Drehfluegler

Nachdem Drehfluegler wieder mal ein wenig aktueller geworden sind (mit dem Dread) kommen immer wieder mal Fragen warum denn diese Technik, welche einige Modelle in den 70/80er( Enghauser SB V) hatten nicht auch für heutige Modelle zeitgemäß wäre.

In den USA sind und waren Drehfluegler eigentlich immer recht populär.
Zu einen ist dies mit der relative einfachen Konstruktion ( einfach paar Flächen backen) und der Vielzahl gut tragender Hänge zu erklären.
Anstelle Skale- oder Grosssegler Modellflug zu versuchen gehen viele Modellsegelflieger lieber den weg unkonventionelle (Klein) Modelle zu bauen und zu fliegen.

Käufliche Modelle gibt es aber auch nicht an jeder Hausecke. Kleinserien von ein paar Enthusiasten oder aber nur Einzelkomponenten sind mehr die Regel.

Fliegerisch sehe (ich persönlich) keine Vorteile der Drehfluegler (mal abgesehen von der Rollrate) gegenüber (guten Voll GFK) herkömmlichen Modellen.
Vorwiegend für schnelleren Hangflug ausgelegt haben sie zwar guten Geradeauslauf, Durchzug und auch Wendigkeit. Nehmen aber Geschwindigkeit aus engeren Wenden nicht so gut mit, und haben keine Möglichkeit die Landegeschwindigkeit stark zu verringern (außer Kabinenhaubebremsklappe oder vielleicht 1x betätigten Bremsfallschirm).
Bei meinen sogenannten Pitcheron (Dreh und anstellung der Flächen gemixt somit starres Leitwerk) war die Hoehenruderwirkung auch ein wenig schwamming sprich zeitversetzt. Entgegen der Annahme das nur kleine Ausschläge nötig sind da ja komplette Fläche angestellt wird sind die erforderlichen Ausschläge überraschend groß.
Etwaiige aerodynamische Vorteile (keine Querruder/anlenkungen an der Flaechen ) werden so wieder durch den Spalt am Rumpf /Tragflächen Übergang zunichte gemacht
Im allgemeinen glaub ich nicht das die US Drehfluegler fuer deutsche Verhaeltnisse (Haenge und Fluggewohnheiten) besonders geeignet sind:rolleyes: .

Mit Weihnachtsgruessen
Thomas

Anbei ein paar Bilder von US Drehfluegler.
Kestrel (Pitcheron ausgelegt vorwiegend fuer Geschwindigkeit) mit Dave Reese (bekannt vom Liftticket Video )

kestrel e.jpg

wie man sieht hält so ein Drehflugler (Ultron) auch Luftkämpfe aus
car small P1000330.JPG

wurde mal in Serie hergestellt: Mach 1, ein 1,5m Modell
MACH P1050322mod.JPG

Beispiel einer Hauben bremsklappe an einem Rotor
P1000268.JPG
P1000267.JPG

Ganz schon populär Ultron (manchmal in kleinstserie erhältlich) Je nach vorfertigung ab ca 400 euro
P1000089.JPG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ist dein Konsens? Worauf willst du hinaus? Das wir die Drehflügler aus unserem Hirn streichen, weil wir bei uns keine Hänge dafür haben? Oder habe ich dich nicht verstanden?
Gruß von Burkhard
 

Tofo

User
hey, kein Ruderflattern mehr! Das ist doch auch was. :p
Das mit der Haube als Bremsklappe habe ich so auch noch nich gesehen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das eine große Bremswirkung hat. Bei mir schiesst ja schon der F3B mit voll gesetztem Butterfly öfters mal durch.

MfG,
Thorsten
 
Was ist dein Konsens? Worauf willst du hinaus? Das wir die Drehflügler aus unserem Hirn streichen, weil wir bei uns keine Hänge dafür haben
hallo Burkhard
Ich schrieb ja "glaube ich nicht...besonders geeignet sind..", hab aber bei den obigen Modelle keine Gewichtsangabe gemacht. Die Flaechenbelastung obiger Modelle ist aber min 2-3 mal so hoch wie bei einem Dread, welcher ja mit ca 500gr extrem leicht ist.
Eigentlich will ich auf nichts hinaus, nur wurde im Dread tread ueber Drehfluegler allgemein diskutiert, wobei man den Eindruck bekam das dies fuer einige vollkommen neu ist.


Thorsten,
die Haube als Bremsklappe hat wirklich keine berauschende Wirkung (sieht halt gut aus beim Vorbeiflug mal zu winken), gab's schon in den 80'ern bei Eismann Modellen
Gruss
Thomas
 
hey, kein Ruderflattern mehr! Das ist doch auch was.
Ich habe mich vor ..zig Jahren ernsthaft mit dem Thema befasst.
Mit bis zu 4m Modell (SB10!).
Ich kann nur sagen, wenn da "etwas" flattert, ist ein "Ruderflattern" ein harmloses Zittern dagegen... ;)
Mein Fazit: bis etwa 2m Modelle brauchbar, aber keinerlei Vorteile insgesamt. Vor allem keine Störklappen (mit vernünftigen Aufwand) oder kein Butterfly möglich.
Wünsche allen ein gutes neues Jahr!
Gruss Jürgen
 
die Landerei .....

wie schön könnte das alles sein :rolleyes:

Ich würde mal sagen:

schmale Servos und Dichtlippen sind das Ende des Drehflügels.
Dass man nicht wölben kann und keinen Butterfly hat, gibt der Sache den Rest.
 

