UweH
User
Hallo, ich möchte die "Drohung" aus dem Ho IX-Akku-Thread, daß ich über die Flugerprobung meiner kleinen Horten berichte, hier fortsetzen. Die Details und Vorgeschichte erzähl ich hier jetzt nicht mehr, das meiste steht hier:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=90243
Heute habe ich die erste erhoffte Alternative zu den Schubrohrverlängerungen im Flug getestet. Es handelt sich dabei um Leitflächen, die hinter den Düsen mit Abstand zur Fläche montiert sind, um die Strömung nach oben abzulenken, eine Abrisskante zu bilden und der Tragflächenströmung Raum zum Nachströmen unter den Schubstrahl des Impellers zu geben. Damit sollte dem Coanda-Effekt entgegengewirkt werden. Nachdem ich zuerst Wollfädenversuche gemacht habe, war ich optimistisch eine Verbesserung der Flugstabilitätsprobleme zu erreichen, denn der unter die Leitfläche geklebte Faden wurde durch die Strömung angehoben und klebte nicht mehr parallel zur Oberfläche . Die Bilder davon seht ihr unten. Eine gesunde Skepsis blieb, denn die Fotos sind bei Halblast aufgenommen und bei Volllast flatterten die Wollfäden so stark, das kein definierter Strömungsverlauf mehr hineinzudeuten war.
Nun gut, wer nicht wagt der nicht verliert oder wie das heißt, ich hab das lange Hochstartseil ausgelegt, die Finger mit dem Lift-Off warmgeflogen und dann die kleine Horten ans Seil gehängt. Konventioneller Hochstart mit abgeschaltetem Antrieb auf Sicherheitshöhe, aber nach dem loslassen gabs durch eine Seitenwindböe ein leichtes ausbrechen nach rechts, gleich mit Quer dagegen, heftiges ausbrechen nach links, dann noch zwei Mal hin und her, dann hatte das Seil ein erbarmen und fiel aus dem Haken. Ich hatte die Querruderausschläge bei der letzten Änderung doch etwas zu optimistisch vergrößert . Egal, ca. 40 m reichen für eine ganz große Runde, also jetzt mal vorsichtig den Antrieb an. Schieberegler laaaangsam aufziehen, erstmal bis zur Mittelrastung. Die Horten hält die Höhe, beschleunigt leicht, fühlt sich doch gut an
Man merkt das Stabilitätsproblem meist gleich an der Höhenruderwirkung. Wenn die Instabilität auftritt nimmt die Höheruderwirkung leicht ab, der Flieger fühlt sich irgendwie weich an, besonders wenn man durch Nachdrücken die Fahrt für den Impellerwirkungsgrad erhöhen möchte fühlt sichs irgendwie undefiniert an..aber bis zu diesem Zeitpunkt keine Spur davon also rein in die erste Linkskurve. Das ging auch ganz normal, bis auf die ungewohnt starke Queruderwirkung wegen der größeren Ausschläge. So bin ich dann ein paar Runden geflogen, mit Steigen und Fahrt aufnehmen, alles sehr vertrauenerweckend aber nicht das was ich haben will:
Also jetzt Vollgas! Schieberegler vor, die Horten beschleunigt, es fühlt sich wieder komisch an, egal, rein in die Kurve und in weniger als 1 Sekunde giert die Kiste zum 45°-Slip in die falsche Richtung mit anschließendem schlagartigem Strömungsabriß . Sofort Antrieb Aus und die Sicherheitshöhe reicht zum abfangen, Flugroute gut geplant . Im Gleitflug ist die Horten ja kreuzbrav und so hab ich mit der funktionierenden Halbgasstellung noch ein paar Runden geflogen und dann im Gleitflug zu einer butterweichen Landung.
Ergebnis des Tests: mit den Leitflächen kann der Instabilität engegengewirkt werden, aber nur bei sehr kleiner Schubleistung. Bei Leistungen über Schätzungsweise 200 Watt/kg für meine Horten tritt das Stabilitätsproblem wieder auf. Der Übergang vom stablilen zum instabilen Zustand beginnt bei einer bestimmten Schubleistung und geht bei immer größerem Schub fliesend in den instabilen Zustand über, das konnte ich bei den letzten Runden feststellen. Test erfolgreich, aber Ziel nicht erreicht
Wenn sich noch mehr Forumsteilnehmer an dem Thema mit Ideen, Fachwissen und Spinnereien beteiligen möchten würde ich mich freuen. Ralf und Heiner sind ja schon sehr interessiert und engagiert dabei, danke dafür. Ich habe noch ein paar Ideen (genaugenommen: Eine ) die ich ausprobieren möchte.
