Lack von GFK-Rumpf entfernen

Hi Leute,

ich hab da einen ziemlich alten GFK-Rupf mit fürchterlicher Lackierung. Die hätte ich gerne entfernt, hab aber keine Lust unendlich lange zu schleifen oder so. Ich trau mich nicht, einfach mal Abbeizer draufzuschmieren, da ich Schäden an der GFK-Struktur befürchte. Also meine Frage: kann ich normalen Abbeizer verwenden oder muss ich irgendwas spezielles kaufen, oder geht das gar nicht?

MFG Andreas
 
Hallo,

bei solchen Arbeiten lege ich ein Blatt Küchenkrepp auf die betreffende Stelle und tropfe Kunstharzverdünner drauf, bis das Papier vollgesogen ist. Dann wickle ich Frischhaltefolie drüber, so daß alles im eigenen Saft schmort. Dadurch stinkt es kaum, und der Verdünner trocknet nicht aus und kann einwirken. Nach 2-3 Stunden guck ich nach, ob sich die Farbe abschieben läßt, meist ist dies der Fall, auch Poren etc. werden befreit.
Wenn ich das Gefühl habe, der Rumpf hält dies aus, verwende ich Nitroverdünner oder sogar Aceton (kürzere Prüfzeiten enplanen).

Grüße
Klaus.
 

hubbse

User
Hy,

ich würde nicht den kompletten Lack entfernen, für was? Einfach anschleifen und lackieren.
Problem, wenn du zuviel schleifst, oder den Lack komplett entfernst, öffnest du

A) die ganzen Poren....--somit Pinhols..
B) die ganzen Luftblasen...., die wiederum zu schönen Spachtelarbeiten führen...

und man sich dadurch in eine fast Endlosscheife begiebt..



Gruß
Hubert
 
@ all:erst mal danke,
@ hubbse: wenn Du den Lack sehen könntest, dann würdest Du, da bin ich sicher!
@ hansruedi: das scheint die beste, wenn auch nicht die einfachste Methode zu sein, aber danach kann ich meinen Keller und alles was drin ist grundreinigen!

MFG Andreas
 

MalteS

User
Würde erst mal Aceton versuchen. Der Rumpf sollte das ab. Wenn der Rumpf mit 2k Lack lackiert wurde funktioniert das allerdings nicht. Wahrscheinlich würde er aber dann nicht so schlimm aussehen.

Malte
 
Lack

Lack

Hallo
Keinen Aceton kein Nitro, löst Gfk an.
Am besten Lacklösermit Kunststoffspachtel abkratzen wirst etliche mal machen müssen, nachher mit viel Wasser abwaschen. Nach meinen Erfahrungen wird Gfk und Epoxy davon nicht angelöst.

happy landings
fritz
 

PW

User gesperrt
Hallo,

Nitroverdünnung, Aceton etc. haben an einem GFK Rumpf nichts zu suchen !

Da gibt es nur eine einzige gescheite und das GFK nicht angreifende Lösung:

Nass-Schleiffen !!!!



Gruss

PW
 

Steffen

User
Naja, schleifen greift einen Rumpf ja nun auch an ;)

Solange man halbwegs vernünftige Harze hat und die Einwirkzeit nicht zu groß ist (mehrere Stunden oder gar über Nacht), stören sich die üblichen im Modellbau (wie im Flugzeugbau) verwendeten Harze nicht an Aceton.

Für Nitroverdünnung gilt dies normalerweise auch, aufgrund der nicht genau spezifizierten Anwendungen ist das allerdings etwas vorsichtiger zu geniessen.

Abbeizen sind tewilweise mit erheblichst aggressiveren Mitteln versetzt als Aceton, damit würde ich normalerweise aus Prinzip nicht drangehen (auch wenn ich nicht glaube, dass es ein Problem macht).

Aceton wird sogar von den Herstellern der Harze als Reinigungsmittel benannt.

