Anzahl der Gewebelagen?

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Experten!

In wenigen Tagen ist es soweit. Die Rumpfformen für mein 6 m Projekt sind soweit, daß der erste
Rumpf laminiert werden sollte. Nun habe ich
Erfahrung für Rümpfe bis ca. 1,7 m Länge (für 4,3 m Spannweite) aber bei den für mich neuen Dimensionen siehst naturgemäß anders aus.
Deshalb mal die Frage an die Runde, mit wievielen Lagen bzw. welche Belegung (g/m2) Ihr Rümpfe mit Länge ca. 2,5 m (vorbildähnlich GFK - Segelflugzeug) laminiert.

[ 20. Januar 2003, 21:21: Beitrag editiert von: Rudi T ]
 
Hallo Rudi,

es reichen insgesamt 3 Lagen!
2 x 92110 und 1 x 92125.
Hab gerade einen DG 303 Rumpf gemacht. ( M1:3 )
Rumpflänge ist 212cm. Mein Nimbus 2 Rumpf ist genauso aufgebaut.
Die 2 Lagen 92110 sind längs ausgerichtet, die Lage 92125 diagonal.
92110 hat 165g/m² 92125 hat 265g/m².
Verstärkungen habe ich mit Glasrovings im Bereich des Haubenrahmens, Flächenanschluß und Höhenleitwerkaufnahme vorgenommen.

Gruß Christian

CV´s Modellbauseiten
 

plinse

User
Moin,

bei der Deckschicht kommt es ja auch viel mehr auf die Fadenzahl und Webart an, damit die Oberfläche glatt wird, weniger auf das Gewebegewicht, leichtes aber grob gewebtes Glas kann da deutlich schlechtere Ergebnisse bringen.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Eike,

das ist klar. Aber ein 163er Gewebe ist immer schon etwas grob. Ich denke an eine Aussenlage aus dichtem 50er oder 80er.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass jemand als erste Lage 12gr. Papier einlegt. Das Mehrgewicht gleiche sich durch eine dünnere Deckschicht wieder aus und das Gewebe würde sich auch bei Temperaturschankungen nicht durchdrücken.Ich werde mal einen extra Beitrag dazu aufmachen.

Hans
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Und wer wie ich nicht weiß, was sich hinter den Nummern verbirgt, kann s hier nachlesen:
http://www.swiss-composite.ch/pdf/t-gewebetabelle.pdf

@Christian
Arbeitest Du ohne eine Decklage aus dünnerem, dichtgewebtem Gewebe oder hast Du sie "unterschlagen"?

Ich frage nach, weil wir einen etwas kleinere Rumpfform bauen (rd. 170cm) und möglichste leichte Rümpfe bauen wollen. Also mit Stützstoff, im Vakkuum einsaugen und über einsetzen eines senkrechten Steges nachdenken.

Hans
 
Hallo Hans,

ich habe keine Lage unterschlagen. Zuerst wird Schwabbellack gespritzt und dann die 1. Lage 92110. Bei meinen Seglern muß ich auch nicht so genau auf das Gramm achten. :D Big is beautiful.
Mein Nimbus 2 wiegt ca. 13.5Kg bei einer Flügelfläche von 1,5m²! Was will man mehr. Die besten Flugleistungen erziele ich mit einer Flächenbelastung von 100g/dm².

Gruß Christian
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Experten!

Danke für die Hinweise:

@Christian: Bei Rümpfen bis ca. 1,7 m Länge haben wir bis jetzt 2x92110 bzw. in der Rumpfkeule 3x92110 verwendet. Beim Haubenausschnitt die üblichen Rovings und noch eine streifenförmige Lage dazu. Beim Übergang des Leitwerkträgers zur Seitenflosse nehmen wir ebenfalls eine Lage mehr. Zusätzlich legen wir dann noch in Abständen
von ca. 125 mm ca. 2 mm dicke und ca. 10 mm breite Styrostreifen ein (Untertapete), die mit einem Stück 92110 "überlaminiert werden.
Das gibt zusätzliche hervorragende (spantenähnliche) Festigkeit. Für den 2,45 m langen Rumpf erscheint mit Dein Vorschlag eher an
der unteren Grenze, wobei ich auch immer eher leichter baue.
Die Oberfläche des Rumpfes ist grob ermittelt ca.
1,1 m2, sodaß ich bei einer Belegung wie von Dir
vorgeschlagen 2x165 + 1x265 g = ca. 600 g/m2 +
die selbe Menge Harz (50/50), gesamt also ca. 1200 g/m2 erhalte. Das ergibt bei ca. 1,1 m2 Oberfläche rd. 1,3 kg. Dazu rechne ich geschätzt
200 g Schwabbellack + 100 - 200 g für diverse
Verstärkungen, Rovings usw.
Somit wäre ein Rumpfgewicht von 1,6 - 1,7 kg zu erreichen. Ist das nicht doch sehr wenig für diese Größe?

