Profilwahl für Ka6e

toobo

User
Liebe Aerodynamiker,
für die bevorstehenden Wintermonate plane ich eine Ka6e (mal was völlig Ausgefallenes ;) ) , ganz in Holz, mit 5m Spannweite (1:3) zu bauen. Der Plan (1:4), den ich als Grundlage für den Bau benutze, sieht folgendes Profil vor: NACA 63-618 (innen) - NACA 63-614 (Mitte) und Joukowsky 12% außen. Soviel ich weiß, entspricht das dem Profilstrak des Originals.

Ohne dem Konstrukteur zu nahe treten zu wollen, stehe ich dieser Profilwahl etwas skeptisch gegenüber (leider ohne fundiertes Hintergrundwissen :( ) und möchte hier die Experten bitten, ihre Meinung dazu zu sagen.

Ka6en der gleichen Größe werden ja auch mit HQ 3/15 bestrakt - das gleiche Profil ist auch auf meiner Rihm-DG 600. Die fliegt zwar fantastisch, aber eine Ka6 sollte schon wie eine Ka6 fliegen, und nicht wie eine DG 600.

Wie würde sich z.B. ein FX 60-126 auf diesem Flieger machen?

Zu allem Überfluß, steht da noch die Frage der Schränkung im Raum, sicherlich sinnvoll für dieses Modell, aber wie und wieviel?

ohje, viele Fragen, aber vielleicht bringt Ihr ja etwas Licht ins Dunkel.

Freue mich auf Eure Tipps :)

[ 16. Juni 2003, 16:27: Beitrag editiert von: toobo ]
 

jwl

User †
hallo toobo

innen hq 3/12 auf aussen 3.5/12

dann kannst sie auch standesgrecht auf dem flügel umdrehen oder du machst es ganz einfach clark-y innen und aussen um -1 - -1.5 grad schränken.

wenn du innen ein hq 3/14 auf aussen 3.5/12
solltest du auf jeden fall um 2-3 grad schränken.

gruss jwl
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Tom,

wie fliegt Deiner Meinung nach eine Ka6e standesgemäß? Langsam mit miserabler Gleitleistung ? Dann nimm Clark-Y 12% mit kräftig Schränkung :) .

Wenn Du Wert langsames Kreisen legst und gute Gleitleistung sowie moderate, aber passable Schnellflugeigenschaften haben willst, würde ich z.B. in Richtung der erwähnten HQW-Straks denken, aber wenig schränken. Oder in Richtung modifizierter (moderat aufgedickt) SA7035, SA7036, SA7038 (auch als Strak SA7035 auf SA7036 bzw. SA7036 auf SA7038 wenn es gemütlicher zugehen soll).

Der Sperber Junior von Uwe Gewalt ( www.gewaltgrossegler.de ) fliegt wirklich klasse und hat meines Wissens ein SD7080 drauf. Die neueren SA703x dürften noch besser sein (sowohl laut Windkanlamessungen als auch nach XFoil ). Bei der Flächentiefe braucht man nicht zu stark aufdicken.

Hans
 

jwl

User †
halli

vorteile bzgl profilgleitzahl bei gegeben rumpf etc. und ander aerodynamischen qualtäten. geht meine gedanke richtung gute kreisflugeigenschaften einfache stabile bauweise. der vorteil in der noch etwas bessern gleitzahl, ist auf dem flachen land vielleicht nicht so der punkt oder liegt hamburg in den franz. seealpen.

gruss jwl
 
Hallo,

wenn ich es richtig verstanden habe, soll das Teil (übrigens einfach ein richtig schöner Flieger) eine Rippenfläche bekommen ("ganz in Holz").

Dann macht es m.E. wenig Sinn, über Leistungsunterschiede zwischen modernen Hochleistungsprofilen nachzudenken, denn spätestens am Ende der Beplankung schägt die Strömung von laminar nach turbulent um.

Ich persönlich halte das FX-60-126 für eine gute Idee. Es hat tolle Langsamflugleistung, nimmt Bauungenauigkeiten (Rippenfläche) nicht übel und hat einen erstaunlich großen Geschwindigkeitsbereich. Nachteil ist die relativ dünne Endleiste, die aber in der Größe (5 m) gut zu bauen sein müsste.

