Ruderachse

smunck

User
Wie baut Ihr die Ruderachsen um gute Stabilität bei geringem Gewicht zu haben?
Alu? Niro? Nirostift und Kohlerohr drüber? Nur Kohle?
Was sagen da die M-Boot Fahrer zu?
Sebastian
 
Moin Moin.
also damit hier mal was gesagt wird.
Ich habe für RG65 ein Ruder gebaut.Dürfte ähnlich der IOM sein.
Balsaholz zweilagig, in Profil geschliffen und eine aluachse rein.
Glasfaser rechts und links drüber, schleifen, fertig. Hält Bombe und ist leicht.
Ansonsten hab ich nicht viel Erfahrung darin...
Grüße von der Ostsee.
Christian
 
Hallo Sebastian,
Ich habe mit CFK bei Meterboot noch nichts versucht.
Bisher habe ich mit Edelstahlwellen vom C.... gearbeitet. Aber die sind auch nicht ganz rostfrei bei salzhaltigem Wasser.
Beim Meterboot wäre mir am liebsten eine 3 mm Federharte, aber unbedingt rostfreie Welle. Am liebsten so hart, dass sie bricht, bevor der Rumpf beschädigt wird.
Ansonsten 4 mm Wellen nur gesehen.

2_Ruder.jpg
Bei der RG habe ich auch schon CFK genommen. Aber: Die Lagerstellen immer Metall/Metall. Letztendlich musst Du irgend was für die Hebelbefestigung anfriemeln (hier nur einfacher Vierkant. Habe noch einige Ruderhebel von der ausrangierten Servomatik IS.)

Ulli
 

mc fly

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Mit V4A hast du das Problem der Korosion bei Seewasser nicht. Ausserdem ist es etwas härter als "normaler" V2A Stahl wenn ich das noch richtig weis.

Allerdings schwieriger zu bekommen und natürlich auch teurer.

Als Ruderkoker sollte dann wohl ein von der Härte her entweder höher- oder niederwertiges Material benutzt werden, wegen des Abriebs.

Wenn du möchtest kann ich mal schaun ob ich 3 oder 4mm Rundmaterial in V4A günstig;) auftun kann. Dauert aber bis nach Weinachten!
 
Hi Sebastian,

nun mal etwas begründet aus meinem Wissensschatz:

Alu ist zwar leicht (2,7g/cm3), aber als Ruderwelle verbietet es sich in dieser Anwendung, da es zum "schmieren" neigt wenn es mit anderen Metallen in schleifende Berührung kommt (hier im Koker). Einzige Möglichkeit wäre dann eine Aluwelle in Kugellagern zu lagern - die wiegen aber zusätzlich.
Alu (sowieso nur als Hartalu) ist aber zudem recht weich und verbiegt sich gern, abgesehen von der Neigung bei wechselnden Biegebelastungen unvermittelt zu brechen.

Messing (8,1-8,6g/cm3) würde dagegen schon deutlich besser gehen, und rostet auch nicht! Wiegt aber noch mehr als Edelstahl , damit wäre der Vorteil auch wieder weg.

Sehr federharter Stahl (fast spröde - wie du sagst) zeichnet sich durch einen hohen Kohlenstoffanteil aus, was aber wiedererum die Rostbildung fördert!
Wirklich nichtrostender Edelstahl (7,8g/cm3) enthält somit wenig Kohlenstoff und ist damit immer etwas weicher als harter Federstahl.

CFK ist zwar biegesteif und extrem leicht, kann aber nicht direkt als Lager oder Welle in Gleitlagern verwendet werden, da es dann Abrieb und somit mittelfristig Spiel gäbe.


Bleibt somit der logische Schluss das nur 2 Alternativen wirklich gut sind:

1. Edelstahl mit Hauptaugenmerk auf "nichtrostend" wenn es in aggressivem Wasser eingesetzt wird. Dies kann direkt gleitgelagert werden - idealerweise in selbstschmierenden Gleitlagern aus poröser Bronze, notfalls auch Messing(rohr).
Weiterer Vorteil ist das ein Gummiring direkt die Dichtungsfunktion Welle / Lagerbock übernehmen kann.
Am besten die Biegebelastung über die Dicke der Welle sicherstellen, bzw. optimal anpassen, um Gewicht zu sparen.

2. Eine CFK Welle geht nur wenn gute Edelstahl-Kugellager die Lager- und Dichtungsfunktion übernehmen!

Dass sollte jetzt den nötigen Hintergrund geben, oder?

Grützi Ansgar (just aus Zürich zurück)
 

c.w.

User
Messingstab in Messingrohr reicht vollkommen aus. Da rostets auch nicht so schnell. Bei unterschiedlichen Metallen im Wasser hat man immer Probleme.
 
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