Profilwahl am DFS Habicht

Hallo allerseits

Bei mir steht ein neue Projekt an, bei dem ich betreffend Profilierung wieder einmal wie der Esel am Berg stehe.
Darf ich Euch um eure Meinung befragen?

Es geht um den Nachbau eines DFS Habichts von Hans Jacobs, 1936, im Massstab 1 : 3.
Folgende Vorgaben stehen fest:
Spannweite: 4.53 m
Wurzeltiefe i: 56.8 cm
Wurzeltiefe a: 21.8 cm
Rippenbauweise mit Seidenbespannung

Das Modell sollte wie das Original akrotauglich sein, in der Thermik aber trotzdem nicht wie der Backstein vom Himmel fallen. Über die Originalprofilierung habe ich nur in Erfahrung bringen könne, dass im Wurzelbereich ein von Jakobs entwickeltes Profil mit gerader Unterseite verwendet wurde, das über die ganze Spannweite kontinueirlich in das Endprofil M-6 gestrakt war. Mit beiden Angaben kann ich wenig anfangen, zudem denke ich, dass die Originalprofilierung am Modell nur die Vorbildtreue als Vorteil mit sich bringt.
Auf den Dreiseitenzeichnungen lässt sich eine deutliche geometrische Verwindung zum Aussenflügel hin feststellen.

Über einen Profiltip eurerseits würde ich mich mächtig freuen.

Gruss Marcel
 

Gast_1648

User gesperrt
Hallo!
Mir sind derzeit zwei "Habicht" - Modelle bekannt, einmal von Modelltechnik Richter, ein anderes ist zur Zeit in ebay - Beide etwas kleiner. Eventuell können Dir die Hersteller ja ihre Erfahrungen weitergeben. Übrigens suche ich einen Habicht mit ca.3,6m Spw, für Tips bin ich dankbar. Viel Erfolg, Phoenixflieger
 
Hallo
@Vorredner
muß man immer das abkupfern, was andere schon mal gebaut haben? Ob das wirklich das passende Profil ist?
Ich wundere mich schon die ganze Zeit, wo die allseits bekannten Profil-Forumspäpste bleiben? :D :D Oder brauchen die erst mal Futter? Also meine unmaßgebliche Meinung zu dem Thema: Gute Kunstflgeigenschaften bei gleichzeitig guten (Thermik)-Flugleistungen ist natürlich der schwierigste Spagat überhaupt. Alles, was für das Eine gut ist, ist für das Andere schlecht- und umgekehrt. Andererseits erwatet man von einem Oldi Segler nicht unbedingt die Leistungen eines F3B Modells bzw. eines reinen Kunstflugseglers wie z.B. dem Swift. Weiterhin fliegen Modelle in dem gewählten Maßstab eh besser wie so`n Kleinzeug. Leider ist der Profilmarkt so ausgeufert (siehe UIUC Airfoil Database), dass es schwer fällt, einen vernünftigen Tipp zu geben. Ich versuchs trotzdem: Aus statischen Gründen (Stabilität) wirst du , zumindest im Wurzelbereich- ein mindestens 10% Profil benötigen. Hier kämen in Frage:
-E374
-eines aus der Ritz Familie 1,2,3
-als modernes Profil ein MH61 (Hepperle), warum nicht?
-das ClarkY, hatte auch die Original LO100 drauf
-oder ein NACA 2410, bzw. als 12%Profil das 2412.
Gerade die letzgenannten sind absolute Allround Profile, mit denen man bestimmt keinen Fehler macht.
Ich hoffe, diese etwas ungewöhnliche Aufzählung lockt jetzt die wahren Experten hinterm Ofen raus.
CU
Ernie
 

Gast_1648

User gesperrt
Hallo elekroernie,
wie sagt nan doch so schön: wer lesen kann ist klar in Vorteil denn ein Erfahrungsaustausch hat ja nichts mit schnödem Abkupfern zu tun gelle! Ich hatte mal eine Lo 100 mit Clark - y, des war garnix!
Viele Grüße, Phoenixflieger
 

Thommy

User †
Hallo,
ein Bekannter von mir hat mal den Habicht in 1:3 gebaut, da kursieren auch Scale-Rümpfe, der hat das RG 15 verwendet. Auf Flugtagen hat er es als Stummelhabicht geflogen.
Gruß
Thommy
 

jwl

User †
>>Ich hatte mal eine Lo 100 mit Clark - y, des war garnix!

wenn du mit dem clark-y durchzug haben möchtest brauchst du flächenbelastung ohne ende. das glückliche daran ist, dass das clark-y überbleien leicht wegsteckt. ich habe einmal einen bericht gelesen der hatte bei der lo100 einfach 10kilo unter die holmbrücke gehängt und ab gings.

die habicht auslegung ist schon sehr heikel
auch der strakt 4415 3415 2412.

15% dicke ist einfach viel holz.
wie waere es mit einem SD6060 oder HQ 12/1.5
ein 2412 waer sicherlich auch eine gute wahl.

gruss jwl
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ich weiß nicht ob ich zu den Profilforumspäpsten zähle. Aber meine kurze Antwort.