Allerdings hat sich gezeigt, dass die HQ's auch bei Rippenflächen nicht schlecht funktionieren. Ein HQ 3/15 auf 3,5/12, wie von Johannes vorgeschlagen, wird sicher auch gut fliegen. Ein kleiner Vorteil vom FX 60-126 dürfte noch die sagenhafte Gutmütigkeit im Strömungsabriss sein. Wer mal ein "gehungerten" MPX-Fiesta gesehen hat, der kennt das Phänomen.

Viel Spaß!

Carsten.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

mal kurz ein Schaubild der XFoil-Polaren der Verdächtigen um die Aussagen von mir und Carsten zu untermauern. Die SA7035 und SA7038 bekommen aufgedickt (z.B. auf 12% und dann auf 3 bzw. 3,5% Wölbung gebracht) mehr ca-max und mehr Widerstand, d.h. rücken an das FX126-60 heran, sind in Rippenbauweise einfacher zu bauen als das FX und das HQ und funktionieren auch auf Rippenflächen (siehe SD7037, das sehr ähnlich ist). Um es mit den mod. Profilen zu plotten fehlt mir gerade die Zeit, kann es bei Bedarf aber nachliefern (Polaren schlummern irgendwo auf einem Rechner).

1055781456.gif


Bitte die Profile nicht zu stark aufdicken. Mehr als 12% nur in Ausnahmefällen um die Steckung unterzubringen. Das HQ mit 15% kommt deshalb hier so schlecht weg, weil es einfach zu dick ist.

Hans

Also, da ich mit der Vorschau nicht zufrieden war habe ich trotz Zetmangel kurz gekruschtelt und noch das FX mit XFoil gerechnet:
1055782073.gif


Bis auf das FX mitb 12,6% sind darin alle Profile 12%dick. Ich hoffe jetzt wird meine Meinung klar. Wie man sieht sind die SA-703x-mod im "Schnellflug" oder beim überwinden von Saufstrecken besser. Das wird auch in Rippenbauweise so bleiben. Wenn so ein Segler nicht gut Strecke machen kann finde ich es eben auch keine gelungene Profilwahl. Da im Langsamflug (ca = 0,0 - 1,0) der Profilwiderstand nicht so entscheidend ist, finde ich den höheren Widerstand der SA's nicht tragisch. Aber es hängt natürlich auch noch von der Flächenbelastung ab.

[ 16. Juni 2003, 18:58: Beitrag editiert von: haru ]
 
Hallo Tom!

