Servos in Höhenruder von 1:4 Segler

CH_MEIER

User
Hallo,

welche Servos würdet Ihr in ein Höhenruder eines 1:4 Seglers einbauen?

Ich habe kürzlich eine Variante gesehen, bei der die Servos direkt in der Dämpfungsfläche des HLW untergebracht sind, wie QR-Servos. Für jede HLW-Seite wurde ein eigenes Servo spendiert. Das gefällt mir aus Redundanzgründen sehr gut.

Aber bei 1:4 ist das HLW natürlich nicht so riesig: 780mm Spannweite, Ti = 137,5mm, Ta = 68,75mm, Rudertiefe innen 40mm, aussen 20mm. Bei 9-10% Profildicke und Voll-GFK-Positiv-Bauweise hat man so gerade 11mm Bauhöhe an der Wurzel zur Verfügung.

Rechnerisch (von den Rudermomenten) würden ja zwei D60 reichen aber für so einen teuren Flieger wären doch eher HS125MG oder S3150 angesagt, oder? Was nehmt ihr in so einem Fall?

Und gleich noch eine Frage zur Profilierung des HLW: Sonst nehme ich immer NACA0009. Aber bei der geringen Aussentiefe tendiere ich zu einem Profil mit weiter vorn liegender Dicke wg. der Re-Zahl. Ich habe ein RM0505 (http://www.metzgerralf.de/mbau/aero/index.htm) aus dem F3K Bereich im Auge. Das funktioniert anscheinend ab Re=30000. An der Wurzel wird das natürlich auf 9-10% aufgedickt.

Christoph
 

MTT

User
Ich habe bei meiner ersten 1:4 Flair Ka8 das HR-servo direkt in die Daempfungsflaeche eingebaut, ein Hitec HS-85MG.
Bei meiner zweiten Flair Ka8 habe ich dann ein HS-225MG eingebaut, kann mich aber nicht mehr erinnern, was mich dazu bewegt hat, denn das 85 MG hat nie Probleme bereitet

Bei meinem mittlerweile verkauftem 1:3 Grunau Baby aus dem Schneider Bausatz hatte ich das HR-servo ebenfalls in die Daempfungsflaeche eingebaut da war es ein Hitec HS-475 HB, ebenfalls null Probleme.

Zwei getrennte HR-servos sind sicherlich sehr redundant, aber meiner Meining nach nur bei wirklich grossen und schweren Seglern angesagt.
Ich sehe z.B. hier im Forum in dem Bauthred des 1:4 Habichts aus dem Schneider Bausatz, das mehrere Erbauer dem HR 2 servos spendieren, erscheint mir "overkill", aber jedem das seine..

Weitere Beispiele :
4m Thermik XL elektrisch, HR servo hiinten im Rumpf eingebaut, Hitec Hs-5125MG
Alpina elektro, ebenfalls hinten im Rumpf, HS-85 MG.
 
Was für ein Segler ?

Was für ein Segler ?

Du erzählst uns zwar viel - aber eigentlich gar nichts. :(

Nach meiner Erfahrung ist in einer 4m K8 ein 85 MG sicher schon grenzwertig - in einem 4m Swift wäre dieses Servo bestimmt schon tödlich. Also: was für ein Flieger, und dann bekommst Du auch die richtigen Antworten. :)

Gruß
 
Es kann sich auch lohnen das Servo (die Servos) ins Seitenleitwerk einzubauen. Ist dar zwar jedesmal Gefummel, das mechanisch anzuschliessen (Geschickte machen es automatisch anschliessend), aber das SLW ist normalerweise dicker, also ein grösseres, kräftigeres, robusteres Servo möglich.
 

MTT

User
Nach meiner Erfahrung ist in einer 4m K8 ein 85 MG sicher schon grenzwertig - in einem 4m Swift wäre dieses Servo bestimmt schon tödlich

Da haben wir eben unterschiedliche Erfahrungen...
Meine Ka8 hat mit dem grenzwertigem 85MG viele Fluege problemlos ueberstanden, auch schnelle Platzueberfluege und einfachen Kunstflug, soweit man sowas mit einer Ka8 ueberhaupt machen kann, ohne jemals Anzeichen gegeben zu haben, das das HR-servo ueberfordert gewesen waere....

Und nein, ich habe nicht eine zweite Ka8 gebaut, weil die erste wegen Versagens des HR servos abgestuerzt ist, sondern weil ich sie in einem Anfall von geistiger Umnachtung verkauft habe...

