Was ist das für eine Winde?

Snoopy

User
Hallo zusammen!

Beim Modellbauhändler meines Vertrauens steht dieses alte Schmuckstück (wenns hoch kommt einmal benutzt). Kann mir jemand sagen, was das für ein Hersteller ist und was die mal neu gekostet hat? Technisch ist das Ding wohl in Ordnung und es sind sehr schöne Detaillösungen dran. Allein die kardanisch aufgehängte Umlenkrolle...

Was maeint Ihr, was wäre das Ding realistisch gesehen Wert?

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Hallo Sebastian,
sieht aus wie ne Knorpp.

War nicht billig, aber gut son Teil :D :D
 

Thommy

User †
Das ist eine Aeroliftwinde von Hugo Vogt.
Eine sehr gute Winde, leider gibt es keinen Support mehr.
Ob Hugo noch lebt weiß ich nicht genau, glaube eher nicht,
auf jeden Fall war er zuletzt nach einem Schlaganfall ein schwerer Pflegefall.
Das Problem an den Winden ist, daß Hugo seine genialen Einfälle immer gleich in den Bau der aktuellen Winde hat einfließen lassen, so daß fast jede Winde unterschiedlich ist.
Gruß
Thommy
 

Thommy

User †
sieht nach der 18V Version mit Rückholung aus, allerdings fehlt der Widerstand und das 3.Anschlußkabel. Außerdem würde ich diese Klemmen auf gar keinen Fall verwenden, der Übergangswiderstand ist für einen Windenbetrieb viel zu groß.
Gruß
Thommy
 

Snoopy

User
Danke Thommy, die Infos helfen mir schon weiter. Die Klemmen würde ich nie verwenden, das ist mir schon klar. Wie gesagt, die Winde war vermutlich nie in Benutzung.
 

Thommy

User †
Hallo,
betrieben wird die Winde normalerweise mit 2 Autobatterien. Zwischen den beiden ist ein gewellter Übergangswiderstand, an dem 6V abfallen / verheizt werden. Der 3. Pol wird dann am 3. Eingang angeschlossen. Die Winde kann allerdings auch mit 12V betrieben werden, die 3. Stufe mit der meisten Power fehlt dann eben.
Gruß
Thommy
 

Snoopy

User
Was vor allem fehlt wäre das Fußpedal.

Eigentlich brauche ich das Ding nicht wirklich, aber technisch gesehen ist das ein Kunstwerk, sowas gibts heute ja kaum noch (ok Flühs Winden vielleicht)
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Snoopy,

wir haben diese Winde bei uns im Vereinseinsatz und sie ist nach wie vor optimal. Es gibt zwar keinen Support mehr, aber es gibt mehrere die sich mit der genialen Technik dieser Rückholwinde beschäftigt haben.
Eine gute und hilfsbereite Adresse könnte ich Dir in den nächsten Tagen mailen.
Allerdings ist keine Vogt-Winde wie die andere. Deshalb kann ich nicht pauschal sagen, ob diese Winde unbedingt eine Version für den Betrieb an zwei Autobatterien ist. Die Bedienungsknöpfe lassen aber darauf schließen.
Der Ein-Mann Betrieb würde mich auch reizen. Leider haben wir auch kein Fußpedal. Wobei ich vermute, dass der Ein-Mann Betrieb nur ohne Rückholung funktioniert. Es gab übrigens auch ein Modul für den ferngesteuerten Start. Da steht die Winde am anderen Ende. Wie bei den Großen.

Vielleicht noch etwas aus dem praktischen Betrieb. Mit der Rückholwinde kann man auch leichte HLG Segler nach oben ziehen. Die Umlenkrolle haben wir auf ein dreifach abgespanntes Alurohr gesetzt. Dadurch sind wir ca. 2,5 m vom Boden entfernt und haben den Widerstand des hohen Grases überwunden. Wichtig ist vor den ersten Starts eine vernünftige Einweisung, sonst wird man mit der Winde nicht glücklich.

Wenn Du das Teil kaufst, dann kann ich Dich ein weing unterstützen. Wenn Du sie nicht kaufst, dann mail mir mal den Preis des guten Stückes ;)

Edit:

Habe schnell mal ein paar Bilder geschoßen.

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Kleiner Fehler, denn es muss heißen: "Von C nach A zügig schalten" Das sind die drei verschiedenen Stufen. Aber eigentlich kann man in sechs Stufen ziehen, wenn man nämlich von 12 auf 24 Volt umgeschaltet hat.

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Der Übergangswiderstand. Da kann ich Dir die Maße ausmessen. Er ist aus Kupferblech.

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Die Rückholwinde mit dem wichtigen Hinweis. Vergisst man sonst gerne

Wir verwenden zwei 120 AH Batterien. Damit bringt man den Tag schon rum ;)

Habe gerade an Deinen Bildern gesehen, dass die Bedienelemente unterschiedlich sind. Und zwar in der mittleren Reihe. Bei uns ist da der Umschalter 12/24V und rechts davon eine Kontrolleuchte für die 24V-Schaltung. Bei Deinem Bild kann ich nicht genau erkennen, ob das ein Umschalter ist oder nicht. Wenn das keiner wäre, ist das eine 12 Volt Winde.