Du gehst also mit der Ka 6 schwanger? Hattest Du ja schon eher angedeutet. Also als Experten würde ich mich ja auch nicht bezeichnen; dennoch mein Senf dazu:
Auf meine 5m-Ka8, mit der ich jetzt schon etliche schöne Flüge absolviert habe, habe ich ja an der Wurzel ein Fx 61-147, am Ende des ersten Trapezes ein Fx 61-140 und am Randbogen ein Fx 60-126 gemacht. Also ich finde, sie fliegt damit sehr schön. Leider habe ich keine Schränkung reingemacht. In der Kurve war sie zunächst etwas giftig. Jetzt habe ich die Queruder ein bisschen hochgestellt. Das Problem ist weg. Sieht halt am Boden nicht so schön aus - wenn's einem überhaupt auffällt. Das HQ hatte ich auf meine Standart-Libelle gemacht (HQ 3,0/14 auf Hq 3,0/12 auf Hq2,5/12). Im Nachhinein würde ich auch ein Wortmann-Profil draufmachen. Vielleicht liegt's ja am Alter!? Aber ich liebe halt das gemütliche Kreisen in der Thermik. Heizen ist nicht so mein Ding. Auf meiner Lo 100 (1:3) ist ein Clark Y); da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen (s.o.). Sie befindet sich übrigens gerade in Grundüberholung. Wenn sie fertig ist, erwäge ich sie zu verkaufen. Wird aber Ende August.
Mein nächstes "Projekt" steht auch: Slingsby Skylark 3b (vielleicht auch 3f).Spannweite: 5,50m. Wenn ich sie größer bauen würde, bräuchte ich doppelt soviel Folie (wegen der Breite der Rolle ...). Natürlich ganz aus Holz. Sie war eine Zeitgenossin der Ka 6(en) und nach Martin Simons sogar leistungsstärker - was sicher beim Modell keine Rolle spielen muss. Die Ka6en sind optisch m.E. sogar eleganter. Aber ich will ein Flugzeug bauen, das nicht so häufig vertreten ist. Beim Oldtimertreffen auf dem Wächtersberg war die Ka 6 das wohl am meisten zu bestaunende Oldtimerchen. Neben diversen 4m-K6en war eine von CNC-Bayer da (über 6m glaube ich - siehe Bayer-Homepage). Die war natürlich super. Von der Skylark schicke ich Dir mal ein paar Bilder an deine Email-Adresse. Vielleicht kann ich Dich ja bekehren. Dann bauen wir wieder parallel. Meine Gö habe ich übrigens nach Mailand (!) verkauft - schweren Herzens. Aber sie war mir einfach für den F-Schlepp zu klein und für den Hang zu anspruchsvoll...
Der Sperber von Uwe Gewalt war übrigens auch am Wächtersberg vertreten (inclusive Pilot Uwe Gewalt). Hat mich sehr beeindruckt, wie eng und langsam sich der kreisen lässt. Aber liegt as nicht auch am Knickflügel???

So viel

Gruß
Peter

[ 16. Juni 2003, 19:11: Beitrag editiert von: Peter Frische ]
 

toobo

User
Hallo Johannes, Hans, Carsten und Peter,
erstmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten :) !

Nochmal zu den Flugeigenschaften, nach Priorität sortiert: die Ka6 sollte sehr gut auf Thermik reagieren, gute Langsamflugeigenschaften haben und eng kreisen können. Wenn sie obendrein auch noch gut auf Strecke geht, kann mir das nur recht sein.

Aus statischen Gründen werde ich eine Dicke von ca. 15% an der Wurzel nicht vermeiden können, was dann wohl auch das FX 60-126 ausschließen würde.

@Hans: Vielen dank für Deine Mühe :) ! In die Polare muß ich mich erstmal reindenken. Der geringere Widerstand im "Schnellflug" bei den SA 703xx Profilen ist schon ein Vorteil, aber wie sieht es bei den SA703xx mit der Thermikleistung aus? Wie gesagt, ich bevorzuge guten Lansamflug auf Kosten von Gleitleistung. Währe da ein Wortmann-Profil nicht doch die bessere Wahl?

@Peter: schön von Dir zu hören! Hört sich gut an was Du über Deine Ka8 berichtest! Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen FX 60-xxx und FX 61-xxx?

Noch eine Angabe: Die Flächenbelastung wird so bei 60g/qdm liegen.

Die Frage ist, wie groß sind die Unterschiede bei den angesprochenen Profilen (Clark Y mal ausgenommen) in der Praxis tatsächlich?
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo toobo,

den Strak FX61-147 - FX61-140 - FX60-126 (die hinter Zahl ist ja immer die Dicke in Promille) halte ich nicht für so gelungen, da die inneren Profile bei kleinen Re-Zahlen laut XFoil Blasenproleme kriegen.

Hier mal die Polaren aus Profili (mit XFoil gerechnet). Zunächst alle bei Re=200.000:
1055796514.gif


Und dann mit absteigenden Re-Zahlen von der Wurzel zum Randbogen:
1055796593.gif


Das "Mittelprofil" hat den Abriß beim geringsten Anstellwinkel, d.h. ohne Schränkung erfolgt dort der Abriß. Man will ihn aber möglichst weit innen. Ausserdem vermute ich, dass bei dem schwach ausgeprägte Trapez es für die Auftriebsverteilung vorteilhaft ist, schon im im ersten Trapez leicht hochzuwölben.

Interessant ist ja eigentlich die Flugzeugpolare und nicht die Profilpolare. Nur ist es eben meher Arbeit die zu berechnen.

