Elita-Traurige Begegnung mit einer Drachenschnur

S

segelflieger

Gast
Hallo,

mein Haushang liegt direkt am Stadtrand und ist an schönen Wochenenden naturgemäss auch von Spaziergängern und -bei ausreichend Wind- leider auch von Leuten, die ihren Drachen steigen lassen, bevölkert. Normalerweise ist es kein Problem sich aus dem Weg zu gehen. Gestern aber ereignete sich ein (für mich) bitterer Zwischenfall. Nach schönem Flug mit meiner neuen ELITA kam ich zur Landung rein. Das Landeareal ist recht begrenzt. Es gibt nur eine schmale Einflugschneise. Die ganze Zeit hatte ich die "Drachenpiloten" beobachtet und hatte gebührend Abstand gehalten. Im Landeanflug machte meine ELITA plötzlich einen Ruck :eek: und stürzte dann aus 30 Meter senkrecht zu Boden :mad: !!!!! Resultat: Rumpf ab!
Was war passiert? In einem von mir unbeobachteten Moment hatte einer seinen Drachen direkt in der Landeschneise in die Luft gelassen. Die Schnur war logischerweise nicht zu sehen. Der Drachen war ausserhalb meines Blickfeldes.
Dem Drachen ist natürlich nix passiert. Die schnur hatte sich zwischen Rumpf und Tragfläche eingegraben und so den Flieger zum Absturz gebracht. Nicht auszudenken, wenn das abstürzende Modell auch noch einen der Spaziergänger getroffen hätte.
Nun stehe ich da mit meinem Schaden. Ausgerechnet mit meinem teuersten Modell muss mir sowas passieren!!
Der Drachenpilot wollte nicht so recht einsehen, dass dies ein Fall für seine Haftpflichtversicherung sein soll. Wie seht Ihr die Sache??

Betrübte Grüsse
 
Mein Beileid!
Ich weiss noch von den frühmorgentlichen Geburtswehen ;)
Aber wäre das nicht in der Rubrik "Rechtsfragen" besser aufgehoben?
Aber Kopf hoch und positiv denken: so siehst Du unerwarteterweise ob wirklich so viele Kohle im Rumpf ist um die Empfangsprobleme zu verursachen...
Gruss Jürgen
 

Steffen

User
Hi,

eigentlich ist die Situation eindeutig und ich verstehe auch nicht, warum man seine Haftpflicht nicht bemühen möchte, dazu ist sie ja da.

Leider wird Dir das nichts nützen, wenn er sich querstellt.

Mann, ich habe in meinem Leben manchen Haftpflichtschaden abgewickelt und ich hatte gar keine Arbeit damit. Ich wüsste also gar nicht, warum ich nicht meine Haftpficht eintreten lassen sollte.

Sprich vorsichtig mit ihm und mache ihm klar, dass es ihn nichts kostet und Du ihm einen eventuell auftretenden Schriftwechsel machst. Dann macht er hoffentlich mit und alles wird gut.

Ciao, Steffen

PS: willst Du die Brocken verkaufen?
 
S

segelflieger

Gast
Hi,

ja ja, wer den Schaden hat.....

Verkaufen?? Auf keinen Fall. Ich bin Schwabe. Mir gebbat nix!! Ausserdem fliegt die Kiste viel zu perfekt! Ersatzrumpf ist schon bestellt, der Rest ist zum Glück noch heil.

Grüsse

[ 01. September 2003, 21:24: Beitrag editiert von: segelflieger ]
 
Hallo segelflieger,

zuerst möchte ich auch mein Beileid zum Ableben deiner Elita aussprechen,
Dich aber andererseits auch beglückwünschen, daß den Passanten nichts passierte, sonst hättest Du sicherlich schon deren Anwälte und Krankenversicherungen am Hals...

(klar, wenn Dein Flieger, den Du selbst steuerst, jemanden verletzt...)

Das mit der Schuldfrage ist m. E. nicht so simpel zu beantworten.
Nach meinem Empfinden habt Ihr beide Schuld: Der Drachenflieger, weil er einfach startete; Du weil Du Ihn und seinen Drachen / dessen Schnur nicht gesehen hast, aber hättest sehen müssen.

Da ich aber weder Jurist, geschweige denn "Luftrechtler" bin, würde ich an Deiner Stelle mal den Justiziar vom DMFV http://www.dmfv.de/de/dmfv/verbandsjustitiar.html kontaktieren und nach der Rechtslage befragen.

Würde mich schon interessieren, wie er diesen Tatbestand kommentiert...

Ansonsten halte ich es für mich so: Drachenflieger und "übrige Menschen" meiden, auch wenns ein super Hang/Fluggebiet ist.

Auch wenn ich selbst Sport-Kites fliege, dann nie über Menschen/Tieren, denn eine kräftig gespannte Kevlar-Schnur trennt beim Bodenturnen ruckizucki ein Ohr ab! ;)

Gruß
 
Hallo Segelflieger,
habe selbst Elita und kann nachvollziehen das dies ein herber Verlust ist.
Hoffe Lieferzeit fuer neuen Rumpf ist akzeptabel, sodass Herbstwinde genutzt werden koennen.
Tip wegen Rechtsberatung: schreib mal mail an W. Felling ( adresse muesste im E-forum zu finden sein)

Gruss
Thomas
 

plinse

User
Moin,

war das ein ausgewiesenes Modellfuggelände, evt gepachtet?

Wenn der Drachenflieger auf einem Gelände gestartet ist, wo er nichts zu suchen hatte, hast du Chancen, seine Haftpflicht zu beanspruchen.

Wenn das aber ein allgemein zugängliches und nicht entsprechend beschildertes Gelände ist, kannst du dem Drachenflieger keine Vorwürfe machen. Dann sieht es eher anders herum aus. Dann bist du in seine Leine geflogen, obwohl er da sein durfte und du mit ihm hättest rechnen müssen!

In der Summe kann man nur sagen: Wenn ein Mensch auf einer Wiese steht, darf man diesen nicht gefährden, selbst wenn es ein Torfkopp ist, den man aufgefordert hat, ein ausgewiesenes Gelände zu verlassen. Sogesehen bedienen wir nur "Spielzeug" und das heil runterzubringen, steht hinten an. Wenn du also auf einer Wiese landest, wo auch Drachenflieger unterwegs sind, bist du schon im Bereich des grob Fahrlässigen unterwegs. So die Leute nicht da sein dürfen und auf Aufforderung z. B. ein Vereinsgelände nicht verlassen, mußt du Risiken vermeiden, kannst aber Schäden versuchen geltend zu machen. Auf offen zugänglichen Geländen macht man sowas auf eingene Rechnung.

Sei froh, daß effektiv nichts passiert ist - was ist schon ein Rumpf.
 
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