@Hans: Ich verwende auch keine dünne Lage. Ich bin der Meinung, wenn entsprechend getempert wird, kommt die dickere Lage in jedem Fall "durch". Allerdings dicken wir das Harz für die erste Lage etwas ein. (feinste Lufteinschlüsse!!)

Wir lackieren unsere Rümpfe nach dem Verputzen der Naht sowieso mit Schwabbellack und schleifen/polieren sie dann. Das wird "pipifein"

[ 23. Januar 2003, 13:57: Beitrag editiert von: Rudi T ]
 
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass jemand als erste Lage 12gr. Papier einlegt. Das Mehrgewicht gleiche sich durch eine dünnere Deckschicht wieder aus und das Gewebe würde sich auch bei Temperaturschankungen nicht durchdrücken.
12g Bespannpapier funktioniert als Decklage unter einer dünnen Lackierung sehr gut und bringt genau die genannten Vorteile.

Was für 12g Papier gilt, gilt aber nicht für 9g (8g) und schon gar nicht für 21g Papier! Beide Papiere ergeben extrem schlechte Ergebnisse. Wer es testet, sollte sich absolut sicher sein, daß es sich um 12g Papier handelt! 21g Papier ist nicht nur extrem schwer (100-120g/m² getränkt!), auch die Oberfläche sieht aus, als wäre Strukturpapier eingelegt. 21g ist das Standard-Bespannpapier, was jeder in der guten alten Zeit ;) zu Hause liegen hatte. Genau das bitte auf keinem Fall verwenden, der Versuch geht nach hinten los.
Siggi

[ 23. Januar 2003, 16:26: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]
 
Hallo Rudi,

mein Nimbus 2 Rumpf wiegt 1900g bei 245cm und der DG 303 Rumpf 1600 bei 212cm.

Manntragende Segelflugzeuge haben in der Röhre meistens auch nur 5-6 Lagen 92125 o.ä.

Gruß Christian

PS. Bei manntragenden Segelflugzeugen haben Hauptsteuerseile einen Durchmesser von 3mm!!!
Ob die bei Modellen wohl halten werden??? ;)

[ 24. Januar 2003, 22:57: Beitrag editiert von: Christian Volkmar ]
 

Giotto

User
Hallo Rumpfbauer

Wie aus den bisherigen Anregungen ersichtlich, gibt es verschiedene Möglichkeiten, nicht zuletzt auch darum, weil jeder eine andere Ansicht hat was ein "guter" Rumpf ist.
Erfahrungsgemäss braucht es ca. 600 - 900g Glas pro m2. Das ist die Spannbreite von super leicht bis zu eher schwer. (Ist allerdings nicht nur vom Gewebe abhängig, sondern auch vom Hersteller!!!)

Die erwähnten Gewebe 92125 = 280gm2 (nicht 265!) und 92110 = 163gm2, beide Köperbindung, sind wohl die gebräuchlichsten im Modellbau überhaupt.

Die Atlasbindung z.B. 91745 und 91945 oder 92626 wird dagegen eher selten verwendet. Rümpfe aus diesen Geweben werden allerdings bei prakt. gleichem Gewicht wesentlich steifer!
Ein eigener Versuch wir Euch sicher überzeugen.

Das 80gm2 Gewebe würde ich nicht als feines Gewebe bezeichnen. Es ist für sein Gewicht eher grobmaschig.

Ein sehr feines Gewebe wäre da eher das Köpergewebe 91110 mit 105gm2.

Aus der von Haru erwähnten Gewebetabelle ist nicht nur das Gewicht der Gewebe, sondern auch, aus welchen Fäden und wievielen Fäden pro cm die Gewebe gewoben sind, ersichtlich.
 
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