Bei der Betrachtung der Profilpolaren muss man sich eben immer bewußt machen, dass im Langsamflug der induzierte Widerstand und im Schnellflug der Profilwidertsand den größten Anteil am Gesamtwiderstand ausmacht. Also für gute Allroundeigenschaften eine Polare wie die der SA703x passend, wenn ich nur Thermikhungern will die des FX60-126.

Wie langsam ein Modell kreisen kann hängt vom ca-max der Profile ab und wie der Abriß kommt bzw. sich ankündigt. Deshalb dünne ich nach aussen die Profile nicht nur aus, sondern ziehe gerne auch die größte Dicke nach vorne um sie im Abriß gutmütig zu machen und die Blasenbildung bei koeinen Re-Zahlen zu verringern.

Wenn Du mir die Geometriedaten lieferst, mache ich Dir mal einen Strak und Schränkungsvorschlag. Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, denn es gibt ja ein Rippenfläche mit den dazugehörigen Unsteigkeiten im Verlauf. Aber merken wirst Du speziell im Schnellflug die Unterschiede schon.

Gruß
Hans

P.S. 60gr./dm2 sind bei der Modellgröße eine eher niedrige Flächenbelastung.
 
@ hy Tom!

Gratuliere zu dem Entschluß, diesen Klassiker / seinerzeitige Rennmaschine / WM-Siegerflugzeug nachzubauen. Kann Dir als MF-Rookie zu Deiner Frage nicht viel sagen, vielleicht mach ich Dir / Euch mit einer 1:1 K6e ein bißchen Freude.
In Deinem letzten Fred hast Du die herausragenden Eigenschaften des Originals genau umrissen.

btw > @ haru: was heißt hier zu standesgemäß: "Langsam mit miserabler Gleitleistung"???!!! Gleitzahl 34 bei 84 km/h für ein Holzflugzeug aus den 60er-Jahren! Was willst Du mehr?

Übrigens: Daten des Originals gewünscht ? (Von unserer Homepage > http://sfcl.co.at ... danke AGj!)

1055798725.jpg


Seltene Perspektive - für 1:1! ....

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Last, but not least: ÄUSSERST SELTENE Perspektive - für Modellflieger ;) - übrigens noch einige km/h zu schnell im Bart!

1055798528.jpg


Also Tom, dann mal erfolgreiche Profilwahl, Bau etc.! Hältst uns eh am laufenden?!?!???

mfg
C.

[ 16. Juni 2003, 23:33: Beitrag editiert von: crazy chris ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Chris,

das "langsam mit miserabler Gleitleistung" war nicht aufs Original sondern auf manche Modellnachbauten der "Holzära" gemünzt und leicht iroisch gemeint. Wobei eine schlechte Gleitleistung auch bei guten Langsamflugeigenschaften nicht sein muß wie es Uwe Gewalt es mit dem Sperber Junior beweist.

Irgendwann bau ich auch eine Holzorchidee, wobei mir eher eine Ka8b im Kop rumgeht.

Hans
 
Hallo Hans!

Auch von meiner Seite vielen Dank für die Analyse meines Ka 8 - Stracks. Hochinteressant. Hätte ich mal vor dem Bau bei Dir anfragen müssen. Gott sei dank fliegt sie auch so doch sehr schön.
Du sagst, Dir würde auch ein Ka 8b- Bau im Kopf rumspuken. Wie würdest Du denn die Ka 8b straken? Wäre ja denkbar, dass ich meiner Ka 8 (5m) auch noch mal ein neues Flächenpaar verpasse.
Interessant wäre natürlich für mich auch, was Du auf eine Slingsby Skylark 3b (5,5m) machen würdest. Ich will natürlich nicht unverschämt werden... Aber wenn schon mal so ein Experte im Lande ist!?
Gruß
Peter
 
Hallo nochmal,

die gerechneten Polaren von Hans zeigen deutlich, dass das FX 60-126 im Kurbeln nicht zu schlagen ist. Sehr interessant wäre gewesen, mit einem festen Umschlagpunkt bei 30 % der Tiefe auf Ober- und Unterseite (Ende der Beplankung!) zu rechnen. (Funktion xtr [im Menü vpar] in xfoil)

