Holmeauslegung für F3B/J

Hallo Leute,

Beabsichtige mir einen F3J Flieger selber zu bauen. Modellauslegung: Spw. 3.1m; 3teilige Fläche; 8% dickes Profil; Styrofoam, GFK, CFK, positiv Bauweise.

Betreffend Holmauslegung habe ich noch ein paar Fragen:
- Meine Auslegung sieht wie folgt aus (z.B für das Mittelstück): Holm oben und unten besteht aus je 32 zu 16 NF24 Rovings welche durch einen CFK Schlauch und Styrofoam abgestützt werden. Zusätzlich ist der Holmsteg noch durch ein CFK Gewebeband (30°) bis zur Hälft verstärkt.

Hier nun meine Fragen: wie sollen die Rovings angeordnet werden: Breite x Tiefe des Holm in Millimeter damit ein möglichst stabiler Holm entsteht. (Ihr wisst schon, Trägheit- und Biegemomente.... hatte einen Fensterplatz in Mechanik).
- Reicht die Festigkeit oder liege ich komplett falsch mit meiner Auslegung?

Wäre um jeden Tip (Erfahrung) dankbar.

Viele Grüsse aus der Schweiz

Reto
 
Hallo Reto,

schau mal auf die Seite von Christian Baron http://ch.baron.bei.t-online.de/ da gibt es bei dem ASH 25 Baubericht ein Excel-Tool zur Auslegung von Holmen.

Bei unseren F3B-Modellen in Schalenbauweise schneiden wir den Stützstoff für die Holmgurte immer aus, sodaß die Gurte je nach Dicke des Stützstoffes zwischen 1 und 1,5mm hoch sind, die Breite ergibt sich dann automatisch über die Anzahl der Rovings.

Wir verwenden als Holmsteg 8-10 mm Balsaholz, Maserung senkrecht, das mit 80g/m2 Glasgewebe unter +/-45° beschichtet ist.
In der Mitte der Fläche bauen wir den Steg breiter, indem wir z.B. 2 dieser beschichteten Balsaplatten verwenden.

Dein Holmsteg erscheint mir je nach verwendetem Kohleschlauch evtl. etwas zu schwer zu werden.

Neben der Festigkeit gewinnt die Steifigkeit von (Wettbwerbs-)Modellen bei geringem Gewicht immer mehr an Bedeutung.

Bei unserem früheren Modell hatten wir bei 3m Spannweite mit MH32 Profil wenn ich micht recht erinnere auch so 30-36 NF24 Rovings im Mittelteil verbaut.

Gruß
Reinhold

[ 10. Februar 2004, 14:08: Beitrag editiert von: Reinhold Krischke ]
 
Hallo Reinhold,

vielen Dank für den Link, muss ich gleich mal anschauen gehen. Betreffend dem Holmsteg werde ich nochmals eine Gewichtsanalyse durchführen.

Habe noch eine Frage zu deiner Mail:

Was ist für dich der Unterschied zwischen Festigkeit und Steifigkeit?

Viele Grüsse

Reto
 
Hallo Reto,

ganz salopp ausgedrückt:

Wenn die Fläche sich biegt aber nicht bricht ist die Festigkeit ok.

Wenn sich die Fläche bei gleicher Last weniger biegt ist sie steifer, das bringt Vorteile beim Schuß, bei engen Kurven mit hoher Geschwindigkeit usw.

Gruß
Reinhold
 
Ich geb noch mal kurz meinen Senf dazu.
Die Festigkeit sagt aus, wie viel Belastung ein Bauteil aushält, bevor es bricht. Die Steifigkeit sagt aus, wieweit sich ein Bauteil unter bestimmter Belastung verformt.

Mal so als Beispiel: Stell dir vor, du baust zwei gleich große Zugstäbe. Den einen aus Gummi und den anderen aus Leibnitz-Butterkeks. Die beiden werden dann mit gleicher Kraft in die Länge gezogen. Der Gummi gibt nach und dehnt sich, während die Dehnung von dem Keks wohl kaum sichtbar ist :D . Ergo: Keks ist steifer als Gummi. Erhöht man dann die Last, zerbröselts den Keks, während der Gummi bei gleicher Last noch hält. Der Gummi hat also eine höhere Festigkeit, obwohl er weniger steif ist. Nur mal so als anschauliches Beispiel.
Das soll also heißen, wenn man eine Kohlefläche baut, die genauso viel aushält wie eine GfK-Fläche, biegt sich die Kohlefläche weniger durch bevor sie platzt, weil Kohle halt steifer ist.
 
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