F3J/B: Verbindung Schnur - Fallschirm- Modell

Hallo,
in einer FMT habe ich ein Bild gesehen, bei dem der Fallschirm irgendwie anders angebracht ist, um ein "Aufblähen" beim Start zu verhindern.

Ausserdem sagte mir Heiner Fischer heute am Telefon, dass man gar keine Hochstartringe mehr verwende, sondern aus einer geflochtenen Schnur mit 2-3mm Durchmesser einen "Ring" am Fallschirm festknote.

Ausserdem habe ich vergessen, wie man den Fallschirm so am Seil befestigt, dass man ihn schnell zum Aufspulen des Seils abnehmen kann (da man ansonsten nur bis zur Umlenkrolle einholen kann).

Wer hat Skizzen oder Bilder oder Beschreibungen, die hier Klarheit reinbringen?

Uli
 

Arne

User
Hallo Uli!

Im F3B Bereich wird es normalerweise folgendermaßen gemacht:
Das Ende der Hochstartleine ziehst du auf ca. 20 cm Länge durch eine etwas dickere Nylon oder Polyamid-Schnur (Baumarkt, Surfshop). Dann knotest du einen Schlaufe rein. Der Überzug mit der dickeren Leine dient dazu die Knotenradien zu vergrößeren, damit hier keinen Sollbruchstelle ensteht.
Am Ende der Schirmseile("offene" Seite des Schirms) wird ein Stahlring mit so um 15 mm Durchmesser eingeknotet. Das ummantelte Seilende wird jetzt mit einer Bucht am Stahlring befestigt.

Am Flieger werden zuerst die Kopfseile (gegenüber der Stahlringseite) des Schirms eingehängt. Dann Schirm nach vorne stramm ziehen und den Stahlring als zweites in den Haken einhängen. Diese zweite Verbindung ist die kraftaufnehmende.Beim Start weht jetzt der Schirm nach hinten, gehalten von seinen Kopfseilen, die durch den eingehängten Stahlring nicht aus dem Haken rutschen können. Vorteil: Der Schirm wird von der Kopfseite angeblasen, hat damit weniger Widerstand, da er sich nicht teilweise öffnet wie beim "normalen" Einklinken. Einige Piloten lassen noch den Stahlring weg und belassen es hier bei einer Schlaufe.

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Gruß Arne
 
Hallo Leute,
das hat echt geholfen! Bilder sgaen mehr als Tausend Worte. Einen weiteren Vorteil sehe ich auch darin, dass der Fallschirm nicht die ganze Zugkraft übertragen muss. Der Aspekt hat mir schon echt Kopfzerbrechen gemacht:
Als ich vor mehr als 20 Jahren in F3B aktiv war hat meine Mutter immer die Fallschirme nachnähen müssen. Die hielten dann auch eine Weile, Verschleiss war aber ein Thema. Wer sollte das heute machen? Mit der beschriebenen Methode muss ich die Diskussion mit meiner Frau nicht anfangen, wieso es keine vernünftigen Schirme gibt, die ein Nachnähen erübrigen. Und halten werden sie wohl auch länger.

Uli
 

hbe

User
Hallöchen,
diese Startart haben angeblich die Ami's vor einigen Jahren eingeführt. Wichtig ist dabei, daß die Länge der Schnüre vom Seilring bis zum Stoff mindestens genauso lang sind wie die Stoffbahnen plus obere Schnurstücke plus Ring oder Schlaufe. Viele Piloten nehmen statt des oberen Ringes eine Schnurschlaufe, weil bei wenig herausstehenden Hochstarthaken die Ringe sich schon einmal verklemmen können und somit ein gutes Hochstartergebnis vermiesen können.
Der zweite Vorteil liegt in der Möglichkeit die vorgenannte Längengleichheit durch Variation der Schlaufengröße herzustellen. Zweckmäßigerweise verwendet man dafür eine 1 mm Kevlarschnur oder Dyneemaschnur.
Der letzte Vorteil ist die Vermeidung des Verwechselns von Ober- und Unterring. Z
iel der Ganzen Aktion ist die Verringerung des Luftwiderstandes des Fallschirms.
Normal eingehängt verursacht der etwa 10% des Luftwiderstandes des Modells, mit der "amerikanschen Art" etwa 4-6%. Das ermöglicht beim F3B-Start (nicht beim Gummistart) einen Höhenvorteil von bis zu ca. 5 m, also etwa 2% mehr Höhe.
SO long
HB
 
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