Holm bei Hotliner Pfeil

oliverz

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Hallo Nuri Anhänger,

Ich möchte mir über den Winter einen kleinen Hotliner Pfeil bauen (150cm SPW, Pfeilwinkel 25°, 0° V, Flügel einteilig, Akku 5s2p A123) und habe eine Frage, wie man das am besten mit dem Holm im Flügel macht. Phase 1, der Prototyp, wird als Styro-Balse Bauweise gebaut, wenn das klappt und funktioniert dann in Voll GfK/Cfk aus der Form.

Ist es möglich, und sinnvoll, einen Balseholm entsprechend den 25° zu biegen, damit ich ohne Unterbrechung den Holm im Flügel habe? Einfacher wäre natürlich jede Flügelhälfte mit einem eigenen Holm zu bauen, aber dann habe ich doch eine Schwachstelle in der Flügelmitte wo die Holme aufeinander treffen. Wie macht man das am Besten?

Danke für eurer Feedback.

Beste Grüße

Oliver
 
Hallo Oliver

Hier ein Bild von einem Holtlinernuri innenleben: http://www.franz-josef-ney-online.de/Fotos/Einbauten1.jpg. Ein guter Aufbau des Holmes wecher sich bei mir auch schon bewährt hat.
Eine 2. Variante wäre, dass du unter die Beplankung Fasern ganzflächig, einerseits für die Torisionssteiffe, andererseits auch als Holmfunktion einlegst. 2 Lagen also, die eine 45 Grad die andere 90 grad zur Nasenleiste. So kann man wirklich gute Stiro-Balsa/abachi Flügel bauen. Fliege einen 160er Pfeil, so ausgelegt. Gerade wenn der Flügel einteilig ist. Im Rumpfbereich wird man die Fasern dann einfach überlappend legen, so das die einen Fasern des einen Flügels noch so weit wie möglich in den anderen Flügel hineinragen.
Noch eine Bemerkung zur v-Form: Ich persöndlich würde ein bisschen negative v-Form einbauen. Die Richtungsstabilität wird enorm erhöht, was bei einem Hotleiner ja nicht eine kleine Rolle spielt.

Viel Erfolg!!

Grüsse
Timo
 

oliverz

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Gebogener Holm?

Gebogener Holm?

Hallo Timo,

Auf dem Bild sieht das auch wie ein gebogener Holm aus. Weiß jemand was der Steg für ein Material ist? Sieht fast nach RoHaCell aus....

Ich dachte bei meinem Prototyp an einen Balseholm in Aufbau 3-4-3mm verklebtes Balsa, vobei das mittlere Stück oben und unten 3mm Platz lässt. In diesen Freiraum will ich dann Rovings reinlegen bis alles gefüllt ist. Ja, es wird schwerer als nötig, aber beim Prototyp will ich ein paar Flüge machen bevor der Flügel das zeitliche segnet. Daher eher stabiler als nötig...

Danke für das Feedback.

Beste Grüße

Oliver
 
Wenn Du den Holm um die Ecke führst, ist es wichtig, dass er auch Torsionskräfte aufnehmen kann. Also nicht bloss Rovings, sondern auch ein Schlauch um den Kern, der gut mit den Gurten verbunden ist.

Am Knick wird ein Teil des Biegemomentes in ein Torsionsmoment umgewandelt.
 
Hallo Oliver

Hier ein par Gedanken

- Also, auf jeden Fall die Rivings vom einen Ende des Flügels bis zum anderen Ende, also über die ganze Spannweite ziehen.

- Wichtig zu beachten ist wie schon gesagt wurde die Torision des Holmes bei Pfeilen. Nach Bild: Darum haben wir hier diesen zweiten Zwischenholm ja drinnen. Das mit dem Schlauch würde ich so machen wie schon beschrieben.

- Das mit dem Biegen ist ja in Stiro-abachi Bauweise einfach zu realisieren. Obere Beplankung verpressen. Holmpositionen ausschneiden (In deinem Falle einwenig gebogen) oberer Rovinggurt tränken, einsetzten, Stützmaterjal einsetzten und unterer Gurt tränken und einsetzten. Dann gerade noch die untere Beplankung verpressen, so wird fast alles nass verharzt.
Schwerer wirds dann bei dem Schalentier, da du fast eine Form schon nur für den gebogenen Holm haben musst.

- Daher schage ich vor, den Holm nur im Nasenbereich sachte gebogen zu laminieren, und als Torrisionsstütze noch den kleinen Holfsholm einzubauen. Gemäss Bild. Ich denke das Resultat ist bei entschprechender Bauweise und dimensionierung gut brauchbar und schlecht bruchbar. Zudem auch nicht zu aufwändig.

Grüsse
Timo
 

steve

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Holmpfeilung etwas raus nehmen

Holmpfeilung etwas raus nehmen

Hallo,
ich weis nicht, ob ich da etwas verpasst habe, aber es war lange Zeit absolut üblich, den Holm mit etwas weniger Pfeilung einzubauen. Er wurde sozusagen entpfeilt. Im Innenprofil begann er etwa bei 40% Tiefe und am Außenprofil bei 10% der Tiefe. Nur um mal eine Orientierung zu geben. Das sollte der dem Flatterfall in eine höhere Geschwindigkeit verlagern.
Die etwas geringere Bauhöhe mindert diesen Effekt nicht.

Allein diese Maßnahme nimmt schon viel Schärfe aus diesem Knick.

Dann war immer die Frage, ob nun mit Rumpf oder ohne.

Wenn mit Rumpf, dann mit einer breiten Sperrholzecke im Knick, um die Verschraubung mit dem Rumpf herzustellen. Das gibt dem Holmsteg und den Gurten an dieser Stelle sehr viel Festigkeit.

Je mehr die Schale mit trägt und je mehr man zu einer konventionellen Flächenbefestigung tendiert: Vorne Dübel und hinten Schraube, desto mehr trägt die Schale, bzw. muss die Schale tragend ausgestaltet werden. Dazu einfach großzügig Kohle unter die Schale im Knick platzieren und beide Flügelhälften in einem Durchgang und zusammen pressen. Ist etwas Gedöns, bringt aber mehr, als alles Oben drauf zu laminieren.

Wenn ohne Rumpf geflogen werden soll, so was soll´s ja bei Nurflügeln geben, dann wieder in einem Rutsch laminieren und auch innen wieder reichlich Kohle unterlegen.

Man braucht vorne fast immer etwas Gewicht und die Knickstelle wird vielfältig belastet. Da macht dieses Mehrgewicht durch die Kohle nicht viel. Besonders wenn ohne Rumpf geflogen wird, zwick es schon, wenn dann vorne Blei rein muss.

Die negative V-Form würde ich bei einer Streckung um 10 und bei Winglets ebenfalls empfehlen. Bei sehr viel Streckung (um 20) kannste auch bei Winglets darauf verzichten.

Bei etwas mehr Zuspitzung und 10% Profildicke geht´s meist auch ohne Holm: siehe Beispiel im Anhang.
Zu allen Überfluss wird der Akku von vorne der Länge nach durch die Mittellinie in eine Tasche geschoben. Von hinten wird der dann noch Antrieb rein geschoben. Flügel: 1.5mm Balsa mit 49g beglast bei 1.8 m Spannweite incl. Winglets. Bei einem Systemgewicht von 2000g und 4-Klappenflügel kannst Du das Teil aus 500m senkrecht runter fallen lassen, ohne das etwas auch nur zu schwingen anfängt.
Der Tick war dabei neben der Geometrie, dass der Klappensteg überdimensioniert wurde und als Holm dem äußeren Flügel sehr viel Steifigkeit gab.

Grüsse
 

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steve schrieb:
ich weis nicht, ob ich da etwas verpasst habe, aber es war lange Zeit absolut üblich, den Holm mit etwas weniger Pfeilung einzubauen. Er wurde sozusagen entpfeilt. Im Innenprofil begann er etwa bei 40% Tiefe und am Außenprofil bei 10% der Tiefe. Nur um mal eine Orientierung zu geben. Das sollte der dem Flatterfall in eine höhere Geschwindigkeit verlagern.
Die etwas geringere Bauhöhe mindert diesen Effekt nicht.
...
Yepp, haben die Braunschweiger an der SB 13 mit Erfolg verwendet. Die war schwingungstechnisch eine ziemliche Handvoll.
 
Es gibt Nuripiloten die fliegen bis 2 Meter ganz ohne Holm herum. Innen ist dann Kohle drinn. Das ist zwar etwas teuerer aber sehr viel leichter zu verarbeiten . Und torsionsmäßig 1. Wahl.
Gruß ANdreas
 

steve

User
D-Box aus C-Schlauch

D-Box aus C-Schlauch

Hallo,
also auf Holmgurte könnte man bei 1.5m schon mal verzichten. Den Steg würde ich aber schon mitnehmen.
Bei einer Sandwich-Fläche kannst Du auch gut den Kern an der t/4 Linie in zwei Längssegmente trennen und über das vordere Segment einen Kohle-Schlauch ziehen. Du hast dann eine super D-Box und einen Steg, der wirklich kraftschlüssig die beiden Schalen verbindet.
Den hinteren Teil dann mit Glas oder einem sehr leichten C-Gewebe belegen und gut. Evtl. noch die Stege in C-Schlauch, wenn es etwas Besonders werden soll.
Du mußt aber sehr überlegt arbeiten, sonst wird das schnell sehr schwer.

Bei Interesse kann ich mal ein par Fotos machen...

Grüsse
 
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