Höhenruder und Rolle gedreht?

Hallo miteinander,

heute ist mir was interessantes passiert, als ich einen Flieger (1m SPW Kunstflugmodell, ähnlich YAK, oder Extra) getestet habe, sprich mein Jungfernflug:

Bauchflug ganz normal gerade aus, leicht Höhenruder gezogen um einen weiten Looping zu fliegen. Gleich nachdem er hoch gegangen ist, hat er sich um die eigene Achse gerollt. Ich bin sofort weg vom HR, der Flieger war nun kopfüber. Ich habe gedrückt, eigentlich um Höhe zu gewinnen, und er hat andersrum wieder gerollt, so war er wieder in meiner üblichen Horizontalfluglage.

Nun würde ich gerne wissen, warum das passiert ist und was die Ursache hierfür sein kann? Er ist so eigentlich ziemlich genau eingestellt gewesen, flog schön geradeaus und alles ok soweit. Bis eben auf dieses Phänomen. Hat jemand eine Idee?
 

nowa

User
Falscher Modellspeicher?

Falscher Modellspeicher?

Nicht böse sein:)

Das könnte auch ein unerkannter Mischer sein. Delta oder so.

Bei kleinsten Ausschlägen fällt es nicht auf, dann aber schon.

Wenn das schon Strömungsabrisse sind, dann ist die Kiste aber ultrakritisch.:(

Gruß, Norbert
 
Also, hier die Antworten auf eure Fragen:

- Das Höhenruder ist nicht zweiteilig sondern durchgehend, und wird auch von einem Servo angetrieben.

- keine Probleme mit dem Rudergestänge oder der Anlenkung, zumindest nichts was mir aufgefallen wäre

- definitiv der richtige Modellspeicher gewählt, keine Mischer aktiv ausser meine Querruderdifferenzierung. Hab's nochmal nachträglich überprüft

- Strömungsabriss kann ich mir auch nicht unbedingt vorstellen, bin schliesslich mit Halbgas geflogen, und da hat er schon genug Power zum Steigen.

Das ganze erinnerte mich irgendwie an den Sim, wenn ich mal so 'nen ultraschnellen Jet geflogen bin und voll am Höhenruder gerissen hatte. Das gleiche ist dort dann auch passiert, dass er so 'ne Art ROLLE gedreht hat.

Hinzuzufügen wäre, dass ich nicht VOLL am Höhenruder gezerrt habe, sondern leicht. Wollte ja 'nen Loopin mit grossem Durchmesser versuchen.

Bin danach auch gelandet und hab mir mein HR und den Rest nochmals aus der Nähe angeschaut. Es schien nix unauffällig.

Irgend noch eine Idee?
 

COOLMOVE

User gesperrt
Strömungsabriss am Höhenruder evtl. Ich würde erstmal den Ausschlag verkleinern.
 
Bin gerade nicht zu Hause, werde ich aber ausmessen. Obwohl ich nur wenig HR gegeben habe? (schätzungsweise weniger als 50% des maximal möglichen Ausschlages?)

Mein Antennenkabel führt aus der Kabinenhaube heraus, gespannt ans Leitwerk, und von dort aus seitlich wieder runter, über dem Höhen.... (leitwerk? wie heisst das gleich? nicht das Ruder, sondern das Gegenstück dazu :p ) dort habe ich es mit Tesa befestigt gehabt. Macht dieses kleine Stückchen evtl. soviel an der Strömung aus, dass die Ursache hier liegen könnte? Aber geradeaus ist er ja problemlos geflogen.
 
Renegade schrieb:
(schätzungsweise weniger als 50% des maximal möglichen Ausschlages?)


Hallo,
wieviel ist das denn genau ? Ich fliege fast nur kleinere Modelle und kann da aus eigener Erfahrung sagen dass bei manchen 2mm nach oben schon zuviel sein können.Daher wäre es mal interessant zu erfahren wieviel Ruderausschlag Du genau hast.Schreibe jetzt aber nicht wieder irgendwelche prozentualen Angaben - bitte mal einen genauen Wert in Millimeter... ;-)
 
Hallo,

ich bin echter Pilot im Segelfug....dieses Phänomen gibt´s auch in echt bei der Fox- ein teschechischer Doppelsitziger Kunststoffkunstsegelfieger... Vllt googlest du mal dein Problem im Zusammenhang mit der Fox! Mfg
 

Ralf35

User
Das hört sich erstmal nach einem Strömungsabriss am Höhenleitwerk an.
Die Ursache könnte sein, schlicht zu große Ruderwege,bei evtl. zu geringer Geschwindigkeit.Ein Verzug im Leitwerk kommt genauso in Betracht,wie ein zu weit hinten liegender Schwerpunkt.
Evtl. eine ungesunde Kombination aus allem ;)

50% des möglichen Ruderwegs,als dieser Effekt auftrat,sagt leider nicht viel aus.50% können auch 40 Grad bedeuten.Sind es normale Ruder,oder sehr große ,die für 3D ausgelegt sind?



