Materialkosten für Modell aus der eigenen Form

Hallo,

was denkt ihr was man an finanziellen Mitteln für Material für ein
1) Voll-GfK-Modell (F3F / F3B)
2) Voll-GfK/CfK-Modell (F3F / F3B)
incl. notwendige Verbinder und Holme benötigt?

Danke.
 

wolli

Vereinsmitglied
Hallo Torsten,

wenn Du für einen F3b Flieger so um die 200Euro rechnest, bist Du auf der sicheren Seite.

Wir bauen u.a. den Masterpiece von H. Quabeck in eigenen Formen. Und aus reinem Interesse, was denn so ein Rumpf kostet, hab ich mal alle Preise pro cm2 ausgerechnet. Dann hab ich meine Gewebeschablonen vermessen und die Oberfläche ermittelt. Danach die diversen Gewebelagen (AFK,CFK, GFK, Stützstoff und Einbauten, z.B. Sperrholzrippen) aufgelistet und dann Quadratzentimeter genau aus gerechnet was der Rumpf kostet. Aus der Erinnerung waren es so ca.35 Euro.

Hier einige Preise pro cm2:

G49 0.00049E
G105 0.00092E
A158UD 0.00258E
C93 0.00537E

2K Lack 0.10E pro Gramm
Härter 0.04E

Harz incl.Härter 0.0157E pro Gramm

Mir ging es darum herauszufinden, was mich so ein Rumpf kostet. Das heißt, kein Mensch verkauft Dir 42g 2K Lack plus 21G Härter. Bei allen anderen Dingen ist es genauso. Ich hab das natürlich alles aus meinen Beständen entnommen. Auch sind in den Preisen keine Versandkosten oder Aceton zum Pinsel reinigen oder Werkzeugabnutzung (Aramidscheren sind relativ teuer) enthalten.

Vielleicht hilft es Dir.
 

plinse

User
Moin,

wie Jörg es schon geschrieben hat ist es schon ziemlich genau, genauer geht es wohl nicht auf so eine allgemeine Frage zu antworten.

Wichtig bei solchen Überlegungen ist: Wenn du schon eine F3B Form stehen hast, kaufst du wahrscheinlich das Harz nicht kiloweise, bei Rovings ist das Umspulen je nach Material schon fast teurer als das Material selbst (mal HM außen vor)...

Ansonsten guck dir mal die Mengenstaffeln an, die z. B. bei EMC-Vega/Carboplast, ... im Netz stehen.

Wenn du für einen Flieger einkaufst, kostet er wahrscheinlich ~1,5 mal so viel als wenn du mal großzügig für die nächste Zeit Material einkaufst.

Außerdem kannst du auch mit einigem verschnitt rechnen, leichtes Glas sollte man immer großzügig zuschneiden, das verzieht sich gerne etwas wenn man es in die Form laminiert, CfK beispielsweise kann man präziser zuschneiden (ist auch sinnvoll bei dem höheren Preis)...

Dann geht es weiter mit HT oder HM Kohle, ...

Das ganze kannst du bis ins unendliche weiterspinnen.

[ 20. Januar 2004, 21:08: Beitrag editiert von: plinse ]
 
Hallo,

tja, 200 Euro reichen für ein F3B-Modell leider nicht, zumindest nicht bei unserem Vogel. Wir sind nach akribischer Rechnung unter Einbeziehung aller beim Bau verbrauchten Materialien (also incl. Absaugfolien, Pinsel, Roller, Acryl zum Absaugen, Knetmasse und viele Kleinigkeiten) auf ca. 320 Euro pro Modell gekommen. Allerdings verarbeiten wir zum Teil schon recht hochpreisige Materialien (93er Kohlegewebe in der Fläche, Schale komplett ev. mit zusätzlicher D-Box; UHM-Kohlegelege für den Holm; UD-Aramidgewebe für den Rumpf; ausgesuchtes Balsaholz als Stützstoff und für den Holmsteg; usw.). Allein das UHM-Kohlegelege kostet pro Modell ca. 35 Euro!
Wie bereits gesagt sind da wirklich alle Materialien außer Fernsteuerung dabei (auch die Kabel, Stecker, Ruderhörner, Anlenkungen, Umlenkhebel, Bowdenzüge) sowie alles, was beim Bau verbraucht wird.
Nicht gerechnet sind anteilige Kosten für Urmodell- und Formenbau. Das hat bei uns noch einige Tausend Euro extra verschlungen.

