Holm schäften Winkelberechnung??

hallo leute!
ich muss bei der agro turbo von graupner (einem ARF styromodell) den Holm schäften, sodass ein gerader teil mittelflügen und 2 aussenflügel mit einem holm verbunden werden.
die aussenflügel hab ich mir herausgemessen/gerechnet) haben einen winkel von 5°.
wie schäft ich jetzt den holm (6*6 mm vierkant)
in der "bauanleitung" ist ein sehr schlechtaufgelöstes bild nicht 1:1.
ist etwas eigenartig, dass man beim bauen von einem ARF modell doch höhere geometrische grundkenntnisse voraussetzt (die in den 3 seiten was ich alles nicht tundarfmitdemmodell nicht erwähnt sind?)
mfg, roland
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hi!

tan(alpha)*Holmhöhe = d

alpha ist diesem Fall: 5°/2 = 2,5°
Holmhöhe = 6mm
d = das, was du jeweils an den Holmen auf der Oberseite wegnehmen musst, damit sich die 5° ergeben.
Habe leider gerade keinen Rechner zu Hand.

Aus statischen Gründen würde ich allerdings anders vorgehen: Lege beide Holme im Winkel von 5° übereinander, und durchtrenne beide Holme gleichzeitig. Dabei einen spitzen Winkel wählen, damit sich eine möglichst große Klebfläche ergibt.

Gruß
Andreas
 
Hallo Roland,

ich hab hier mal ne kleine Zeichnung gemacht:

1099233550.gif


Du kannst beide Holme übereinander legen und gemeinsam schleifen, dann passen Sie auch auf jeden Fall - kann sein das aus arbeitstechnischen Gründen dann der Winkel nicht 5°, sondern 5,1° oder 4,9° sind, aber das dürfte dann auch egal sein....
 
Hi,

was mich dabei interessieren würde: die Schäftung erflogt ja etwa 1 : 11, d.h. 6 mm zu 68,6 mm. Ist das denn mit Handwerkzeugen zufriedenstellend hinzukriegen (und wenn ja; wie ?) oder verlässt man sich darauf, dass üppig aufgetragener Leim die Kurven und Beulen schon irgendwie auffüllt ?

Gruss,
Peter
 
Hallo,

das geht ganz gut, wenn man die Schäftung zunächst grob zusägt (Laubsäge, Dekupiersäge, wir haben es ja nicht mit Balken zu tun)und die Holme ca. 10 cm nebeneinander auf einer festen Unterlage fixiert. Jetzt kan man prima mit einer Schleiflatte o. ä. die Schäftungen "planieren", sie können fast gar nicht anders als passend verschliffen werden. Man kann natürlich auch gleich mehrere Holme so vorbereiten.
p.s.: Mit Leim aufgefüllte Beulen und Löcher halten nicht zuverlässig und sind im Hauptholm nicht akzeptabel (jedenfalls bei den größeren Spannweiten ...).
Holm und Rippe!
 
Hi Peter,
....so, da kam mir jemand zuvor - mir ist der Browser mit dem schon geschriebenen Text abgeschmiert, als ich ein paar Bilder gemacht habe, die das illustrieren...
Also nochmal: der Schäftungswinkel von 1:11 geht hier vollkommen klar, bei der Reparatur von "echten" Segelfliegern muß allerdings 0,6mm Sperrholz schon mit 1:15 geschäftet werden (!!! Stell Dir das mal bei gekrümmten Nasenleistenbeplankungen vor !!!), Holme und anderes noch mit flacheren Winkeln (jedenfalls hat mir das unser Werkstattleiter so erklärt)...

Was diesen Styroflieger hier angeht, würde es wahrscheinlich ausreichen das mit dem Taschenmesser zurechtzuschnitzen und mit angedicktem 5-Min-Epoxy zusammenzupempern... ;)

Hier die Bilder:
So sieht der Aufbau aus:

1099559214.jpg


Man könnte dem Schleifklotz auch eine Führung spendieren

1099559254.jpg


Der eine Holm wird 180° um die Längsachse gedreht und dann mit mit dem anderen verklebt....

1099559282.jpg


[ 04. November 2004, 10:08: Beitrag editiert von: Wolfram ]
 

HaraldH

User
Hallo Wolfram,

eine Änderung solltest Du in den Zeichnungen noch durchführen.

Der Anschlag klotz sollte bis zur Spitze der geschäfteten Leisten reichen damit der Anpressdruck des Schleifklotzes zuverlässig abgefangen wird.
Bei der gegenwärtigen Konfiguration würde durch die Elastizität des Holzes die Schäftfläche ballig geschliffen.

Ansonsten klasse Bilder

Harald
 
bei der Reparatur von "echten" Segelfliegern muß allerdings 0,6mm Sperrholz schon mit 1:15 geschäftet werden (!!! Stell Dir das mal bei gekrümmten Nasenleistenbeplankungen vor !!!), Holme und anderes noch mit flacheren Winkeln (jedenfalls hat mir das unser Werkstattleiter so erklärt)...
Ja Wolfram, hat der Werkstattleiter richtig erklärt (was leider nicht immer der Fall ist). Aber Schäften kann einsam machen, nach ein paar Stunden für ein neues Stück Beplankung des Torsionskastens, wenn da was schief gegangen ist beim Leimen, OHA... Und geschäftet wurde nicht mit einer Maschine, alles mit der Straklatte. Und wehe es kam dann noch ein Unwissender vorbei und tatschte auf die fertig geschliffenen, verleimfertigen Oberflächen "boah, sieht ja toll aus" ...OHA... :D

Gruß,
Christian
 

Gerald Lehr

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hi Wolfram,

das ist ja einen Artikel im :rcn: Magazin wert.
Dürfen wir das verwenden ??
Oder könntest Du das an redaktion@rc-network.de schicken.

Das wäre super.

Danke schonmal.
 
Das freut mich doch, daß Euch die Zeichnungen gefallen... ;)

Ich hab die Bilder geändert (Stützklotz geht über die Holmlängen hinaus) - Harald, Du hast natürlich recht - jetzt weiß ich auch warum meine Schäftungen dann trotzdem nie so genau gepaßt haben... *grins*

Gerald, Ihr könnt die Zeichnungen natürlich gerne für einen Beitrag im RC-Network-Magazin verwenden; ich hab nur leider im Moment keine Zeit einen Text dafür zu schreiben.

Das Programm, mit dem ich das gemacht habe heißt SketchUp (http://www.sketchup.com) und ist das coolste seit der Erfindung des Toasters. Wird vor allem von Architekten für Entwürfe und schnelle Präsentationen benutzt; wenn man schon ein bißchen 3D-CAD gemacht hat, braucht man ungefähr anderthalb Stunden um das ganze (!) Programm zu begreifen...

Ich arbeite als Architekturillustrator (www.architektur-zeichnung.de) und mache damit meine Vorzeichnungen. Ist leider nicht ganz billig (~ 500,- Euros) aber jeden Cent wert...
 
Wer ein bissschen mit dem Hobel umgehen kann, schäftet Leisten in Nullkommanichts und das, ohne Schleifstaub in der Werkstatt zu verteilen.
 
Oh, hatte nicht beachtet, dass die Schäftdiskussion schon uralt war. ;) Stimmt aber immer noch...
 
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