nicht überall Kontakt mit dem Rumpf hatten.
Jetzt habe ich das Servo für das Höhenruder in das Seitenleitwerk gesetzt, den Rumpf nochmal verglast und auch mit Kohle verstärkt. Bin aber noch nicht fertig, ist ja noch Bastelzeit.
 
Hallo zusammen,

obwohl dieses sehr traurige Vorkommnisse sind, habe ich mich eines klamm heimlichen Lächelns (um nicht zu sagen Lachens) erwehren können.

Nein, ohne Spaß, das muss selbstverständlich den Vertreibern mitgeteilt werden, am besten mit dem Hinweis auf diesen FRED, da dieses schon in einen sehr bösen Bereich geht, eine von außen nicht wahrnembare unfallauslösendes Moment in ein Modell einzubauen.
 
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