Ach ja, natürlich kaufen wir Material nicht nur für den Bau eines einzelnen Modells ein, eher so für 5 bis 6 Modelle auf einmal (z.B. 13 qm 93er Kohle, 25 m UHM-Gelege, 20-30 Balsaplatten 150x25 cm), sonst würde es noch teuerer.

Gruß,
Karl Hinsch

[ 21. Januar 2004, 08:15: Beitrag editiert von: Karl Hinsch ]
 

M. Koch

User
Hallo Eifel-Power!
Die Materialkosten für meine F5B-Wettbewerbsmodelle belaufen sich auf ca. 150-200 Euro bei 170 cm Spannweite! Wenn ich das ganze auf ein durchschnittliches F3B-Modell (ca. 3,20 m Spannweite) umlege, bei gleicher Bauweise, würde ich so ca. bei 300-350 Euro landen! Ich verwende natürlich auch CFK-D-Box oder Voll-CFK (93g/m²) und Hochmodul-Rovings! Du kannst das ganze natürlich auch ohne CFK-D-Box und mit normalen Rovings bauen, aber damit wirst Du erstens schwerer und bei weitem nicht so stabil, wie Du es für die heutigen Windenstarts und Flugaufgaben benötigst. Lieber einmal mehr investiert als dann doch nach Frust noch einen 2.ten gescheiten Flieger gebaut!
Mehr Einkaufen rechnet sich auf jeden Fall, da man ganz andere Preise erhalten kann! Bei mir im Keller liegt Gewebe (Carbon, Aramid und Glass) für ca. 3000-4000 Euro rum :D !

Ciao, Marcus
 

Peer

User
@ Markus:

Wo wohnst du nochmal genau - und ist der Kellereingang die schmale Tür ? ;)

Peer
 

M. Koch

User
Hi Peer!
Du mußt aber zuerst durch den Wassergraben, durch das Minenfeld mit den Selbstschußanlagen über den Zaun mit Hochstrom und an meinen 10 Dobermännern vorbei :D ! Die Sicherheitsanlage mit Augenscan und Spracherkennung ist auch nicht ohne und meine komplette Werkstatt wird mit Laserscanning überwacht :D !
Viel Spaß!

Ciao, Marcus
 

plinse

User
Original erstellt von principle:
Au weia! Jetzt wird mir klar, warum Quasar, Mistral und Co. da in einer anderen Liga spielen.

Uli
Moin,

vor allem weil man bei den großen Fliegern die hochwertigen Materialien auch wirklich nutzen kann. Je kleiner ein Flieger, desto mehr kommt man in den Bereich, wo Kohle einfach schwerer ist, weil es die nicht sooo dünn gibt und das "Oberflächenglas" alleine bringt schon die nötige Festigkeit.

Deshalb explodieren ja auch die Kosten bei einer Vergrößerung von Fliegern. Bei einem Pylon400 muss man sich schon anstrengen 20€ an Material zu "versenken", bei einem F5D ist das schon keine Frage mehr, die kann man zwar noch für 20€ bauen, bei Kohle, die hier schon sinnvoll wird, ist es dann auch gerne mehr, bei einem F3B, der den Namen auch verdient, sind es dann ganz andere Welten, siehe oben, da macht dann sogar schon eine Innenlage Kohle Sinn, bei einem F5B beispielsweise nur Außenlage, Innenlage ist da noch sinnvollerweise Glas... .
Und Glas kannst du bezüglich der Kostenkalkulation fast vernachlässigen (ausgehend von 100m Rollen liegt man da so im Bereich von 2,70-3€ pro m² (25er, 49er, 80er Glas)).

Aber das ist ja oft so, dass man bei manchen Herstellern eine Wettbewerbsbezeichnung findet, der Flieger dieser aber nicht im geringsten gerecht wird, da er festigkeits- bzw. gewichtsmäßig den Ansprüchen der Klasse, teils sogar dem Reglement widerspricht. Das ist aber eine ganz andere Sache, spielt über die Materialkosten aber auch mit hier rein, denn Kohle zu sparen, lohnt sich finanziell immer ;) ...
 
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