Der Beitrag ist lang genug für heute , wenn Interesse besteht werde ich weiter berichten, aber da für die weiteren Versuche Umbauten notwendig sind, kann das etwas dauern.
Viele Grüße,
Uwe.
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=90243
Heute habe ich die erste erhoffte Alternative zu den Schubrohrverlängerungen im Flug getestet. Es handelt sich dabei um Leitflächen, die hinter den Düsen mit Abstand zur Fläche montiert sind, um die Strömung nach oben abzulenken, eine Abrisskante zu bilden und der Tragflächenströmung Raum zum Nachströmen unter den Schubstrahl des Impellers zu geben. Damit sollte dem Coanda-Effekt entgegengewirkt werden. Nachdem ich zuerst Wollfädenversuche gemacht habe, war ich optimistisch eine Verbesserung der Flugstabilitätsprobleme zu erreichen, denn der unter die Leitfläche geklebte Faden wurde durch die Strömung angehoben und klebte nicht mehr parallel zur Oberfläche . Die Bilder davon seht ihr unten. Eine gesunde Skepsis blieb, denn die Fotos sind bei Halblast aufgenommen und bei Volllast flatterten die Wollfäden so stark, das kein definierter Strömungsverlauf mehr hineinzudeuten war.
Nun gut, wer nicht wagt der nicht verliert oder wie das heißt, ich hab das lange Hochstartseil ausgelegt, die Finger mit dem Lift-Off warmgeflogen und dann die kleine Horten ans Seil gehängt. Konventioneller Hochstart mit abgeschaltetem Antrieb auf Sicherheitshöhe, aber nach dem loslassen gabs durch eine Seitenwindböe ein leichtes ausbrechen nach rechts, gleich mit Quer dagegen, heftiges ausbrechen nach links, dann noch zwei Mal hin und her, dann hatte das Seil ein erbarmen und fiel aus dem Haken. Ich hatte die Querruderausschläge bei der letzten Änderung doch etwas zu optimistisch vergrößert . Egal, ca. 40 m reichen für eine ganz große Runde, also jetzt mal vorsichtig den Antrieb an. Schieberegler laaaangsam aufziehen, erstmal bis zur Mittelrastung. Die Horten hält die Höhe, beschleunigt leicht, fühlt sich doch gut an
Man merkt das Stabilitätsproblem meist gleich an der Höhenruderwirkung. Wenn die Instabilität auftritt nimmt die Höheruderwirkung leicht ab, der Flieger fühlt sich irgendwie weich an, besonders wenn man durch Nachdrücken die Fahrt für den Impellerwirkungsgrad erhöhen möchte fühlt sichs irgendwie undefiniert an..aber bis zu diesem Zeitpunkt keine Spur davon also rein in die erste Linkskurve. Das ging auch ganz normal, bis auf die ungewohnt starke Queruderwirkung wegen der größeren Ausschläge. So bin ich dann ein paar Runden geflogen, mit Steigen und Fahrt aufnehmen, alles sehr vertrauenerweckend aber nicht das was ich haben will:
Also jetzt Vollgas! Schieberegler vor, die Horten beschleunigt, es fühlt sich wieder komisch an, egal, rein in die Kurve und in weniger als 1 Sekunde giert die Kiste zum 45°-Slip in die falsche Richtung mit anschließendem schlagartigem Strömungsabriß . Sofort Antrieb Aus und die Sicherheitshöhe reicht zum abfangen, Flugroute gut geplant . Im Gleitflug ist die Horten ja kreuzbrav und so hab ich mit der funktionierenden Halbgasstellung noch ein paar Runden geflogen und dann im Gleitflug zu einer butterweichen Landung.
Ergebnis des Tests: mit den Leitflächen kann der Instabilität engegengewirkt werden, aber nur bei sehr kleiner Schubleistung. Bei Leistungen über Schätzungsweise 200 Watt/kg für meine Horten tritt das Stabilitätsproblem wieder auf. Der Übergang vom stablilen zum instabilen Zustand beginnt bei einer bestimmten Schubleistung und geht bei immer größerem Schub fliesend in den instabilen Zustand über, das konnte ich bei den letzten Runden feststellen. Test erfolgreich, aber Ziel nicht erreicht
Wenn sich noch mehr Forumsteilnehmer an dem Thema mit Ideen, Fachwissen und Spinnereien beteiligen möchten würde ich mich freuen. Ralf und Heiner sind ja schon sehr interessiert und engagiert dabei, danke dafür. Ich habe noch ein paar Ideen (genaugenommen: Eine ) die ich ausprobieren möchte.
Der Beitrag ist lang genug für heute , wenn Interesse besteht werde ich weiter berichten, aber da für die weiteren Versuche Umbauten notwendig sind, kann das etwas dauern.
Viele Grüße,
Uwe.