Überreichweiten !

DD8ED

Vereinsmitglied
Überreichweitenwarnung

Hallo zusammen,
zur Zeit gibt es im VHF-Bereich starke Überreichweiten bedingt durch eine Inversionswetterlage (Tropo-Scatter). Auf 144 MHz sind Verbindungen Niederlande – Russland gelaufen. Die Hauptausbreitung auf 50 MHz geht z.Z. vom Osten Frankreichs nach Deutschland (Mitte / Osten). Das UKW-Rundfunkband ist ebenfalls betroffen. Hier am Niederrhein sind selbst starke Sender gestört.
Ich konnte es heute leider nicht überprüfen, aber es ist wahrscheinlich, dass auch das 35 MHz Band betroffen ist und es dort zu Störungen durch französische Bündelfunksysteme kommt.
Betroffen sein kann das ganze A-Band und Teile des B-Bandes. Wahrscheinich nicht betroffen (unter dem grössten Vorbehalt) sind die Kanäle 184, 186 – 189 und 191.
Diese Inversionswetterlage soll auch morgen noch bestehen, so dass dann mit Tropo-Scatter zu rechnen ist. Ort und Zeit solcher Störungen sind leider nicht vorhersagbar.

Also, Vorsicht ist angesagt. Gründlichen Reichweitentest machen oder basteln gehen.
 
DAnke für die Info...

Habe mich schon gewundert, warum ich beim Autoradio so nen schlechten Empfang habe. Aber solange es sich nur aufs Autoradio bezieht und nicht auf ein gerade in der Luft befindliches Modell, ist es ja noch kein Problem...

@Admins:
Vielleicht Sticky machen, bis es vorbei ist!
 
Zuletzt bearbeitet:

Udo Fiebig

User †
Dieter F. Heinlin schrieb:
Hallo,
dazu wäre es meines Erachtens hilfreich, wenn die "35-MHz-Scanner-Habenden" einen Suchlauf starten und hier melden welche "Kanäle leuchten".
Gerade ca. 1 Stunde Suchlauf auf Hochhausbalkon mit freier Blickrichtung über zig km nach Westen:
"absolut nichts im 35-MHz-Band" !

Werde es aber im Laufe des Tages noch einmal laufen lassen.

Gruß Udo
 

Jan

Moderator
Frank, mich würde interessieren, wie häufig solche Wetter- oder Luftschichten- oder sonstigen Phänomene auftreten, durch die Überreichweiten entstehen können.

Würde es sich ggf. lohnen, über das Forum eine Art Warndienst einzurichten, der wie eine Art "Unwetterwarnung" per Mail alarmiert, wenn problematische Bedingungen zu beachten sind? :rolleyes:
 
so jetzt zu den Übereichweiten .... das dürfte uns doch ehr selten treffen
zum Glück, es gibt sie aber.
Wir haben z. B. hier im Raum kassel einmal unsere Kameraden aus den Pyrenäen über FM gehört und darin liegt auch unser 35 MHz Band.
Die Reichweite liegt normalerweise bei etwa 40, 50km.

Ich hatte einen Jetabsturtz genau bei so einer Invasionslage, völlig unerklärlich, allerdings im Frühsommer.

Sehr nett aber betrifft mich eh nich.

xxxxxxxx

Christian
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Jungs, müsst ihr eigentlich jeden Thread zerreden?
Ich hab mal alles Themenfremde gelöscht.

Bitte beim Thema bleiben!

Gregor
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Moin,
so kommen wir mal zum ursprünglichen Thema zurück.

Jan schrieb:
Frank, mich würde interessieren, wie häufig solche Wetter- oder Luftschichten- oder sonstigen Phänomene auftreten, durch die Überreichweiten entstehen können.

Würde es sich ggf. lohnen, über das Forum eine Art Warndienst einzurichten, der wie eine Art "Unwetterwarnung" per Mail alarmiert, wenn problematische Bedingungen zu beachten sind? :rolleyes:

Es gibt auf 35 MHz 3 primäre Mechanismen, die zu für den Modellflug gefährlichen Effekten führen können.

1.: Sporadic-E
Dabei bilden sich in der E-Schicht der Atmosphäre (Ionosphäre) in der Höhe von ca. 90 – 120 Km reflektierende Schichten, die zu massiven Überreichweiten führen. Der Low-VHF-Bereich (35 MHz gehört dazu) ist besonders betroffen. Sporadic-E tritt vorzugsweise tagsüber und im Sommer auf.