Eine gute Auslegung des Habichts ist viel Arbeit. Bauweise, Bauaufwand denn amn treiben will etc. sind zu beachten. Wenn es nicht eilt schua ich es mir genre mal an, aber im Moment ... Büro Landunter :) .

Wenn ich Akro + Restthermiktauglichkeit ohne Wölbklappen höre blinkt bei mir immer HN951 / HN956 auf. Auf dessen Basis habe ich mal für eine B4 einen Strak designed. Aber der Rumpf liegt noch ohen Flächen nebenan. Aber diese Profile bieten vernünftige Dicke (11-12%), gutes ca-max und ausreichend ca-min für negative Figuren bei ganz günstigem Widerstand.

Die neueren HN47x müßte ich mal auf Akrotauglichkeit hin ansehen. Die schnellere Variante könnet auch passen.

Hans
 
Hallo zusammen

Vielen Dank für die rege Anteilnahme.
Wie ich leise befürchtet habe, machen mir eure Vorschläge die Entscheidung noch nicht viel leichter, aber jede Meinung ist wertvoll.

Anfänglich dachte ich an ein Clark Y (Ähnlichkiten mit der Dreiseitenzeichnung) oder ein 2412, weniger an ein SD6060 (damit habe ich Erfahrungen gesammelt).
An das HN951 dachte ich gar nicht, obwohl ich es auf einer 5m-Libelle selber eingesetzt habe (bin damit sehr zufireden). Für mich war die Baugenauigkeit der Rippenbauweise der fragliche Punkt und habe deshalb mein Augenmerk eher auf bewährte alte Profile gerichtet.
Auf dein Angebot, Hans, die Auslegung einmal anzuschauen, gehe ich sehr gerne ein. Zeit habe ich alleweil und bin mir über den Arbeitsaufwand bewusst.

Gruss Marcel
 
Bekommt der Habicht einen GFK-Rumpf?

*haben will* :eek:

@Thommy: ist dein Bekannter der Mathias Haas? Hatte mal Kontakt mit ihm aufgenommen bzgl. eines Rumpfes. Ist aber irgendwie dann wegen anderer Projekte im Sand verlaufen...
Kannst du mal nachfragen, ob er noch so einen Rumpf hat?

Marco
 
hm...

hm...

:confused: würde mich schon interessieren, wie das weiterging. evtl. gibt es ja auch schon konkrete Erfahrungen. ???:)

Ich versuche mich derzeit am Habicht im Maßstab 1:2,8 (4,90mSpannweite)in Holz (Holmgurte aus CfK). Derzeit bin ich an der Profilwahl.

Das Gewicht wird sich wohl zwischen 14 und 16 kg bewegen.
Für die Stabilität benötige ich durch die Kohlegurte entsprechend meinen bisherigen Informationen nur etwa 9%Profilstärke (6cm).

Es soll zwei Versionen geben:
Eine für einen Vereinskollegen: tauglich für einfachen Kunstflug, zügige Überflüge aber auch ein wenig längere Flüge in guter Thermik (hier ist bisher ein Hq3010 (Dateiname im Wingdesigner) angedacht.
Eine für mich: Voll Kunstflugtauglich auch für negative Figuren, allerdings mag ich keine ausgedehnten Thermikflüge. Und unser Schlepppilot freut sich auch wenn er öfter mal was zu tun hat (Hier ist bisher ein SD 6060 angedacht).

Mir geht es hier nicht unbedingt um eine extreme Optimierung sondern erstmal darum, evtl. absolut groben Unfug zu vermeiden. Bei einer wirklichen Optimierung müsste man vermutlich sowiso erstmal beim Rumpfquerschnitt... beginnen
Gruß Rolf
 
Hallo

Das Projekt wurde nicht mehr weiter verfolgt.
Ich bin auf den Schneider Habicht aufmerksam geworden und habe mir diesen CNC-Bausatz angeschafft.

Gruss Marcel
 
Glückwunsch Marcel, und willkommen in der Familie der Schneider-Habichte.
Den entsprechenden Thread hast Du sicher schon gefunden.

" Habicht von Schneider in Kufstein "