Die Messungen aus Stuttgart (wie gesagt: wohl der beste Modell-Windkanal der Welt) zeigen außerdem, dass die Leistung des FX 60-126 auch im mittleren Geschwindigkeitsbereich gar nicht schlecht ist, wenn auch (auch da bin ich nicht anderer Meinung als Hans) nicht so gut wie die Leistung der modifizierten SD/SA-703X-Profile. Aber auch hier muss man bedenken, dass die gute Gleitleistung der SD/SA-Profile darauf beruht, dass sie laut Rechnung auf der Unterseite fast 100 % laminare Laufstrecke haben. Die wird man aber bei einer Rippenfläche nicht erreichen, so dass sich die Leistungsunterschiede in diesem Bereich relativieren. Ich würde deshalb bei FX 60-126 bleiben, und zwar wegen der Thermikleistung.

Mein Vorschlag: Wenn Dir auch die 12,6% Dicke an der Wurzel nicht reichen, dann kannst Du dort m.E. problemlos auf 14 % aufdicken. Ich kann das Profil hier im Büro nicht rechnen, bin aber ziemlich sicher, dass es funktionieren wird. Haaallloo Hans?!

Beim Trapezknick würde ich dann schon das Original-Profil mit 12,6% Dicke verwenden. Da die Zuspitzung bei der Ka6 doch recht groß ist und die Aufdickung an der Wurzel einen nochmal höheren Maximalauftriebsbeiwert bringen wird, würde ich im Interesse des Überziehverhaltens im Außentrapez ein bisschen schränken, so etwa 1 Grad. Auch da könnte Hans mit seinem schönen Multhopp-Dingsda-Programm Genaueres sagen.

Das Ergebnis wird eine Ka-6E sein, die sehr vorbildgetreu fliegen wird: Gigantisch in der Thermik, ordentlich im Gleiten, nicht besonders geeignet für Rückenflug etc.

Von dem Strak mit dem FX-61-140 (oder 147) halte ich (wie Hans) nichts; dieses Profil ist für Modellflug-Re-Zahlen nicht so geeignet.

Viel Erfolg!

Carsten.
 

Dix

User
Hallo Peter,

noch ein Hinweis zum KA8 Schränkungsproblem:

bei der Original KA8 werden die Querruder vom Höhenruderausschlag ein Stück mitgenommen!

Bei voll Höhe sind beide Querruder ca 1 cm angehoben! Dies bewirkt eine Verbesserung des Abrißverhaltens bei großen Anstellwinkeln. Wenn Du aber schneller fliegst (=kleiner/kein HR Ausschlag) brauchst Du die Schränkung auch nicht mehr.

Probier mal, obs über elektronischen Mischer klappt.
 

toobo

User
Hallo Carsten,
WAAS, KEIN RÜCKENFLUG!? :D :D

ne, Spaß beiseite, für mich ist diese Profildisskussion unglaublich lehrreich - vielen Dank an alle Beteiligten!

Die von Carsten beschriebenen Flugeigenschaften treffen den Nagel auf den Kopf, und wenn ein FX 60-140 an der Wurzel funktioniert, scheue ich auch nicht den höheren Bauaufwand, man wächst ja mit seinen Aufgaben :)

Sehr interessant fand ich auch den Aspekt mit dem Umschlagpunkt von laminar nach turbulent. Ich denke gerade das sind die kleinen Faktoren, die die theoretischen Unterschiede wieder relativieren, zumal die Ka6e nicht der Flieger ist, aus dem man das letzte bißchen Leistung herauskitzen will.

Ich möchte damit aber keinesfalls Hans´ Berechnungen bezügl. der SA703.. in Frage stellen! Ich denke aber auch, das deren Vorteile nur mit einer Styro/Abachi oder GFK-Fläche umsetzbar sind. Zu bedenken wäre vielleicht auch noch, das die Flächen der Ka6 mit Gewebe bespannt werden, die trotz Lackierung noch eine gewisse Rauhigkeit besitzen.

