Hallo Peter,
da muß ich mir doch echt überlegen Videos zu veröffentlichen, wenn die schlaflose Nächte bereiten, oder einem die letzten Ausreden rauben.
Vier-Zeitenrollen sind eine Frage der Übung. Das richtige Timing ist unheimlich wichtig, und um das zu erlernen helfen folgende Tricks.
1. übe normale Rollen und achte drauf, dass die wie an der berühmten Schnur gehen. Dort lernst du das Gefühl für Höhen- und Querruder.
a)Andrücken und Fahrt aufnehmen
b)Segler in horizontale Flugbahn bringen !!!
c)Querruder geben und halten !!
d)ca. 20° bevor der Segler die Rückenlage erreicht hat, kontinuierlich Tiefe geben, aber gerade soviel, dass er die Flugbahn hält und weder wegsteigt noch durchfällt. nachgedrückt wird bis ca. 20° nach der Rückenlage. Wenn das Modell fast wieder in Normallage ist, muß bei manchen Modellen leicht gezogen werden.
Gerade mit dem Segler, bei dem ja kein Motor vorne zieht, darfst Du die Rollen auf keinen Fall leicht aufwärts fliegen, da sonst der Schwung schnell weg ist.
Wichtig ist das Geraderichten, denn wenn Deine Flugbahn schon vor der Rolle deutlich nach unten zeigt, ist eigentlich nichts mehr zu retten.
Eine Flugbahn von ca 5-10° abwärts ist ok und kann helfen den Schwung zu behalten.
2. Verzichte am Anfang auf Seitenruder. Du hast mit den anderen beiden Funktionen genügend zu tun.
3. taste Dich ran, in dem Du mit halben Rollen beginnst. Modell anheizen, geraderichten, auf den Rücken, dort kurz lassen, und dann wieder in Normalfluglage. so gewinnst Du ein Feeling für die Figur, und der Rückenflug ist die Phase in der Du später auch die Figur gut "ausrichten" (Fluglage korrigieren) kannst.
4. Drehe nicht zu schnell. Viele glauben eine Vierzeitenrolle muß mit voll Quer geflogen werden, das ist natürlich falsch. Rolle zügig aber so, dass Du die Zeiten erwischst. Je schneller man rollt umso schwieriger ist es exact zu sein, außerdem kommt Unruhe ins Modell und der womöglich zu große Ausschlag bremst.
5. Wenn die 2 Zeiten klappen, dann übe die vier, oft hilft es beim Timing an eine analoge Uhr zu denken. In der ersten Messerflugphase hast Du üblicherweise soviel Fahrt, dass Du keine Seite brauchst, wenn Du dann im Rücken das Modell leicht anstellst, kommst Du auch durch die 2. Messerphase. Wenn Du allerdings im Rücken das Modell durchsacken läßt, dann kannst Du im Messerflug nichts mehr retten.
Später wirst Du automatisch dazu übergehen auch mit Seite das Modell zu korrigieren.
Um gute Vierzeitenrollen fliegen zu können, muss auch das Modell geeignet sein, eine ordentliche Rollrate, ausgewogene Rückenflugeigenschaften sind Mindestvoraussetzungen. Kopflastige Modelle mit großer EWD, bei denen man im Rückenflug fast durchdrücken muß, sind ungeeignet.
Es gibt Modelle wie meinen Swift, da geht das fast wie von allein, wenn man genügend Fahrt hat, braucht man fast keine Seite und kaum Höhe zu steuern. Mit der B4 ist da etwas mehr Arbeit nötig. es geht aber wie das Video beweist sogar mit einem 4,85m Ventus 2c (allerdings stabil muß er sein, denn man braucht sehr viel Fahrt).
Hoffe es hilft, und Du führst mir die Fortschritte mal an der Teck vor. Oder Du kommst zum üben, dann kann ich Dir zu Deinen persönlichen Fehlern Tips geben.
gruß
Thommy