Das man in einem 4m Swift kein 85 MG am HR verwendet ist klar, aber bei einer 3,75 m, 5 kg Ka8, welche ja doch recht gemuetlich unterwegs ist, ist es nach meinen oben geschilderten Erfahrungen voellig ausreichend.

Auch nach diesem "servo torque calculator": http://www.csd.net/~cgadd/eflight/calcs_servo.htm

Das HR meiner Ka8 hat eine maximale Tiefe von 110 mm, und die beiden Ruderhaelften sind zusammen 600 mm lang.
Bei angenommenen 50 km/h, und einem maximalem Ausschlag von 45 grad, berechnet dieser calculator ein benoetigtes Drehmoment von 25 Ncm, und das 85 MG schafft 30 an 4,8 V. ==>http://servocity.com/html/hs-85mg__mighty_micro.html
Und 50 km/h, sowie 45 grad Ausschlag sind schon reichlich, jedenfalls fuer eine Ka8.
 

Alt-F4

User
Hallo,
MarkusN schrieb:
... jedesmal Gefummel, das mechanisch anzuschliessen (Geschickte machen es automatisch anschliessend...

@Markus
Automatisch anschließend? :cool: Genial! So etwas hätte ich auch gerne. Kannst Du das bitte etwas genauer erklären?

@Christoph
Ins Seitenleitwerk wäre auch mein erster Gedanke. Zwei Servos sind zwar schön redundant, aber wenn ich davon ausgehe, dass es der Segler ist, den Du in anderen Threads hier baust, halte ich das auch für übertrieben. Ich würde da wohl auch ein HS-225MG oder ähnliches nehmen.

@all
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es eine Art Faustregel gibt: Modellgewicht in kg <= Stellkraft in kg
Bitte nicht hauen. Ich weiß, dass die Servokraft nicht in kg angegeben wird. ;)
 

Alt-F4

User
Hallo,

ich hoffe, das wird jetzt nicht zu offtopic, aber wie berechnet man das beim Pendelhöhenruder? :confused:
 
aber wie berechnet man das beim Pendelhöhenruder

Wahrscheinlich nimmt man die projektierte Fläche und muss dann noch den Hebelarm (welcher höchstwahrscheinlich durch den Umlenkhebel bedingt ist) ins Kalkül ziehen

Clear as mud ;)
Gruß
Thomas

Ps Wg Servos:
die S3150 haben bestimmt eine hoehere Schockbelastbarkeit wie die D60. Gerade bei im Leitwerk eingebauten Servos sind eventuelle Landestoesse schon erheblich.
 
Moin Michael,

......daß Deine K8 mit dem 85 MG sorglos fliegt, ist mir schon klar, ich habe selbst auch ähnliche Bestückungen ( in einer K6 mit 3,75m ) :)

Vielmehr wollte ich dem guten Fragesteller verdeutlichen, daß er schon mit dem Flugzeugtyp rausrücken muß, damit konkrete Antworten erfolgen können; das ist aber noch immer nicht geschehen. Stattdessen driftet dieser Thread so langsam ab. :(

Gruß
 

Börny

User
...na dann mal Konkret:
Zwei Höhenruderservos direkt im Leitwerk einzubauen ist schon klasse. Habe bei einer 4m-Glasflügel zwei DS281 direkt im Leitwerk. Funktioniert einwandfrei. Beim Aufbau nur noch Höhenleitwerk aufstecken, fest schrauben, fertig. Kein lässtiges Gefummel mehr mit irgendwelchen Anlenkungsgestängen.
Allerdingst baue ich nur dann zwei Servos ein, wenn auch beim original Flugzeug das Höhenruder getrennt ausgeführt ist. Ansonsten reicht ein ordentliches Servo, wie z.B. das S3150 wenn's klein sein soll, bei einem gedämpften Leitwerk sicherlich aus. Klar, je dicker das Höhenruder, desto dicker kann auch der Servo sein. Zudem schaut man ja meist nur von oben auf den Segler, und ob dann ein etwas dickeres Servo, welches übersteht tatsächlich stört, kann jeder selbst für sich beurteilen...
Ach ja: 4m-Glasflügel 206 ist nach meiner Rechnung Maßstab 1:3,75.

Holm & Rippenbruch,
Börny
 

CH_MEIER

User
Erst mal vielen Dank für die vielen Beispiele und Links. Ich werde das alles mal durchgehen.

