DG 600 von Bruno Rihm

wadl

User
Hallo,

hab mir eine gebrauchte DG 600 von Bruno Rihm gekauft. Leider habe ich etwas Schwierigkeiten den Schwerpunkt und Ruderausschläge einzustellen. Laut Einstellblatt soll der Schwerpunkt bei 100 mm liegen. Wenn ich die DG 600 so fliege, bekomme ich einfach keinen Gleitflug zusammen. Nach kurzer Gleitphase mit 2-3 mm nach unten gestellten Wölbklappen, bäumt sich das Modell auf. Dann muss ich extrem stark Tiefenruder geben, damit ich sie wieder in die Normalfluglage zurückbekomme. Dieses Spiel wiederholt sich ständig. Wenn ich einen Abfangbogen fliege, ohne gesetzte Wölbklappen, fängt sich das Modell sehr langsam ab. Also ich denke der Schwerpunkt stimmt. Bei all meinen anderen Modellen bekomme ich ein vernünftiges Gleiten zustande, nur bei dieser DG 600 will dies einfach nicht funktionieren und ich bin ratlos. Vielleicht kann mir jemand seine Einstelldaten bzw. Schwerpunkt übergeben. Um halbwegs anständig mit Wölbklappen fliegen zu können, habe ich jetzt 400 g Blei in der Nase und der Schwerpunkt liegt ca. bei 90 mm und der Anstellwinkel beträgt jetzt 3,5° :confused: . So eingestellt hat das Modell nicht besonders viel Leistung. Wäre nett, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte. Werde auch alle Fälle noch den Bruno Rihm anrufen und dort mal nachfragen an was das liegen könnte.

Gruss
Christian
http://home.arcor.de/wadlpower/
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo Christian,

vorneweg das hier: Die DG600 vom Bruno fliegt traumhaft!

Nach kurzer Gleitphase mit 2-3 mm nach unten gestellten Wölbklappen, bäumt sich das Modell auf.
Das ist schon des Pudels Kern, denn mit positiv gesetzten Wölbklappen soll man auch keinen Gleitflug machen - für den "Streckenflug" müssen die Dinger negativ sprich nach oben gesetzt werden! Wenn du die Wölbklappen positiv fährst, erhöhst du den Auftrieb (und den Widerstand), sobald die Fuhre etwas Fahrt bekommt, bäumt sie sich auf. Übrigens kanns dir auf diese Art und Weise auch dein Höhenruder abreißen; wenn du positiv verwölbt anstichst, ergibt sich durch die Druckpunktwanderung eine ziemliche Belastung aufs Höhenleitwerk. Wobei die DG das nicht kratzen dürfte, die hält auch übelsten Kunstflug aus ;) .

Also: Schwerpunkt zurück auf Planangabe, im Gleitflug Wölbis 0° bis negativ, und nur im Thermikflug oder im Landeanflug die Bretter positiv fahren.
 

wadl

User
Hallo Ingo,

ich glaube ich habe mich da nicht so gut ausgedrückt, mein Fehler! Ich will nicht mit positiv gesetzten Wölbklappen einen Schnellflug machen. Bei meinen restlichen Segler verhält es sich eben so, dass ich mit gesetzten Wölbklappen nach Thermiksuche gehe und die Modelle dabei sehr empfindlich auf Thermik reagiere wenn ich durch einen Bart fliege. Aber ich will das gerne einmal versuchen. Schwerpunkt wieder auf die angegebenen 100 mm zurücksetzen und Wölbklappen im Strack auf Thermiksuche gehen. Wie sieht es aus, wenn du im F-Schlepp bist? Setzt du da die Wölbklappen? Mir ist nämlich aufgefallen, dass sie mit gesetzten Wölbklappen viel eher abhebt als ohne.

