Warum verliert man beim Einkreisen zum Hang zurück, viel Höhe?

Habe mehrere Hangsegler mit VLW. Was mir auffällt ist, das bei einigen Modellen (Whisper, Opus) wenn man gegen den Wind abgekreist hat (=einkreisen zum Hang), das Modell viel Höhe verliert, wenn man nicht CombiSwitch (machte ich früher) oder mit viel SR (mit QR getrennt) fliege.
Frage: Bei welchen Konstruktion der Modellen mit VLW ist das besonders ausgeprägt und warum (Bei meinem Highlight 1.8M ist das Phänomen viel kleiner.)
Ist es die Differenzierung oder der grösse der V-Form des VLW oder das Profil oder der Winkel des VLW usw..? Ist das mit TLW und KLW auch so?
Danke Etienne
 
Hallo Etienne,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann meinst Du den Moment beim Kreisen, bei dem Du eine Rückenwindkomponente dazubekommst.

Das Du in dem Moment Höhe verlierst, hat m.E. nichts mit der Leitwerksform etc. zu tun, sondern lediglich mit folgendem Phänomen:

Wenn Du gegen den Wind fliegst, dann setzt sich Deine Geschwindigkeit über Grund aus der Komponente Eigengeschwindigkeit des Modells abzüglich der Windgeschwindigkeit zusammen.

Fliegst Du gegen den Wind bereits sehr langsam, also kurz vor dem Strömungsabriss, dann muss das Modell, wenn es in den Rückenwind eindreht zunächst die Windgeschwindigkeit kompensieren. D.h. bei 15 kmh Windgeschindigkeit musst Du insgesamt bei einer Richtungs-/Kursänderung des Modells von Gegenwind in Rückenwind 30 kmh Fahrt aufholen.

Dies wird dadurch erreicht, dass das Modell durch Höhenabbau Fahrt aufholt.

Mein Tipp: Bevor Du in den Rückenwind einkurvst vorher Fahrt aufholen, dann bleibt der von Dir beobachtete Effekt aus.

Ich hoffe, ich konnte die Zusammenhänge einigermassen verständlich rüberbringen.... :confused:

Gruß Ralph
 

Stöps

User
Au weia, so ne ähnliche Diskussion gab´s glaub kürzlich schon mal, wenn ich mich nicht irre?
Meine Meinung: Es gibt in der Luft gar keinen Wind!
Schon mal bei viel Wind in einem Heißluftballon gesessen?
Ich auch nicht, aber egal, stellen wir uns mal vor, wir fahren in einem Heißluftballon bei Windstärke 7 gemütlich vor uns hin.
Was bemerken wir? Gar nichts, kein Lüftchen bewegt sich, würde man eine Zigarette rauchen, so würde der Rauch senkrecht noch oben wegsteigen, nur die Erde flitzt wie wild vorbei, man bewegt sich ja gleich schnell wie die Luftmassen um einen herum.
So, und jetzt lassen wir mal schön ein Modellflugzeug um den Ballon kreisen, was bemerken wir?
Ebenfalls gar nichts, das Fliegerchen zieht schön seine Kreise, da sowohl Ballon als auch Modellflugzeug mit der Luftmasse mitbewegt werden. Es gibt kein Sinken oder Fallen oder irgendeine Art von Geschwindigkeitsänderung.
Es würde sich auch nichts daran ändern, wenn man dicht über einen Hang fahren würde, an dem gerade Modellflieger ihre Kreise ziehen.
Würde man das selbe Modell aber vom Boden aus steuern, so würden die Kreise aussehen wie Ostereier, obwohl das Modell in echt kreisrunde Kurven fliegt. Wir würden aber instinktiv versuchen, aus den krummen Rumgeeiere runde Kreise zu fliegen, in dem wir zum Beispiel wie wild am Höhenruder ziehen und drücken, sobald das Modell „in den Wind eindreht“, nur damit es von der Erde aus wie ein Kreis aussieht.
Beim Eindrehen „in den Wind“ wird wie verrückt gedrückt, beim „Herausdrehen“ wird gezogen, da das Modell auf einmal so schnell wird und das Ergebnis wird dann als Windeinfluß bewertet.
Ich weiß, man kann sich jetzt auch mathematische Formeln um die Ohren hauen, aber ob´s was hilft?
Am V-Leitwerk liegt´s aber wohl sicher nicht.

Stöps
 
Hallo Stöps,

Supergut erklärt !!! :)
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Hier ist das Thema schon mal ausgiebigst diskutiert worden.
 
Danke Euch für die bisherigen Beiträge.
Ich war gestern fliegen und habe beim meinem Whisper 2Meter die QR Ausschläge von 17mm oben und 12mm unten, auf mehr Differenzierung 17mm oben und 8mm unten gestellt.
Beim Flug beobachtete ich, das der Flieger weniger nach unten flog (weniger Tiefe verlor) wenn man zum Hang drehte.
Gruss
 

RSO

User
Hallo,

das grundsätzliche Problem liegt daran, das ich beim Querruderausschlag die elliptische Auftriebsverteilung deformiere. Dadurch ändern sich die dimensionslosen Beiwerte des Flügels, wie z.B. das Nickmoment, Giermoment, Rollmoment. Ausserdem ändern sich die Polaren des Modells welches eine Verschlechterung des z.B. des geringsten Sinkens bewirkt.
Beim Nurflügel wirkt sich der Höhenverlust beim Einkurven gegen den Wind wegen des fehlenden
Hebelarmes zum HLW und SLW noch drastischer aus.

Gruss, Raimund
www.das-nurfluegelteam.de
 

Clemo

User
Hallo zusammen,
geht mal auf den link vom Eckart und lest Euch nur den vorletzten Beitrag des holländischen Jumbokapitäns durch. Er meint zwar, sein Deutsch sei nicht so gut, er ist jedenfalls derjenige, der die Zusammenhänge am anschaulichsten und vor allem korrekt darstellt.
Gruss Clemens
 
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