Merlin

User
Hallo,

in Frankreich gibt´s den Pixel von Airtech
http://www.airtech-rc.com/fr/pixel_.html
http://pierre.rondel.free.fr/pixel.htm

Was sich von Kollegen gehört habe ist, daß der Kleine wirklich gut geht und sich großer Beliebtheit erfreut.

ps. vielleicht noch ein Wort zu "... Was ist Dein Konsens": hört doch einfach mal auf hier alles kaputtzureden! Ist das typisch deutsch? Ich habe derartige Diskussionen in den US-Foren noch nicht erlebt.

Schöne Weihnachten!

Bernd
 
Drehflügel

Drehflügel

ps. vielleicht noch ein Wort zu "... Was ist Dein Konsens": hört doch einfach mal auf hier alles kaputtzureden!

........wenn das so rüber kam, möchte ich mich entschuldigen. Ich habe nur die Aussage von Thomas gesucht!
Er hat mir sein Anliegen - dass einige keine Drehflügler kennen - schon erklärt!

Ich denke das Drehflügler keinen Ersatz zu den Klappenflächen bilden. Aber sie bilden eine Möglichkeit, ein Flugzeug simpel um drei Achsen zu steuern!
Mit welcher Wendigkeit beweißt der Dread gerade sehr eindrucksvoll!
Allerdings bildet der Dread mit seinen 500g und den 1,5m Spannweite bestimmt die technisch sinnvolle Grenze.
Gruß von Burkhard
 

Penzi

User
Ich finde die von Thomas angeregte Diskussion absolut angebracht. Gerade weil mit dem Dread plötzlich wieder ein Modell mit dieser Steuerung in simpelster Ausführung auf dem Markt erscheint. Die meisten der 80er Jahre Drehflügler waren und sind recht aufwändig, oder eben störanfällig angelenkt. Mit der Entwicklung von immer höherwertigen Microservos zu erschwinglichen Preisen und den damit verbundenen Möglichkeiten der Ruderanlenkung, waren die Drehflügler dann irgendwann von der Bildfläche verschwunden. Zu Recht, da gerade bei größeren Spannweiten, die kraftschlüssige Anlenkung der Drehflügler mit den damals üblichen 5kg Servos kaum zu bewerkstelligen war. Zudem ließen sich die größeren Modelle nie vernünftig bremsen. Aerodynamisch macht die Steuerung nach meiner Erfahrung auch nur Sinn, wenn zum einen die Flächenbelastung relativ klein ist und die Flächengeometrie recht einfach gestrickt wird. Flächen mit hoher Streckung, oder Mehrfachtrapez lassen sich nur durch größere Verdrehung anständig lenken. Mit höheren Flächenbelastungen nimmt die Lenkfähigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten ebenfalls ab. Dazu steigt das Risiko beim Landen.
Mit dem Dread ist allerdings eine tolle Symbiose gelungen. Mit den gerade mal 500 g Gewicht, lässt sich eine simple, auf Jahre gut funktionierende Flächenanlenkung herstellen, die nirgens schwächelt. Ums bremsen muß man sich bei diesem Modell auch keine Gedanken machen. HLG´s brauchen keine 4 Klappen Fläche mit Butterflybremse um am Hang zu funktionieren. Zudem ist der Dread schön klein zu verpacken und somit gut an jeden Hang, in jedem noch so exponiertem Wandergelände mitzunehmen. Die breibandigen allround Flugleistungen runden das Konzept schlüssig ab. Für mich, der ich nicht ganz unschuldig an der Entwicklung des Dread bin, stellt sich nicht die Frage der Daseinsberechtigung für diesen Flieger. Ich könnte mir allerdigs auch nicht vorstellen, daß jetzt jeder 2. Hangflieger wieder mit drehbaren Flächen gebaut werden sollte. Bloß nicht. Dann wäre ja die ganze positive Entwicklung der letzten 20 Jahre in Frage zu stellen.
Mit dem Dread hat man schnell viel Spass am Hang. Und das mit minimalem finanziellen Aufwand. Natürlich flieg ich am gleichen Hang bei besserem Wetter lieber meinen Sting oder nen F3b´ler. Aber für mal eben schnell, ist der Dread die erste Wahl.
Und das hoffentlich noch lange,
Gruß,
Penzi
 
Das amerikanische Tri-Slope Six-Pack Hangflugtreffen hat sich zum Mekka für solche "Drehflügler" gemausert. Wen solche Modelle interessieren sollte sich überlegen am nächsten 6-Pack teilzunehmen; durch den geringen Wert des US Dollars ist das günstiger denn je.
Das nächste 6-Pack findet vom 16.-18. Mai 2008 statt; etwas mehr Info zu diesem Thema steht im Aufwind 2/2007, und ein paar Fotos vom 07er 6-Pack sind hier: http://shredair.com/3s6p/2007/launches.html
Hier noch ein Foto meiner Mach-1, einem "wingeron" Modell, das schon mit mir nach Deutschland und Südamerika reisen durfte. Mein Spezi Dan Thomas hat das Bild an unserem einheimischen Peterson Butte gemacht.

Dieter Mahlein, ShredAir
 

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