Es geht bei mir um eine ASH25 im Maßstab 1:4. Spannweite 6,5m, Gewicht so 7,5kg (Segler)... 10kg (später mit KTW). Profilstrak HQ, Dicke 15% an der Wurzel, 10% am Randbogen, Wölbung 2,5% bis zum zweiten Trapezknick, danach auf 3% zum Randbogen hin gestrakt. Einsatz: klassischer Hangflug, bei schwachen Bedingungen mit Motor, bzw. Thermikflug vom Hang aus.

Bisher habe ich immer entweder die Variante "Höhenruder-Servo vorn im Rumpf" oder die Variante "Höhenruder-Servo in SLW-Dämpfungsfläche" gebaut. Der Trend ist aber ja wohl Servos direkt an die Ruder zu bauen. Ganz ganz früher gab es ja auch zentrale Querruderservos im Rumpf, das macht ja wg. der Mechanik heute wohl kaum noch einer. Die immer besseren Servos (leichter, präziser, stärker) ermöglichen uns, selbige direkt ans Ruder zu bringen (und damit mechanische Probleme durch elektrische zu ersetzen;) ). In meinem letzten Flieger habe ich auch das Seitenruder-Servo hinten in der SLW-Dämpfungsfläche untergebracht.

Was mich jetzt zu dem Ansatz bewegt hat, der ASH zwei Servos direkt im Höhenleitwerk zu spendieren ist einmal die einfache Trennbarkeit Rumpf-HLW (bei meinen anderen Fliegern bleibt das HLW wg. dem Gefummel meist dran)und dann eben die Redundanz. Ganz ehrlich ist mir noch KEIN Modell verloren gegangen, weil irgendeine Bordkomponente ausgefallen wäre. Also vielleicht ist das auch alles Hysterie. Aber es macht auch m.E. keinen Sinn, z.B. zwei Empfängerakkus in einem Flieger zu haben, dann aber nur einen Empfänger und nur ein Höhenruderservo - Murphy findet immer zielsicher den single point of failure...

Gibt es von Euch noch Hinweise zur Profilierung des Höhenruders? Ich hatte schon mit einem anderen ASH25 Erbauer E-Mail-Kontakt und hatte gesagt, dass ich natürlich wieder NACA0009 nehme. Aber dann kam ich doch ins Grübeln über Re-Zahlen etc.? Irgendwelche Tips dazu?

Viele Grüße
Christoph
 
Alt-F4 schrieb:
@Markus
Automatisch anschließend? :cool: Genial! So etwas hätte ich auch gerne. Kannst Du das bitte etwas genauer erklären?
Hab mal in einm Berich sowas gesehen. Das Rudergestänge hatte am Ende einen Kugelkopf, der geführt war (Freiheitsgrad nur noch in Betätigungsrichtung.) Als Ruderhorn ein Stahlstift, der in diesen Kugelkopf eingreift. Muss immer noch eingefädelt werden, aber mit Trichter am Kugelkopf könnte man das theoretisch fast Narrensicher hinbekommen.

Alt-F4 schrieb:
ch hoffe, das wird jetzt nicht zu offtopic, aber wie berechnet man das beim Pendelhöhenruder?
Simpel über die Auftriebsformel. Der Druckpunkt beim symmetrischen Höhenruder ist ja fest. Die grösse des Auftriebs kannst Du rechnen; den Habelarm kennst Du. Bingo. Theoretisch kann man ein Pendelhöhenruder durch Lagerung im Druckpunkt praktisch momentenfrei hinbekommen. Aus Sicherheitsgründen (verhindern von labilem Gleichgewicht bei Angriff der Kraft vor dem Schwerpunkt und damit Kippbewegungen im Spiel um die Nulllage) geht man mit dem Drehpunkt IDR leicht vor 1/4 t.

Ch_Meier schrieb:
Gibt es von Euch noch Hinweise zur Profilierung des Höhenruders? Ich hatte schon mit einem anderen ASH25 Erbauer E-Mail-Kontakt und hatte gesagt, dass ich natürlich wieder NACA0009 nehme. Aber dann kam ich doch ins Grübeln über Re-Zahlen etc.? Irgendwelche Tips dazu?
Das NACA 0009 hat ein ziemlich hässliches deadband um den Nullauftrieb; eigentlich unangenehm für ein Leitwerk. Bei Selig gibt es ein Symmetrisches (oder fast symmetrisches) Profil, dass dieses Problem weniger haben soll. Habe aber ATM meine Unterlagen nicht zur Hand.
 
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