@Hans: Mich würde es aber auch noch brennend interessieren, wie Du den Aspekt mit den Umschlagpunkten und der laminaren Strömung an der Unterseite des SA703.. siehst.

Ich hoffe ich beanspruche Euch nicht zu sehr :rolleyes: !

[ 17. Juni 2003, 11:55: Beitrag editiert von: toobo ]
 

toobo

User
Jungs, Ihr seid SPITZE!!

@Hans: Danke für die Erläuterung der FX-Foils und das Angebot mir eine Fläche zu straken, das nehme ich sehr gerne in Anspruch. Ich werde die Flächengeometrie die Tage mal ausklamüsern.
Beim FX 60-126 redest Du vom Thermikhungern, dem Profil wird aber auch ein passabler Schnellflug und Durchzug nachgesagt.
Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich glatt zwei Flächenpaare bauen, eins mit SA70xx und eins mit Wortmann :) .

@Chris: Super Fotos! Ja, ich freue mich schon richtig auf den Thermikschleicher. Es sind doch immer noch die Ka6en, 8en, ASK13 und -18 die am längsten oben bleiben ;)
Den Bau der Ka6e werde ich bestimmt wieder auf meiner HP dokumentieren.
 

jwl

User †
hallo toobo:

fürs zarte kreisen ist hauptsachlich ein weicher abriss verantwortlich. mit dem clark-y geht das ganz gut da es gleichbleiben hohen CA liefert, man muss nicht viel schränken (1 - 1,5 grad reichen). wenn man innen ein dickes profil nimmt muss man aussen mehr wölben sonst bekommt man einen giftigen abriss bzw sehr viel schränken (diese gibt dann im schnellflug die berühmten hängen ohren).

bei den ganzen betrachtungen kann man so sagen das aussenprofil gibt das maximale zu erreichen caMAX an, den der flügel ist ja schon elliptisch.

bei der betrachtung würde ich immer richtung flugeigenschaften gehen. was nutzt die beste aller gleitzahlen vielleicht 1-2 punkte wenn du aber kreisen musst und die kiste beim ersten kreis mal 20meter abgenohmen hat weil der erst kreis nicht das sass wie er sollte.

>>(Clark Y mal ausgenommen) in der Praxis tatsächlich

1055800972.gif

wenn man das so vergleicht schneidet das profil nicht einmal so schlecht ab. auf der andern seite fällte es auch ein bisschen schwer im zeitalter von theoretischen windkanälen ein göttinger mit gerader unterseite zu nehmen oder wie heisst das noch mal: clark-y.

der vorteil eines clark-y flügels ist: billiger stabiler einfach zu bauenender mit guten steigzahlen ca^3/cw^2 und gutem schnellflug ca 0,2 -0,3 verträgt flächenbelastung ohne ende und gutmütiger abriss.

nachteil: vollig veraltet unmodern zu dick etwas schlechtere gleitzahlen im mittler bereich 0.8 mässiger speedflug. dynamik kommt erst mit höhern flächenbelastugen auf.

wer gerne in den bergen fliegt würde mit einem strakt von hq 2/12 auf hq 2,5/10 glücklich werden, wahrscheinlich macht der ka6 rumpf dann doch eine strich durch die rechnung.

schlechte aerodynamische qualtiät kann nur gewicht verbessert werden was wiederrum hohen steigzahlen erfordert dass man noch eng kreisen kann.

gruss jwl
 

jwl

User †
Original erstellt von toobo:


Sehr interessant fand ich auch den Aspekt mit dem Umschlagpunkt von laminar nach turbulent.

das ist der springende punkt bei der ganzen frage
Original erstellt von toobo:

Zu bedenken wäre vielleicht auch noch, das die Flächen der Ka6 mit Gewebe bespannt werden, die trotz Lackierung noch eine gewisse Rauhigkeit besitzen.
hiermit erübrigt sich wieder jede profildiskussion bei steigender rezahl bzw zunehmender lauflänge wird die laminare grenzschicht labiler und schlägt sowie so da um wo sie lustig ist. mit zunehmender lauflänge wird der einfluss der oberfläche immer stärker bzw kleiner rauigkeiten führen schon zum umschlag. bei rezahlen um 50 000 muss man laternenpfähle anbringen dass die strömung umschlägt.