Auf jeden Fall liegen die Einflüsse von Aceton auf die verwendeten Harze um viele, viele Größenordnungen unter denen der üblicherweise mangelhaft fasergerechten Auslegung. Selbst ein Anschleifen der Oberfläche mit 280er nass dürfte mehr Einflus auf die Struktur haben ;)

Lange Rede kurzer Sinn: Aceton zum runterwaschen des Lackes mit dem Trick Papier/Folie ist die Wahl, unter der Vorasussetzung, das keine lösungsmittelempfindlichen Schäume im Laminat sind.

Ciao, Steffen
 
@ all:

Also ich hab jetzt mal angefangen zu schleifen. Dabei kommt doch unter dem Lack (Modell: Farbe draufkippen und mit nem Besen verteilen ;-) ein nocht guter Rumpf zum Vorschein. Aber ist eine Scheißarbeit.

mfg Andreas
 

AJ

User
Hi,

im Baumarkt gibts doch relativ günstig Sandstrahlpistolen, mit man mit normalem Quarzsand betreiben kann. Damit müsste man doch auch Lack vom Rumpf bekommen und gleichzeitig eine für eine Neulackierung geeignete Oberfläche bekommen !?
 

Steffen

User
Danach ist meistens der Rumpf total wellig und beulig.

Orangenhaut ist dagegen nix.

Sandstrahlen ist nur gut, wenn das Strahlmittel den Lack angreift, den Untergrund aber nicht.

Ich wüsste kein Strahlmittel, dass die Feinschicht nicht angreifen würde.

Ciao, Steffen
 

chip

User
Es gibt Quarzsand, Kokusschalen und Glasperlen ( ist sowas wie bei den Schrotkugeln)
Die Strahlanlage kann so fein eingestellt werden das man ein Stück Papier vorhalten kann und das Papier geht nicht kaputt.
Beim Quarzsand ist dann ein Haufen Staub auf der Oberfläche. Hier muss man sehr viel reinigen. Der Sand setzt sich in die kleinsten Öffnungen. Es staub gewaltig.
Die Glasperlen "zerschießen" die Oberfläche. hier hat man viele kleine Dellen.
Macht man bei Metallen die dann gepulvert werden.

Also schleife deine Oberfläche mit P60. Dann 80er bis 220 er und dann Gundieren. dann mit 320 bis 400er schleifen und dann 2K Acryll-Lack.
 

Steffen

User
Soweit klar.
und man kann das so einstellen, dass Lack angegriffen wird und das Gelcoat sowie evtl. vorhandene Spachtelungen nicht?

Kann ich mir nicht vorstellen, die sind in den Eigenschaften zu nah beieinander.

Ciao, Steffen
 

chip

User
Bei einer billigen Maschine weiß ich das nicht. Bei der Firma wo ich war hat diese um die 5000€ gekostet.
Da konnte man den Druck so regeln das man Papier vorhalten konnte ohne das was passierte.
Die Oberste Schicht konnte man abstrahlen ohne die darunterliegende Schicht zu verletzen. Ist absolut mühsam.
 

AJ

User
Ich kenn das nur aus der Zahntechnik. Dort benutzt man Aluminiumoxid mit 50,110 oder 250 Mikrometer. Bei 2-3 bar wird dort nix wellig , sondern die Oberfläche schön gleichmäßig angerauht (sowohl Kunststoff als auch Metall)
Bei 10bar und grobem Bausand und 5mm Abstand zum Abstrahlgut kann ich mir allerdings gut vorstellen dass das wellig wird :)

"In der Bude" würde ich das allerdings tatsächlich auch nie machen - nur unter freiem Himmel oder wenn eine gute Absauganlage benutzt wird.

Ich denke, mit ein wenig Gefühl bekommt man den Lack auch mit Abstahlen ab - man sieht ja, wann die Farbe ab ist (ok, bei weissem Lack auf weissem Gelcoat etwas schwer, aber beim Abschleifen per Hand hat man das gleiche Problem)
 
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