45Grad Kohle Unidirektionalgelege

Hallo,
bei R&G gibt es ein Unidirektionalgelege, 160g/qm, bei dem es zwei Richtungen gibt (also eigentlich ein Bidirektionalgelege). Hört sich interessant an. Hat lt. Info eine Folie auf der Rückseite, die aggezogen werden kann.

Hier meine Fragen:
1. Bei Verwendung in einer Tragfläche, wie vergleicht sich das mit 160g Leinen oder Köper, das auf eine eine Ausrichtung von 45 Grad zugeschnitten wurde?
2. Wie wird das Gelege verarbeitet?
- Erst Harz auf die zu laminierende Fläche streichen, Gelege auflegen und dann Folie abziehen
- das Gelege mit der Folie anch unten auf ein Fläche legen, Harz auftragen und dann mit der eingeharzten Seite nach unten auf das zu laminierende Teil legen?

Gruß,

principle
 

Giotto

User
Hallo principle.
Zur ersten Frage: grundsätzlich gleich, 160g sind 160g.
Die Filamente liegen allerdings bei einem Gelege gerade und nicht gewellt wie bei einem Gewebe wo jeder Faden um jeden Faden schlauft. Das Laminat wird also steifer. Zudem ist das angesprochene Diagonalgelege sehr schön und dicht, im Gegensatz zum 160g/m2 Gewebe, das mit seinem 3K Faden halt sehr locker (und dafür preisgünstig) wird.

Das von Dir gemeinte Gelege ist aber kein Unidirektionalgelege wie Du schreibst.
Ein UD-Gelege gibt es zwar auch, aber bei einem UD-Gelege oder Gewebe laufen die Filamente nur in einer unidirektionalen Richtung. Bei angesprochenen Diagonalgelege laufen sie eben diagonal +/-45° und unter einem bidirektionalen Gelege oder Gewebe versteht man eine Faserrichtung von +/-90°. Das was Du schreibst, wäre ein schwarzer Schimmel ;)

Nun zur zweiten Frage: da gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der Regel wird das Gelege auf der Folie getränkt und wie ein Heftpflaster aufgelegt und dann wird die Folie abgezogen.

Diese Gelege gibt es in den verschiedensten Gewichtsklassen und Rollenbreiten.
UD-Gelege = 80gm2, 100gm2, 125gm2, 150gm2, 200gm2 und 300gm2
+/- 45° Gelege = immer das doppelte Gewicht, weil ja dafür zwei Lagen notwendig sind, also 160gm2, 200gm2 etc.

Betreffend Rollenbreite ist ab einer bestimmten Menge alles möglich, die Lieferbarkeit bei kleinen Mengen ist aber abzuklären.

Dank der Folie und dem Haftfadengitter lassen sich diese Gelege aber auch sehr gut selber auf die gewünschte Breite zuschneiden.

[ 14. Dezember 2002, 12:38: Beitrag editiert von: Giotto ]
 
Hallo Giotto,
danke für die ausführliche Antwort. Ist das bidirektionalgelege sehr anfällig bei der Verarbeitung, d.h. bleiben die Fasern auch schön gerade liegen oder werden sie leicht übereinander verschoben?

Gruß,

principle
 

plinse

User
Moin principle,

du solltest bei Gelege schon etwas vorsichtiger rollen als bei Gewebe aber es läßt sich durchaus gut verarbeiten, ist halt etwas mehr Übungssache als bei gleichschwerem Gewebe, aber wer dünnes Glasgewebe verarbeitet bekommt, kommt auch mit Gelege zurecht.
 
Hallo,

habe auch noch keine Erfahrung mit dem Biaxgelege 160g/m². Überlege, es in CFK-Positivbauweise an Seglerflächen (Flächenneubau für 1:3,75 ASW27-Rumpf) einzusetzen. Das Profil soll dünner werden (von jetzt 12 mögl. auf 10%)

1. Möglichkeit: DOW-Hartschaumkerne(der blaue)und wie ich das bislang mit Glasgewebe gemacht habe mit 0,4er Folie im Vakuum pressen.

2. Möglichkeit Kohleplatte extern auf Glasscheibe laminieren (und auch gleich lackieren) und fertige CFK-Platte dann wie Abachifurnier betrachten und auf Styroporkern aufpressen(wäre dann leichter als mit Blauschaum, die Styrostruktur würde nicht durchscheinen und die lackierte Oberfläche wäre so glatt wie die Glasscheibe).

Wäre eine Decklage 58er Glas nötig oder könnte man die auch weglassen, so daß der Lack direkt auf dem CFK ist?

-Reicht eine Lage 160er für Torsionssteifigkeit?
-Reicht eine Lage 160er für akzeptable Druckfestigkeit auf Blauschaum/Styropor? (bei sorgfältiger Behandlung, Einsatz in der Ebene)

Ich stelle mir vor, daß sich auf diese Weise gegenüber Styro/Abachi deutlich steifere und leitere Flächen herstellen lassen bei noch akzeptabler Robustheit.

Hat jemand Erfahrung in der Richtung und kann eine Einschätzung abgeben?

Torben
 
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