Gruß
 
DFS Habicht von Chris Williams

DFS Habicht von Chris Williams

Hallo zusammen ,
Ich erlaube mir meine Anfrage bei diesem Tread zu stellen.
Für die übernächste Belagerung meines Bauzimmers habe ich mich für einen DFS Habicht begeistert
Ich besitze einen Plan von Chris Williams welche einen Habicht von 340 cm darstellt und von der Grösse und der Bauweise mir sehr zusagen würde.
Auf dem Plan wird ein Profil ähnlich NACA 4415 dargestellt bin mir jedoch nicht ganz sicher.
Von Chris Williams wird auf der Seite jedoch ein HQ irgendwas oder ein Clarc Y empfohlen
http://www.scalesoaring.co.uk/VINTAGE/Plans/ChrisWilliams/images/Large_Images/HABICHT_POSTER.jpg
Die Habichts von Schneider haben gemäss Web Seite ein Hq 1.5 modif.welches mir sicher auch gefallen würde und Hans Rupp spricht weiter oben :
Wenn ich Akro + Restthermiktauglichkeit ohne Wölbklappen höre blinkt bei mir immer HN951 / HN956 auf. Auf dessen Basis habe ich mal für eine B4 einen Strak designed. Aber der Rumpf liegt noch ohen Flächen nebenan. Aber diese Profile bieten vernünftige Dicke (11-12%), gutes ca-max und ausreichend ca-min für negative Figuren bei ganz günstigem Widerstand.
Meine Frage lautet nun :
Welchen Profilstrak wäre geeignet für einen gut profilierten Habicht in 3.4 Meter
Als Wurzelprofil würde mir das HQ 1.5 12% oder NACA 2412 zusagen stehe jedoch mit der Weiterführung des Strak mir selber auf dem Schlauch
Die von Williams angesprochene Clarc Y oder NACA4415 sind ja von Natur aus recht dicke Widerstände und nicht für meinen Geschmack.
Für Anregungen und Typs wäre ich seehr dankbar
Gruss
Michu
 
Hallo,
ist ein tolles Projekt.
Ist Dir die Seite bekannt: http://www.dfs-habicht.de/index.html
Sind alles Modellflieger und Modellbauer.
Die haben den Habicht erst als Modell gebaut (richtig GROSS) und dann ca. 10 Jahre später 1:1 manntragend.
Einfach nur toll.
Geben bestimmt auch gern Auskunft über Profile usw.

Gruß Weißleim
 
Hallo Weissleim,
die Seite habe ich noch nicht gekannt .Sehr schön.
Ich hoffe jedoch noch ein paar Anregungen sachen Profil zu bekommen.
hat jemand schon Erfahrungen mit den HQ AcroProfilen gesammelt?
Freundlichst GrüssT,
Michu
 

Jujo

User
Auch wenn der Thread schon wieder einige Tage alt ist, will ich ihn noch einmal herausholen.

Ich liebäugel auch schon lange Zeit mit einem Habicht. Ich würde ihn gerne in 1:3, also 4,53m bauen. Nachdem ich ein paar Videos von der Macka von Bruckmann gesehen habe, wollte ich einmal fragen ob man am Habicht nicht eine ähnliche Auslegung machen könnte. Soweit ich weis ist auf der Macka das HQ/A 0,5/8 verbaut. Ich denke mit Wölbklappen (ja ich weis nicht wirklich scale, aber naja ;) ) könnte man die Allround Eigenschaften zumindest etwas vergrößern.

Grüße Helmut
 

WalterH

Fördermitglied
Da ich hierbei kein Spezialist bin, kann ich nur sehr generell etwas sagen und empfehle sich mit Chris Williams direkt kurzzuschliessen.

Der Habicht hat einen enormen Widerstand, was alleine schon vom offenen Rumpf her kommt. Ein dünnes Profil ist mit Kohlefaser heute zwar möglich, aber ob das scale aussieht und in Abwärtsbewegungen nicht zu schnell wird ist eher fraglich.
Daher ist für flüssigen Kunstflug und guten Durchzug ein hohes Gewicht nötig.
Ich habe mehrere Flüge von Chris Williams in England mit zwei verschieden großen Habicht Modellen gesehen.
Beide lagen satt und hervorragend in der Luft.
Einer davon hatte überwiegend Ritz2. Die Details weiss ich leider nicht mehr - ich war auch selber meist mit meinem Segler in der Luft.
Beide Modelle waren sehr schwer (meine 4,4m ASW24 hatte gut >80g/dm2 aber beide Habichte lagen schätzungsweise erheblich drüber) , aber die Hänge, wo Chris fliegt, tragen halt auch extrem gut.
Chris hat inzwischen eine ganze Reihe Habicht gebaut. Ausserdem ist er ein hervorragender Pilot, bei dem auch alles noch allzu einfach aussieht.

Man sollte sich bei der Profilsuche überlegen, ob man mehr am Hang fliegt oder mehr mit Schlepp startet und ein Programm "nach unten" abfliegt.
Bei letzterem hat man vermutlich mehr Gelegenheit für ausgefeilten Kunstflug.
Am Hang muss man eher kämpfen, um ausreichend Höhe zu machen, wenn man nicht auf Bombenwetter warten will.
Daher sollte für den Hang das Profil schon ausreichend Auftrieb zur Verfügung stellen, was den Kunstflug etwas einschränkt.


Hier eine Diskussion in einem auch ansonsten lesenswerten Forum:
http://scalesoaring.co.uk/cgi-bin/yabb/yabb2/YaBB.pl?num=1338630424/8

Hier ein inzwischen sehr bekanntes Video:
http://www.youtube.com/watch?v=IbjqwmNzYPU&feature=youtu.be

Grüße
Walter
 
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