Hebelarmlänge bei Eigenkonstruktion ???

Hallo,

auf http://www.jensn.de/modellbau29.html
habe ich ja schon über den Bau meiner ersten Eigenkonstruktion berichtet.
Nun steht der Rohbau und wartet auf die Folie:

ell38.jpg


das Leitwerksrohr ist bislang nur gesteckt und noch nicht verklebt, da ich mir nicht sicher bin, wielang der Hebelarm sein sollte.

Momentan hat der Flieger (1700mm Spannweite) zwischen Hinterkante Tragfläche und Beginn HLW 530mm. Ist das zuviel oder zuwenig? Gibt es da irgendwie eine Faustregel?

Gruß
Jens
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Vielleicht kennst Du's, vielleicht auch nicht:

Franz Perseke
DAS SEGELFLUGMODELL, Teil 1 - 3
Neckar-Verlag GmbH, Villingen
ISBN 3-7883-0154-5

Das könnte Dir bei der Frage eventuell weiterhelfen.
 

TinoE

User
Jens Niemeyer schrieb:
Hallo,

auf http://www.jensn.de/modellbau29.html
habe ich ja schon über den Bau meiner ersten Eigenkonstruktion berichtet.
Nun steht der Rohbau und wartet auf die Folie:

ell38.jpg


das Leitwerksrohr ist bislang nur gesteckt und noch nicht verklebt, da ich mir nicht sicher bin, wielang der Hebelarm sein sollte.

Momentan hat der Flieger (1700mm Spannweite) zwischen Hinterkante Tragfläche und Beginn HLW 530mm. Ist das zuviel oder zuwenig? Gibt es da irgendwie eine Faustregel?

Gruß
Jens
Hallo Jens,

Eckart hat recht.
Wie die Länge des Hebelarms für das HLW zu berechnen ist steht in Teil 3. Bitte beachte aber, dass die Teile (mehr oder weniger) aufeinander aufbauen.
Ich mache mir derzeit auch Gedanken über eine Eigenkonstruktion, wobei ich das Thema Aerodynamik noch nicht voll und ganz durchschaue. Der Hebelarm hat, wenn ich das richtig verstanden habe, auch etwas mit dem verwendeten Tragflächenprofil und dem dadurch mehr oder weniger variablen Druckpunkt des Profils zu tun. Das ist u.a. ein Grund, warum Nurflügler überhaupt fliegen, Sie verwenden ein Druckpunktfestes Profil.
Aber so ganz genau kann ich dir das nicht erklären, wie gesagt, ich bin noch dabei zu verstehen, was alles zu berechnen ist und wie und warum das zusammenhängt.

Unabhängig davon sind die Bücher zu empfehlen. Aber bitte beim Lesen immer im Hinterkopf haben, dass diese ca. 20 Jahre alt sind.
 
Absolut lässt sich die Frage nicht beantworten; die Antwort hat auch damit zu tun, was für einen Geschwindigkeitsbereich Du mit dem Modell sicher fliegen willst.

Es gibt aber eine Länge, die definitiv zu kurz ist, wo also stabiles Trimmen nicht mehr möglich ist.

Die TLAR Methode (that looks about right) ist für diese Art Problemstellung gar nicht so schlecht. Weil wir uns an brauchbare Proportionen gewöhnt haben, kommen damit nichts Kreuzfalsches heraus.
 

gecu

User
TLAR-Methode reicht aus

TLAR-Methode reicht aus

Hallo Jens,

ich bau meine Flieger auch nach dieser Methode, und bis jetzt hat das astrein funktioniert. Hier eine kurze Übersicht was sich bisher bei mir bewährt hat: SPW 200cm / Länge 50cm ; SPW160cm / Länge 45cm; SPW150cm / Länge 38cm. Die Länge immer gemessen zwischen Tragflächenhinterkante und HLW Anfang. Hab mich da bei der Angabe nach deiner Vorgabe orientiert. Normalerweise geht man da, denke ich, vom Schwerpunkt aus. Hab mir gerade deinen Baubericht kurz durchgelesen. Netter Flieger!
Zwei Anmerkungen: Höhenruderdicke größer 3mm? Bei meinem 1,6mSegler bin ich auf 3mm runtergegangen (wir wollen ja schnell fliegen und Dicke ist gleich Widerstand;) ). war aber leider nicht fliegbar, gab permanent Abrisse am HR. Erst als ich das HR aufgedickt habe auf 5mm war der Spuk vorbei.
Zweitens: Ich hatte auch mal einen Flieger mit V und 2mm Steckung (Jet von Eismann, SPW1,9m) Die 2mm Stäbe hinten mussten aus Eisen und durften nicht aus Stahl sein!. Bei Stahl gabs andauernd Probleme mit herausgerissenen Röhrchen im V (natürlich nur bei unsanften Landungen, war im Hangeinsatz aber manchmal nicht zu vermeiden.) Die Eisenstäbe verbogen sich da nur leicht und konnten mit der Hand wieder zurückgebogen werden. Stabilität der Eisenstäbe im Flug ist mehr als ausreichend.

Viel Spass mit deinem Ellipsoid,
Gruß
Georg
 
Hallo Jens,
lade Dir mal von meiner Homepage das Programm für Schwerpunkt und EWD herunter. Deine eliptische Tragfläche musst Du dort in 4 Trapeze aufteilen. Da das HLW bereits fertig ist, kannst Du noch mit dem Hebelarm spielen. Das beste Ergebnis ist dann, wenn Du mindestens 4-5 blau unterlegte Felder im Ergebnisfeld hast. In diesem Bereich findest Du dann auch passend Schwerpunkt und EWD.
Früher wurde auch gerne folgende Formel benutzt:
(Hebelarm(HLW)*Fläche(HLW)/(Fläche(Flügel)*mittlereFlügeltiefe(Flügel))= 0,5 bis 0,6
Für die TLAR-Methode würde ich aus Erfahrung sagen, dass bei einem Abstand Flügelhinterkante bis HLW-Vorderkante von 3 bis 3,5 mal Flächenwurzeltiefe eine projezierte HLW-Fläche von ca. 10% der Flügelfläche passen würde.
Aus der Formel ist ersichtlich, dass ein grosses HLW einen kleinen Hebelarm braucht bzw. ein kleines HLW braucht einen langen Hebelarm. Analog dazu werden auch die Ergebnisse mit meinem Programm ausfallen.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten