Ruderflattern und Gegenmaßnahmen

bie

Vereinsmitglied
Hi,

in der aktuellen AUFWIND 3/2005 gibt es einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema "Massenausgleich gegen Ruderflattern".

Das Prinzip ist verstanden. Jetzt möchte ich diese Maßnahmen am HR meiner kleinen L-213A ausprobieren, die ich bereits einmal beinahe durch Ruderflatten am HR mit Verlust einer HR-Hälfte komplett verloren hätte.

Allein: Wie kann ich den darin beschriebenen Massenausgleich durchführen, wenn es sich um eine Voll-GFK-Fläche handelt, bei der das Ruder mittels Abreißgewebe bereits angeschlagen ist, so dass man keinen Schwerpunkt ermitteln und darüber auswiegen kann?

Der Gedanke ist: Ich stelle ein GFK-Ruderhorn selber her, das ca. 3 bis 4 cm über den Klappendrehpunkt nach vorne ragt (Abstand zur Flächenunterseite ca. 2 bis 3 cm, damit genügend Abstand für den Tiefenruderausschlag bleibt).

Dann kommt so viel Blei an das Ruderhorn, bis sich die Klappe die Waage hält.

That’s it.

Ist es das wirklich, ginge das so einfach?

Und wohin würde ich das Ruderhorn setzen? Soweit wie möglich innen in die Nähe des Leitwerks, oder in die Mitte der Ruderklappe oder eher nach außen?

Wer hat das schon mal (nachträglich) realisiert und eventuell Fotos von der Aktion und kann über Erfolg oder Misserfolg berichten?

[ 07. Juni 2005, 11:04: Beitrag editiert von: bie ]
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Andy,

ohne den Artikel in der Aufwind gelesen zu haben. Ich bin mir nicht sicher, ob denn diese Massnahme die Richtige ist.
Der statische Massenausgleich mag das Servo entlasten, weil es bei Höhenruderausschlag in Normalfluglage das Gewicht des Ruders nicht zusätzlich halten muss. Aber ist das Ruder bei Deinem Segler so schwer?

Neben der Überprüfung aller Anlenkungsteile und der Servokraft, würde ich persönlich den aerodynamischen Ausgleich mit Hilfe von s.g "Spads" vorziehen. Diese "dreieckigen Spaten" auf der Ruderunterseite verhindern bei den Großen, dass die Ruderdrücke im Schnellflug für den Piloten zu groß werden. Im Modell ist das Servo, die Hand des Piloten und das Ruderflattern bei der L 213 kommt wohl nur im Schnellflug zustande.
Übrigens, könnte man mit Spads gleichzeitig einen Massenausgleich realisieren.

Edit: Hier ein PDF Dokument zum Thema. s. Seite 10

[ 07. Juni 2005, 12:05: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

Yeti

User
@Steffen: Ich bin wohl dran, die nächste Aufwind zu kaufen? :rolleyes:

Rudermassenausgleich und aerodynamischer Ausgleich sind zwei paar Schuhe. Liegt der Ruderschwerpunkt hinter der Drehachse kann es grundsätzlich zu Ruderflattern kommen. Gegen statische Ruderkräfte hilft das nur bedingt, es sei denn, der Schwerpunkt liegt wirklich weit hinter der Drehachse, so dass allein daraus eine erwähnenswerte Belastung für das Ruderservo auftritt (z.B. durch Stöße bei der Landung). An einen Segler Spades zu montieren, halte ich für eine große Sünde.

Zum Ort des Massenausgleichs: Man muss sich darüber im klaren sein, dass man mit jedem Problem, das man auf diese Weise beseitigt, ein (oder zwei?) neue schafft. Bringt man den Rudermassenausgleich ganz außen am Ruder an, senkt man damit die Biege-Eigenfrequenz des Leitwerks und handelt sich damit vielleicht einen neuen Flatterfall ein, den man vorher nicht hatte. Wenn das Ruderflattern allerdings aufgrund elastischer Verformung (Torsion) des Ruders auftritt, hilft ein Massenausgleich am Ruderantrieb nichts.

Die Frage ist von daher (wie immer :D ) nicht pauschal zu beantworten, wenn man nicht den Mechanismus des Flatterfalles verstanden hat. Da die Eigenfrequenzen bei Rudern an Modellen recht hoch sind und die Ausschläge klein, lässt sich der genaue Fall auch durch Versuche vermutlich nur schwer ermitteln und auch im Flug schwer erkennen. Da hilft eigentlich nur ausprobieren: Bau die Ausgleichsmasse wie geplant an das Ruderhorn und probiere aus, ob das Problem damit gelöst ist :cool:

Gruß Yeti
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo,

danke erst einmal für die Antworten.

Dann: Wenn ich den Artikel aus der AUFWIND noch richtig im Kopf habe (habe ihn vor zwei Wochen gelesen und finde das Heft im Augenblick nicht), dann geht es um den statischen Ausgleich.

Als Beispiel wurde der Shark XL angeführt, der im "Horn" des Seitenleitwerks ein kleines Bleigewicht hat, dass dafür sorgt, dass die Masse vor dem Anlenkpunkt gleich der Masse dahinter ist - und damit wirkungsvoll verhindere, dass es zum Flattern bei hohen Geschwindigkeiten komme.

Wenn ich keine weiteren Angaben bekomme, werde ich es wohl so machen, wie Christian vorgeschlagen hat: Ich probiere es aus. ;)
 

bie

Vereinsmitglied
Oh, Mann,

und ich habe heute morgen nochmal gesucht und mir gedacht: Mann, da ist das RC-Segelflug extra von Thomas, habe ich ihm vielleicht die AUFWIND gegeben... :D

Puh, da bin ich ja beruhigt... ;)

OT an

Übrigens: Nicht mal mehr 100 Stunden bis zur Abfahrt.

Und: im Bus ist jetzt ein Mördergestell drin...

OT aus
 
Hi Andy,

bringst Du deine Blanik mit aufs Hahnenmoos?

Was hast Du denn aktuell für ein Servo verbaut und wie viel Spiel hast Du ungefähr bei der Anlenkung?

Gruß
Klaus

[ 09. Juni 2005, 11:47: Beitrag editiert von: Klausdb ]
 

Dix

User
Und nicht vergessen:

Das was ihr hinten an Blei ans Leitwerk geschraubt hat, vorne etwa dreimal so viel in die Nase, damits mit dem Schwerpunkt wieder was wird...
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Klaus,

logisch kommt die L-213A wieder mit zum Hahnenmoos - die paar Minuten, die ich sie vergangenes Jahr am Schalmi geflogen habe (es waren, glaube ich, 8 Minuten am Mittwoch :D ) sind mir zu wenig. Das muss mehr werden.

Als HR-Servo ist derzeit ein DS368 drin, das ich aber eventuell gegen ein DS5941 (weiß gerade nicht, ob das die richtige Bezeichnung ist) tauschen werde.

Spiel hat die Anlenkung kaum (oder gar nicht). So weit ich den Artikel noch im Kopf habe, ist das auch gar nicht der Auslöser für Ruderflattern...

Dix, danke nochmal für den Hinweis. Das ist mir schon klar, dass dann zu den 4,1 kg, die die L-213A derzeit wiegt, nochmal ein paar Gramm dazukommen, um den SP einzuhalten. ;)
 
Hi Andi,

hast Du das realisiert?
Wenn mit Erfolg dann setz doch bitte ein paar bilder rein.

Meine flattert auch am Höhenruder, war aber vermutlich vom weichen Scharnierband kommt, bzw. das Abreissgewebe löst sich leicht vom Laminat und dadurch ist die Anlenkung weich.

Werde das mal mit Tesa "reparieren" und sehen was passiert.

Gruß
Klaus
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Klaus,

nein, ich habe das noch nicht realisiert.

Ist dein "Abreißgewebe" (heißt offensichtlich nicht ohne Grund so... :D ) beim HLW an den Innenseiten (als in der Nähe des SLW) eingerissen bzw. reißt dort ein?

Das scheint ein typischer Defekt an den L-213A zu sein...

Bei mir ist das (noch) nicht so, weil ich ein neues HLW geordert habe, nachdem mir ja eine Hälfte im Fluge davongeflattert ist. Eventuell war genau das auch der Grund fürs Flattern... !?!
 
Hi Andy,

ja genau so ist es bei mir.

Dadurch wird das Ruder sehr weich, was durch die Art der Anlenkung ja auch noch etwas unterstützt wird.

Werde jetz mal von innen etwas Scharniersilikon auftragen und oben Klebeband drauf machen, mal schaun ob das hilft.

Das Ruderflattern ist relativ harmlos, man hört es "nur" aber es hat keine Auswirkungen auf die Steuerbarkeit.
Natürlich ist mir klar das ich mich nicht drauf verlassen kann und das es schlimmer wird und das Servo belastet.

Gruß
Klaus
 

bie

Vereinsmitglied
Klaus,

das gleiche Problem hat Ulf bei seiner L-213A auch.

Ich denke, da sollte man gleich richtig drangehen - da darf sich einfach nichts rühren!!!
 
Was verstehst Du unter richtig?

Das Leitwerk ist im Bereich des Scharniers allgemein relativ weich.

Was stellst Du dir für Maßnahmen vor?

Gruß
Klaus
 
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