Gruss
Christian
 

Ka6E

User
Hallo Wadl
Hab ich richtig gelesen .Einstellwinkel mit 3,5 °Grad.Also ich versuche meine Segler immer mit ca. 1,5° Einzustellen .
Versuche doch einmal an deiner DG den Winkel zuverkleinern und den Schwerpunkt langsam wieder Richtung 100 mm anzupassen. Aber bitte nicht beides auf einmal. Einmal EWD verkleinern ,beim nächst Versuch etwas Blei vorn raus dann wieder EWD.
EWD und Schwerpunkt sind gut ,wenn du im Flug etwas Tiefe drückts und dann Ruder auf neutral ,dann soll sich deine DG leicht mit einen weichen Abfangbogen stabilisieren .
 

Ka6E

User
Hallo Wadl
Hab ich richtig gelesen .Einstellwinkel mit 3,5 °Grad. Also ich versuche meine Segler immer mit ca. 1,5° Einzustellen .
Versuche doch einmal an deiner DG den Winkel zuverkleinern und den Schwerpunkt langsam wieder Richtung 100 mm anzupassen. Aber bitte nicht beides auf einmal. Einmal EWD verkleinern ,beim nächst Versuch etwas Blei vorn raus dann wieder EWD.
EWD und Schwerpunkt sind gut ,wenn du im Flug etwas Tiefe drückts und dann Ruder auf neutral ,dann soll sich deine DG leicht mit einen weichen Abfangbogen stabilisieren .
Mfg Dirk
 

wadl

User
Hallo Dirk,

nochmal. Wenn ich den Schwerpunkt bei 100 mm und den Anstellwinkel bei 1,5° einstelle, habe ich einen wunderschönen Abfangbogen. Eben so, wie es normal wäre. Im Normalflug (Gleitflug) jedoch, mit gesetzten Wölbklappen, habe ich einen Wellenflug den ich mit kräftigem Tiefenruderausschlag am höchsten Punkt beenden muss. Steigwinkel ca. 30°. Um eben diese Eigenschaft nicht mehr zu haben, denn so kann ich ja nicht fliegen, habe ich Blei reingepackt. Jetzt habe ich zwar das Aufbäumen mit gesetzten Wölbklappen nicht mehr, aber einen Anstellwinkel von über 3° und einen Schwerpunkt der bei 90 mm liegt. Hab mir schon überlegt, wenn ich den Originalschwerpunkt wieder einstelle, etwas Tiefenruder zu den Wölbklappen hinzu zu mischen oder einfach gar nicht mehr mit Wölbklappen zu fliegen. Hätte mir gewünscht, ich könnte mit jemanden Reden der auch eine DG 600 von Rihm fliegt.

Gruss
Christian
 

Arne

User
Hallo Wadl!

Bei Seglern mit hoher Streckung und kleinen Leitwerken (also fast alle nicht ganz kleinen Nachbauten modernerer Segler) ergibt das Setzen der Klappen ziemlich kräftige Momente umd die Querachse(Hoch-Tief). Das resultiert aus der Verschiebung des Druckpunktes. Diese müssen dann durch einen entsprechenden HR-Trimm ausgeglichen werden. Bei positivem Setzen der Klappen benötigst du einen Tieftrimm für einen lamgsamen aber stabilen Gleitflug, sonst himmelt der Flieger, wie deine DG das ja zu tun scheint. Ob das die alleinige Ursache ist, kann ich so nicht sagen, aber es ist ein typisches Phänomen bei entsprechenden Großseglern.
Vielleich hilft dir das.

Gruß Arne
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo Christian,

sprichst du doch, die DG hatte ich lange Zeit ;) .

Das Rumfliegen mit positiv gesetzten Wölbis ist bei den Hochleistungsprofilen ziemlich kontraproduktiv, wie auch meine Vorredner hier schon beschrieben haben - daher kommt dein Aufbäumen. Lass die Wölbklappen im Strak oder stell sie negativ wenn du auf Thermiksuche bist, und geh erst auf positiv, wenn du zu kreisen anfängst! Zur Landung auf kleinen Flächen habe ich die Dinger weitestmöglich positiv gefahren, dass waren um die 60°, wenn ich mich recht entsinne. Querruder dann 2° negativ, und den Rest des Gleitfluges mit den Klappen steuern.
Zum Start im F-Schlepp: Klar hebt sie schneller ab, wird aber auch träger um die Längsachse. Wenn genug Platz war oder ne starke Schleppmaschine vorne dran hing habe ich die Wölbklappen ca. 2° negativ gesetzt - dadurch wird sie deutlich wendiger und reagiert schon früher ordentlich aufs Querruder.