bei die von hans vorgeschlagen profilen darf man nicht vergessen dass sie nur 9- 9,5% dick sind. das es da brummer mit 12% dicke etwas schwerer haben dürfe wohl klar sein. eine aufrechterhaltung einer 100%ig laminaren lauflänge an der profilunterseite kann abgesehen werden.

nun gut jetzt stelle ich wie anfangs erwähnt wieder das grässliche profil zur diskussion. wie heisst die website: balsaflügel.

gruss jwl
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

wie ich sehe besteht ein grundsätzliches Interesse, wie man sich sein Profil aussuchen sollte. Da die Ka6e ja in den Wintermonaten entstehen soll eilt es nicht so sehr.

Ich habe mir sowieso mal vorgenommen fürs Magazin einen Beitrag über Aspekte der Profilwahl zu erstellen, weil das einen sehr umfassende Fragestellung ist. Wobei ich dazu die Hilfe kompetenter Mitstreiter (im positiven Sinne) benötige, da ich mich slebt nicht alks Experten bezeichnnen würde, eher als Lehrling. Ich werde mal hier dazu anfangen und schildern, wie ich an die Sache rangehen würde (@Peter: die Ka8 ist von der Geometrie und Modelltypus so ähnlich, die läuft da mit). Wird aber etwas dauern bzw. in Bröckchen kommen. Nebenbei sollte ich auch noch etwas arbeiten.

Mit Carsten bin im Grunde ein Herz und eine Seele, beurteile nur einzelnen Aspekte etwas anders (nebenbei lieber Carsten: was sagst Du den zum stark negativen cm0.25 des FX60-126? Normalerweise schreist Du doch schon viel früher :) )

Noch zur laminaren Laufstrecke etwas vorab. Durch die Rippenbauweise und die Bespannung mit Gewebe wird die laminare Laufstrecke klar begrenzt bzw. eine gewisse Turbulenz ist eben immer da. Aber aus der Erfahrung (Gruß an Hartmut Siegmann und Peter Kienzle, die hier viele Profile ausprobiert haben), dass man Profilunterschiede auch bei betapten EPP-Fliegern mitunter deutlicher im Flugverhalten merkt, als die Experten genau mit Carstens Argumentation vorhergesagt haben führen bei mir zu der etwas anderen Einschätzung. Weiter das überzeugende Flugverhalten des Gewalt-Sperbers mit dem SD7080, also einem den SA703x ähnlichem Profil. Da ist mir die Dicke leider nicht bekannt, ich vermute aber dass nicht sehr stark aufgedickt wurde. (an Johannes: die von mir gerechneten SA7035mod und SA7038mod wurden auf 12% aufgedickt und etwas höher gewölbt; siehst Du aus dem Anhang an der Bezeichnung)

Also bis demnächst. Beginne werde ich mit der Herleitung der im Flug herrschenden Re-Zahlen.

Gruß Hans
 

toobo

User
Hallo Johannes,
bisher habe ich in dieser Diskussion das Clark-Y erfolgreich ignoriert ;) ABER, ich gebe Dir Recht wenn Du von moderaten Leistungen dieses Profils sprichst. In meinem Verein fliegt eine 5,3m-ASK 18 mit diesem Profil. Das gute Stück steigt in der Thermik so ziemlich allen anderen Seglern weg (was natürlich auch an den Fähigkeiten des Piloten liegen kann ;) .

Noch´n ABER: Ich habe echte (vielleicht irrationale) Bedenken einer 5m-Ka6 das gleiche Profil zu verpassen wie damals meinem 1,2m-Bingo-Wiesenhopper ;)

Deshalb tendiere ich immer noch zum FX-60.. und wenn Gewewebebespannung da kontraproduktiv wirkt, würde ich mich auch dazu durchringen die Flächen mit Oracover zu bespannen.
 
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