[ 02. Juli 2004, 09:51: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 
Hallo,
ich habe eine Aerolift seit 1988 und betreibe die Winde im Einmann-Betrieb mit Fernsteuerung. Das funktioniert tadellos: Bodenstart oder Handstart mit großen (8kg) oder kleinen Seglern (400g). Den Fußschalter im Einmann-Betrieb würde ich übrigens nicht empfehlen, denn für den Handstart mache ich bei größeren Modellen ganz gerne ein paar Schritte...

Frank
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Frankie,

zunächst herzlich willkommen bei :rcn: .

Da habe ich doch gleich ein paar Fragen zu dem Fernsteuermodul.
Wo wird da angesteckt? Auf der Seite mit den Batterieanschlüssen oder auf der gegenüberliegenden Seite?
Steuerst Du das Modul vom Sender aus oder gibt es dazu einen eigenen Sender?
Gehe ich recht in der Annahme, dass der Fernsteuerungsbetrieb ohne Rückholung funktioniert?

Fragen über Fragen. Wenn Du antworten könntest würde ich mich freuen. :)

Übrigens, gar nicht allzu weit entfernt von Dir, in Markt Indersdorf (zw. Dachau und Ingolstadt) wird auch eine Aerolift im Vereinsbetrieb "geknechtet".
 
Hallo,
nachdem ich schon längere Zeit hier mitlese, wurde es langsam Zeit mich mal anzumelden...

Also angesteckt wird das Modul an der Diodenbuchse neben den Batterieanschlüssen. Es enthält eine komplette Empfangsanlage mit einem Servo zur mechanischen Betätigung der Mikroschalter. Ich steuere die Winde mit dem Schieberegler am Sender (es werden also ein Sender und 2 Empfänger für Modell und Winde verwendet). Am Sender habe ich noch einen Not-Aus-Schalter dazugemixt (bei Betätigung wird der Schieberegler so "neutralisiert"). Die Winde ist mit dieser Fernsteuerung voll funktionsfähig mit Rückholung - es gibt also keinerlei Einschränkungen (im Gegenteil: es wird noch bequemer :D ). Eine Kleinigkeit gibt es allerdings anzumerken: Da man Modell und Winde gleichzeitig steuert, erfordert der Start etwas mehr Konzentration als sonst. Je stabiler sich das Modell im Hochstart verhält, desto leichter gehts natürlich.


Hier mal ein Bild vom Fernsteuermodul:
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Noch was zur Verbreitung der Winde: Hugo dürfte etwa 300 Aerolift (unterschiedliche Ausstattung, mit und ohne Rückholung) gebaut haben. Die Aerolift mit Rückholung hat 1988 etwa DM 3000 gekostet (ohne Akkus, Seil, Fernsteuerung). Dieses edle Teil war damals übrigens nur mit langer Lieferzeit zu bekommen...

@Claus: Ich hatte zwar in den ganzen Jahren keine Probleme mit der Winde, aber könntest Du mir bitte trotzdem mal die "Support" Adresse von oben mailen... man kann ja nie wissen... Schon mal Danke im Voraus!


Frank
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Frankie,

vielen Dank für Deine Antwort.

Um die Adresse kümmere ich mich. Der Kollege ist in München, also bei uns in der Nähe. Leider habe ich nur noch den Vornamen im Kopf, den Rest muss ich in den nächsten Tagen bei einem Vereinskollegen erfragen :rolleyes:
 
nochmal hochgeholt

nochmal hochgeholt

Hallo Claus,

Claus Eckert schrieb:
Hallo Snoopy,
Es gibt zwar keinen Support mehr, aber es gibt mehrere die sich mit der genialen Technik dieser Rückholwinde beschäftigt haben.
Eine gute und hilfsbereite Adresse könnte ich Dir in den nächsten Tagen mailen.

Darf ich meinen Wunsch danach auch äußern?

BTW: Von Ludwig in Bremen gab's doch auch mal eine kleine "HLG-Winde", angedacht mit Fernsteuerung (gefällt mir nur "ein wenig" ...), aber vor allem vergleichsweise leicht, auch im Preis. Hat jemand zu der was zu sagen? Gibt's Ludwig-Winden überhaupt noch? Gibt es Alternativen? Ich habe halt nur vergleichsweise kleine Modelle zwischen 286g (F3K) und 2kg (X-Models Exploiter, Schweißguts Adler).

servus,
Patrick
 

Moggie

User
Hallo Patrick,

die Firma Ludwig gibt es nach wie vor. Ludwig Feinmechanik in Bremen. Ludwig-Feinmechanik@t-online. Ich hatte letztes Jahr Kontakt aufgenommen. Prinzipiell kann man noch Winden bekommen, aber für die Fa. Ludwig ist es wirklich nur ein kleiner Nebenerwerb, der sich für die aber nur lohnt, wenn ein paar Winden auf einmal gebaut werden. D.h., man muß im Zweifelsfall eine Weile warten, bis mehrere Bestellungen zusammen kommen.

Ich hatte damals wegen der eine Nummer größeren Winde angefragt. Diese zieht meines Wissens Segler bis Größenordnung 3,5 bis 4m und sollte 400 € kosten plus 112 € für die Umlenkrolle (Stand 04/2004).

Was die kleine HLG-Winde betrifft, so habe ich leider keine Preise bzw. Info ob sie noch hergestellt wird. Qualitativ waren die Ludwig-Winden sehr gut (Kollege von mir hatte jahrelang eine im Einsatz).

Gruß

Bernd
 
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