Anscheinend haben auch echte Piloten im Segelfug,Probleme mit teschechischer Doppelsitziger Kunststoffkunstsegelfieger.
Das Problem kommt daher,weil auch Trudel-und gerissene Figuren im Kunstflug vorkommen sollen können......wobei das Problem hier eher,bei den interessanten Wörtern lag....echte Piloten halt..

Sorry,den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Renegade schrieb:
...
Bauchflug ganz normal gerade aus, leicht Höhenruder gezogen um einen weiten Looping zu fliegen. Gleich nachdem er hoch gegangen ist, hat er sich um die eigene Achse gerollt. Ich bin sofort weg vom HR, der Flieger war nun kopfüber. Ich habe gedrückt, eigentlich um Höhe zu gewinnen, und er hat andersrum wieder gerollt, so war er wieder in meiner üblichen Horizontalfluglage.
...
Hat jemand eine Idee?

Hallo Saki,

Das Gegenteil von Rückenflug ist der Normalflug, den Begriff "Bauchflug" gibt es nicht. ;)

Da du einen zu großen Höhenruderausschlag bzw. Mischer bereits ausgeschlossen hast, bleibt als wahrscheinlichste Ursache eine verzogene Tragfläche. Dein Flieger fiele damit in die Kategorie "krumme Gurke".

Beim Geradeausflug lässt sich eine verzogene Tragfläche noch einigermaßen austrimmen, aber bei höheren Anstellwinkeln steigt der Widerstand der stärker angestellten Flächenhälfte enorm, bis hin zu Ablösungserscheinungen (Strömungsabriß). Sauberer Kunstflug ist mit einer verzogenen Tragfläche praktisch unmöglich.

:) Jürgen
 
Hallo Jürgen,

das würde einiges erklären. Wie gesagt, Ruderausschalg definitiv nicht. Da bin ich mir sehr sehr sicher. Das mit dem verzogenen Leitwerk oder Tragfläche haut schon ziemlich gut hin. Kann sehr gut sein, dass das verzogen ist, obwohl es nicht unbedingt danach aussieht. Ich habe mal die Gemetrie ausmessen versucht, wie HIER beschrieben. Beim Abstand Leitwerk zur Aussenkante Höhenruder, habe ich tatsächlich 12mm Differenz gehabt, zwischen links und rechts! Ist wie gesagt nicht der neueste Flieger und war eher so ein Experimentelles Modell :p ich war ja froh, dass der überhaupt geflogen ist :D Die Tragfläche war auch schonmal geflickt worden, wer weiß was die für 'ne Vorgeschichte hatte...

Ich denke hier liegt der Hund begraben und bedanke mich nochmals an Alle für eure hilfreiche Antworten. Wieder was dazugelernt :)

Liebe Grüsse,
Saki.
 

micbu

User
Gu hast einfach nur einen Strömungsabriss gehabt!
Wäre das Modell zu stark verzogen, dann wäre das kein einmaliges (zweimaliges) Erlebnis gewesen sondern ein Dauerzustand.
Du hast 3 Möglichkeiten dem nun zu begegnen:
1. Ausschläge verkleinern
2. Schwerpunkt weiter nach vorne verlegen
3. Zackenband am Höhenruder anbringen

Die 12mm Unterschied die du hast sind zwar nicht schön, aber durchaus kein Weltuntergang.
Wenn ich deinen vorigen Post lese, dann drängt sich mir der Verdacht auf, daß der Vorbesitzer das Modell wegen genau dieser Unart verbeult, repariert und dann verkauft hat.

Viele Grüße, Michael
 
Hallo Renegade,

der Tipp von micbu ist Gold wert.
Hatte auch einmal eine DG 505 von Lenger.
Die hatte genau die gleichen Probleme beim Looping.
Immer wenn sie gerade den oberen Scheitelpunkt erreicht hatte, drehte sie unkontrolliert weg.
Habe dann jemanden auf der Gerlitzen in Kärnten kennengelernt, der sagte mir das wäre bei dem Flieger normal.
Er riet mir Zackenband auf's Höhenrüder zu kleben und schwupps weg waren die Probleme.
Damit erreicht man eine kontrollierte Abrißkante und danach gleichmäßige turbulente Strömung am gesamten Ruder.
Frag nicht weiter, bin kein Aerodynamikpapst, aber es klappte.

Viel Spaß noch.

Gruß
Uwe
 
Hey Uwe, danke für diesen Tip. Kannst du mir vielleicht noch zeigen oder erklären, wie genau so ein Zackenband funktioniert und wo es genau angebracht wird?
 
Renegade schrieb:
Hey Uwe, danke für diesen Tip. Kannst du mir vielleicht noch zeigen oder erklären, wie genau so ein Zackenband funktioniert und wo es genau angebracht wird?

Bei einem Segelflugzeug ist Zackenband hier und da hilfreich, aber bei einem Motormodell braucht man garantiert kein Zackenband am HLw.

:) Jürgen
 
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