Sodele, nimm deinen Schwerpunkt zurück und stell vor allem die EWD wieder auf 1°-1,5° ein, sonst langweilt die Gute sich ja zu Tode ;)
 
Hallo Wadl,
ein ähnliches Problem hatte ich an meiner ASW 22 auch. Ich muß ARNE Recht geben mit dem Moment bei gesetzten Klappen. Ich mischte früher auch nie Tiefe zu den Klappen. Doch bei meiner 6m ASW 22 ist das Problem auch nicht anders in den Griff zu bekommen. Eigentlich dachte ich immer der Schwerpunkt stimmt nicht, wenn man zu den Klappen Tiefe zumischen muß...
Ich kenne die DG von Rihm nun nicht, aber Herr Rihm kann Dir bestimmt etwas dazu sagen. Als Alternative würde ich ein wenig Tiefe zu den Klappen mischen und den SP an den alten Platz EWD 1,5Grad.
Gruß
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

beim HQ3,0, das laut HP von Rihm drauf ist, sollte man beim Thermiksuchen nicht positiv wölben. Das schnellere Gleiten ist dann besser. Also EWD auf 1,5 Grad und Schwerpunkt auf 100mm

Deine Schilderung, dass bei Verwölben starke Momentenänderungen auftreten, deutet auf Blasenbildung hin. Du kannst versuchen Turbulatoren bei 70-75% aufzubringen (schmaler Streifen Tesakrepp reicht zum testen). Laut XFoil gehört der oben hin, an der Teck fliegen sie ihn unten. Einfach ausprobieren, ob es hilft.

Hans
 

wadl

User
Hallo,

also ich werde das jetzt versuchen. Schwerpunkt auf 100mm, EWD auf 1,5°. Wenn ich damit geflogen bin gebe ich euch wieder bescheid. Danke schon mal für eure Antworten.

Gruss
Wadl
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Wadl,

in XFoil nachgeguckt:

Turbulator oben hilft gegen den Widerstandsanstieg bei kleinen Rezahlen unter 200.000. Also was für aussen.

Turbulator unten hilft gegen die Momentenänderung.

Also müßte bei Dir eher der Turbulator unten helfen.

Hans
 

wadl

User
Hallo Hans,

wollte nur nochmal nachfragen:
Genügt es, wenn ich ein dickes Isolierband mit 3 mm Breite vom Randbogen bis zum ersten Knick bei 70 % der Flächentiefe (von der Nasenleiste her gesehen) anbringe? Oder muss das über die ganze Fläche gehen? Will das auf alle Fälle mal probieren, schlechter kann es ja nicht werden ;) ! Schwerpunkt mache ich natürlich wieder bei 100. Werde auch ein bisschen Tiefe bei den Wölbklappen mit dazu mischen. Den Ausschlag nach unten werde ich mal bei 3 mm ansetzen. Danke schon mal im voraus.

Gruss
Christian

[ 24. September 2004, 16:38: Beitrag editiert von: wadl ]
 

jwl

User †
bei einem 3HQ und wölbklappe
ist das hoehenruder beim setzten der klappen einfach überfordert. strömmungsabriss am höhenruder sozusagen. bei einem 3HQ braucht man auch keine klappen weil das profil schon genügend steigzahl abwirft. bleibt als nur noch negativ wölben für den schnellflug über. um postiv woelben zu wollen ist bei scale auslegung bei 2 - 2,5 sicherlich schluss
bei 2,5 sollte man das höhenruder schon etwas vergrössern. bei einem 3HQ bzw 3,5HQ sollte die HLWV schon bei über 10% liegen um das ganze ca ausfliegen zu können.

gruss jwl
 
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