2.. Inversionswetterlagen
Haben wir gerade zur Zeit. Dabei ist der normale Temperaturverlauf der Atmosphäre gestört. Unten isses kalt, dadrüber isses warm und dadrüber isses wieder kalt. Die Grenzschichten reflektieren Funkwellen recht gut. Es bildet sich ein Schlauch, in dem an den Grenzschichten die Funkwellen immer hin und her reflektiert werden. Der kann bei Wetterumschwüngen, also warmer Tiefdruck folgt auf kalten Hochdruck auftreten, muss aber nicht. Kann prinzipiell zu jeder Jahreszeit auftreten.

3.: MUF
Wass issen datt nu wieder ?
Die MUF ist die „Maximal Usable Frequency“ bis zu der Radiowellen von der Atmosphäre reflektiert werden. Oberhalb dieser MUF entschwinden Radiowellen in die unendlichen Weiten des Alls. Ist nebenbei der Funktionsmechanismus, warum man auf Kurzwelle so weit funken kann, aber nicht zum Mond kommt.
Die MUF ist primär von der Sonnenfleckenaktivität abhängig. Wenig Aktivität, niedrige MUF, keine Gefahr für 35 MHz. Viel Aktivität, hohe MUF, kritische Situation. Die Sonnenfleckenaktivität unterliegt einem 11-jährigen Zyklus, haben das Minimum gerade hinter uns und steuern auf ein Maximum zu. In den nächsten Jahren wird das wieder zum Problem werden. Diejenigen, die im Sonnenfleckenmaximum mal CB-Funk gemacht haben, kennen das. Den Kumpel 3 Kilometer entfernt hört man nicht, dafür aber 1000 italienische Stationen.

Vorhersagbar ist das alles leider kaum. Damit es zu Problemen kommt müssen 3 Voraussetzungen erfüllt sein:
Einer der o.g. Ausbreitungsmechanismen muss aktiv sein
Eine Bündelfunkstation muss senden
Die Bündelstation muss auf der gleichen Frequenz arbeiten, was aber relativ wahrscheinlich ist, da es in F ca. 500 Bündelfunk-Basisstationen gibt und die haben dick Leistung (50 Watt).

Um die Eingangsfrage zu beantworten, es kann jederzeit passieren, hat aber zum Glück nur relativ selten Folgen und kommt jetzt nicht soooo oft vor. Für die Betroffenen ist das allerdings nur ein schwacher Trost.
Ein Monitorng der Frequenz müsst flächendeckend erfolgen, da die Effekte lokal begrenzt sind. D.h. wenn in HH Sporadic-E ist, muss einen das in München nicht unbedingt jucken. Viel Scanner am Platz hilft da viel.
 

Jan

Moderator
Gehe ich recht in der Annahme, dass bei 2,4 Ghz systembedingt die Probleme durch solche Wetter- bzw. Klimaphänomene sehr viel geringer sind als bei 35 Mhz?

Wenn das so wäre und man außerdem davon ausgehen könnte, dass 35 Mhz schon bald nicht mehr verbreitet, sondern durch 2,4 Ghz abgelöst sein wird, dann lohnt sich das Gedankenspiel über eine flächendeckende und quasi automatische Lösung wie bei der Messung von Niederschlagsmengen nicht... Oder?

Mittels Internet und automatischen Systemen ginge sowas ja schon, nehme ich mal an...
 
Jan schrieb:
Gehe ich recht in der Annahme, dass bei 2,4 Ghz systembedingt die Probleme durch solche Wetter- bzw. Klimaphänomene sehr viel geringer sind als bei 35 Mhz?

Wenn das so wäre und man außerdem davon ausgehen könnte, dass 35 Mhz schon bald nicht mehr verbreitet, sondern durch 2,4 Ghz abgelöst sein wird, dann lohnt sich das Gedankenspiel über eine flächendeckende und quasi automatische Lösung wie bei der Messung von Niederschlagsmengen nicht... Oder?

Mittels Internet und automatischen Systemen ginge sowas ja schon, nehme ich mal an...
Komisch, ich spiele noch nicht mit dem Gedanken, auf 2,4GHz umzusteigen, und damit bin ich sicherlich nicht alleine!

Aber trotzdem ist es ne gute Frage, ob solche Überreichweiten bei 2,4GHz eine Rolle spielen...
Ich denke mal Systembedingt nein!

Vielleicht kann einer unserer Funker mal dazu ne Äußerung tätigen:confused:
 
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